Forum Marinearchiv

Flotten der Welt => Die Deutsche Kriegsmarine => Deutsche Kriegsmarine - U-Boote => Thema gestartet von: bettika61 am 05 Februar 2014, 23:28:50

Titel: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 05 Februar 2014, 23:28:50
Hallo,
über die Entstehung und Funktion des U-Bootstützpunktes Flensburg  habe ich bisher nur wenige Literaturhinweise gefunden. Dazu zählen die Informationen aus folgenden Quellen:

ZitatKriegszeit 1939-1945
Nach Kriegsausbruch hörte die rege Bautätigkeit in Mürwik keineswegs auf ...
An größeren Bauten wurden noch während des Krieges ....die Bonte-Kaserne und ein großes Wirtschaftsgebäude für die Torpedoschule vollendet
Ferner wurde in der Innenförde ein moderner U-Bootstützpunkt mit zahlreichen Wohn- und Werftbehelfsbaracken errichtet.
Auf der Anhöhe oberhalb dieses U-Bootstützpunktes wurden Betriebsstoffbunker angelegt, von denen Leitungen direkt zu den Anlegebrücken führten. An der Blücherbrücke lag das Passagierschiff PATRIA, das dem Kommando der Torpedoschule als Wohnschiff diente und unweit davon an der Württembergbrücke, die CARIBIA, auf der Offiziere und Fähnriche der Marineschule untergebracht waren.
In den letzten beiden Kriegsjahren wurden in Mürwik, dessen ausgedehnte Stützpunkteinrichtungen bisher allerdings vornehmlich nur von der Torpedoschulflottille mit ihren alten Torpedobooten und Torpedofangbooten genutzt worden waren, auch aktive Kampfverbände stationiert, wie z. B. die 33. U-Flottille, aufgestellt im September 1944, und die der Torpedoschule zeitweilig zugeteilte
2. Torpedobootsflottille.
Hinzu kam in der Schlußphase des Krieges noch der operative Stab des Führers der Schnellboote, der vor den heranrückenden Alliierten von Sengwarden nach Mürwik ausgewichen war. Bei Kriegsende reichte der Standort Mürwik vom Flensburger Freihafen bis nach Meierwik, wo in den für die Marine-Unteroffizier-Lehrabteilung erbauten Kasernen seit 1942 eine der drei Abteilungen der Marineschule lag.
(Quelle:Dupler/Matthei ,,Marineschule Mürwik")
Bewußt unklar bleibt die Funktion des ,,Stützpunktes" hier:
ZitatFlensburg  Eine sehr gute Möglichkeit zur Ausführung eines Stützpunktes bot der Hafen von Flensburg. Die Anlage konnte hier auf dem ehemaligen Freihafengebiet der Stadt zwischen Hafen und der Straße nach Mürwik errichtet werden. Der Hafen ist gut geschützt und für die Rammung von Holzpfählen geeignet. Die Liegestellen wurden deshalb auf einfachste Art durch Rammen von Holzbrücken und Dalben erstellt. Sie sind vor das Ufer an den Fuß der Böschung unter Wasser gesetzt worden, nachdem die nötige Wassertiefe durch Baggerung hergestellt war. Die Gesamtkosten haben einschließlich der Kosten für die Straßen Kanalisation, Rohrleitungen und Gleise 7,6 Millionen RM. betragen.
(Quelle Nauticus 1944 ,,Der Marinehafenbau im Kriege")
Vor Kriegsbeginn war der Bereich zwischen Freihafen und Torpedoschule fast unbebaut. Westlich der Schule war der beliebte Badestrand der Flensburger.
Auf dem Luftbild 1942 werden Baracken  neben dem Freihafen und das  Tanklager sichtbar.1943 sind weitere Gebäude und die Anlagebrücken erkennbar.
Die Datenbank im HMA von Duikboot hat die Flensburg  an- und auslaufende
U-Boote verzeichnet. Darin enthalten sind vor Juli 1944 fast ausschließlich die gegenüber von der Flensburger Schiffbaugesellschaft Indienstgestellten Boote.
Die 33.U-Flottille wurde September 1944 aufgestellt. Ab dann stellen deren Boote den Großteil der verzeichneten Ein- und Ausfahrten.

