Forum Marinearchiv

Hypothetische Szenarien => Schiff A vs. Schiff B => Thema gestartet von: Raptor am 14 April 2009, 10:41:57

Titel: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 14 April 2009, 10:41:57
Hallo Forum,

es gab vor nicht allzulanger Zeit hier eine interessante Diskussion über Unterschiede und Entwicklungen im U-Boot-Bau im WW II
siehe:
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,8207.0.html

Das hatt mich auf die Idee gebracht hier mal die Unterseeboote der kriegführenden Parteien zu vergleichen. Ich hab mir gedacht daß hier jeder der will seine  "beste U-bootkonstruktion" hier mit Daten "füttert"


folgende Gesichtspunkte müssten dazu beitragen das "beste Boot" des zweiten Weltkrieges zu ermitteln:
Fall jemand noch einen wichtigen Gesichtspunkt hat einfach hinzuschreiben.



Bedingung: es darf sich um kein Versuchsboot handeln




Typ (welche Klasse bzw. Typ):
Nationalität:

max. Geschwindigkeit über Wasser (Höchstgeschwindigkeit)

max. Geschwindigkeit getaucht:

max. Tauchzeit (die Fähigkeit unter Wasser zu bleiben in Std):

Schnelltauchzeit (wie schnell kann das Boot uw kommen  z.b.: bei einem Luftalarm?):

Tauchtiefe:

Geräuscharmut (oder in Neudeutsch: Stealthfähigkeiten):

operative Reichweite unter Wasser (hier zählt die max. Reichweite bei Schleichfahrt)  [/b]:

operative Reichweite über Wasser (ohne aufzutanken):

Angriffstärke (die Fähigkeit X Torpedos bei einem Angriff abzufeuern):

Torpedovorrat:

Zuverlässigkeit:

Wohnlichkeit:

Radar (vorhanden?):

optische Ortung (wie sichtbar ist das Boot bei einem Überwasserangriff?)

Zielerfassungssysteme (Qualität der Optik beim Periskop, Genauigkeit Torpedorechner, Qualität Horchgeräte):













Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Trimmer am 14 April 2009, 15:03:54
Hallo Raptor- habe dann aber mal eine Anfrage. Willst Du Typ XXI mit reinnehmen oder nicht ? War ja wohl nicht im Kampfeinsatz direkt.  :?

Gruss-Trimmer-Achim
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 14 April 2009, 17:00:43
Zitat von: Trimmer am 14 April 2009, 15:03:54
Hallo Raptor- habe dann aber mal eine Anfrage. Willst Du Typ XXI mit reinnehmen oder nicht ? War ja wohl nicht im Kampfeinsatz direkt.  :?

Gruss-Trimmer-Achim

Hallo Trimmer,

hmmm, der Typ XXI war glaube ich zu wichtig für die Geschichte der U-Boote im II Weltkrieg als das man den Typ nicht einbeziehen würde
(habs oben korrigiert)

Also, ich hab mir gedacht wir verwenden einen Punkteschlüssel um das beste Boot am Ende zu ermitteln, also 0 bis 10 Punkte für jede Kategorie


ich fang mal an:




Typ IIa
Nationalität: Deutschland

max. Geschwindigkeit über Wasser: 13 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 6.9 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 25 sec

Tauchtiefe: 150 Meter 

Geräuscharmut: ?

operative Reichweite unter Wasser: 35 seemeilen

operative Reichweite über Wasser: 1600 Seemeilen

Angriffstärke: 3x53cm Torpedos 

Torpedovorrat:6 Torpedos

Zuverlässigkeit: ?

Wohnlichkeit: kaum

Radar: nicht vorhanden

optische Ortung: kaum (sehr kompakter Turm daher kleine Silhuette)

Zielerfassungssysteme:?

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren (bei der Tauchtiefe schwanken die Angaben zwischen 120mtr und 150mtr.)


Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Captain Hans am 14 April 2009, 17:55:54
möchte mich hier mal versuchen.

Habe keine wirkliche Ahnung von U-Booten möchte aber ein Modell der Baloa Klasse bauen.

Typ Baloa Klasse (Weiterentwicklung der Gato Klasse)
Nationalität: USA

Verdrängung:

Aufgetaucht: 1526 ts

Getaucht: 2424 ts

Länge: ca 95 m

max. Geschwindigkeit über Wasser: 20, 23 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 8,75 Knoten

max.Tauchzeit:
48 Stdn

Schnelltauchzeit: ?

