Forum Marinearchiv

Modellbau => Bauprojekte => aktuelle Bauprojekte => Thema gestartet von: Baunummer 509 am 02 Juni 2015, 09:58:26

Titel: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 02 Juni 2015, 09:58:26
Hallo zusammen,

aus einer Vielzahl von Gründen baue ich neben meinem Haupt - Kriegsschauplatz (Bismarck) immer wieder mal am Rumpf eines Minensuchboots vom Typ 1935 in 1:100.
Um ehrlich zu sein wechseln die Gründe auch immer mal wieder, der Hauptgrund ist "Spaß an der Freude". Ich finde es erstaunlich mit wie wenig Einsatz man etwas erreichen kann. Im Vergleich zum Bismarck Rumpf ist der Aufwand der bisher im M35 steckt ein Witz.

Bauen möchte ich M 24 (die letzte Einheit dieser Baureihe) gebaut bei der Lübecker Flender Werft und nach dem Krieg erst in französischen Diensten dann wieder unter deutscher Flagge als Wespe, irgendwann von Ronny dann als Zielschiff versenkt.

Von den Typ M35 Booten gibt es ja sehr viele Modelle, leider auch viele unterschiedliche. Ursprünglich habe ich mir einen GFK Rumpf eines kommerziellen Herstelles gekauft und war gelinde gesagt enttäuscht.

Die Problemzonen des Rumpfes (und das sind auch meine Fragen) sind:

Verwendet habe ich folgenden Plan:
Zitathttp://sievers-verlag.de/shop/de/csc_article_details.php?nPos=&saArticle[ID]=147&VID=BxCvOQdjWyZ85abw&saSearch[word]=&saSearch[category]=Kriegsschiffe 1919-45&saSearch[special]=
(bitte in die Adressleiste des Browsers kopieren)
Der Plan ist sehr gut, aber ich nehme an dass er für modellbauerische Zwecke, zumindest was den Spantenriss angeht, vereinfacht wurde.

Hat vielleicht jemand mehr Infos oder Fotos bzgl. meiner Fragen?

Meine Annahmen:
- der Vordersteven war scharfkantig bis ca. Höhe Knick in den Spanten, danach Richtung Abschluss des Backdecks leicht rundlich
- Ein schwach ausgeprägter Bugwulst war vorhanden (ist am Modell dran, wäre aber sehr leicht zu entfernen)
- Der Kiel war an seiner Unterseite plan und diente als Auflage beim Eindocken (eigentlich logisch)
- die Finne im Achterschiff lief scharf aus, siehe z.B. Bilder von Angara hier http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,5877.15.html

Gruß und danke

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 02 Juni 2015, 10:01:15
Oh Schreck, der Thread ist aus Versehen im falschen Forum gelandet.

Würde ihn ja auch nochmal einstellen, aber kann ihn nicht mehr löschen.
Könnte ein Mod ihn bitte irgendwohin verschieben wo er passt?

Sorry und danke!

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: redfort am 02 Juni 2015, 10:50:53
Moin,
Auszug aus der BBV S "Minensuchboot M 35 mit Schraubenantrieb" von 1937  ;)




Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: kalli am 02 Juni 2015, 11:01:30
Zitat von: JotDora am 02 Juni 2015, 10:01:15
Oh Schreck, der Thread ist aus Versehen im falschen Forum gelandet.
Könnte ein Mod ihn bitte irgendwohin verschieben wo er passt?
Sebastian

:MG:
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 02 Juni 2015, 11:05:56
@Axel: Vielen Dank, das hilft schonmal weiter  :MG:

Hier noch suchmaschinentauglich, für alle die danach suchen.
Auszug aus der BBV S "Minensuchboot M 35 mit Schraubenantrieb" von 1937  - von redfort:
ZitatDie Vorkante soll nach Maßgabe der Zeichnung.... eine um 10° gegen die Senkrechte nach vorne geneigte Gerade bilden. Der untere Teil ist für den Durchtritt des Rohres für die Bugschutzspiere auszubilden. Vgl. Zeichnung....
Der Vorsteven ist aus gebogenen Blechen herzustellen. Der untere Teil soll von etwa Spant 65 bis etwa 1,2 m unter das Zwischendeck reichen; er soll aus einer 10mm dicken, muldenförmig gebogenen Platte bestehen, die unten zum Übergang in den Flachkiel schuhartig auszubilden und mit der Kielplatte zu verbinden ist. Darüber bis etwa 650mm über Zwischendeck soll der Vorsteven aus einer 8mm dicken Platte  bestehen. Zur Aussteifung sind nach Maßgabe der Zeichnung..... in der Rundung 3 waagerechte, 6mm dicke sichelförmige Platten einzuschweißen. Ferner wird zur Aussteifung ein senkrechter Träger als Verlängerung des Mittelkiels unterhalb sowie oberhalb des Bugspierkokers eingebaut und mit dem Steven und dem Koker verschweißt.
Der ebenfalls rund auszubildende obere Teil ist aus einem 7mm dicken Blech zu biegen und auf halber Höhe zwischen den Decks durch eine waagerechte, 6mm dicke Platte auszusteifen.
Die Vorkanten der Außenhautplatten sind mit dem Vorsteven bündig zu verschweißen.

Radien sind dort natürlich nicht angegeben, aber die verwendeten Materialstärken lassen Rückschlüsse darauf zu wie Scharf der Steven gewesen sein kann. Ich nehme an bei mir ist er in der stellenweise etwas zu scharf, oben dann halbrund ausgebildet und unten einen sehr schwach ausgeprägten Bugwulst, evtl. noch weniger als der bisherige an meinem Rumpf. Bilder von F 209 Brummer zeigen wohl auch eine etwas mehr birnenförmige Form (die Bilder kommen von der Bordkameradschaft, ich weiß nicht ob ich sie hier veröffentlichen darf).

An die Bugschutzspiere bzw. dessen Koker hatte ich gar nicht gedacht. Das bedeutet doch dann aber dass quasi alle, ein Bugschutzgerät führenden Schiffe und Boote einen - zumindest ganz schwach und vielleicht gar nicht zu hydrodynamischen Zwecken beabsichtigen - Bugwulst gehabt haben müssen, richtig? Hela/Angara z.B. kann kein Bugschutzgerät geführt haben, zumindest wäre mir dann nicht erklärlich wo die Spiere sein sollte. Wie war das denn mit den Zerstörern? Die sieht man nie mit Bugwulst, hatten die ein Bugschutzgerät?

@Kalli: danke  :-)
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: kgvm am 02 Juni 2015, 13:41:58
Vielleicht hilft dieses Bild etwas:
http://images-02.delcampe-static.net/img_large/auction/000/254/573/809_001.jpg
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 02 Juni 2015, 13:52:02
Ja, kgvm, danke, das hilft weiter.

Da das Bild das Boot als französische Ailette zeigt ist damit zumindest die Frage nach der Scharfkantigkeit des Steven endgültig beantwortet. Antwort: nicht!
So recht gefallen tuts mir aber nicht, sieht so plump aus  :|
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 02 Juni 2015, 15:01:09
Hi Redfort,

danke, nochmal  :-)
Ja, das Bild kenne ich, hattest du in Deiner M - Boot Chronik - ich glaube im Forum Graue Flotte - auch schon verwendet. Da das Bild M 22 (gleiche Baureihe) zeigt habe ich mich von dem Bild (und anderen) verleiten lassen anzunehmen die Boote hätten einen viel schärferen Vorsteven als sie wohl in Wirklichkeit hatten.

