Verbleib des ersten in Polen gebaute polnischen Seeschiffes OLZA 1020 BRT

Begonnen von TD, 07 Oktober 2014, 00:08:33

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TD

Erst einmal das Schiff !

D OLZA       1080 BRT    ; dt.    WESTPREUSSEN   1080 BRT                 
                                                      STÜCKGUTFAHRZEUG 36/41             600 t

Erbaut bei der Stocznia Gdyńska S.A., Gdynia   Bau – Nr. B 11

1938,25. März: Bestellt als Frachtdampfer durch die Żegluga Polska S.A., Gdynia.
Ablieferung für März 1940 geplant.
28. Aug.: Kiellegung als Bau- Nr. B 11.
Okt.: Schiffname mit ZAOLZIE geplant.
1939: Änderung des Namens in OLZA.
28.Aug.: Angeblich für besondere Verteidigungsmaßnahmen von der polnischen Marine übernommen. ( Soll nach vorzeitigen Stapellauf in Hela als Werkstatt- und Versorgungsschiff ohne Maschine eingesetzt werden ??)
01.Sept.: Bei Kriegsbeginn noch auf Stapel in der Bauwerft, der friedensmäßige Stapellauf sollte am 25.9.1939 erfolgen und der Dampfer Mitte Dezember fertig sein.
2.Sept.: Beim Notstapellauf durch einige Werftarbeiter, Schiff sollte angeblich vor der Ablaufbahn versenkt werden) bleibt OLZA auf der Helling stecken. Bei den Kämpfen wird das auf Stapel liegende Schiff durch Artilleriefeuer oder Luftangriffe leicht beschädigt.
08.Sept.: Leichte Sprengungen am Schiffsrumpf von der polnischen Marine vorgenommen.
14.Sept.: Bei der Einnahme von Gdynia durch deutsche Truppen scheinbar ohne grössere Schäden in deutsche Hand gefallen. Die als Auftrag No. 1914 bei den Zaklady Budowy Maszyn Huta Zgoda) in Sietochlowice stehende Maschine kommt infolge der Unfähigkeit de Haupttreuhandstelle Ost nicht zu Auslieferung (Teile verschrottet, Pläne verschunden )
1940, März?: Die Treuhänderwerft Deutsche Werke Kiel A.G., Werk Gotenhafen ( alte Privatwerft in Gotenhafen) erhält den Auftrag das in WESTPREUSSEN umbenannte Schiff für das Marinearsenal Gotenhafen fertig zu bauen.
12. Aug.: Bei der amtlichen Liste der Umbenennungen der polnischen Beuteschiffe wird OLZA ebenfalls als WESTPREUSSEN aufgelistet.
1941,Mai: Stapellauf als STÜCKGUTFAHRZEUG 36/41   [ WESTPREUßEN ] für das Kriegsmarinearsenal Gotenhafen bei der DWK Gotenhafen. Die Maschine ist  nun als Auftrag 2058 erneut bei der nun Eintrachthütte genannte Werk in Schwientochlowitz / Oberschlesien im Bau gegeben worden.
1942,10.Okt.: Fertigbau beim Marinereparaturbetrieb Libau durch Admiral Ostsee, Oberwerftstab angeordnet und Schiff nach Libau geschleppt.
1944,1.April: Ablieferungstermin wird noch mit offen bezeichnet.
17.Mai: Bei Hebearbeiten des 350 t Schwimmkran im Hafenbecken I des Hafens Libau wird der Fischkutter MADE am Ostkai so zwischen Schwimmkran und WESTPREUSSEN gedrückt sodass er sinkt.
10.Okt.: Der Marinereparaturbetrieb Libau übergibt den Werftbetrieb einschließlich Neubau WESTPREUSEN an die Kriegsmarine, Oberwerftstab Ost. Auf Befehl des OKM wird das Schiff beladen mit Schiffbaumaterial der Libauer Werft ( Treuhänder F. Schichau ) zur Schichauwerft in Königsberg geschleppt. Maschine scheinbar nicht vollständig eingebaut.
1945,21. Jan.: Ohne Besatzung in Königsberg gemeldet. Es ist anzunehmen das der Neubau in dem an diesen Tag erstmals abgeschnittenen Königsberg blieb. Vermutlich von deutschen Stellen selbstversenkt oder durch sowj. Artillerie oder Bombentreffer versenkt. Allerdings sind in der
ersten sowj. Wochenschau von Königsberg etliche schwimmende Schiffe zu sehen.
Nicht an die polnischen Bundesgenossen ( wie andere Schiffe auch ! ) gemeldet oder übergeben.
Für die Nichtversenkung des Schiffes spricht auch die Übergabe des als unfertig bezeichneten Schiffes an das Kaliningrader Fischerei Kombinat.
Wann das Schiff endgültig zum Motorschiff «ИНГУЛ» INGUL umgebaut wurde weiß ich nicht. Auf jeden Fall wurde es als Erholungsschiff und Austauschschiff für die Fischer eingesetzt und dabei teilweise auch wohl Passagierschiff (56 Klassenpassagiere)
Welche Einsatze das Schiff noch in Klaipeda / Memel durchführte weiß ich noch nicht mangels genauer sowj. Übersetzungen und Angaben.

Auf jeden Fall wurde dieses Schiff wohl am 3.Juni 1970 ausser Dienst gestellt.

