Als Ergaenzung zu meinem eigenen Notfalluebungsbericht moechte noch einige Berichte hinzufuegen, denn ich glaube, dass man die grossse Problematik damit gut erkennen kann.
Seite Ende der 90er Jahre werden regelmaessig Grossuebungen fuer Seenotfaelle in Deutschhland und ganz Europa abgehalten
Hier ein Bericht ueber eine Notfall Uebung
Aus
www.janmaat.deWichtige Aussagen habe ich mal fett markiert.
quote
Havariekommando probt den Ernstfall auf See
Verletzte und Feuer auf der "Helgoland"- Einzigartige Übung des Havariekommandos________________________________________
Bremerhaven - Rettung von Menschen auf "havariertem" Schiff geprobt Feuerwehren und Notarztteams aus Cuxhaven, Bremen, Wilhelmshaven, Emden, Hamburg, Lübeck und Stralsund haben gestern in der Außenweser erstmals die Rettung von Menschen auf einem brennenden Passagierschiff geprobt.
Mit dieser Großübung auf dem Seebäderschiff "Helgoland" wollte das Havariekommando in Cuxhaven seine Fähigkeit zur Bewältigung von Schiffsunfällen beweisen - mit Erfolg. "Unser Konzept dafür ist einmalig auf der Welt", freute sich Hans-Werner Monsees, Leiter des gemeinsamen Krisenstabes von Bund und Küstenländern. Die Übung, an der drei Hubschrauber, sechs Behördenschiffe und drei Rettungskreuzer beteiligt waren, zeigte aber auch: Auf See hat jede Hilfe Grenzen und an Details muss weiter gefeilt werden.
Erstmals probte das Cuxhavener Havariekommando (HK) auf der Außenweser den Ernstfall mit einem Passagierschiff. Der 2002 eingerichtete gemeinsame Notfall-Krisenstab von Bund und Küstenländern ist eine Konsequenz aus der "Pallas"-Katastrophe. Der Holzfrachter trieb 1998 tagelang brennend in der Nordsee.
Der Grund:
Kompetenzgerangel zwischen Bundes- und Landesbehörden sowie falsche Ausrüstung.
Inzwischen gibt es eine Kette von speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Brandbekämpfungs- und Notarztteams an Nord- und Ostsee, darunter in Cuxhaven und Bremen.
Im Zuge diverser Brand- und Bergungsübungen habe die Bereitschaft der Reeder zugenommen, für realistische Übungsszenarien Schiffe zur Verfügung zu stellen, freut sich HK-Leiter Hans-Werner Monsees.
"Sie haben erkannt, dass die Zusammenarbeit für beide Seiten nutzbringend ist." Und für die Einsatzkräfte "ist es wichtig, den Ernstfall geübt zu haben, statt dass der Ernstfall gleich der erste Einsatz ist", sagt sein Übungsleiter Sören Heidenreich. Deshalb nun die erste Großübung mit der Bergung von Verletzten.
"Unser Konzept für die Verletztenversorgung ist einmalig auf der Welt", betont Monsees. Den Startschuss für die Bewährungsprobe gibt Kapitän Rainer Giese vor laufenden Kameras mit seinem Notruf "Mayday! Mayday! Kollision - Feuer an Bord - viele Verletzte."
Aus Zeitgründen liegen sechs Hilfsschiffe von Behörden und drei Seenotkreuzer bereits in Sichtweite des Havaristen.
"Im Ernstfall kann es Stunden dauern", räumt Heidenreich ein.
Die Zeitabläufe sind eben "deutlich länger als an Land". Eine Besonderheit auf See, genau so gewöhnungsbedürftig für die Einsatzkräfte wie das Abwinschen von den drei eingesetzten Hubschraubern, der schwankende Unfallort, die Verhältnisse und Kommunikationsbedingungen an Bord. Seegang zeigt Grenzen auf Und der Seegang bei Windstärke fünf bis sechs reicht aus, um weitere Grenzen auf See aufzuzeigen, wenn Verletzte auf ein längsseits liegendes Schiff oder gar per Beiboot auf ein anderes transportiert werden sollen.
Noch schlimmer wären für Monsees Orkan-Verhältnisse wie bei der "Pallas":
"Dann müssen wir unter Umständen sogar tatenlos zusehen." Derweil schreien unter Deck 150 Marinesoldaten, perfekt als Opfer geschminkt, nach Leibeskräften, winden sich vor Schmerzen. Das erste eingeflogene Notarztteam sondiert zunächst nur die Lage, registriert Zahl und Art der Verletzungen. Die sechs Männer sind überfordert. Heidenreich:
"Ist so gewollt - Übungseffekt." Farbige Karten verraten den nachrückenden Kollegen, welcher der letztlich 80 "Patienten" vorrangig versorgt und im Extremfall sofort an Land geflogen werden muss. Derweil bringen die von Hubschraubern und Behördenschiffen auf der "Helgoland" abgesetzten Feuerwehrleute weitere Verletzte aus dem Brandbereich.
"Das krasse Missverhältnis zwischen der Zahl der Verletzten und der Zahl der Helfer" ist für Rettungssanitäter Marko Hartbrecht aus Bremen eine weitere "besondere Situation".
Das größte Problem neben der Zeitfrage dabei ist für Notärztin Diana Gebert aus Stralsund, dass
"man bei der Sichtung der Verletzten seinen Helferinstinkt erst einmal konsequent ausschalten muss".Trotz der Schreie nicht leicht, für die geordnete Versorgung aber unerlässlich. Wichtigste Erkenntnis für Monsees und Heidenreich nach der Übung, an der insgesamt 300 Helfer beteiligt waren: "Unser Konzept funktioniert." Bis auf kleine Kommunikationsprobleme und Nachbesserungen im Detail.
Klar ist:
"Wir müssen durch weitere Übungen noch routinierter werden."Dazu gehört auch das Zusammenspiel mit Rettungswagen und Kliniken, wenn viele Verletzte per Schiff an Land gebracht werden:
"Das müssen wir unbedingt noch üben", so Heidenreich. Bergung mit Atemschutzgerät im verräucherten Achterschiff.
Ein Rettungsteam der Bremer Feuerwehr traf als erstes auf der "Helgoland" ein und bereitete den Einsatz der anderen Notarztteams vor.
"Sanitäter, wo bleibt Ihr denn?" Inmitten der um Hilfe schreienden "Verletzten" bewahrten Notärzte und Rettungsassistenten die Ruhe. In speziellen Notfallkoffern haben sie alles für die Erstversorgung dabei.
Pressemitteilung NZ Gerd Wöhlecke vom 13.10.2004
und ein paar links zu Notfalluebungen
http://www.thb.info/search/news/article/263/notfalluebung_auf_der_ostsee/archive/Tiefensee/browse/1.htmlhttp://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,301531,00.htmlhttp://www.maxpic.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=54http://www.maxpic.de/content/view/54/2/