Ich hatte die unten markierte Linie z.B. als Vorsteven interpretiert. Wahrscheinlich ist das aber einfach nur der Linke Abschluss der Platte aus dem der Steven geformt ist.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Wilfried am 02 Juni 2015, 15:45:48
... hätte auch noch zwei ...

mit lieben Gruß
Wilfried
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 02 Juni 2015, 16:27:10
Hi Wilfried,

das sind genau die, die ich von der Bordkameradschaft bekommen habe  top

Kein Knickspant, leicht anderer Steven, Bugwulst.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: U-Jäger D185 am 02 Juni 2015, 16:48:48
Hallo,

mein alter Herr baut zZ einen Mienenbock, aber M43 im Maßstab 1/35....ich stelle mal Bilder ein !

Hilfreich sind die Original-Pläne, die man hier bekommt :

http://dreadnoughtproject.org/plans/KM_Minensuchboot_35_1937/

Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: U-Jäger D185 am 02 Juni 2015, 16:56:45
noch was...

M 24

Baunummer: 261
Stapellauf : 12.10.1940
Indienststellung: 22.02.1941

Einsätze:
- 1941/44 ( 8. MS-Flottille) Sicherungs- und Geleitdienst in Westfrankreich, vor allem Biskaya. Freihalten der Ein- und Auslaufwege für deutsche Unterseeboote.
- 1944/45 Nach der Invasion verblieb der Rest der Flottille in der Atlantikfestung St. Nazaire (z.T. im U-Bootsbunker)
- 1945 brit. Beute, GM/SA Einsatz , franz. Küste.
- 09.10.1947 an Frankreich, als "Ailette" in Dienst
- 22.11.1956 ausgesonndert , als Wohnschiff Hulk Q-76
- 28.02.1957 an Bundesmarine, als Geleitboot F 211, " WESPE ".
- 1963 Zielschiff

Verbleib: 10/1973 gesunken als Zielschiff, nw. Helgoland
Bild
franz. Ailette ex. M 24
Bild
Geleitboot F 211 " Wespe " ex. M 24
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Bugsierstefan am 02 Juni 2015, 22:04:29
Interessant, dass nach der Übernahme dieser Schiffe durch die Bundesmarine der Mast nach der Kürzung/dem Umbau durch die franz. Marine wieder in die KM Bauausführung/oder ähnlich dieser Bauausführung, zurück gebaut wurde.

Viele Grüße!  :MG:


Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 03 Juni 2015, 07:46:56
Hi,

danke für eure Ergänzungen.
Ich werde den Steven entsprechend ändern und habe dafür gestern schon das ganze Ding verspachtelt.

Kann noch jemand etwas zur "Finne" (wahrscheinlich ist das die falsche Bezeichnung) im Boden am Heck sagen? Scharf oder nicht?

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Schappi1976 am 03 Juni 2015, 08:31:51
Hallöle...

generell scheint es da verschiedene Bauausführungen gegeben zu haben...siehe die M35-Boote auf folgende Homepage...einfach weiter nach unten scrollen...teilweise haben se nen scharfen Steven..

http://www.bordhunde.de/html/bordhunde17_bremse.html

Gruß Angel
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 03 Juni 2015, 08:36:57
Hi,

ja, ziemlich spannend. Mal scharf, mal stumpf, mal sehr stumpf, mal mit Knick in den Spanten, mal ohne. Da scheint es so einige Kombinationen von gegeben zu haben. Das Bild in Deinem Link, in dem einige Boote im Päckchen liegen zeigt das sehr schön. Gibt noch mehr Bilder dieser Art.
Hatte mich bisher eigentlich auf M 13 - M 24 eingeschossen da ich dafür die Pläne habe. Das würde dann bedeuten: Mit Knick in den Spanten und stumpfer Steven.

Muss aber erstmal schauen wie der stumpfe Steven am Modell aussieht und ob ich dann nicht doch noch auf einen anderen M Bock umschwenke.
Für den Knick ist zwar ein Alu Stringer eingebaut, den bekommt man aber im Notfall auch weg geschliffen.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 06 Juni 2015, 18:53:05
Hi zusammen,

die Hinweise waren richtig. Mit weniger scharfem Steven sieht der Rumpf den Originalaufnahmen viel ähnlicher.
Hier mal der erste Wurf, Work in Progress  :-)
Wird sich noch einiges tun, das ist nur der Stand nach der ersten Runde. Der Knick muss auch noch viel schärfer werden.

Danke an alle die geholfen haben. Besonders an redfort, dem ich ja schon das eine oder andere Mal blöd gekommen bin. Da über den eigenen Schatten zu springen und trotzdem zu helfen zeigt Größe  :MG:

Die Finne im Achterschiff werde ich entsprechend schärfen und den Mittelkiel unten flach einschleifen.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: mike_o am 06 Juni 2015, 23:30:17
Hi,

gewohnt gute Qualität top  sauber gearbeitet  weiter so bin gespannt wie es wird...

Grüße

Mike_o
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 07 Juni 2015, 00:15:07
Hi Michael,

danke  :-) Ist nur so eine Spielerei zwischenrein.
Falls Du aber Lust auf nen Minensucher (für Dich unpassenderweise leider in 1:100) haben solltest sag bescheid, dann schick ich Dir nen Rumpf (nachdem irgendwer ne Form von dem Teil gemacht hat, vorausgesetzt es lohnt sich davon ne Form zu machen).

Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 21 Juni 2015, 17:59:55
Hi,

mittlerweile sieht er so aus. Work in Progress  :-)
Man beachte die unterschiedlichen Volumina von Minensucher und Schlachtschiff!

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Bluehawk am 21 Juni 2015, 21:24:43
Erst jetzt gesehen!

Schöne Linie, saubere Arbeit! top

Gruß
martin
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 21 Juni 2015, 22:15:47
Danke!

Die Linie/Kante muss noch messerscharf werden (irgendwie  :-D)

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: tirpitzpeter am 21 Juni 2015, 23:06:30
Jo kann mich nur anschließen, saubere Arbeit.
Ne Form würde sich anbieten, nen guten GFK Rumpf von nem 35er in 1:100 den man erwerben könnte kenne ich bisher keinen.

Gutes gelingen!
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 21 Juni 2015, 23:10:09
Schöne Arbeit Sebastian, diese Linien und Kantenarbeit erinnert mich irgendwie an eine Arbeit von mir vom letzten Jahr.  :-P
Bin aber schon wieder an nen neuen Rumpf bei, mach weiter so.  top

Gruß
Sven  :MG:
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 22 Juni 2015, 08:17:30
Danke euch allen!

Zitat von: tirpitzpeter am 21 Juni 2015, 23:06:30
...snip...
Ne Form würde sich anbieten, nen guten GFK Rumpf von nem 35er in 1:100 den man erwerben könnte kenne ich bisher keinen.
...snip...

Ja, ich auch nicht, deswegen ja der Eigenbau.
Falls der Rumpf richtig gut werden sollte mache ich ne Form oder such mir jemand der Interesse an einem Minensucher hat und ne Form bauen will oder lass mir bei einem Profi eine machen. Dann kann es durchaus sein dass ich ein paar Rümpfe verkaufe und/oder zum Selbstkostenpreis abgebe. Am liebsten wäre mir aber wenn jemand anderes das GFK Gedöns übernehmen könnte, macht mir irgendwie nur bedingt Spaß.
Aber wie gesagt nur falls der Rumpf was wird...wird noch etwas dauern bis man entscheiden kann ob er es Wert ist abgeformt zu werden.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 27 Juni 2015, 17:07:59
Hallo zusammen,

ich nähere mich langsam der richtigen Form des Bugs/des Vorderstevens  :-)

Habe den Vordersteven nochmal verworfen und die Form erneut angepasst, nachdem der Radius des Decks/Der Nase auf Backsdeckniveau nicht gestimmt hat und noch Asymmetrien drin waren.
Kopfüber bauen hat Vorteile, wenn man es nicht gewöhnt ist birgt es aber auch Risiken (eben erst zu Spät mit Schablonen die Deckskontur zu prüfen). Kleine Rümpfe würde ich wahrscheinlich wieder kopfüber bauen, große weiterhin "richtig" rum.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 16 Juli 2015, 16:59:55
Hallo,

mit dem M-Bock geht es stetig vorwärts und so langsam sieht das gar nicht so schlecht aus.