Auch wenn nicht unbedingt alle Daten und Fakten offen liegen, Die Daten zur BRT Größe, Länge, Breite sind ja doch sehr ähnlich. Dazu kommt der Ort der Erbeutung 1945 und der Zustand des Schiffes.
Reinhard Schmelzkopf hat in seinen Band eine Zeichnung des Schiffes welche bei den vielen Unklarkeiten, keine Fotos und Pläne 1939 vom Schiff, später vor 1945 auch nichts bekannt geworden und erst Recht nicht bei den ersten sowj. Umbauten
nicht viel aussagen kann, aber doch in der Linienführung viele Übereinstimmung.
Da die sowj. und polnischen Autoren meine ganzen Aufzeichnungen bis 1945 eingebaut haben erlaube ich mir einmal die russischen Beiträge, welche nun wohl den weiteren Weg dieses ersten polnischen Hochseeschiffes zeigen zum genauen übersetzen hier einzufügen.

Ich hoffe das AvM die schönen Fotos der Schiffe nach 1945 hier einsetzten kann da es noch einige Zweifel gibt an der sowjetischen Schiffsgeschichte
.
Hier der sowj.. Txt welchen ich bisher bekommen habe:

«21 января 1945 года пароход находился в Кёнигсберге, без экипажа. После занятия советскими войсками города, судно как трофей досталось Советскому Союзу.
После капитуляции фашистской Германии недостроенный пароход передали Калининградским рыбакам.
Его для доставки, смены и отдыха экипажей рыболовных судов, находящихся в Балтийском и Северном морях, на судоремонтном заводе в Клайпеде к 1958 году перестроили в товаропассажирский теплоход под названием «ИНГУЛ».
Судно водоизмещением 2500 т, валовой регистровой вместимостью 1569 брт, полной грузоподъемностью 1492 т, имело длину 73,2/72,0 м, ширину 10,68 м и осадку 4,75/3,70 м. Высота борта 6,55 м. Дизельный двигатель мощностью 800 л.с. обеспечивал скорость хода в 10,0/9,0 узлов. Запас топлива 180 т, запас воды 255 т.
Теплоход принимал на борт 56 классных пассажиров и как плавучая база имел запас продовольствия, запасных частей для ремонта рыбацких судов и тд. В 1962 году он принадлежал Балтрыбтресту Калининградского совнархоза. Порт приписки Калининград (М-24182). Позывные УЙЬК, UJXK. В этом же году на судне установили новый дизельный двигатель типа 1Д2т.
К 1964 году теплоход «ИНГУЛ» числился производственно-транспортным судном МРХ. 3 июня 1970 года его вывели из эксплуатации и списали

Diese Daten sind nun der erste Versuch meine Vermutungen zum Verbleib dieses ersten angetriebenen Seeschiffes über 1000 BRT endgültig Klarheit z erlangen.

Es wäre schön wenn noch internationale Hilfe diese Vermutungen unterstützen könnten.


Gruß


Theo


Erstfassung16.10.2004     Änderungen: 06.10.2014© Eigentum: Th.  Dorgeist,  Telgte.   
Stand: 06.10.2014



...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Glasisch

Hallo Theo,

3 июня 1970 года его вывели из эксплуатации и списали

3. Juni 1970 aus dem Dienst gezogen und der Liste gestrichen 


Gruss
Micha
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

halina

Moin , zum Thread ein Foto des Modells der "ORZA" wie es ursprünglich von der Werft als Frachtdampfer geplant war , zu
sehen im Marinemuseum von Gdansk , Foto vom 19.9.2010 , Autor: Topory, Liz.: CC-BY-SA 3.0 Unported
                                                                                                                                                                          :MG: halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Ergänzend sind noch die Angaben von der polnischen WIKI-Seite nachzutragen , hier wird für die "ORZA" eine Länge von
ca. 68 meter angegeben , eine Breite von 10,6 m , eine Tonnage von 1250 BRT , die Leistung der Dampfmaschine 850 PSi .

Im Anhang noch eine Aufnahme vom Bauzustand 1938/39 und von der Dampfmaschine ,                            :MG:  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

TD

Dank schon einmal für die Hilfe.

Sicher kommt auch noch eine volle Übersetzung oder mehr zu der Zeit nach 1945.

Was ja ganz toll wäre, aber bisher weder gehört noch gesehen, wäre ja ein Foto des Schiffes 1939-1941 in Gotenhafen auf Stapel liegend.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

AvM

ZitatHier der sowj.. Txt welchen ich bisher bekommen habe:

Theo!
Nich sov. text, sondern russisch!

Autor ist: Yuriy Tifonov,

u. A  co-Autor of 5-Vol.Serie über "Prisen- und Reperationsschiffe SSSR"

kalli

Zitat von: AvM am 07 Oktober 2014, 14:23:45
ZitatHier der sowj.. Txt welchen ich bisher bekommen habe:

Theo!
Nich sov. text, sondern russisch!

Autor ist: Yuriy Tifonov,

u. A  co-Autor of 5-Vol.Serie über "Prisen- und Reperationsschiffe SSSR"

Der Mann heißt aber Trifonow

AvM


AvM

Zitat von: Юрий Трифонов

Ллойдов послевоенных у меня нет, Где разбирали судно и фото тоже нет. Достраивали его не в Ленинграде, а в Калини нграде и Клайпеде. Какая ПМ стояла не знаю. Судно не затапливалось, а было просто брошено. Кстати забыл сказать, что два фото мне дал Джордж Таллах.

GeorgeT

Zitat von: TD am 07 Oktober 2014, 00:08:33
[. . .]
Ich hoffe das AvM die schönen Fotos der Schiffe nach 1945 hier einsetzten kann da es noch einige Zweifel gibt an der sowjetischen Schiffsgeschichte
Theo

Einige Fotos!

GeorgeT


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