Amphibienflugzeuge/Flugboote

Begonnen von Albatros, 07 November 2007, 17:44:09

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Albatros

Tach auch,

Ich habe mich schon des öfteren mal gefragt warum bei den Marinen der Welt so gut wie keine
Amphibienflugzeuge/Flugboote mehr zu Einsatz kommen.
Auch die Bundesmarine besaß ja mal welche http://www.fly-navy.de/props/hu16.html und http://www.warbirdalley.com/images/Grumman-HU16-1.jpg
Was ist der Grund ?.Läßt sich keine Einsatzrolle mehr für sie finden.Kann doch eigentlich nicht sein,Suchen und Retten,Seeraumüberwachung,sind unabhängig von Landflugplätzen,könnten diese aber trotzdem benutzen.

Gruß, :MG:

Manfred

byron

Hallo Manfred,

In Griechenland fliegen seit etwa zwei Jahren Seeflugzeuge für Passagier in die Ionischen Insel (Korfu u.s.w.), bald sollen auch die Ägäischen Insel folgen. Man braucht da wo es keine Flugplätze gibt nicht viel investieren, es ist eine sehr praktische Lösung. Natürlich stärker wetterabhängig


www.wehrmacht-in-griechenland.de.vu

PiLaBo41

Hallo Manfred,
es gibt durchaus noch Flugboote bei den Marinen. Die Japaner fliegen beispielsweise noch zehn ihrer ehemals 19 "Shin Maywa US-1" bzw. modernisiert "Shin Maywa US-1A". Der Prototyp einer Weiterentwicklung fliegt bereits ebenfalls. Moderne Avionik, neue Triebwerke und digitales Cockpit.
In Europa setzen die Luftwaffen Italiens, Spaniens, Griechenlands, Kroatiens und der Türkei die Canadier CL-215 bzw. die neuere Version CL-415 ein. Hauptsächlich für den SAR-Dienst und für die Brandbekämpfung aus der Luft. Das gleiche gilt auch noch für die Marine Russlands. Hier werden Beriev Be-12, Be-40 und die neue Be-200 für Seeüberwachungsaufgaben, SAR und für die Brandbekämpfung eingesetzt.

Viele Grüsse von der Spree
Berndt

Albatros

Hallo PiLaBo41 ,

Dank Dir für die Aufstellung,sie zeigt aber doch das es recht wenige Länder sind die noch solche Maschinen einsetzen.

Gruß, :MG:

Manfred

Big A

Darüber hinaus werden immer mehr auch Flugboote - zugegebenermaßen kleinere Modelle - im zivilen Bereich eingesetzt, Touris zu karibischen Inseln fliegen etc...

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Deichgraf

Moin,
vermutlich liegt es daran, daß Amphibienflugzeuge für militärische Zwecke immer nur in kleinen Stückzahlen gebaut werden, und das (auch bezüglich Wartung und Unterhalt) einfach zu teuer ist.
Außerdem werden Aufgaben, die früher von Amphibienflugzeugen durchgeführt wurden wie U-Boot-Suche oder SAR-Einsätze, heute von Hubschraubern wahrgenommen.

Grüße

Jürgen

Leutnant Werner

Könnte man denn ein Dipping Sonar zur U-Boot-Jagd von einem fliegenden Flugboot aus einsetzen? Ich glaube nicht. Für SAR sind die dagegen wie geschaffen. Schade, dass es nur so wenige gibt. Gerade Deutschland hatte ja eine schöne Tradition im Bau von Flugbooten.

Big A

ZitatFür SAR sind die dagegen wie geschaffen.
Widerspruch, Euer Ehren, für Search vielleicht, bei schittigem Wetter ist es aber leichter, jemandem per Winch abzubergen als ein Wasserflugzeug in hohem Wellengang zu landen, jemanden an Bord zu nehmen und wieder zu starten...
Beide, Amphipbien wie Helos haben also ihre Berechtigung
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

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Leutnant Werner

Da hast Du recht, Axel. Also nur Maritime Surveillance. Ich geh mal davon aus, dass der Wartungsaufwand bei Flugbooten ein wenig höher ist als bei "normalen Flugzeugen" (z.B. Rumpfreinigung usw.). Das könnte der Grund sein, weswegen sie nicht in dem Maße verwendet werden. Zudem ist die Fähigkeit, bei ruhiger See zu landen dort nicht erforderlich, wo es ausreichend Flugplätze gibt, was in Europa ja der Fall ist.

Big A

Das  mit der Wartung stimmt genau, musst nur mal bei der Luftwaffe fragen, was die von den Tornados gehalten haben, die sie von uns bekommen haben. Tief hieß bei uns 100 ft, bei denen 1000 ft, und was 100 ft über dem Meer an Korrosion bedeutet...
Übrigens, die Mauser aus den Tornados wurde zum MLG 27, mit den gleichen Rostproblemen wie im Tornado...
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

delcyros

Zitat von: Albatros am 07 November 2007, 17:44:09
Tach auch,

Ich habe mich schon des öfteren mal gefragt warum bei den Marinen der Welt so gut wie keine
Amphibienflugzeuge/Flugboote mehr zu Einsatz kommen.
Auch die Bundesmarine besaß ja mal welche http://www.fly-navy.de/props/hu16.html und http://www.warbirdalley.com/images/Grumman-HU16-1.jpg
Was ist der Grund ?.Läßt sich keine Einsatzrolle mehr für sie finden.Kann doch eigentlich nicht sein,Suchen und Retten,Seeraumüberwachung,sind unabhängig von Landflugplätzen,könnten diese aber trotzdem benutzen.

Gruß, :MG:

Manfred

Neben den obigen Anmerkungen muß man hier die Effizienz von Seeflugzeugen in Betracht ziehen. Aerodynamiker geizen generell mit jedem zehntel % und der hydrodynamisch optimierte Wasserrumpf ist aerodynamisch betrachtet nur gut für vorzeitige laminare Ablösungen, Wirbelbildungen und sonstigem ruinösem Umgang mit den Wiederstandsbeiwerten. Darüberhinaus sind Landungen auf dem Wasser mit erheblich größeren strukturellen Belastungen und Raum für Pilotenfehlern verbunden als solche auf Fahrwerken, zumal bei Wellengang. Deshalb müssen diese Flugzeuge robuster gebaut werden, was wiederum negative Konsequenzen für den Nutzlastanteil hat. Wasserlandungen erfordern vergleichsweise niedrige Landegschwindigkeiten um die Bruchrisiken zu begrenzen (wahlweise kann das Modell auch bodenseitig gepanzert werden...), was den Einsatz von Hochauftriebsprofilen (viel Auftrieb & Wiederstand) und Antrieben mit optimiertem Wirkungsgrad in niedrigen Höhen bei Wasserflugzeugen erzwingt. Da jedoch die Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit von Flugzeugen in erheblicher Weise in den höheren Geschwindigkeits- und Höhenbereich verschoben wurde (Turbinenantrieb, Laminarprofil) werden die den Wasserflugzeugen inhärenten Nachteile in Gewicht und effizienz zusaätzlich potenziert.
Dem einen Vorteil der Landbarkeit auf (überwiegend ruhigen) Wasserflächen stehen somit erhebliche & stetig größer werdende Leistungsnachteile gegenüber. 

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