Ich habe den Knick in den Spanten mittlerweile recht scharf und würde da gerne weiter machen bis er richtig scharf ist. Frage an die Formenbauspezialisten: Lassen sich richtig scharfe Kanten denn auch anständig abformen, so dass der laminierte Rumpf dann ebenfalls die sehr scharfe Kante hat?

Man liest immer: Der Abzug ist identisch mit der Urform, aber gilt das wirklich auch für sehr scharfe Kanten?

Gruß
Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 16 Juli 2015, 20:49:43
Hi Sebastian,

kurz und Bündige Antwort; Ja.  :wink:

Hier mal ein paar Fotos von Martin ( Bluehawk ) Grisha Rumpf, den Rumpf hat er gebaut, die Form und die Abzüge haben wir gemeinsam gemacht.
Wie du auf den Fotos sehen kannst sind viele scharfe kannten bei, die am gezogenen Rumpf genauso sauber sind wie am Original.


Gruß
Sven  :MG:

PS: Das war der erste Rumpf den wir von dem Modell gezogen hatten, deswegen war er ein wenig schwerer wie die jetzigen. Aktuell haben wir das Gewicht auf ca. 500gr runter bekommen und die Formstabilität dabei erhalten können. ;)
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 16 Juli 2015, 20:52:39
Hi Sven,

sauber, danke für die Antwort  top
Dann kann ich ja munter weiter schleifen.

Schöner Rumpf übrigens, nicht meine Epoche aber trotzdem schön und gut gemacht.

Gruß
Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: habichtnorbert am 16 Juli 2015, 23:12:42
Hallo Sebastian,

Dein "M35" sieht ja bisher gut aus, was von dem Rumpf bisher zusehen ist,

hast Du schon mal, auf die Seite: http://www.steinhagen-modelltechnik.de/produkte.htm   geschaut, dort gibts den Rumpf vom M35, aber auch vom M40 und vom M43 im Maßstab 1:100, 
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 17 Juli 2015, 07:37:32
Hallo Norbert,

ja, den 1:100 M35 Rumpf von Steinhagen kenne ich, den hatte ich mir als erstes gekauft, weil ich daran eigentlich den Bau von Aufbauten testen wollte. Der Rumpf hat mir aber nicht gefallen bzw. nicht meinen Erwartungen entsprochen, deshalb dann der Entschluss zum Eigenbau.

Ich stelle bald mal Vergleichsbilder rein.

Gruß
Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 18 Juli 2015, 19:16:17
Hallo Norbert,

hier die Vergleichsbilder.

Das ist die Seite meines Rumpfes auf dem der Knick noch nicht so recht passt. Sieht mittlerweile aber schon besser aus.

Gruß
Sebastian

Edit: Mist, die zuletzt geschossenen Bilder habe ich ganz vergessen, dort kann man erkennen das der Knick am Steinhagen Rumpf recht gewagt geschwungen ist. Ich denke das sollte er nicht sein. Insgesamt hat mir der Rumpf nicht so gut gefallen.
Diese Bilder findet Ihr hier: https://www.icloud.com/sharedalbum/de-de/#A55yeZFhd59k7
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: habichtnorbert am 18 Juli 2015, 22:29:44
Hallo Sebastian,

hab mir Deine Bilder mal richtig in Ruhe angeschaut,
bei dem Weißen, paßt der Bug nicht so richtig, sieht eher nach nen Bug vom M40 + M43 aus, da er kommplett schräg nach unten führt, was für dem M35 nicht paßt,
ob da für alle, M35, M40, M43, die gleiche Form genommen wurde? kommt mir bald so vor, 

bei dem Grauen paßt der Bug faßt 100%, auch das Übrige sieht paßrechter aus,
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 18 Juli 2015, 23:48:51
Hallo Norbert,

danke. Aber bei meinem (dem Grauen) passt der Bug auch noch nicht so ganz. Besonders von schräg vorne sieht es noch nicht stimmig aus. Der Knick in den Spanten muss auch noch bolzengerade, ohne Macken drin und nach hinten leicht fallend sein.

Gruß
Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 08 November 2015, 16:55:18
Hallo,

ein kurzes, bilderloses Update.
Da das Urmodell leider immer wieder Risse bekommen hat (das Einlassen nur mit Epoxy- Ethanolmischung hat also nicht gereicht, merke: immer mindestens eine Schicht Laminat aufbringen) konnte ich meinen ursprünglichen (Zeit)Plan nicht mehr halten und es musste alles recht schnell gehen.
Ich habe versucht den Rumpf innerhalb einer Woche auf einen akzetablen Stand zu bringen (mit dem Knick bin ich noch nicht zufrieden) und dann eine Form davon gemacht. Dazu später mehr.

Mittlerweile habe ich schon 2 Rümpfe in der Form hergestellt, die sind mit je 375gr. aber recht schwer, ca. doppelt so schwer wie der Steinhagen Rumpf. Durch das Gewicht fühlen sie sich gut, stabil und wertig an, ich werde aber nächstes Wochenende noch einen mit einer anderen Gewebekombination herstellen (160gr., 280gr., 280gr. anstatt 160, 280, 390, 280). Evtl. danach noch einen mit 160, 160, 160) Das dürfte das Gewicht etwas drücken. Der Steinhagen Rumpf ist mir persönlich zu labbrig, aber etwas leichter muss meiner schon noch werden.

Der Rumpf und die davon erstellte Form sind nicht ideal, aber für ein Erstlingswerk ganz in Ordnung, sobald es Bilder von einem völlig von Restgewebe befreitem Rumpf gibt gibt stell ich sie ein.

Frage an die Experten: was darf ein Rumpf dieser Größenordnung denn so wiegen??

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Urs Heßling am 08 November 2015, 17:13:11
moin, Sebastian,

Zitat von: JotDora am 08 November 2015, 16:55:18
Frage an die Experten: was darf ein Rumpf dieser Größenordnung denn so wiegen??
Antwort eines Nichtexperten, aber Mathematikfans:
Auf jeden Fall deutlich weniger als die einfüllbare Wassermenge (ich berufe mich auf Archimedes) :wink: :-D

Gruß, Urs
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 08 November 2015, 17:23:10
Nur wenn man will dass es auch schwimmt  :-D

Aber da ich das will, ist die Frage wie viel Gewicht für die Aufbauten ca. zu veranschlagen ist.
Der Steinhagen Rumpf wiegt wie gesagt ca. 180r.
Wahrscheinlich ist umso weniger, umso besser, aber wie gesagt mag ich so labbrige Rümpfe überhaupt nicht.

Wenn ich recht gerechnet habe wir das spätere Modell ca. 850 gr. verdrängen (dürfen). Damit wäre bei einem Rumpfgewicht von 375 gr. nicht mehr so viel Luft nach oben  :|

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Zwaardvis am 08 November 2015, 20:31:40
Sebastian, ich würde nicht mehr als 200g in der Größe anpeilen. besser mit leichten Spanten verstärken und das Gewicht halten. 390g für den kleinen Rumpf ist oversized. Ich nehm für die großen U-Boote auch nur 380g Gewebe als Mittellage, wir reden hier von 30kg Gewicht und aufwärts. Die 3x 160g reichen vollig aus. Ohne Spanten und Deck ist der Rumpf labbrig, das ändert sich aber nach deren einkleben. Wenn du einen stabilen Rumpf ohne Spanten willst kommst du mit den 200g nicht hin. Eine andere Möglichkeit wären noch Kohlerovings diagonal mit einlaminiert. Das spart Gewicht, ersetzt ein paar Spante und der Rumpf wird verwindungssteif.