Tauchtiefe:
120 Meter 

Geräuscharmut: ?

operative Reichweite unter Wasser: 48 seemeilen bei 2 -4 kn Fahrt

operative Reichweite über Wasser: 11 000 Seemeilen bei 10 kn Fahrt

Angriffstärke: 10x53.3cm Torpedos  (6 vorne / 4 achtern)

Torpedovorrat:24 Torpedos

Sonstige Bewaffnung:
Vor dem Turm 5-Zoll (12,7 cm)-Geschütz. Als Flak befanden sich 20-mm-Maschinenkanonen und 40mm-Geschütze an Bord, zusätzlich konnten
bis zu 6 leichte und schwere Maschinengewehre montiert werden.


Ortung:
ein JK/QC- und ein QB-Sonar unter dem Bug, an Deck waren JP-Hydrophone installiert. Am ausfahrbaren Elektronikmast war ein SD-Radar mit 20 Seemeilen Aufklärungsreichweite zur Ortung feindlicher Flugzeuge angebracht, zusätzlich verfügten die Balaos über ein SJ-Oberflächensuchradar mit etwa 12 Seemeilen Reichweite.
Im getauchten Zustand konnte über das am Periskop angebrachte ST-Radar, mit 8 Seemeilen Reichweite, ebenfalls eine Ortung feindlicher Schiffe erfolgen.

Zuverlässigkeit:
sehr gut

Wohnlichkeit: komfortabel im Vergleich zu deutschen U-Booten

Quelle: verschiedene im Internet

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Huszar am 14 April 2009, 18:54:01
Hallo,

Zwei Anmerkungen:

1, wie im anderem Thread angedeutet, sollten die Boote in der verschiedenen Grössenklassen miteinander verglichen werden

2, Reichweitenangeben in den verschiedenen Quellen haben den Nachteil, dass sie bei verschiedenen GEschwindigkeiten angegeben werden, und somit ein direkter Vergleich nach Quellen in die Irre führt. Soweit ich mich erinnere, habe ich im anderem Thread "nivellierte" Reichweitenagaben eingesetzt (9 und 4 Kn ?)

mfg

alex
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Captain Hans am 14 April 2009, 18:59:19
@alex

habe meine Daten (was ich wußte) entsprechend verbessert
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 07 Mai 2009, 07:36:34
Damit der Thread nicht einschläft  :-D



Seraph Klasse (3.Baugruppe der S-Klasse)
Nationalität: England

max. Geschwindigkeit über Wasser: 15 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 10 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 27 sec. (es werden versch. Angaben gemacht von 25 bis 30 sec also hab ich den mittelwert genommen)

Tauchtiefe: 110 Meter 

Geräuscharmut: ? kann aber nicht sehr gut gewesen sein (siehe Verluste durch die italienische Uboot-Abwehr die bekanntlich schlecht war.)

operative Reichweite unter Wasser: 35 seemeilen

operative Reichweite über Wasser: 6000 Seemeilen

Angriffstärke: 7x53cm Torpedos 

Torpedovorrat: 13 Torpedos

Zuverlässigkeit: sehr gut

Wohnlichkeit: kaum

Radar:  vorhanden

optische Ortung: mittelmäßig (relativ großer Turm im Vergleich zur Schiffslänge)

Zielerfassungssysteme:? Asdic

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren

[/quote]
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 07 Mai 2009, 07:50:35


Argonaute Klasse
Nationalität: Frankreich

max. Geschwindigkeit über Wasser: 14 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 9 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit:

Tauchtiefe: 80 Meter 

Geräuscharmut:

operative Reichweite unter Wasser: 82seemeilen

operative Reichweite über Wasser: 4000 Seemeilen

Angriffstärke: 6x533mm  + 2x400mm

Torpedovorrat: ?

Zuverlässigkeit: ?

Wohnlichkeit: kaum

Radar:  nein

optische Ortung: mittelmäßig

Zielerfassungssysteme:?

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren

Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 07 Mai 2009, 08:09:16


K Klasse
Nationalität: Sowjetunion

max. Geschwindigkeit über Wasser: 22,5 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 10 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 60sec

Tauchtiefe: 70 Meter 

Geräuscharmut: laut

operative Reichweite unter Wasser: 82seemeilen

operative Reichweite über Wasser: 14000 Seemeilen

Angriffstärke: 10x533mm  

Torpedovorrat: 24 Torpedos

Zuverlässigkeit: ? (muß aber gut gewesen sein wie  der Rest der Konstruktion wenn die USA dadurch zum Bau der GATO Klasse inspiriert wurde)

Wohnlichkeit: spartanisch (Bilge wurde als Toilette verwendet)

Radar:  nein

optische Ortung:

Zielerfassungssysteme:?

