Schwerer Ari-Träger"Soemba"

Begonnen von Trimmer, 30 August 2011, 18:40:45

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Trimmer

Im Zusammenhang der Räumung Pillau s rettete der Schw.Ari-Träger "Soemba" wohl ca. 250 Personen der "Posen" ( 05.04.1945 ) Gibt es weitere Angaben  über die "Soemba " ?  Bewaffnung,Verbleib usw.

Danke - Achim- Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

#1
moin, Achim,

erst einmal gleich hier http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=1070.0

Bewaffnung:  2 - 10,5 cm /L45 + ???  gemäß http://www.navypedia.org/ships/germany/ger_conc_lss2.htm

und hier mit vielen Bildern "nach 45" (auf > 1/2 scrollen) http://www.kustvaartforum.com/viewtopic.php?f=1&t=782&start=60

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Trimmer

Danke Urs für den Hinweis - man sollte vielleicht doch auch ab und zu mal die Suchfunktion vom Forum nutzen :MV:

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Albatros

Moin Achim,

hier noch ein Bild der Soemba wahrscheinlich April 45 vor Pillau.
http://www.bellabs.ru/51/Morozov/Morozov_MTA_I-288-2.jpg

Die genaue Bewaffnung der SAT`s ist nicht so einfach zu bestimmen, bei der Soemba gehe ich nach dem Bild davon aus das sie 2 x SK 10,5 cm, 1 x 3,7 cm Flak, 6 x 2 cm Flak und 2 x 1,5 cm Flak laut Gröner gehabt haben könnte

Zur Soemba wir hier im Beitrag über die Nienburg ( März/April 45 ) viel geschrieben,
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,8440.msg123535/topicseen.html#msg123535

:MG:

Manfred

Darius

Hallo zusammen,

aus der noch nicht veröffentlichten DB der Landungsunterstützungsfahrzeuge:

Name Soemba
1. Kennung SAT 6
2. Kennung SAT 6 SA
Schiffstyp Schwerer-Artillerie-Träger
Zivil-Name Soemba
Zivil-Typ Motorschiff
Bauwerft de Vooruitgang, Foxhol
Baunummer 110
Stapellauf 1940-04-00
Besitzer H. J. Sloots, Groningen
Erfassung 1941-08-26
Größe 314 BRT
Länge 41,75m
Breite 7,41m
Tiefgang 1,50m
Leistung 240e, 9kn
Indienst 1942-10-06
Bewaffnung
Nach Gröner:
- 2 x SK 10,5 cm
- 1 x 3,7 cm
- 6 x 2 cm
- 2 x 1,5 cm
Daten im Gröner
- 00.04.1940 Stapellauf als niederl. M/S Soemba
- 26.08.1941 erfaßt als SAT
- 10.02.-05.10.1942 Umbau bei Bauer, Hamburg
- 06.10.1942 in Dienst als SAT 6, 17. Landungsflottille
- 00.03.1944 21. Landungsflottille
- 01.07.1944 3. Vorpostenflottille
- 00.11.1944 24. Landungsflottille
- 00.12.1944 13. Landungsflottille
- 00.01.1945 3. Artillerieträger-Flottille
- 00.10.1945 re, Soemba
- 00.00.1961 Sirius S.
- 00.00.1964 panam. Arlene
- 00.00.1964 Orietta
- 00.00.1965 Puma
- 00.00.1966 portug. Julieta
- 00.00.1976 noch in Fahrt