Gruß

Sascha
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Urs Heßling am 08 November 2015, 21:48:40
moin, Chris und Zwaardvis,

diese Auseinandersetzung wird, wenn überhaupt, nicht hier im FMA weitergeführt !

Ich habe Eure entsprechenden Beiträge gelöscht bzw. geändert.

Gruß, Urs
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 08 November 2015, 22:04:54
Hi,

@Urs: Danke fürs Aufräumen, habe schon mit dem Gedanken gespielt die Moderation darum zu bitten, Du warst schneller. Danke  top

@Sascha: Danke. Denke mittlerweile auch dass 3x 160 ausreichen sollten. Versuche ich gleich am nächsten Wochenende, wenn ich Rumpf Nr. 3 laminiere. Ergebnis stelle ich hier ein. Wahrscheinlich hast Du Recht dass ich mich mich mit einem labbrigeren Rumpf zufrieden geben muss. Von dem 390gr. habe ich halt noch mehre qm und wollte die zum Einsatz bringen.

@S142: Bitte halte Dich in Zukunft aus meinen Threads raus, ich lege auf Deinen "Ratschlag" keinen Wert.

Gruß und einen schönen Abend

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 08 November 2015, 22:07:04
Moin Sebastian,

für deinen Rumpf sollten 3 Lagen 160er Gewebe völlig aussreichen, da stimme ich Sascha zu und jede Lage anders positionieren, ergibt auch eine andere Steifigkeit. ;)
Wir haben die Erfahrung gemacht bei solch kleinen Rümpfen, die Urform mit der fertigen mehrteiligen Form 24h zu backen ( tempern).
Wenn du dann einen Rumpf ziehst, den fertig laminiert hast, mit der Rumpfform zusammen zu backen und dann entformen. Die Steifigkeit ist mindestens doppelt so hoch und du hast das Problem am See nicht mehr das bei starker Sonneneinstrahlung dein Rumpf durch Erwärmung zu stark arbeitet.
Unser Rumpf der Grisha liegt bei etwa 500g, ist nicht ganz 1m lang und im Maßstab 1:72 haben wir ein ungefährers gesamtgewicht von 2600g.
Musten auch ein wenig experimentieren. Die Form unseres Rumpfes gibt nun allgemein aber schon mehr Steifigkeit her, funktioniert aber auch bei normalen Rümpfen. ;)


Gruß
Sven  :MG:
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Zwaardvis am 08 November 2015, 22:07:25
Hi,

denk dran das dir selbst das Deck nachher ebenfalls Stabilität bringt. Ein paar gut gesetzte Spanten wiegen nicht viel und versteifen auch nochmal. Das bekommst du schon so hin das es stabil wird. Nur mit Gewebe alleine eben nicht, das meinte ich.

Gruß

Sascha
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 09 November 2015, 08:39:11
Hi und danke euch beiden  :-)

Das mit den labbrigen Rümpfen ist auch nur so ein Gefühlsding von dem ich mich wahrscheinlich einfach verabschieden muss. Ich hab gerne stabile und dickwandige Rümpfe, das beißt sich hier aber wahrscheinlich einfach mit den Anforderungen und der Realität.
Wahrscheinlich hätte ich auch das Klassenziel verfehlt wenn ich nun aufwendig eine Form hergestellt, dann in der Form aber keine leichten Rümpfe herstellen würde.
Ich werde in jedem Fall den Versuch mit der Kombination 160, 280, 280 überspringen und stattdessen gleich auf 3x 160 gehen.

Aktuell verwende ich folgende Mengen Harz (jeweils schon mit Härter):
- 67,5 gr. Gelcoat
- 56 gr. Laminierharz, angedickt mit Baumwollflocken und Glasfaserschnitzel
- 140 gr. Laminierharz
Das alleine sind schon 263,5 gr. Keine Ahnung wie viel davon schwindet bzw. beim Trocknen verloren geht, aber das wird den Löwenanteil des Endgewichts ausmachen.
Ich denke durch Verwendung des leichteren Gewebes kann ich das Laminierharz auf ca. die Hälfte zusammenstreichen und auch den 60gr Epoxy - Brei auf die Hälfte reduzieren. Das sollte mich in den Bereich von 200 gr. bringen (@Sascha: ja, ich denke Du hast Recht und das könnte ein gutes Ziel sein), etwas mehr wäre mir auch egal.

@Sven: Von Tempern habe ich schon viel gelesen, es aber selbst noch nie gemacht (war auch meine erste Form überhaupt). Bei welchen Temperaturen fangt ihr denn an und wo macht ihr das überhaupt? Habt ihr euch da eine eigene "Temperkiste" gebaut?

Zu diesem ganzen Formenbau gibt es zu sagen, dass es doch aufwendiger war/ist als ich dachte. Am Ende eine Form zu haben und quasi beliebig viele Abzüge eines Rumpfes erstellen zu können ist schon toll, aber wenn ich an den Aufwand denke eine Form für ein 2,5m Modell zu machen, dann wird mir schwindelig. Es war auf alle Fälle eine Erfahrung und jetzt habe ich eine gute Basis um Know how beim Ausbau eines Modells aufzubauen. Wenn es mal nichts wird, oder ich es verbocke, schmeiß ich den Rumpf einfach weg und mach mir einen neuen  :-)

Nächsten Februar wird bei mir eine Stepcraft 600 aufschlagen, dann werde ich mal einen Satz Aufbauten für den M Bock erstellen (aus sehr dünner Leiterplatte) und mich mal an Aufbauten wagen.
Über den Winter werde ich, wenn ich das richtige Gewicht gefunden habe, vielleicht mal einen Rumpf mit Antriebsanlage ausstatten und schauen wo man dann gewichtsmäßig landet. Mit meinem Schlepper Paul habe ich aber ja schon Erfahrung im Leichtbau gesammelt, so dass ich da eigentlich weniger Bauchschmerzen habe.

Anbei ein paar Bilder vom Formenbau und Laminieren des ersten Rumpfes.

Gruß

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 09 November 2015, 08:40:51
Teil 2 des Formenbaus

Die Platten für die Sprengschrauben würde ich das nächste Mal nicht mehr aus Alu machen. Zu weich, das Alu wird beim Entformen beschädigt. Ist aber mehr ein optischer als funktionaler Makel. das Entformen würde auch ohne die Schrauben gehen, so ist es aber angenehmer.

Umsetzung hier abgeschaut: http://www.r-g.de/wiki/Datei:Formenbau_mit_GFK.pdf
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 09 November 2015, 08:45:34
Und hier das Laminieren des ersten Rumpfes.

Wie man sieht ist die Form nicht optimal und das Gelcoat läuft etwas dazwischen. Dank des Trennwachses und des Folientrennmittels haftet das Gelcoat aber an keiner der Formenhälften, bleibt also am Rumpf und lässt sich mit einer Klinge leicht abziehen.

Das mit der "Seriennummer" habe ich mir übrigens bei dem Steinhagen Rumpf abgeschaut, fand ich irgendwie witzig. Ist einfaches Druckerpapier auf das ich die Etiketten gedruckt und dann ausgeschnitten habe. Das mit ein bisschen Laminierharz getränkt und eingelegt  :ML:

Beim Laminieren eines Rumpfes entferne ich übrigens die Passdübel (die Hülsen dafür hatte ich in die Formenhälften ein - laminiert), da die beim Schließen und öffnen der Form nur Probleme machen. Die Stifte sind so exakt und super passgenau in den Hülsen, das dort nur ein bisschen Schleifstaub oder ein bisschen Dreck rein geraten muss und schon lässt sich die Form nur noch mit Gewalt schließen oder öffnen.
Hat jemand die R & G Passdübel schonmal mit Erfolg angerwendet? Mangelts mir nur an Sauberkeit?  :-D
Die Stifte übrigens nie mit der Zange entfernen, dabei können die so vermacken dass man sie gar nicht mehr einsetzen kann.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Zwaardvis am 09 November 2015, 10:20:58
Moin Sebastian,

ich vermute du nutzt das angedickte Harz als Kupplungsschicht? Wenn ja kannst du hier sparen. Mein Aufbau würde so aussehen:

Wachs/PVAC/Wachs dann eine sehr dünne Schicht Gelcoat, darauf nach dem angelieren eine dünne Schicht Laminierharz, darauf Baumwollflocken streuen und darüber 3x160g laminieren. Das letzte Gewebe sollte seidenmatt erscheinen. Glänzt es, ist zu viel Harz drin (bringt keine weitere Festigkeit) den Überschuss kann man mit Küchenrolle abtupfen.

