V 2003

Begonnen von maurice voss, 29 April 2012, 11:13:56

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

maurice voss

Hallo,


Hiermit eine Photo vom V 2003 ex PILOTE 7 (LOODSBOOT 7) (Belgien).
Hat jemand mehr Auskünfte über V 2003 während WW II ?
Schönes Wochenende.
Maurice

Darius

Hallo Maurice,

ich habe hier diesen Artikel:
Service de guerre du Vorpostenboot "V-2003" (ex: "Pilote-7", belge), Ulrich Schreier, The Belgian Shiplover 1952/5

:MG:

Darius

maurice voss

vielen Dank Darius !

TD

Habe auch nicht viel zu diesem belgischen Staatsschiff.

Maurice und vielleicht Flor werden mehr dazu haben.

Hier erst einmal der Gröner:

Loodsboot No. 7 (1915) brit. HMS Bombardier, 4.5.20 an Belgien verkauft, 1921 S/pi  Loodsboot No. 7, 26.8.40 Brest von KM übernommen, 20.9.40 V 2003, 1.10.42 + 00h30 ~ den Helder: 53°31 n/05°05 o / T-brit. MTB.

Ist ja immer die Sache bei Belgien PILOTE ./. LOODSBOOT..

Am  17.5.1940 verlor PILOTE 7 das Feuerschiff  Bateau Phare No. 4, wegen der Aufschrift auf den vielen Fotos als Vandelaar Feuerschiff bekannt bei  Hotel Hydro, Mariakerke.
Die ganzen belgischen Dienstfahrzeuge und Schiffe wurden nach Frankreich, später Spanien, verlegt.
PILOTE 7 wurde in Brest erbeutet .
Versenkt wurde V 2003 durch das MTB 230, als Ort wird auch nördlich Ameland genannt.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

maurice voss

Herzlichen Dank Theo !

mfG

HJH

Da auch deutsche Fischdampfer am 1. Oktober 1942 beteiligt waren, hatte ich mal folgendes zusammengefaßt:

Am 1. Oktober 1942 um 00.30 Uhr (britische Zeit: 30. September, 23.30 Uhr, MR: 00.20 Uhr) erfolgt ein Angriff von sechs britischen Schnellbooten auf das BSN-Geleit 348 (Westgeleit) vor Terschelling (Hollmann: nahe Den Helder, MR: nördlich Ameland, 1. Sicherungsdiv. Quadrat 8314). Auf britischer Seite sind die Torpedoschnellboote MTB 230 und MTB 234 sowie die Artillerieschnellboote MGB 18, MGB 21, MGB 82 und MGB 86 an dem Angriff beteiligt. Die mit ausgelaufenen Torpedoschnellboote MTB 87 und MTB 233 müssen wegen technischer Defekte vorzeitig zurücklaufen. Der deutsche Geleitzug besteht aus acht Dampfern und ist auf dem Wege von der Elbe nach Hoek van Holland in Begleitung von fünf Vorpostenbooten. Lediglich ein Dampfer des Geleits, die deutsche MONSUN (1920 / 6.590 BRT, Kauffahrtei Seereederei Adolf Wiards & Co.) ist bewaffnet, die übrigen sieben sind schwedischer und dänischer Nationalität. Sechs Dampfer laufen in Ballast. Der schwedische Dampfer THULE (1930 / 2.533 BRT, auf Reise Lulea - Rotterdam) und die dänische ELISABETH MAERSK (1925 / 1.892 BRT) haben Eisenerz geladen (außerdem im Geleit: u. a. schwedischer Dampfer NARVIK). Die deutschen Deckungsstreitkräfte bestehen aus den Vorpostenbooten V 2011 (BORKUM = PC 179, "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei AG), auf dem sich der Geleitführer befindet, V 2003 (LOODSBOOT No. 7), V 2007 (HANNOVER = PG 458, "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei AG), V 2008 (RITZEBÜTTEL = PC 115, "Nordsee" Deutsche Hochseefischerei AG) und V 1313 (NORDLICHT = HH 270, Carsten Rehder). V 1313 befindet sich auf seiner ersten Fahrt.