Was waren die Hintergründe von Planung und Bau des U-Bootstützpunktes in Flensburg. Waren das allein die Aufstellung der 33. U-Flottille, warum gerade hier?
An weiteren Informationen oder Hinweise auf Quellen und Literatur bin ich interessiert.

Grüsse
Beate
Edit: Foto "Strand Mürwik" lagemässig umbenannt
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 07 Februar 2014, 19:37:19
Hallo,
Fotos des in Betrieb befindlichen U-Stützpunkt mit U-Booten oder Gebäuden habe ich bisher nicht recherchieren können.
Vielleicht ändert sich das ja noch  :O/Y

Anlässlich einer Ausstellung in der MSM 2013 zum Thema Barackenlager in Flensburg wurden auch Fotos des Barackenlagers Kielseng gezeigt. Dies entstand, wie den wenigstens Flensburgern  heute noch  bekannt ist, aus den Gebäuden des U-Stützpunktes.
Die Datierung eines Fotos ,,Zu Beginn des Weltkriegs" halte ich für falsch.
Auf dem MTB 1953 sind nur die Gebäude südwestlich der Torpedoschule aber nicht am ,,Freihafen" verzeichnet. Eine Ursache könnte das Munitionsunglück im Juni 1945 gewesen sein.
Zitat,,Entgegen britischen Sicherheitsbestimmungen...
hat die Royal Navy für die Desarmierung aber das Hafengelände bei Kielseng gewählt, zumal hier im ehemaligen U-Bootsstützpunkt und auch im Hafen genügend Anlegeplätze vorhanden sind. Im U-Bootshafen selbst liegen Teile der 26. U-Flottille (?),..
Am 14. Juni 1945 um 08 Uhr und 10 Minuten erschüttert eine Detonation das Gebiet um Kielseng. Eine der auf dem Gelände des U-Bootsstützpunkts stehenden Baracken fliegt in die Luft und brennende Barackenteile entflammen in Barackennähe lagernde Munitionskästen mit 2 cm- Munition, die ebenfalls detoniert....
(Quelle. Das Munitionsunglück am 14. Juni 1945 in Flensburg-Kielseng
Recherchiert von Kapitänleutnant a.D. Gerhard O. Richter,Flensburg-Mürwik)
Auf Fotos nach der Explosion sind auch Einrichtungen des U-Stützpunkt , zu sehen.
Grüsse
Beate
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Andreas Hoffmann am 23 Juni 2014, 14:20:22
Hallo Beate,

Du hattest Anfang des Jahres mal ein posting bezügl. "U-Stützpunkt Flensburg" gestartet.
Leider kann ich zu den genauen Hintergründen von Planung und Einrichtung dieses U-Stützpunktes auch nix beitragen, hier aber immerhin noch ein paar dürre Rahmendaten:

U-Stützpunkt Flensburg
aufgestellt 01.03.1943 (15.03.1943?)
Leiter:
03/43 - 4/44 KKpt zV Karl Lamprecht (vormals KptLt beim Stabe 5. U-Flt.)
04/44 - 9/44 KptLt (Ing) Fritz Niewerth (Crew 36)

Truppendienstliche Unterstellung: FdU Ost (Stettin);
ab 06/43 (?) als Zweigstelle unmittelbar der 5. U-Flottille Kiel unterstellt;
15.09.44 in neu gebildete 33. U-Flottille aufgegangen.

Die in dem Deinem posting vorausgegangen Thread erwähnten Boote U 190, 516, 530, 547 und 858, die am 04.10.44 in Flensburg eingelaufen waren, hielten sich dort nur kurze Zeit auf (Zwischenaufenthalt) und verlegten dann anschließend zur WLZ nach Hamburg (U 516, 530, 547, 858), Stettin (U 547, weitergeleitet aus Hamburg wg. dortiger Überbelegung) bzw. nach Bremen (U 190).

Ferner verlegten am 30.04.45 die 4. U-Flottille von Swinemünde und die 26. U-Flt. von Warnemünde nach Flensburg.