Eine Temperkammer kannst du dir übrigens leicht selbst bauen. Dazu einfach dicke Styroplatten mit Holzspießen zusammenstecken und eine 60W Glühbirne und nen PC Lüfter dazu. 50-70 Grad sind ok. Ansonsten mal ins Datenblatt des Harz gucken, oftmals gibts da Hinweise wie hoch die optimale Temperatur ist. Das ganze ist leicht zerlegbar und nervt nicht bei Nichtbenutzung

Gruß

Sascha
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 09 November 2015, 10:30:39
Hi Sascha,

nicht direkt. In der R & G Anleitung stand, dass man Hohlkehlen und scharfe Kanten mit diesem angedickten Harz füllen soll, da die Gewebe immer gewisse Rückstelltendenzen aufweisen. Ich "schmiere den Brei" also über den Bereich der Scheuerleisten, die Grube im Heckbereich und in den Bug. Am Heck kann ich mir das wahrscheinlich sparen und eher das Gewebe dort etwas einschneiden, am Bug ebenfalls. An den Scheuerleisten würde ich ungern darauf verzichten um Lufteinschlüsse zu vermeiden, die könnten sonst bei Wärmeeinwirkung unschöne Konsequenzen haben. Baumwollflocken drüber streuen klingt gut und pragmatisch. Wie machst Du das an senkrechten Flächen? Die Dinger da hinzubekommen hat bei mir bisher nicht zufriedenstellend geklappt.

Das mit der Küchenrolle ist gut, merke ich mir (dieses Abreißgewebe gibt's ja auch, habe ich aber noch nie verwendet). Bisher habe ich noch so gut wie gar nicht auf das Gewicht geachtet, mir ging es primär darum mein Urmodell erstmal vervielfältigen zu können (was ich ja nun kann). Gewicht hatte ich gar nicht auf dem Schirm, das wird sich nun aber ändern.

Toll dass einem hier so geholfen wird  top
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Zwaardvis am 09 November 2015, 10:48:48
Hi,

für scharfe Kanten und Hohlkehlen musst du es schon verwenden, sonst gibts Lufteinschlüsse, das stimmt. Senkrechte Flächen sind problematisch, da wird dir nix anderes übrig bleiben als etwas Harz unter zu mischen oder die Flocken aufstreuen und die Form drehen. Den Rest dann auskippen. Bei großen Flächen brauchst du dann GFK Schnitzel. Aber das ist wieder ne andere Geschichte.

Je kleiner die Rümpfe, desto wichtiger wird das Gewicht. Ich ja mir nen kleinen Schlepper Rumpf gebaut, da wiegt der letzte Rumpf unter 50g. Hab aber auch viel rum probiert bis der kompromiss Festigkeit/Gewicht gepasst hat.

Gruß

Sascha
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 09 November 2015, 17:38:35
ZitatBaumwollflocken drüber streuen klingt gut und pragmatisch. Wie machst Du das an senkrechten Flächen? Die Dinger da hinzubekommen hat bei mir bisher nicht zufriedenstellend geklappt.

Wir machen das wie folgt,

1. Gelcoat rauf,
2. nach angelieren Glasfaserschnitzel anwerfen, danach mit Staubsauger die losen Schnitzel absaugen,
3. Baumwoll-Glasfaserschnitzel-Harz Gemisch anrühren,
4. Baumwoll-Glasfaserschnitzel-Harz Gemisch an Rundungen, Kanten und Ecken mit einen Pinsel anstreichen,
5. restliches Gemisch etwas mit Harz verdünnen und über den gesamten Rumpf verstreichen,
6. anfangen mit laminieren.  :-P
7. Käffchen trinken und Feierabend machen.  :-D

Gruß
Sven  :MG:

PS: Am meisten Gewicht sparst du wenn du es schaffst so trocken wie möglich zu laminieren, wie Sascha es schon beschrieb, keine Harzfützen. ;)
      Du schaffst das schon, zum Üben genau die richtige größe ausgesucht.  top
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Zwaardvis am 09 November 2015, 17:45:46
Noch ein Tip zu den Glasfaserschnitzeln, wenn man die aufschlägt wird der Verbund noch besser. Dazu haben wir einen Stab benutzt und ein paar Nägel durchgeschlagen. Die Schnitzel ins Harz gegeben und gut durchgerührt/geschlagen. Die Masse wird dann sämig und spleißt die einzelnen Fasern nochmal auf. Die Kupplungsschicht gibt dabei einen besseren Verbund als wenn die nur eingestreut sind. Wahrscheinlich für unsere Zwecke oversized, aber schaden tuts sicher nicht.

Gruß

Sascha
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Schappi1976 am 10 November 2015, 07:41:20
Hallo Sebastian,

es freut mich sehr, dass Du die Herausforderung selbst angenommen hast, die Form zu erstellen :)
Respekt :)
Schaut auf den Bildern auch sehr gut aus!!

Die Stabiliät kommt dann von alleine, durch die aufgebauten Decks und Unterzüge, auch die Hilfsspanten geben einiges her.. Wie schon oft gesagt wurde... Lieber das Gewicht am Rumpf etwas gespart, weil der Rest wiegt auch noch einiges..
Ich denke so zwichen 150 und 180gramm sollten ok sein, mehr auf keinen Fall.

Ich habe nachwievor ein Interesse an einem Rumpf ;)

Gruß Angel
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 10 November 2015, 08:23:58
Hi zusammen,

Danke für die Unterstützung und die guten Tipps  top
Was mich ziemlich irritiert ist, dass Ihr beide scheinbar Sorge habt das Gelcoat würde sich nicht gut mit dem Laminat verbinden und deshalb noch Glasfaserschnitzel streut und/oder eine Art Kupplungsschicht verwendet.
Das macht prinzipiell schon Sinn, habe ich bei dem Formenbau laut R & G Anleitung genauso gemacht, beim Laminieren eines Rumpfes stand aber nix von wegen Glasfaserschnitzel auf's Gelcoat streuen oder Kupplungsschicht.
Sicherheitshalber werde ich eure Technik adaptieren und bei der V 3 (am Wochenende) mal Glasfaserschnitzel aufs Gelcoat streuen und später wieder absaugen.

Guter Tipp mit der Rührhilfe. Wenn's spritzt wird's lustig  :-D

@Angel: Du bekommst einen, sobald ich das richtige Gewicht gefunden habe, siehe Pn.

Habe gestern die (zu schwere) V 2 entformt. Ging prima und völlig problemlos. Von der Qualität ist die V2 auch noch ein Stück besser geworden als die V 1.

Gruß

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Zwaardvis am 10 November 2015, 08:32:29
Moin,

theoretisch kannst du auch direkt aufs Gelcoat laminieren. Die Schicht vermeidet Lufteinschlüsse zwischen Gewebe und Gelcoat. Die Haftung ist mit Flocken/Schnitzel besser als nur mit Harz. Die Baumwollflocken reichen bei deinem Rumpf völlig aus, solange du in die Kanten eine kleine Hohlkehle einziehst.