Die britischen Schnellboote greifen von der Landseite her an. Im Verlaufe des Gefechts rammt das britische MGB 18 das MGB 82. Später muß MGB 18 aufgrund der erlittenen Beschädigungen im Bugbereich nach Übernahme der Besatzung durch MTB 234 selbst versenkt werden. Den britischen Torpedoschnellbooten gelingt es zwei Schiffe des Geleits zu torpedieren. Auf der Position 53.31 N / 05.05 E sinkt um 00.50 Uhr das Vorpostenboot V 2003 nach einem Torpedotreffer des Motortorpedobootes MTB 230, 21 Tote. Der schwedische Dampfer THULE wird auf der Position 53.36 N / 05.10 E durch einen Torpedotreffer der Motortorpedoboote MTB 230 oder MTB 234 versenkt.

Die Boote der 20. Vorpostenflottille melden sechs von sieben Angreifern als vernichtet. (Hollmann: Die deutschen Geleitfahrzeuge wollen fünf MTB versenkt, zwei stark beschädigt haben, MR: Annahme zwei versenkt.) Insgesamt melden die deutschen Streitkräfte 31 Mann als vermißt (21 von V 2003, 10 von THULE).

Quellen:
Kriegstagebuch der Seekriegsleitung 1939 - 1945, Band 38, Oktober 1942, 1993 Herford, S. 7
Kriegstagebuch der 20. Vorpostenflottille
Kriegstagebuch der 1. Sicherungsdivision
Rohwer, J. u. Hümmelchen, G. - Chronology of the War at Sea, 1992 London, S. 166
Dickens, P. - Einsatz zwischen Dämmerung und Morgengrauen, 1978 Stuttgart, S. 129-157
British Vessels Lost At Sea 1939 - 1945, 1977 Cambridge, S. 20
Lenton, H. T. u. Colledge, J. J. - British Warship Losses of World War II,1964 London, S. 46
The Belgian Shiplover, Nr. 99 (Mai/Juni 1964), S. 259
Det Norske Veritas - Norges, Sveriges og Danmarks handelsflaater 1940 - 1945, S. 76
Köhlers Flottenkalender, 85. Jahrg. 1997, Hollmann, J. - Die 20. Vorpostenflottille - ein Portrait, S. 184
Marine Rundschau, 60. Jahrg. 1963, Nr. 5 (Oktober), S. 277

Gruß Hans


TD

Hallo Hans,

sowas braucht der Mensch !

Es ist immer wieder wunderbar zu sehen wie genau Du die ganzen Quellen ausgewertet, geprüft und  ! zusammen gefügt hast.

War heute in Hamburg Segelwetter ??

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Ritchie

Super Arbeit Hans,

wieviele Seeleute wurden denn von V 2003 gerettet? (durch wen?)

Grüße

Ritchie

maurice voss

Danke Hans, sehr freundlich von di
r !

mfG
Maurice

Urs Heßling

moin, Hans,

super Arbeit top :MG:

Zitat von: HJH am 29 April 2012, 21:18:18
... Die britischen Schnellboote greifen von der Landseite her an.

oder, wenn man sich die Versenkungspositionen genau betrachtet, vielleicht aus dem Vliestroom heraus ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Bergedorf

#10
Moin,

ein wenig kan ich auch noch aus dem KTB 28.7.1940-30.9.1940 (BA-MA RM 72/207) beitragen. Danach (mit Lücken die nicht erwähnenswert erscheinen):
6.8.1940: 2003 (Antwerpen 7- Anm. das dürfte wohl Lootsboot bzw. Pilote 7 gewesen sein?) Kdt. Kaptlt. Jacobi... 2003 steht (vorläufig noch nicht in Dienst) zwischen Granville und den Kanalinseln zur Verfügung Hafenkommendant Granville (Kommandant: Matrose Müller. Besatzung franz. Kriegsgefangene
9.8.1040: Der Dampfer "Antwerpen 7" 2003 hatte bei seiner letzten Fahrt nach Quasey (In zweiter Variante Guernsey!) Kesselhavarie. Mit ausgebrannten Kesseln war es ihm gelungen, noch Granville zu erreichen. Mit Bordmitteln Notreparatur der Feuerrohre. Während dieser Zeit Säuberung und neuer Anstrich des Schiffsbodens. (Das Boot lag bei Niedrigwasser trocken).
dann Instandsetzungsarbeiten...
17.8.: Kesselreparatur (in Granville). Das Boot erhält aus Cherbourg per LKW Proviant, Bodenanstrichfarbe und einige nautische Geräte.
18.8.: Kesselreparatur
19.8. Cherbourg: 2003, "Antwerpen 11" eingelaufen
20.8. 2003, 2004 Instandsetzungsarbeiten
Instandsetzungsarbeiten dauern bis Ende dieses KTB am 31.08.1940 an
In KTB Maschine wird als L.M. Mach.mt. Schlüter angegeben, Hpt.Masch 3fach Expans.Dampfm. mit 500 PS, 265 BRT und Fahrbereitschaft 3000sm
Nach KTB Maschine Indienststellung am 26.8.1940. weiterer Eintrag an diesem Datum:
Kessel von 2003 untersucht, K.B.: Infolge Wassermangel bei der Überfahrt am 9.8. von Guer(n)sey nach Granville mit franz. Besatzung waren die Flammrohre an mehreren Stellen ausgebeult und sämtliche Feuer- und Ankerrohre in den beiden Rohrwänden undicht. Instandsetzungsarbeiten wurden der Firma Harmel, Cherbourg, übertragen. Gleichzeitig wurden Haupt- u. Hilfsmasch. überholt.
KTB 1.9.-15.9.1940:
Instandsetzungsarbeiten
9.9.40: Auf 2003 Einbau einer neuen E-Maschine. Das Boot hatte einen Generator, der nur 65 V Spannung lieferte, sodaß er für die zu erwartende F.T.-Einrichtung und die Scheinwerfer nicht ausreichte. Unter Anleitung des FloIng wurde eine 110 Volt Maschine von einem nicht mehr fahrklaren kleinen Schlepper, der in der Werft lag, abmontiert und vom Maschinenpersonal eingebaut.
11.9.: 1003 müssen mehrere Feuerrohre und Stehbolzen des ziemlich mitgenommenen Kessels erneuert werden.
15.9.40: 2003 ausgedockt
weiter mit Instandsetzungsarbeiten...
18.9.40: Infanteriebeschiffungsübung mit 1 Zug marschmäßiger Infanterie-Sturmabteilung. Ergebnis: Die Boote können wie folgt beladen werden: ...2003... Jedes Boot mit 2 Sturmbooten 60 Mann und allem Zubehör.
weiter mit Instandsetzungsabeiten bis 24.9.
an diesem Datum 16.00Uhr 2003,2005 ausgelaufen zum Einschießen der Geschütze und Vorpostendienst. Dabei stellt sich heraus, dass die Unterbauten für die Fla C/30 Stände zu schwach sind, sie schwanken bei jedem Schuß, sodaß der Schütze nicht zielen kann.
25.09.: Auf Vorposten
26.09.: Rotte 2003, 2005 ausgelaufen. Infolge sehr starker Störungen an den frisch kompensierten Magnetkompassen konnte die Fahrt bei Nacht nicht fortgesetzt werden, Deshalb entschloss sich der Rottenführer kehrt zu machen und die Reise bei Hellwerden fortzusetzen.
22.30Uhr 2003, 2005 mit Fähre am Seebahnhof (Cherbourg) festgemacht.
27.9.: 8.00Uhr 2003, 2005 mit Herbertfähre ausgelaufen nach Fécamp. 21.25 Uhr geankert
28.9.: Rotte 2003, 200 Anker auf. Weiterfahrt mit Fähre nach Fécamp. Die Fähre macht stark Wasser und droht zu sinken, sodaß nur mit langsamer Fahrt geschleppt werden kann. 11.40Uhr Schlepptrosse gebrochen. Ein Motorboot des Hafenkapitäns übernimmt die Fähre einschl. Besatzung. Rotte 2003, 2005 Rückmarsch angetreten


Danach in meinen Worten: Funkrspruch an 2003 wurde aufgesetzt, der nur teilweise empfangen wurde, das Batterie erschöpft war . Der Inhalt des Spruches konnte desahlb nicht ermittelt werden. Es handelte sich um einen Befehk ein Gelit in le Tréport abzuholen.

danach bis 30.09. nichts spannendes.

Gruß

Dirk

maurice voss

Hallo Dirk,


sehr interessant !
vielen Dank
mit freundlichen Grüssen
Maurice

Impressum & Datenschutzerklärung