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren


[/quote]
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 07 Mai 2009, 08:25:56

i-400 Klasse
Nationalität: Japan

max. Geschwindigkeit über Wasser: 24 Knoten  (wurde bei Testfahrten erreicht)

max. Geschwindigkeit getaucht: 6,5 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 56sec

Tauchtiefe: 100 Meter 

Geräuscharmut: sehr gut

operative Reichweite unter Wasser:

operative Reichweite über Wasser: 37500Seemeilen

Angriffstärke: 8x533mm  

Torpedovorrat: 20 Torpedos

Zuverlässigkeit: hoch

Wohnlichkeit: spartanisch

Radar:  ja, sowohl Seeziel als auch Luftziel

optische Ortung: sehr schlecht aufgrund der enormen Größe der Boote

Zielerfassungssysteme:? 3 Flugzeuge!!, Periskope aus deutscher Produktion

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren


Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 09 Mai 2009, 17:44:15
Typ VII C
Nationalität: Deutschland

max. Geschwindigkeit über Wasser: 17,2 kn

max. Geschwindigkeit getaucht: 7,6 kn

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 30 Sekunden

Tauchtiefe: 200 m

Geräuscharmut: o.k

operative Reichweite unter Wasser: 120sm

operative Reichweite über Wasser: 8500sm

Angriffstärke: 5x533mm 

Torpedovorrat: 14 Torpedos

Zuverlässigkeit: hoch

Wohnlichkeit: spartanisch

Radar: 

optische Ortung: gering (schlanker niedriger Turm)

Zielerfassungssysteme:? ekzellente Optik

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 09 Mai 2009, 17:51:52
Typ  IX C/40 
Nationalität: Deutschland

max. Geschwindigkeit über Wasser: 19.25 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 7.46 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 35 Sekunden

Tauchtiefe: 200 m

Geräuscharmut: o.k

operative Reichweite unter Wasser: 128 sm

operative Reichweite über Wasser: 13450 sm

Angriffstärke: 6x533mm 

Torpedovorrat: 22 Torpedos

Zuverlässigkeit: hoch

Wohnlichkeit: mittelmäßig

Radar:  vorhanden

optische Ortung: gering (schlanker niedriger Turm)

Zielerfassungssysteme:? ekzellente Optik

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Raptor am 09 Mai 2009, 18:30:15
Typ  Typ XXI
Nationalität: Deutschland

max. Geschwindigkeit über Wasser: 15.50 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 17.50 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 25 Sekunden

Tauchtiefe: 220 m

Geräuscharmut: exzellent

operative Reichweite unter Wasser: 15500 sm (Schorchel)

operative Reichweite über Wasser: 14000 sm

Angriffstärke: 6x533mm 

Torpedovorrat: 23 Torpedos

Zuverlässigkeit: mittelmäßig, aufgrund revolutionären Konstruktion kann man noch von Kinderkrakheiten während des Gefechtes ausgehen (ich weiß fiktiv)

Wohnlichkeit: sehr gut

Radar:  vorhanden

optische Ortung: kann man ausschließen, die Boote waren bekannltich dafür ausgelegt, fast ständig unter Wasser zu fahren

Zielerfassungssysteme:? ekzellente Optik, SU-Anlage ,,Nibelung" mit der Möglichkeit ohne Periskop zu schiessen,FT-Peilanlage, etc

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net, wikepedia

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: rosenow am 07 Oktober 2010, 15:44:01
Vergleich von U-Booten, ja welches könnte das ,,Beste" sein?

Gehen wir mal von der Geschichte aus, da wurden mit dem Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten, meines Wissens, die ersten Kriegs-U-Boote gebaut, Erfolg sei mal dahin gestellt.
Auch auf ziviler Art wurden U-Boote gebaut und erfolgreicher, wobei das zivile U-Boot sehr schnell in den Hintergrund geriet.
U-Boote wurden entwickelt, erprobt und eingesetzt. Nach jedem praktischen Einsatz wurden Mängel erkannt, die in der Erprobung noch nicht feststellbar waren, technische Möglichkeiten noch nicht vorhanden, die eine Frühzeitige Entwicklung auf hohem Niveau zugelassen hätten.
So wurden U-Boote,  Zivile, wie auch Kriegsgeräte dem Standpunkt der jeweiligen Erkenntnis und produktiven Möglichkeit gebaut und mit neuen Erkenntnissen weiterentwickelt, letztendlich auch abhängig von den Möglichkeiten des Entwicklerstaates.