Gruß

Sascha
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 10 November 2015, 15:57:13
ZitatSicherheitshalber werde ich eure Technik adaptieren und bei der V 3 (am Wochenende) mal Glasfaserschnitzel aufs Gelcoat streuen und später wieder absaugen.

Bitte, bitte, nicht raufstreuen!!!
Nehm dir ne Hand voll und wirf es ordentlich mit schwung gegen das angelierte Gelcoat, ansonsten saugst du alles im nachhinein wieder runter.  :-P  :-D

Ansonsten wünsch ich dir viel Spaß und Glück für Nummer 3. ;)

Gruß
Sven  :MG:
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 10 November 2015, 16:07:17
Jawohl  :MG:

Es wird nicht gestreut, sondern geworfen!

Danke, ich werde berichten.

Gruß

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Schappi1976 am 11 November 2015, 06:21:22
Ne andere Möglichkeit, die Stabiliät noch zu erhöhen ist, wenn Du Glasmatte nimmst, also kein Gewebe, das gibt es auch in verschiedenen Stärken. Damit hatte ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht ;) Zumindest eine dünne Schicht sollte auch ausreichen, in Kombination mit Gewebe..

Ansonsten haben meine Vorredner sehr gute und brauchbare Tipps gegeben ;)

Gruß Angel
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 13 November 2015, 08:40:35
Hallo zusammen,

hat geklappt, oder auch: Sie haben -- Ihr Ziel -- erreicht.  :-)

Dank eurer guten Ratschläge konnte ich mir 1-3 Zwischenversuche ersparen und bin schon bei einem für mich zufriedenstellenden Ergebnis gelandet.
Ich habe die Harzmengen halbiert (außer das Gelcoat) und mit 3x 163er laminiert. Das ergibt ein Gesamtgewicht von 172 gr. Damit habe ich sogar den (Polyester)Rumpf von Steinhagen vom Gewicht her um 4 gr. unterboten, an Festigkeit aber "gefühlt" überboten.
Wahrscheinlich hat meiner sogar 6gr. weniger, da noch etwas überstehendes Gewebe entfernt werden wird.
Die Längsfestigkeit des Rumpfes ist ausgezeichnet, die Bordwände lassen sich nun natürlich sehr viel leichter zusammendrücken, aber wenn das Deck eingeklebt ist wird die Festigkeit mehr als ausreichend sein. Etwas durchsichtiger ist er nun, aber das hört schnell auf wenn er grundiert ist.

@Angel Ist das Gewicht ok für Dich? Falls ja, dann laminiere ich heute Abend Deinen Rumpf und nächstes Wochenende dann meinen.
Ab sofort purzeln also die Endergebnisse aus der Form  :-)

Am Wochenende mach ich mal Bilder von einem von Restgewebe befreiten Endprodukt.

Gruß

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Zwaardvis am 13 November 2015, 08:52:07
Moin,

also dafür das es deine ersten Rümpfe sind, sehen die Sahne aus! Wirklich sauber und klasse laminiert. Das Gewicht ist auch spitze, besser gehts nicht mehr bei der Größe! Meinen Respekt!

Gruß

Sascha
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Bluehawk am 13 November 2015, 09:04:01
Moin Sebastian,

Auch von mir  top top top sehr schöne und saubere Arbeit!
Gefällt mir!

Gruß
Martin
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 13 November 2015, 09:06:52
Danke für das Kompliment, euch Beiden. Freut mich wenn es gefällt  :-)
Und danke auch nochmal für Eure Hilfe!

So langsam scheine ich mit diesem Harz Gedöns klar zu kommen, gibt aber noch viel Luft nach oben.
Wenn man etwas Übung hat, alles parat liegt und man keine stundenlangen Rüstzeiten einplanen muss, macht es sogar Spaß.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 13 November 2015, 13:22:18
 top top top

erste Sahne Sebastian, sieht sauber und gut aus und das Gewicht stimmt auch, was will man(n) mehr?   :-P

Wünsch dir auch bei den nächsten Harzarbeiten viel Spaß und gutes gelingen.


Gruß
Sven  :MG:
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Schappi1976 am 14 November 2015, 07:17:58
Moin Sebastian,

das Gewicht ist doch supi :)

Du kannst meinen Rumpf laminieren wenn Du Zeit hast, bei mir wandert er erstmal auf´s Regal zu den anderen :/
Momentan bin ich noch mit einem anderen Projekt beschäftigt..

Gruß Angel
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 14 November 2015, 12:24:57
Hi Angel,

Ich habe Dinge gerne abgehakt, schiebe eh schon genug vor mir her, deshalb habe ich gestern Deinen Rumpf laminiert. Vorausgesetzt er ist was geworden, ist er Ende nächster Woche bei Dir.

Außerdem, klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig, hatte ich von Anfang an mit dem Gedanken gespielt den 5. Rumpf zu nehmen. Erstens weil ich dachte so viele Probeversuche zu brauchen, wegen Dock5, Baunummer 509 und wegen Nummer 5 (dem Roboter, Held meiner Kindheit  :-D).

Also alles im grünen Bereich. Schickst Du mir noch eine PN mit Deiner Adresse?

@Sven: Danke!  :-) Klappt mit jedem Mal besser.

Gruß und ein schönes Wochenende
Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Schappi1976 am 27 November 2015, 13:07:16
Ich möchte hier an dieser Stelle Sebastian mal ein ganz dickes Lob aussprechen..

Ich habe gestern meinen Rumpf bekommen und muss sagen:
Sebastian hat sich sehr sehr viel Mühe beim laminieren gegeben und der Rumpf steht einem von einem professionellen Anbieter in nichts nach!!!
Man könnte denken, er hat schon dutzende Rümpfe laminiert..
Allererste Sahne :)

schau mal hier...habe ich gerade noch gefunden:

http://www.7tes-msg.de/extras/7-ms-flottille/7-msf.htm


Gruß Angel
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 08 Dezember 2015, 09:33:24
Hallo,

danke für das Lob, Angel  :-)
Ich bin vor "lauter lass mich auch mit", leider immer noch nicht dazu gekommen richtig gute Bilder von einem Enderzeugnis zu machen. Mittlerweile habe ich 10 Rümpfe laminiert und die Laminiererei bis auf weiteres eingestellt. 5 Rümpfe habe ich verkauft, 3 stehen noch zum Verkauf und 2 behalte ich (die Nr. 1 aus nostalgischen Gründen und die Nr. 5). Ab Nummer 4 sind die Rümpfe richtig gut geworden und ich bin zufrieden. Ich stelle hier einfach mal die Bilder rein die ich für die eBay Auktionen verwende, die sind nicht wirklich gut, aber immerhin. Bitte beachten, dass die Bilder meist Rumpf Nr. 1 oder 2 zeigen, die waren viel zu schwer, die äußere Rumpfform ist aber natürlich identisch.

Leider hat sich jetzt gezeigt, bzw. Angel hat erkannt, dass der Bohlayer Plan lediglich leidlich genau ist, zumindest was den Spantenriss angeht. Mein Rumpf gibt den Bohlayer Plan/Spantenriss wahrscheinlich recht gut wieder, der Spantenriss ist aber irgendetwas zwischen 1 und 2 mm zu schmal! Da war ich beim Beginn, bzw. vor Beginn nicht genau genug und hab den Plan nicht ausreichend hinterfragt. Das ist die zweite Lektion aus diesem Projektle, neben der Erkenntnis dass man immer noch mindestens eine Lage Laminat aufbringen sollte um Rissbildung zu vermeiden. Das Urmodell ist mittlerweile mit Rissen übersäht.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat jemand vielleicht eine Quelle (NARA, Freiburg?) für originale Pläne?
Ich bin trotzdem zufrieden und es war ein Mordsspaß, mich fuchsen und an meinen (selbst gestellten) Ansprüchen feilen tut es trotzdem. Irgendwann (in 10 Jahren oder so) werde ich das Ganze nochmal machen, dann mit dem Ziel einen perfekten und absolut Maßhaltigen M-Boot Rumpf zu erstellen. Jetzt baue ich aber erstmal nebenher einen Rumpf aus und übe dabei das Bauen von guten Aufbauen (Leiterplatte, gelötet), nach Jürgen Waldmanns Vorbild.