Frdl. Grüße,
Andreas
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 23 Juni 2014, 22:43:28
Hallo Andreas,
vielen dank für Informationen, wieder  ein Baustein mehr. :MG:

Bei  den DEFE Funksprüchen habe ich gefunden:
-20.2.1945 Ubootbegleitschiff "LECH"  und  MFP 109  verlassen  Flensburg mit  Personal und Material der 1.U -Lehrdivision   mit dem Ziel  Hamburg-Finkenwerder.

Wo kamen die Schiffe und  1. U-Lehrdivision her, aus Pillau ?

Grüsse
Beate

Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 04 September 2015, 22:10:52
Hallo,
zwar kein U-Boot im Stützpunkt, sondern vor der Torpedoschule neben der Patria
trotzdem die Frage, welches oder welche U-Boot(e) sind zu sehen ?
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Urs Heßling am 06 September 2015, 15:44:03
moin, Beate,

zu mehr als der Vermutung "Typ IX / IXB" trau' ich mich nicht.

Gruß, Urs
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: suhren564 am 06 September 2015, 15:57:14
Hallo Beate,

sehe dies genau wie Urs, wobei ich eher der Meinung bin, daß es ein IXC oder IXC42- Boot ist. Es sind auch keine Geschütze an Oberdeck zu sehen. Oder ich muß wieder zum Augenarzt! :-o  Leider kann man die Maling bzw. das Emblem am Turm nicht erkennen!
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Schorsch am 06 September 2015, 16:00:57
Hallo zusammen!

Wenn man den Flutschlitzschemata im Gröner, Bd. 3, auf S. 112 vertrauen möchte (und ich mich nicht verzählt habe), kommen als Kandidaten die IX C-Boote U 66 - 68, U 125 - 131, U 153 - 158 bzw. U 501 - 524 für das Boot auf dem Foto in Frage.

Ein IX B-Boot ist es nicht, das hätte nur eine Öffnung vor der schrägen Dreier-/Fünfer-Kombination am Vorschiff.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Urs Heßling am 06 September 2015, 16:22:36
moin, Schorsch,

Zitat von: suhren564 am 06 September 2015, 15:57:14
Es sind auch keine Geschütze an Oberdeck zu sehen. Oder ich muß wieder zum Augenarzt!
Ich meine, jeweils zwischen dem ersten und zweiten Dalben vor und hinter dem Turm in Vor- und Achterausrichtung etwas zu erkennen, das ich für ein Decksgeschütz halte.

Zitat von: Schorsch am 06 September 2015, 16:00:57
Wenn man den Flutschlitzschemata im Gröner, Bd. 3, auf S. 112 vertrauen möchte (und ich mich nicht verzählt habe), kommen als Kandidaten die IX C-Boote U 66 - 68, U 125 - 131, U 153 - 158 bzw. U 501 - 524 für das Boot auf dem Foto in Frage.
Ein IX B-Boot ist es nicht, das hätte nur eine Öffnung vor der schrägen Dreier-/Fünfer-Kombination am Vorschiff.
Guter Hinweis top sauberer Schluß :MG:

Gruß, Urs
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Teddy Suhren am 06 September 2015, 16:32:53
Hai

Könnte das ein weißer UAK Punkt am Turm sein und kein Maling?
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Axel Niestle am 06 September 2015, 19:57:25
Sieht aus wie U 130.

Beste Grüße

Axel Niestlé
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 06 September 2015, 23:16:03
Zitat von: Schorsch am 06 September 2015, 16:00:57
Wenn man den Flutschlitzschemata im Gröner, Bd. 3, auf S. 112 vertrauen möchte (und ich mich nicht verzählt habe), kommen als Kandidaten die IX C-Boote U 66 - 68, U 125 - 131, U 153 - 158 bzw. U 501 - 524 für das Boot auf dem Foto in Frage.
Hallo,
vielen Dank für Eure weiterführenden Hinweise  :MG:
mit dieser Nachhilfe  kann ich erstmals mit dem Flutschlitzschemate im Gröner was anfangen  top
Die Boote der gegenüberliegenden FSG kann ich damit ausschließen
Von den o.g. Booten gibt es Nachweise aus Duikboot #1 für
U 155 30.1-7.2 1945 und vor der Selbstversenkung am 2.5.1945
U 516 4.10.1944
U 518 28.10.1944
Für U 130 gibt es leider keinen Hinweis. Ich vertraue da zwar auf Herrn Niestlé,
aber gibt es da ein Unterscheidungsmerkmal von  den anderen IX-C Booten ?
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg. Mai 1945
Beitrag von: bettika61 am 02 März 2016, 15:24:55
Hallo,
welches Typ XXI Boot ist  hier  (http://www.sz-photo.de/?16607724099100603390&MEDIANUMBER=00036405) zu sehen ?
das Foto findet sich auch in den unveröffentlichten Erinnerungen Gerd Enders mit dem
Hinweis " U 3034 und U 3015 vom 2.-4.Mai 1945 zwischen Flensburg und Geltinger Bucht"