Gehe ich von dem Standpunkt aus, das jedes U-Boot, der zu dem Zeitpunkt neuesten Entwicklung, genau seine Anforderungen entsprach und sie erfüllte, so waren U-Boote, wie auch anderes Kriegsgerät, immer nur  zu seiner Zeit am besten, eben bis das Bessere entwickelt wurde.
Sucht man nun das beste U-Boot  in einem bestimmten Zeitabschnitt, so unterliegt es nicht nur den oben genannten Fakt, sondern auch seinem Einsatzzweck.

U-Boote sind nicht gleich U-Boote, sondern Kampfmittel, die für besondere Aufgaben entwickelt wurden, so kann man ein Kleinst-Uboot, wie die Chariot-Torpedos (X-Boot gegen Tirpitz) zur Bekämpfung von feindlichen Waffen in engen kleinen Gewässern, nicht mit einer Gato-Klasse im Ozean vergleichen.

Gehe ich von den oben genannten Kriterien aus, kann und darf man zwar vergleichen, aber der Zeitpunkt ihrer Entwicklung und der Einsatzzeitpunkt darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Ganz logisch ist eigentlich, dass das Boot, das Beste ist, das am Ende der Entwicklungskette steht, doch möchte ich zu bedenken geben, das nicht nur das Boot nach seinem theoretischen Vorteilen beurteilt werden darf, es hängen ganz viele andere Faktoren damit zusammen, wie zum Beispiel: Einsatzgebiet, Ausbildungstand der Mannschaft und Erfahrung und Gegnerischer Gewandtheit bzw.  Entwicklungstand und Gegenmaßnahmen.
Hier ist schon die Klassifizierung erwähnt worden, die ich persönlich als sehr wichtig empfinde, um in den einzelnen Klassen die besten U-Boote zu ermitteln.
Wie geschrieben, Theoretische Vorteile müssen nicht unbedingt mit den praktischen Erfahrungen übereinstimmen und deshalb sehe ich den Typ XXI zwar theoretisch überlegen, aber die Praxis fehlt.

Wenn ich meine bescheidene Meinung zu diesem Thema weiter äußern darf, dann ist die Balao-Klasse, eins der Besten in den Weiten des Ozeans und der Typ XXIII eins der besten an der Küste und der englische ,,Streitwagen" eins der besten Kleinst-Boote in der Zeit des 2. Weltkrieges.
Andererseits waren damals auch Reichweiten gefordert und hier sehe ich die IX D2 Klasse am Vorteilhaftesten, aber gehe ich von der Kampfkraft aus, so sind auch die spontan einsetzbaren 10 Bugtorpedorohre der britischen T-Klasse nicht zu unterschätzen.

Wie sehe eigentlich der Vergleich zwischen den 1927 entwickelten sowjetischen U-Boot L II und den nach Plänen von 1922, aber bis 1933 weiterentwickelten Typ II, das die Finnen als erstes bekamen, aus?

Beide U-Boote hatten zu ihrer Zeit gute Gründe gebaut zu werden und waren in ihren Einsatzzielen/Gebieten zu dieser Zeit wohl Spezialisten,  aber dennoch halte ich den L-Typen mit seinen sechs Torpedorohren für einen Spontanen Einsatz als Überlegen.

Ich muss hier aber wiederum schreiben, das diese theoretische und auch praktische Kampfstärke vom Zustand, der Verarbeitung und des Gesamtverhaltens des U-Bootes, so wie von der Fähigkeit der Mannschaft mit diesem Kampfmittel umzugehen, eine starke Abhängigkeit in der Bewertung solcher Vergleiche bestimmt ist.

Nun, falls ich das obige Anliegen nicht richtig eingeschätzt habe, dann hoffe ich doch wenigstens ein paar kritische Punkte erwähnt zu haben.
Gruß Michael
:MG:
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: ede144 am 07 Oktober 2010, 17:57:06
Zitat von: Raptor am 09 Mai 2009, 17:51:52
Typ  IX C/40 
Nationalität: Deutschland

max. Geschwindigkeit über Wasser: 19.25 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 7.46 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 35 Sekunden

Tauchtiefe: 200 m

Geräuscharmut: o.k

operative Reichweite unter Wasser: 128 sm

operative Reichweite über Wasser: 13450 sm

Angriffstärke: 6x533mm 

Torpedovorrat: 22 Torpedos

Zuverlässigkeit: hoch

Wohnlichkeit: mittelmäßig

Radar:  vorhanden

optische Ortung: gering (schlanker niedriger Turm)

Zielerfassungssysteme:? ekzellente Optik

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren


Ich muß das noch nachkontrollieren, aber 35 Sekunden Schnelltauchzeit halte ich für zu wenig. In meinem Kopf steckt die Zahl 60+ Sekunden, was das Boot sehr anfällig für Flugzeugangriffe machte.