Anbei die Bilder.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 08 Dezember 2015, 09:46:34
weitere Bilder.

Es ist übrigens verblüffend, wie stark der Fall des Stevens auf Bildern, die von schräg vorne aufgenommen wurden, wirkt. Von der Seite wirkt es dann wieder korrekt. War bei dem Zerstörer - Baubericht hier im Forum auch schonmal so.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: mike_o am 08 Dezember 2015, 10:03:43
Hallo,

selten eine so saubere Arbeit gesehen...... Respekt :MG:
Bauste ne ganze Flotille???


was für ein komisches Schiff liegt da links :? und auch noch verkehrt herum  :wink:

Grüße

Mike_o
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 08 Dezember 2015, 10:50:30
Lob aus berufenem Munde, das freut mich besonders. Danke  :-)

Bin mengenmäßig ziemlich über das ziel hinausgeschossen und verkaufe jetzt die überzähligen Rümpfe. Das bessert auch die Modellbaukasse etwas auf (was sie gerade sehr gut vertragen kann).

Ich baue jetzt erstmal ein M Boot, irgendwann sicher noch eine zweites, vor allem weil ich die Aufbautenteile dann schnell auf der Fräse erneut herstellen kann.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 08 Dezember 2015, 16:18:54
Hallo Sebastian, schön zu lesen das du doch soviel Spaß an der Sache hattest.  top

ZitatDas Urmodell ist mittlerweile mit Rissen übersäht.

Das Problem kenne ich, viele meiner Urmodelle sehen später auch so aus.
Da ich die letzten 3 Monate das Urmodell meiner Mölders etwas stark vernachlässigt habe, bilden sich da auch schon die ersten Risse.
Ich denke aber das dies auf den umstand zurück zu führen ist das jetzt die Heizzeit angefangen hat und die trockene Heizluft und der Holzrumpf, nun ja, ich glaube mehr brauch man dazu nicht sagen.  :-P

Dein Rumpf bei Ebay hatte ich schon entdenkt als ich einen Testrumpf der Grisha letztes Wochenende eingestellt hatte.
Wenn du dann mit deinem Bismarkrumpf soweit bist sagst du mir dann bitte bescheid!!!   :-P

Wünsche dir noch viel Spaß.


Gruß
Sven  :MG:
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 08 Dezember 2015, 16:37:45
Hi,

wie meinst Du das mit "Bescheid" sagen? Meinst Du wegen einem Rumpf? Ich habe ehrlich gesagt gar nicht vor, von BS (aktuell ist es noch Baunummer 509, BS erst nach Stapellauf  :-)) eine Form zu machen. Wahrscheinlich hätte ich auch viel zu viel Schiss dass der Rumpf dabei Schaden nimmt.

Ehrlich gesagt war ich erstaunt, was allein schon die kleine Form für das M Boot gekostet hat und der Verkauf ist (eigentlich) ein riesen Verlustgeschäft.
Mit Form reinigen, vorbereiten, Gelcoat und laminieren dauert es so ca. 3- 3,5h einen Rumpf herzustellen + das eigentliche Material und Versand + die Kosten von eBay und PayPal ist der Nettogewinn eigentlich ein Witz. Ich habe das nur gemacht weil es Freude gemacht hat die Rümpfe aus der Form purzeln zu sehen.

Das BS Projekt war von Anfang an so ausgelegt dass es ein Unikat werden sollte. :|
"Bald" stehen auch die ersten Öffnungen im Rumpf an, danach ist eh Essig mit abformen.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 17 November 2016, 13:05:29
Hallo zusammen,

aktuell bin ich dabei einen der M Boot Rümpfe auszubauen. Hauptsächlich um dann mal Aufbauten "üben" zu können, aber auch einfach aus Spaß an der Freude. In den letzten Wochen sind die Wellenhosen und die RC Innereien entstanden.
Bzgl. Wellen drängt sich die Frage auf, wie der Wellenbock gegen den Rumpf abgesteift war. Auf den Zeichnungen scheint es so, als wäre das eine, lotrecht stehende Strebe gewesen, anders als die oft vorhandene V-förmige Verstrebung. Der Modellbauplan von Wolfgang Bohlayer ist leider an dieser Stelle auch nicht vollständig erschöpfend.

Hat jemand eine Idee oder weitere Informationen?
(Fuzzy, Deine senkrechte Strebe kenne ich schon, Du scheinst Dich da an den Bohlayer Plan gehalten zu haben?)

Gruß und danke

Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Fuzzy am 17 November 2016, 17:27:01
Mangels Fotos musste ich mich wohl oder übel an Schiffbauers Plan halten.
Du baust einen M-Boot Rumpf aus!Was für einen denn?Einen Knick-oder Rundspant-Rumpf?
Es wurden 69 M-Boote Typ 35 bebaut,auf verschieden Werften.Es gab welche mit Fußballtor-Davit andere mit Einzel-Davits,mit acht-acht Schutzschild hinten und ohne.
Ich kann mir vorstellen das auch die Wellenabstützungen variierten.

ZitatIch habe das nur gemacht weil es Freude gemacht hat die Rümpfe aus der Form purzeln zu sehen.
Genau :-)
Als Modellbauer sollte man vieles mal ausprobiert haben.
Mein Projekt ist momentan dieses.

Das war vor ungefähr zweieinhalb Jahren
(https://abload.de/img/pict7065tqsth.jpg)

Inzwischen fährt sie.........
(https://abload.de/img/3jfn5v5nex0h.jpg)

..........viele Einzelteile warten auf ihren Einbau

(https://abload.de/img/p1010423_crm2s45.jpg)
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 17 November 2016, 19:31:19
Hi Fuzzy,

schönes Projekt, habe ich schon registriert. Ich kenne das Schiff/das Original zwar nicht, aber das Modell gefällt  top
Ich baue M24, also aus der Serie M13 - M24 nach dem Plan von Wolfgang Bohlayer.

Bilder von der Entstehung des selbst hergestellten Rumpfes hier:
https://www.icloud.com/sharedalbum/de-de/#A55yeZFhd59k7
(das erste Mal dass ich mich am Formenbau versucht habe)

Das heißt also Knickspant (bei mir eher "Absatz"spant), Fußballtor-davit UND rundem Vordersteven (also nicht scharf wie bei M1 - M12).

Ich denke auch dass das variiert, man sieht auch ungefähr jede Variation an den verschiedensten M 35 Modellen. Kaum zu glauben dass es da keine Pläne, Bauvorschriften oder Fotos geben soll.

Gruß Sebastian
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Fuzzy am 17 November 2016, 21:40:17
Wie schon gesagt,die Boote wurden auf verschiedenen Werften gebaut.
Mein Modell,M 20,war ein Geschenk an den Chief der damals (wann) darauf fuhr.
Nach seinen Aussagen hatte es einen scharfen Knickspant-Bug,Fußballtor, und am hinteren Geschütz ein Schutzschild und keinen Voit-Schneider Antrieb.
Sein Taktisches Zeichen war ein Quadrat am Fockmast mit links nach oben stehendem (Finger) oder ähnlichem,also das 4.Boot in der Flottille.

Selbst wenn du eine Bauvorschrift oder einen Plan finden solltest,wer sagt dir das der M-Bock so gebaut wurde wie gezeichnet?
Wenn du die Kaiserin Augusta kennst dann weißt du das ich fast mein ganzes Leben in der Metallverarbeitung tätig war und Zeichnungen ,also Pläne,kenne.
Pläne sind Pläne,nichts weiter.
Wir in der Werkstatt haben immer gesagt:Und ist der Plan auch gut gelungen bestimmt verträgt er Änderungen.