U 3034 hat  sich gem. DUIKBOOT am 5.5.1945 in der Bucht von Wassersleben 
[gegenüber der Marineschule] selbst versenkt und war am 2.5. 1945 in Rendsburg gemeldet

U 3015 war am 2.5.1945 im Stützpunkt Flensburg gemeldet und hat sich am 5.5.1945 in der Geltinger Bucht selbst versenkt
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 03 März 2016, 17:41:27
Hallo ,
ein weiteres in dieser Zeit in Flensburg in Flensburg befindliches XXI Boot war U 3505
http://www.deutsches-u-boot-museum.com/die_evakuierung_.html
Es könnte auch das Boot auf dem o.g. Foto sein.

Das Boot ist zwar bei DUIKBOOT als am 3.5.1945 zerstört durch Luftangriff auf Stützpunkt Kiel
geführt, wurde aber laut "Regenbogen über der Geltinger Bucht" am 5.5.1945 in der Geltinger Bucht versenkt.
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: ARANTALES am 03 März 2016, 18:00:25
Hallo Beate,

Unsere Quelle die U3505 in Kiel (Tirpitz-Hafen, Liegeplatz 18) deutet bei Kriegsende ist ADM228/2.
Teil ADM228/2 wurde neugeschrieben um es leserlicher zu machen. Sehe Anlage.

Met vriendelijke groeten,
Walter
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 03 März 2016, 23:14:18
Hallo Walter,
Danke für ein Quellenangabe  :MG:
Nun haben wir neben der Archivquelle
die abweichenden Angaben von "-deutsches-uboot-Museum"  und dem "Kirchspielarchiv Steinberg"
die vermutlich auf Zeitzeugenangaben beruhen.
Die Angaben von der Unterbringung der Besatzung von U 3505 in Habernis bei Niko Husfeld ist für mich plausibel, da dort auch nach anderen zeitzeugenangaben U-Bootbesatzungen  untergebracht wurden.
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 04 März 2016, 12:04:48
Hallo,
eine Anfrage  bei Herrn Asmussen vom Kirchspielarchiv  brachte die Lösung  :MG:
Die ursprüngliche Angabe basierte auf den Aufzeichnungen von Schöppe, die geänderte auf eienm Gespräch mit Gert Enders
ZitatU 3505 wurde bei dem Bombenangriff in Kiel schwer beschädigt und versenkt. Die Besatzung jedoch wurde jedoch am 15.04.45 vollständig auf ein anderes Boot - U 3034 - umgeschifft und lief dann mit diesem Boot unter dem Kdo von OLtzS Willner in die Geltinger Bucht. Dort ist U 3034 am 5.5.45 von der eigenen Besatz versenkt worden. ....
Jedenfalls stimmt die Angabe ...... U 3034 sei in "Wassersleben Bay" selbstversenkt worden, nicht!

Der Kommandowechsel von Willner auf U 3034 mit Besatzung von U 3505 ist auch bei DUIKBOOT zu finden  top

Damit ist meine Ausgangsfrage , welches XXI U-Boot auf dem Foto vor der Marineschule zu sehen ist, mit U 3034 zu beantworten.
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Darius am 02 April 2016, 19:50:10
Zitat von: bettika61 am 23 Juni 2014, 22:43:28
Bei  den DEFE Funksprüchen habe ich gefunden:
-20.2.1945 Ubootbegleitschiff "LECH"  und  MFP 109  verlassen  Flensburg mit  Personal und Material der 1.U -Lehrdivision   mit dem Ziel  Hamburg-Finkenwerder.

Datensatz F 109 (http://historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=132) ist angepasst.