Schiffschronik
- 20.05.1942 SAT SOEMBA bei der 4. Gruppe der 17. Landungsflottille gemeldet.[2]
- 28.05.1943 Unterstellungswechsel SAT Soemba von 23. Landungsflottille zur 21. Landungsflottille.[1]
- 07.03.1944 SAT SOEMBA der 21. Landungsflottille für das geplante Unternehmen ,,Tanne West" (Besetzung der Aalandinseln im Falle eines Ausscheidens Finnlands aus der Koalition) benannt.[2]
- 01.12.1944 SAT SOEMBA der 13. L-Flottille zur Zeit der 3. Vp.-Flottille zugeteilt.[2]
- 11./12.03.1945 AF 21 beschießt vor Großdorf zusammen mit SAT SOEMBA der 3. Artillerieträgerflottille Feindstellungen am Fuße der Putziger Nehrung, nachmittags ebenso vor der Putziger Wiek aus Feindziele südlich Putzig. Dabei müssen laufend Angriffe von IL-2 abgewehrt werden.[2]
- 11./12.03.1945 SAT SOEMBA läuft von Gotenhafen nach Großendorf, wo er AF 21 antrifft. Nachmittags beschießen die beiden Fahrzeuge von der Putziger Wiek aus Landziele südlich Putzig. Dabei müssen laufend Angriffe von Il-2 Schlachtflugzeugen abgewehrt werden.[2]
- 13./14.03.1945 SAT SOEMBA und AF 21 beschießen Feindziele bei Schwarzau, Lindental, Tannenhof und Habichtsberg. Sie werden laufend durch sowj. Panzer, Feldartillerie und leichte Flakwaffen unter Beschuss genommen, die durch eigenes Feuer zum Schweigen gebracht werden. Beide Boote dann nach Gotenhafen zurück, um ihre Munitionsbestände aufzufüllen.[2]
- 14.03.1945 Betriebsstoffergänzung in Gotenhafen nicht möglich, da über 40 Schiffe auf Kohlen und Öl warten. Starkes Feindfeuer auf das Hafengebiet, weshalb an diesem Tag nur drei Transporter beladen werden können.[2]
- 14.-18.03.1945 SAT JOOST und SOEMBA wieder zu Küstenbeschießungen im Putziger Wiek, wo sie am 15.03. früh bei Kussfeld mit SAT OSTSEE und Schulboot DRACHE zusammentreffen. Alle Boote haben Heeresfunker an Bord, unter deren Feuerleitung am 15.03. von Ziegenhagen aus Landziele bei Großendorf beschossen werden. Am 16.03. Feuerüberfälle auf Schwarzau und Großendorf, am 17.03. Niederkämpfung einer 12,2 cm Batterie bei Putzig.[2]
- 18.-22.03.1945 SAT SOEMBA und AF 21 zum Flakschutz vor Hela eingestzt, wobei SOEMBA am 19.03. eine Il-2 abschießen kann, während am 22.03. durch das Feuer beider Boote auch noch eine Boston zum Absturz gebracht wird.[2]
- 24./25.03.1945 SAT SOEMBA läuft nach Dunkelwerden von Hela nach dem ringsum eingeschlossenen Gotenhafen und bringt von dort 600 Flüchtlinge nach Hela zurück, wo sie ab 19.50 Uhr an auf Reede eingetroffenen Transporter übergeben werden.[2]
- 26.03.1945 SAT SOEMBA läuft um 00.45 Uhr von Hela nach Gotenhafen und schifft dort wieder 500 Flüchtlingen ein, die in Hela abgesetzt werden. In einer weiteren Fahrt werden nochmals 500 Flüchtlinge abgeholt und dann an M/P POTSDAM abgegeben.[2]
- 27./08.03.1945 SAT SOEMBA, JOOST und NIENBURG übernehmen unter gezieltem sowj. Artillerie- und Raketenbeschuß am Hexengrund bei Oxhöft Flüchtlinge und Soldaten und bringen sie nach Hela.[2]
- 28./29.03.1945 SAT SOEMBA, JOOST und NIENBURG wollen 650 Flüchtlingen an auf Reede wartende Transporter abgeben, die aber alle schon überladen sind. Erst am Nachmittag des 29.03. kann ein Teil an S/S CHARLOTTE abgegeben werden, während der Rest in Hela ausgeschifft werden muss.[2]
- 30.03.1945 Die 3 SATs bringen am Vormittag 450 Flüchtlinge auf M/P URUNDI, nachmittags weitere 1020 Personen auf andere Transporter.[2]
- 30./31.03.1945 Die 3 SATs schiffen am Hexengrund unter schwerstem Feindbeschuß Flüchtlingen, Soldaten (viele Verwundete darunter) und Kriegsgefangene ein und bringen diese nach Hela.[2]
- 01.-04.04.1945 SAT SOEMBA holt allnächtlich mit F 858 Flüchtlinge und Soldaten vom Hexengrund nach Hela.[2]
- 04./05.04.1945 SAT JOOST, NIENBURG, OSTSEE, SOEMBA, ROBERT MÜLLER 6 decken die Räumung der Oxhöfter Kämpe über den Hexengrund (,,Walpurgisnacht") im schweren Feuer russischer Batterien. Sie übernehmen dabei selbst von Kleinfahrzeugen bis zur Überladung Soldaten und allerletzte Flüchtlinge.[2]
- 06.04.1945 SAT SOEMBA und OSTSEE beschießen vom Putziger Wiek aus Feindstellungen bei Großdorf.[2]
- 07.04.1945 SAT SOEMBA und ROBERT MÜLLER 6 bekämpfen unter laufenden Luftangriffen und Feuer russischer Batterien Sowjetstellungen am Fuße der Halbinsel Hela.[2]
- 08.04.1945 Während AF 21 als Flakschutz auf Hela-Reede bleibt, laufen die 4 SATs ins Putziger Wiek, um zusammen mit Z 43 und T 33 Landziele bei Großdorf zu bekämpfen. SAT SOEMBA verschießt dabei allein 165 Granaten 10, 5 cm.[2]
- 11.04.1945 Es befinden sich ständig 50 – 60 Feindmaschinen im Luftraum über Hela-Reede. Zugleich greift schwere Feindartillerie ein. An diesem Tag fallen 2 Frachter, 1 Tanker, 1 Lazarettschiff und 3 Sicherungsfahrzeuge Luftangriffen zum Opfer. SAT SOEMBA geht am sinkenden LAZ BERLIN längsseits und übernimmt in 13 Minuten 250 Schwerverwundete, die an andere Fahrzeuge abgegeben werden. AF 21 meldet ebenso Hilfsleistung an der sinkenden MOLTKEFELS.[2]
- 12.04.1945 SAT SOEMBA und OSTSEE scheiden vorübergehend aus dem Flakschutz auf Hela-Reede aus, um Landziele bei Schwarzau zu bekämpfen.[2]
- 16./17.04.1945 SAT SOEMBA verlegt mit den SAT KEMPHAAN, NIENBURG, OSTSEE und ROBERT MÜLLER 6 sowie dem Schulboot DRACHE von Hela nach Pillau.[2]
- 17.04.1945 Kampfgruppe SOEMBA beschießt russische Bereitstellungen auf Samland.[2]
- 18.04.1945 Kampfgruppe beschießt in den frühen Morgenstunden überfallartig russische Stäbe bei Fischhausen und in der Villa Porr am Stadtrand von Pillau, um sich dann am Flakschutz der Einschiffungen auf Pillau-Reede zu beteiligen. Gegen Mittag greifen etwa 120 Sowjetbomber an, von denen 3 abgeschossen werden. Um 11.42 Uhr erhält ROBERT MÜLLER 6 zwei Bombentreffer, ehe ein Torpedotreffer des russischen U-Boots L-3 das beschädigt Schiff zum Sinken bringt. SOEMBA übernimmt die überlebenden 35 Besatzungsmitglieder und erhält dann ebenfalls zwei Bombentreffer. Ein dritter Bombentreffer und Bordwaffenbeschuss verursachen weitere Verluste. Trotzdem bleibt SOEMBA auf ihrem Posten. Sie übernimmt sogar noch die Munition und die Überlebenden der sinkenden DRACHE und lässt sich erst nach Dunkelwerden durch M/tg MONSUN nach Hela abschleppen. NIENBURG und OSTSEE sichern das Schleppgeleit und kehren dann sofort wieder nach Pillau zurück.[2]

Quellen Gröner " Die dt. Kriegsschiffe 1815 - 1945 " Bd. 7
[1] A.d.S.-Tagesbefehl Nr. 20/1943
[2] Kugler: Chronik der amphibischen Verbände
Erstellt am 07.03.2009
Erstellt von Rene Stenzel
Letzte Änderung 01.03.2013
Letzter Editor Martin Goretzki
Geändert - 07.03.2009 R. Stenzel Chronik [1] eingefügt
- 15.05.2011 M. Goretzki: Datensatz nach Gröner, Bd. 7, aufbereitet
- 01.03.2013 M. Goretzki: Chronik gem. [2] eingefügt

:MG:

Darius

Albatros

Hallo Darius......  :TU:)

Bis 1960 wieder als Soemba unterwegs......
http://img4.imageshack.us/img4/663/soemba194019613.jpg

Es ist ja auch die Rede von Z-43, > 08.04.1945 Während AF 21 als Flakschutz auf Hela-Reede bleibt, laufen die 4 SATs ins Putziger Wiek, um zusammen mit Z 43 und T 33 Landziele bei Großdorf zu bekämpfen. <

Hier ein Bild von Z-43 von  April 45 http://www.bellabs.ru/51/Morozov/Morozov_MTA_I-285-2.jpg

:MG:

Manfred

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