Nichts wird so gebaut wie es geplant ist.
Von daher kann ich nur sagen,baue so wie es plausibel und logisch ist,niemand kann dir nachweisen das M 24 nicht so ausgesehen hat wie du es baust.

(https://abload.de/img/000_0201bearbeitetwenp0uf4.jpg)


Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Kommander am 18 November 2016, 00:40:08
Moin Sebastian.

Die Wellenböcke waren immer mit zwei Absteifen/Streben
befestigt. Zwischen Absteifung und Außenhaut waren noch
Dopplungen angebracht um die Kräfte besser zu verteilen.

Das angehängte Bild stammt von meinen Minensucher Typ 1943
M 601 - Maßstab 1 : 35

Gruß
Ferdinand
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Fuzzy am 18 November 2016, 09:36:11
Alle würde ich nicht gerade sagen.
Du baust Typ 1943,ich habe Typ 1935 gebaut.genau wie jetzt Sebastian.

Die Boote  M 20 bis M 24 wurden alle auf der Lübecker Flenderwerft gebaut und hatten gegenüber deinem Typ 43 Boot  im Heckbereich eine ganz andere Rumpfform.

M 20 bis M24 ( lt.Schiffbauers Plan Stand 1942)

(https://abload.de/img/typ35blatt1nr.4_cr8tueg.jpg)


Ich behaupte das im Laufe der Zeit viele Dinge durcheinander geworfen wurden oder wie ich schon schrieb,es wurde nie so gebaut wie es geplant.war

Mein Modell ist nach Schiffbauers Plan gebaut.

(https://abload.de/img/000_0239propellerm206zu46.jpg)

Der Plan der Modellbau heute von 12/1991 (zeige ich nicht wegen C ) entspricht einem Typ 35 Boot,nur im Heckbereich nicht,da ähnelt es einem Typ 43 Boot
Der Kiel deines Modells entspricht fast dem Original Plan unten (Typ 43),aber nur fast.Schau dir das
Kielende an,es ist abgeschrägt,deins nicht.

Typ 43 lt. Dreadnought Plan
(https://abload.de/img/typ1943_cr9zuu0.jpg)

Was ist nun richtig und was falsch?

Falsch ist 3 mal 3 = 8

Suche dir das raus was dir am Besten gefällt,Sebastian.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 18 November 2016, 11:13:11
Hallo Ihr zwei,

erst einmal danke für euren fachlichen Diskurs, ich weiß das sehr zu schätzen.
Auf den mir vorliegenden Plänen für genau das Boot (bzw. die Bootsserie) das ich bauen möchte, ist es so eingezeichnet wie Fuzzy es realisiert hat.
Vom rein physikalischen Standpunkt (Kräfteaufnahme) her würde ich eher in Richtung Ferdinands grundsätzlicher Aussage tendieren, dass 2 Absteifungen vorhanden gewesen sein müssten.

Aber stimmt: nichts genaues weiß man nicht. Muss eh noch ein paar andere Arbeiten erledigen ehe ich an die Wellenböcke ran gehe, bis dahin kann ich mir noch Gedanken machen, wie ich es umsetze.

Gruß, Sebastian

P.S. Es gibt ein schlecht belichtetes Bild von Wespe oder Brummer, im Dock, in genau der richtigen Perspektive. Leider sind dort die Wellenböcke nicht zu sehen. Vielleicht kann ich die aber mit Bildbearbeitung sichtbar machen...
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Fuzzy am 18 November 2016, 12:46:14
Fotos von Schiffen im Dock mit sichtbaren Wellenböcken habe ich genug.Zeigen bringt nichts weil mit jedem Schiff die technische Entwicklung weiter voran schritt und ins Nachfolgemodell einfloss.

Du kannst beide Marinen auch nicht miteinander vergleichen,denn die kaiserlichen Schiffe waren gerade erst dem Segelschiffzeitalter entwachsen.

Zum Teil gab es Rümpfe die eine Außenhaut aus Holz hatten.
Die Rumpfformen waren aus Stabilitätsgründen wesentlich fülliger und die Schiffbau-stähle nicht auf dem Stand von 1942.
Die Kaiserin Augusta z.B.musste nach ihren ersten Fahrt sofort wieder in die Werft weil das Schiff,ich sag´s mal drastisch,kurz vor dem Auseinanderfallen war.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Baunummer 509 am 18 November 2016, 12:53:38
Naja, das stimmt wohl, aber Wespe war immerhin ex- französische Ailette, ex M24 (= mein Boot). Von daher wäre das genau das richtige, falls es Wespe und nicht Brummer sein sollte und ich den Wellenbock sichtbar machen kann. Kann mir kaum vorstellen dass die Bundesmarine die Wellenböcke verändert haben soll...

Bildern von irgendwelchen Schiffen, von irgendwelchen Marinen in irgendwelchen Docks habe ich auch genug  :-)
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Kommander am 19 November 2016, 13:11:27
Moin zusammen.

Ich möchte bezweifeln das Modellbaupläne mit Original Zeichnungen /Skizzen überein stimmen. Einiges davon ist auch aus Lehrbüchern oder Sachbüchern entnommen worden.
Wie schon erwähnt wurde auf den Werften verschiedene Bauarten angewandt.
Da ich fast zwanzig Jahre in der Schiffbau Industrie gearbeitet habe weis ich dies zu vergleichen.
In diesem Sinne....

Ferdinand
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Fuzzy am 19 November 2016, 14:01:50
Ja du hast recht,
ein Plan ist nur ein Plan,egal ob in der Schiffbaui- oder in der Automobilindustrie in der ich 47 Jahre lang tätig war.

Erst wenn es in Stahl und Eisen geht merkt der Schlosser das es, so wie geplant war,nicht funktionieren kann.

Was sagt der Konstrukteure dazu?Bau es so das es funktioniert ich übernehme die Änderung später in die Zeichnung.Ab und zu geschah das auch.

Bei Typ 43 endet der Kiel direkt neben den Propellern,bei Typ 35 schon kurz hinter dem Wellenaustritt,d.h.es fehlt ein Stück vom Rumpf an dem man was abstützen könnte.

Die untere Zeichnung ist der Auszug eines Originalplans eines Minensuchers  vomTyp 43,so wie du einen baust.
Zeichnungs Nr. 3800-01a,Datum 25.10.43

Im übrigen ist mir völlig egal wie Sebastian baut.Erstens betrifft es das Unterwasserschiff,das im Teich so wie so niemand sieht und zweitens hätte er beim Bau des Originals direkt dabei sein müssen um über die Bauausführung Auskunft geben zu können.
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Redfive am 19 November 2016, 14:14:50
Ich sag dazu, bau es wie du es kannst und dir am besten möglich ist Sebastian. Das Ergebnis brauch sich bisher nicht verstecken und da man zu vielen deutschen Einheiten nur schlechte Pläne bekommt, und teils nur wenig Fotomaterial, muss man als Modellbauer auch manchmal nur logisch denken. Ab und an kommt man auf das richtige Ergebnis und manchmal auf ein schönes.
Und viele Modellbauer bauen doch kaum noch Rümpfe, da wird lieber gekauft.  :wink:
Das sagt mir schon mal, ich bau immer die falschen Schiffe, da find ich immer keine Rümpfe.  :wink:
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: s142 am 19 November 2016, 21:46:45
Ahoi

Ich schliesse mich den " Vorschreibern " an   :MG:
Ich kenne die alle .. :MLL:

MfG
Chris
Titel: Re: Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24
Beitrag von: Fuzzy am 19 November 2016, 22:26:08
Wen kennst du? Die M-Böcke oder die Vorschreiber?