Gruß

Thomas
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Rheinmetall am 20 Februar 2012, 10:12:36
Zitat von: ede144 am 07 Oktober 2010, 17:57:06
Zitat von: Raptor am 09 Mai 2009, 17:51:52
Typ  IX C/40 
Nationalität: Deutschland

max. Geschwindigkeit über Wasser: 19.25 Knoten

max. Geschwindigkeit getaucht: 7.46 Knoten

max.Tauchzeit: ?

Schnelltauchzeit: 35 Sekunden

Tauchtiefe: 200 m

Geräuscharmut: o.k

operative Reichweite unter Wasser: 128 sm

operative Reichweite über Wasser: 13450 sm

Angriffstärke: 6x533mm 

Torpedovorrat: 22 Torpedos

Zuverlässigkeit: hoch

Wohnlichkeit: mittelmäßig

Radar:  vorhanden

optische Ortung: gering (schlanker niedriger Turm)

Zielerfassungssysteme:? ekzellente Optik

Quelle: www.u-boot-archiv.de / www.uboat.net

Falls meine Angaben nicht stimmen, bitte korigieren


Ich muß das noch nachkontrollieren, aber 35 Sekunden Schnelltauchzeit halte ich für zu wenig. In meinem Kopf steckt die Zahl 60+ Sekunden, was das Boot sehr anfällig für Flugzeugangriffe machte.

Gruß

Thomas

Moin, moin !

Auch das mit der mittelmäßigen Wohnlichkeit halte ich für geschönt.
Sonst hätte nicht ein Teil der Besatzung nur Hängematten im Bugtorpedoraum zur Verfügung gehabt.

Horrido,
              Rheinmetall
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: AndreasB am 20 Februar 2012, 16:58:49
Zitat von: Raptor am 07 Mai 2009, 07:36:34
Geräuscharmut: ? kann aber nicht sehr gut gewesen sein (siehe Verluste durch die italienische Uboot-Abwehr die bekanntlich schlecht war.)


Hmm... Sicher?

Zitat13th - Mediterranean Fleet submarines operated out of Alexandria on patrol off Italian bases and soon lost three of their number (1-3). At the time mines were usually blamed, but it turns out Italian anti-submarine forces were far more effective than expected.

Und dann nicht vergessen das die Italiener ab 1941 deutsche S-Geraete erhielten.

http://crusaderproject.wordpress.com/2010/05/22/sinking-of-hm-submarine-p-38-23-february-1942/

http://crusaderproject.wordpress.com/2009/07/15/german-antisubmarine-equipment-on-italian-vessels/

Alles Gute

Andreas
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Woelfchen am 20 Februar 2012, 19:24:30
Vergleichen ist nicht immer einfach, mal eine kleine Anmerkung dazu.

Schnelltauchen:
Bei den Engländern hat man beim ersten der den Turm verlässt die Zeit gestoppt, bei den deutschen beim letzten. ;-)

Grüße
Johannes
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: hillus am 20 Februar 2012, 19:52:35
Hallo,

ein hochinteressanter Tread. Hier könnte man sich schaffen ohne Ende! Unser Streben nach dem Besten, Schönsten, Stärksten, Hässlichstem usw. ist ungebrochen. Aber ich glaube, es ist ein nicht einigermaßen befriedigendes Unterfangen. Warum? Es geht immer nur Apfel mit Apfel zu vergleichen, aber Apfel mit Birne, obwohl ähnlich, da geht es schon nicht mehr.

Ich neige sehr dazu, wesentliche Gedanken von Rosenow zu unterstützen. Einen schlüssigen Sieger zu ermitteln sollte sehr schwerfallen. Für mich spielt der subjektive Faktor die entscheidende Rolle. Was nützt das beste Boot, wenn die Besatzung incl. Kommandant nicht das Beste aus dem Boot herausholen. Einige Marinen hatte recht passable U-Boote, aber teilweise schlechte Kommandanten. Das sollte vor allem aus der sowjetischen Seekriegsflotte bekannt sein, obwohl die unsäglichen Kommissare einschließlich ein repressives System bei schlechteren Bilanzen im Seekrieg dafür sorgten, dass die Kommandanten tw. wenig Mut zur Entschlossenheit hatten. Auch sollte die Angriffstaktik unbedingt beachtet werden.
Ich meine, die deutsche Angriffstaktik war zu den entsprechenden Zeiten fast unerreicht. Diese bestand in Küstennähe darin, sich zwischen Küste und Ziel zu legen, um dann den Angriff zu starten. Ein Treffer mit dieser Taktik war immer ein Treffer!! Außerdem wurde meistens mit dem Sehrohr verfolgt, ob es tatsächlich das Schiff erwischt hatte. Bei den Russen war es anders. Sie griffen von See das zu versenkende Ziel an. Natürlich hat es Versenkungen gegeben, aber eine Explosion des Torpedos an der felsigen Küste oder an einer anderen Küste wurde immer als Treffer gewertet. Richtungsweisend war die Explosion, denn die russischen Kommandanten tauchten nach dem Angriff sofort weg.
So ist es erklärlich, dass die sowjetischen Versenkungserfolge wesentlich geringer waren als gemeldet. Das ist bis heute noch nicht umfassend berichtigt. Eine Analyse der Versenkungserfolge von Vizeadmiral Kurnikow weist das so aus. Rechnet man nach, dann versenkten sowjetische U-Boote beinahe mehr Schiffe, als Deutschland in den entsprechenden Seegebiten zur Verfügung hatte.
Es macht mir wieder einmal richtig Spaß, die deutschen U-Boote anzuschauen und natürlich zu vergleichen, so wie der Thread es anregt. Allerdings habe ich die deutschen U-Boote so vor ca. 20 Jahren ad acta gelegt. Aber ich begann  damals mit einem meiner Ansicht nach tollem Vergleich. Ich begann für jedes einzelne U-Boot auszurechnen, wieviel Tage es von der Indienststellung bis zur Außerdienststellung bzw. Versenkung existierte. Ich schaffte es ca. bis zur Hälfte der reichlich 1000 deutschen U-Boote. Herauskamen erstaunliche Zahlen. Es gibt demnach viel zu tun, um alle Vergleiche zu bewältigen.

Ich versuche mich nochmals mit der K-Klasse, das liegt mir derzeit näher. Freund Raptor bat ja um Verbesserung! Das sind die richtigen und unverfälschten Daten, die restlichen Daten waren ja nicht gefragt!

Nationalität: Sowjetunion

Wasserverdrängung standard ü. W. : 1500 Tonnen,
standard u. W. : 2117 Tonnen

Vmax ü. W. :22,5 kn
Vmax u. W. :10,3 kn

Tauchzeit : 50 sek
Schnelltauchzeit : ???

Tauchtiefe max : 100 Meter,
operative Tauchtiefe : 80 Meter

Geräuscharmut: ???, laut ist zuviel!

Fahrbereich ü. W. : 16.500 sm bei 9 kn; 2400 sm bei 22 kn
Fahrbereich u. W. :175 sm bei 2,9 kn; 10,4 sm bei 10 kn

Seeausdauer ü. W. : 30, später 50 Tage,
Seeausdauer u. W.: 72 Stunden

Angriffsstärke : 6 Bug TR 533, 2 Heck TR 533; 2x 100mm  und 2x 42 mm Artillerie

Torpedovorrat : 24 Stück und 20 Minen

Zuverlässigkeit : hoch

Wohnlichkeit : normal

Radar : ???


Grüße aus Braunschweig

hillus











Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: F.B. am 21 Februar 2012, 07:40:25
Hallo,

Was bringt dieser ganze Vergleich? Die beste, weil fortschrittlichste U-Boot-Klasse des zweiten Weltkrieg war und bleibt der Typ XXI der KM. Das zeigt alleine schon ihr Einfluß auf den U-Bootbau weltweit nach dem Krieg.

MfG

Frank   
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: AndreasB am 21 Februar 2012, 12:57:43
Zitat von: F.B. am 21 Februar 2012, 07:40:25
Hallo,

Was bringt dieser ganze Vergleich? Die beste, weil fortschrittlichste U-Boot-Klasse des zweiten Weltkrieg war und bleibt der Typ XXI der KM. Das zeigt alleine schon ihr Einfluß auf den U-Bootbau weltweit nach dem Krieg.

MfG

Frank   

Sehe ich auch so. Hier werden Boote mit ganz verschiedenen Aufgaben miteinander verglichen. Das erscheint mir ein bisschen so als ob man einfach Zerstoerer, Kreuzer, Minenleger, und Schlachtschiffe zusammenwirft und dann versucht das beste Schiff herauszufinden.

Wenn ich in Kuestenaehe operieren moechte ist ein Typ IX wohl nicht so klasse. Wenn ich im Pazifiki operieren moechte erscheint mir eine Gato-Klasse angebrachter als ein Typ II. Wenn ich Notversorgung in Afrika machen moechte ist eine Cagni-Klasse besser als ein Typ VII. Wenn ich Minen legen moechte... Usw. Usw.

Alles Gute

Andreas
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Urs Heßling am 21 Februar 2012, 13:09:52
moin,

Zitat von: hillus am 20 Februar 2012, 19:52:35
ein hochinteressanter Thread. Hier könnte man sich schaffen ohne Ende! Unser Streben nach dem Besten, Schönsten, Stärksten, Hässlichstem usw. ist ungebrochen. Aber ich glaube, es ist ein nicht einigermaßen befriedigendes Unterfangen. Warum? Es geht immer nur Apfel mit Apfel zu vergleichen, aber Apfel mit Birne, obwohl ähnlich, da geht es schon nicht mehr.

Zitat von: AndreasB am 21 Februar 2012, 12:57:43
Wenn ich Minen legen moechte... Usw. Usw. 

Ja, stimmt.  :O/Y  Dann laßt es uns doch einmal konkretisieren und systematisieren ...  :wink:

Das beste U-Boot, Entwicklungsstand 1945, für
(a) den Hochsee-Geleitzugkampf        Vorschlag: XXI
(b) Operationen in Küstennähe           Vorschlag: XXIII
(c) Ozeanische Operationen, Tropen   Vorschlag: IX D2 / Gato
(d) Minenlegen, langer Anmarsch        Vorschlag: VII D / Gato
(e) Langstrecken-Transport               ?
(f) ...

Gruß, Urs


Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: F.B. am 21 Februar 2012, 15:24:41
Hallo Urs,

Beim besten Boot zum Minenlegen meinst du wohl den Typ VII D. Oder??? VII F ist der Torpedotransporter.
Das beste Transportunterseeboot dürfte wohl I 351 von Typ Sh der japanischen Marine gewesen sein. Der Typ XX wurde ja leider nie fertiggestellt.
MfG

Frank
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: AndreasB am 21 Februar 2012, 15:38:54
Zitat von: Urs Hessling am 21 Februar 2012, 13:09:52
Ja, stimmt.  :O/Y  Dann laßt es uns doch einmal konkretisieren und systematisieren ...  :wink:

Das beste U-Boot, Entwicklungsstand 1945, für
(a) den Hochsee-Geleitzugkampf        Vorschlag: XXI
(b) Operationen in Küstennähe           Vorschlag: XXIII
(c) Ozeanische Operationen, Tropen   Vorschlag: IX D2 / Gato
(d) Minenlegen, langer Anmarsch        Vorschlag: VII F / Gato
(e) Langstrecken-Transport               ?
(f) ...

Gruß, Urs

Langstrecken Transporter: Cagni - Klasse konnte 140 tonnen Material transportieren, ausserdem auch noch Diesel in den Tanks wenn die Maximalreichweite nicht gebraucht wurde.

Minenleger, wie sind die Gato und VII (F oder D) im Vergleich zur Grampus-Klasse?

Alles Gute

Andreas
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: F.B. am 21 Februar 2012, 15:49:32
Hallo,

I 351 konnte 390t Fracht, 365t Benzin und 11t Frischwasser tranportieren.

MfG

Frank   
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Urs Heßling am 21 Februar 2012, 17:27:54
moin,

Zitat von: F.B. am 21 Februar 2012, 15:24:41
Beim besten Boot zum Minenlegen meinst du wohl den Typ VII D. Oder??? VII F ist der Torpedotransporter.

danke  :MG:  korrigiert.

Gruß, Urs
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: Münchner am 09 Juni 2012, 14:15:21
 
Eine interessanter Thread. Beispielsweise ist die Seeausdauer unter Wasser hier schnell auffindbar.

Mir gefällt nicht die Frage nach dem besten U-Boot, weil eben, wie von Euch schon erwähnt, die Konzepte zu unterschiedlich sind.

Vorschlag:
In die aufgelisteten (Beurteilungs-)Kriterien sollte ein Zeitrahmen mit eingebaut werden.
Beispielsweise: Stapellauf des ersten Bootes der Typklasse VII bis zum Stapellauf des letzten Bootes der gleichen Typklasse.

Grüße und ein schönes Wochenende.
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: delcyros am 13 Juni 2012, 23:21:44
Wie sind denn die UW-Ausdauerdaten der Boote für

2 kt
4 kt
6 kt
8 kt
?

Bei den schnellen Elektrobooten bin ich über diese Daten im Bilde aber vom Typ VIIc kenne ich eine, nicht weiter qualifizierte,
Angabe von 45 min bei UW-Höchstfahrt und 20h bei 4 kt. Dieses Kriterium besitzt eine gewisse Wichtigkeit bei der Festlegung
des taktischen Ellbogenraumes in UW-Fahrt, daher für ein U-Boot nicht ganz ohne Bedeutung.
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: hillus am 14 Juni 2012, 10:32:39
Moin aus Braunschweig,

am 20.02.2012 war meine Meinung zu diesem Thread recht positiv und das ist auch heute noch so. Ich schaue immer wieder hinein, welche Nuancen eingebracht werden, um evtl. das beste U-Boot der Welt zu ermitteln. Es wird wohl ein schwerer und langer Weg werden, da sehr viel Zeit von einem Autor verwandt wird, um das "Beste" herauszufinden.
Ich stimme all jenen Autoren zu, die auf dem Standpunkt stehen, ein Vergleich verlangt auch vergleichbare Ansatzpunkte in Form von Kriterien. Wenn das nicht so ist, dann meint der eine Äpfel, und der andere Birnen bzw. werden immer neue Kriterien addiert. Das hat zwar viel mit Wissenschaftlichkeit zu tun, aber auch im normalen Leben geht es nur auf solch einer Basis, z.B. wenn ich mir eine Immobilie zulegen will.
Einen gemeinsamen Konsens zu finden sollte möglich sein, wobei es um die Hauptkriterien gehen sollte. Der subjektive Faktor, d.h. das Können vom Kommandanten und seiner Crew kann nicht mit herangezogen werden, obwohl erst damit ein U-Boot erfolgreich sein kann oder nicht. Nur auf der Basis der technischen Vergleichbarkeit kann jeder Freund und Kenner der U-Boote sich dem Problem der Antwortfindung widmen.
Was keine Rolle spielen sollte ist der Fakt, dass es durchaus bei hervorragenden U-Boottypen sogenannte "GURKEN" oder "PECHBOOTE" gab, die durch Nachlässigkeiten beim Bau bzw. Minderqualität der Bauteile vom Original bis hin zum Ersatzteil einfach nicht richtig in Gang kamen.
Vielleicht könnt Ihr meine Gedanken dazu teilen. Was bisher passierte ist nur die Aufreihung neuer Kriterien, ohne dem Kern der Sache näherzukommen. Natürlich sollte sich jemand finden, oder auch befreundete FMA-Schreiber, die einen Katalog der Vergleichskriterien erstellen, allerdings sollte er nicht so aufgebläht sein. Zum Beispiel könnte der Anfang mit kleinen U-Booten (bis ??? Tonnen), mittleren U-Booten (bis ??? Tonnen) und großen U-Booten (ab ??? Tonnen) gemacht werden. Weitergehend mit U-Boot-Minenlegern usw. dann wäre es natürlich vortrefflich, wenn auf der Basis gegebener Kriterien eine Tabelle erstellt wird, in die dann jeder "seinen" U-Bootstyp eintragen kann, der sein Favorit ist.

Grüße aus Braunschweig

hillus
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: J.I.M am 14 Juni 2012, 14:59:01
Was ich in dieser Diskussion sehr schwer finde, ist es, den Einfluss des Gegners aus der Sache rauszulassen. Insbesondere die Engländer haben die U-Bootjagd ja sehr weit entwickelt

Die US-Boote war ja sehr erfolgreich, aber wären Sie das auch gewesen, wenn Sie unter Deutscher Flagge von Frankreich aus in den Atlantik vorgestoßen wären? Bei den dt. Booten vom Typ IX wäre ich mir sehr sicher, dass Sie auch im Pazifik ihre Aufagbe gut gemacht hätten.

JIM
Titel: Re: Ermittlung: das beste U-Boot des 2 Weltkrieges?
Beitrag von: delcyros am 14 Juni 2012, 21:55:25
Im Popperschen Sinne kann man sich doch fragen:

Zu welchen Lösungen sind die einzelnen Marinen mit ihren U-Bootstypen in welchen spezifischen Kontext gekommen? Die unterschiedlichen Lösungen können demnach nur aus ihrem Kontext heraus verglichen werden, das erlaubt es uns aber, die Lösungsansätze in ähnlichen Kontexten zu vergleichen.

Sprich:
Es macht nicht viel Sinn amerikanische Fleet Boats mit den Elektrobooten zu vergleichen angesichts der so unterschiedlichen Kontexte im Kampf. Die Elektroboote waren die logische Konsequenz einer exzellent ausentwickelten U-Bootsabwehr. Das größte Problem der US Boote war dagegen der möglichs effiziente Einsatz der begrenzten Zahl von Booten gegen kaum lohnende Überwasserziele. Einige Boote wurden deswegen gegen Kriegsende mit zusätzlich 2 x 5"/38 ausgerüstet, weil sich damit die Dschunken besser versenken ließen, die sonst den Torpedo einfach nicht wert waren.