:MG:

Darius
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 07 Oktober 2016, 17:34:17
Zitat von: Andreas Hoffmann am 23 Juni 2014, 14:20:22
U-Stützpunkt Flensburg
aufgestellt 01.03.1943 (15.03.1943?)
Leiter:
03/43 - 4/44 KKpt zV Karl Lamprecht (vormals KptLt beim Stabe 5. U-Flt.)
04/44 - 9/44 KptLt (Ing) Fritz Niewerth (Crew 36)
10/44-5/45 KKapt Günter Kuhnke http://uboat.net/men/kuhnke.htm
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 04 August 2020, 19:21:06
Hallo,
im Schifffahrtsmuseum Flensburg  ist ein Foto aus dem Stadtarchiv "XIV Foto D 1943.05.19-8 "zu sehen Titel :
"Luftangriff
Auslaufendes U-Boot vor der Werft 19.Mai 1943"

Lt HMA Duikboot kommt U 364 in Frage
Zitat18.05.1943   -   2   U364   5   SASS Paul-Heinrich   TR   Einlaufen im Stützpunkt   Flensburg      AN9493
kann das nach dem Foto stimmen?
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Axel Niestle am 04 August 2020, 20:46:29
Hallo Beate,

das mit U 364 könnte sehr gut passen. Boot hat UAK-Zeichen da, wo es hingehört.

Beste Grüße

Axel
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 05 August 2020, 14:51:44
Hallo Axel,
Vielen dank für Deine Unterstützung  :MG:
Ich kann allerdings nicht behaupten, das ich das UAK-Zeichen erkenne  :MZ:
Es gibt allerdings hier (https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwisgrT6h4TrAhVFzKQKHfLeBsMQFjAAegQIAhAB&url=https%3A%2F%2Fwww.ssoar.info%2Fssoar%2Fbitstream%2Fhandle%2Fdocument%2F55835%2Fssoar-dsa-2005-keitsch-Krise_und_Konjunktur_die_Flensburger.pdf%3Fsequence%3D1%26isAllowed%3Dy%26lnkname%3Dssoar-dsa-2005-keitsch-Krise_und_Konjunktur_die_Flensburger.pdf&usg=AOvVaw3x8qlnFnH5nUAiHnrnaPh8)
in CHRISTINE KEITSCH "Krise und Konjunktur: Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft von der Weltwirtschaftskrise bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges" S.168  ein Foto
ZitatAbb. 14 Die Baunummer 485, das U-Boot U 364, verlässt am 3. Mai 1943 die FSG. (Foto: Flensburger Stadtarchiv/Sammlung Möller)
auf dem das UAK-Zeichen sichtbar ist.

In welchem Zeitraum wird das UAK-Zeichen geführt, zwischen Übergabe von der Werft an die KM und Indienststellung?




Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: t-geronimo am 05 August 2020, 16:24:14
Für nicht-so-Auskenner (wie auch mich):

--/>/> UAK-Zeichen (http://www.wehrmacht-lexikon.de/kriegsmarine/einheiten/zusatzmaterial/ubootskennzeichen/uakzeichen.php)


Was immer noch nicht die Abkürzung UAK erklärt.  :/DK:
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Teddy Suhren am 05 August 2020, 17:14:20
Uboot Abnahme Kommando.
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: t-geronimo am 05 August 2020, 22:50:18
 :TU:)
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Axel Niestle am 06 August 2020, 10:48:41
Hallo Beate,

die UAK-Zeichen wurden ab der Indienststellung bis zur Entlassung aus dem UAK-Verhältnis (Ende der technischen Abnahmeerprobung) geführt. Anfangs wurden je Werft vier verschiedene Grundsymbole verwandt, die zur Unterscheidungen der Bauwerften noch in Weiß oder Rot mit unterschiedlich angeordneten Balken in gleicher Farbe an den Turmseiten oberhalb des Wellenabweisers aufgemalt wurden. Der Zeitpunkt der Entlassung aus dem UAK-Verhältnis war unterschiedlich lang und betrug im Einzelfall auch mal mehr als einen Monat.

U 364 befand sich am 19.05.43 noch im UAK-Verhältnis, so dass das Zeichen noch geführt wurde. Allerdings hat das Boot offenbar während der Werftliegezeit Mitte Mai in Flensburg sein 8,8 cm abgegeben, dass zumindest bei der früheren Werfterprobung noch an Bord war, wie Photos beweisen.

Flensburg war ja im Mai 43 noch kein Hafen, der von U-Booten regelmäßig im Rahmen der Ausbildung angelaufen wurde.

Beste Grüße

Axel
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 06 August 2020, 20:45:56
Hallo,
Dank an die Beteiligten für die hifreichen Antworten  :MG:
Toll was da so für mich unbekannrtes zusammenkommt.
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 12 Mai 2021, 18:43:03
Zitat von: bettika61 am 04 August 2020, 19:21:06
Hallo,
im Schifffahrtsmuseum Flensburg  ist ein Foto aus dem Stadtarchiv "XIV Foto D 1943.05.19-8 "zu sehen Titel :
"Luftangriff
Auslaufendes U-Boot vor der Werft 19.Mai 1943"


Lt HMA Duikboot kommt U 364 in Frage

Hallo ,
Der o.g. Luftangriff hat fast 80 Jahre später in Flensburg zu einem ereignisreichen  Wochenende geführt
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Entwarnung-Blindgaenger-in-Flensburg-entschaerft,flensburg5386.html
Die 1.Blindgängerräumung in Flensburg nach 50 Jahren erforderte eine der größten Evakuierungsaktionen in Schleswig-Holstein.
Über den Luftangriff
ZitatSchwerer Tagesangriff durch US-amerikanische Bomber am 19. Mai 1943

64 US-amerikanische B17-Bomber der 8. US-Luftflotte flogen zur Mittagszeit des 19. Mai 1943 in Richtung Flensburg.
.....Die Rüstungsbetriebe im Norden der Stadt waren schwer getroffen worden. Drei U-Boote waren auf der Werft beschädigt worden. Ganze Teile der Werft waren zerstört.[57][63] So war auch die Schiffsreparaturwerkstatt der Firma Johannsen & Sörensen an diesem Tag schwer getroffen worden.....
....
Nach dem schweren Angriff auf die Werft im Vorjahr konnte die Werft für 1943 das Liefersoll von neun U-Booten nicht erreichen. 1944 wurde die Flensburger U-Boot-Produktion eingestellt.[68]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Flensburg#Schwerer_Tagesangriff_durch_US-amerikanische_Bomber_am_19._Mai_1943
Die Fotos  https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21191.msg237121.html#msg237121 Nr.3-4 sind von diesem Angriff.

Mich interessiert ob die o.g. 3 beschädigten U-Boote bekannt sind und ob diese noch fertiggestellt werden konnten?
Zum Stapellauf nach dem Angriff kamen 1943  noch U 367-370, U 1301, übergeben 1943 an das OKM wurden U 362-367.

Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: Urs Heßling am 12 Mai 2021, 18:54:33
moin, Beate,

im Schnitt lagen bei der FSG ca. 9 Monate zwischen Baubeginn und Stapellauf eines U-Boots.

Bei U 368 (https://www.uboat.net/boats/u368.htm) waren es 15 Monate, bei U 1302 (https://www.uboat.net/boats/u1302.htm) 13 Monate.

Daraus ließe sich zumindest vermuten, daß diese zu den beschädigten Booten gehörten.

Gruß, Urs
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: MarkusL am 12 Mai 2021, 21:25:42
Hallo,
W. Müller geht in "Kriegsschauplatz Ostsee 6-1943" von U 368 aus.
A. St. danach im Mai 43 bei FSG
U 367 (v.St. 11.06.43)
U 368 (v.St. 16.11.43)
U 369 (v. St. 17.08.43)
U 370 (v. St. 24.09.43)
U 1301 (v.St. 22.12.43)
U 1302 (a.St. 06.03.43, v. St. 04.04.44)
U 1303 (a.St. 08.04.43, v. St. 10.02.44)
U 1304 (a. St. 17.05.43)
Gruß
Markus
Titel: Re: U-Boot Stützpunkt Flensburg
Beitrag von: bettika61 am 13 Mai 2021, 21:19:56
Dank an Urs und Markus für die weterführenden Informationen  :MG: