Hat jemand der Forumskollegen eine Idee, um wen es sich hier handeln könnte?
Möglicherweise ist die Aufnahme 1941 vor der französischen Küste entstanden.
Gruß - Hägar
Moin,
evtl. ein Sperrbrecher?
:MG:
moin,
es gibt eine gewisse Ähnlichkeit (langer flacher Aufbau achtern, kein Mast) mit der Skizze des Netzlegers Valencia in Gröner, DDK, Bd. 3, S. 207.
Das (Netzleger) könnte eine verfolgenswerte Spur sein.
Gruß, Urs
...aufgrund des Sperrbrecher-Hinweises von Bugsierstefan habe ich mal das Buch "Deutsche Sperrbrecher" von Peter Arndt "abgeklappert" Es tauchte aber kein Dampfer auf mit dem mastlosen Schanzteil auf.
Leider habe ich kein Bild vom Netzleger VALENCIA gefunden. Nur, dass er schon am 05.06.1941 vor der dänischen Ostküste auf eine Mine lief, auf Grund gesetzt und anschließend abgewrackt wurde.
Grüße Ronny
Hallo Zusammen,
ich wollte mal abklären ob ihr es genauso seht wie ich, daß vor dem Schiff ein kleineres Boot oder Schlepper liegt?
Kann natürlich auch sein das ich etwas auf den Augen habe :-D
Gruß
Lothar
Noch sind keine neuen Dioptrien nötig, Lothar
In der Tat ist vor dem Langschiff ein Schlepper zugange.
Der ZusatzInfo halber füge ich die Gesamtszenerie an - vielleicht lässt sich anhand des vorausfahrenden Schleppers eine räumliche Eingrenzung erzielen, also etwa Dänemark vs. Frankreich.
Gruß - Hägar
Danke, Hägar
ich hatte schon gedacht, ich bräuchte eine neue Brille.
Gruß
Lothar
Hallo,
ich meine auch noch ein "kleines" Schiff längsseits zu sehen. Es scheint auch so, als hätte dieses Boot einen kleinen Schornstein, aus dem es mächtig qualmt. Insofern stimme ich da Lothar zu. Vielleicht kann man den von Lothar markierten Bereich einmal gesondert mit höherer Auflösung einscannen.
Gruß Ralf
Die Ähnlichkeit mit VALENCIA ist tatsächlich frappant, die anwesenden Schlepper könnten dann Netztender sein.
Für mich irritierend ist allerdings zunächst der Bug, der im Gröner und auch im Band "Deutsche Netzsperrverbände" von ARNDT / SCHENK sowie bei SCHWADTKE deutlich anders dargestellt ist, als dies auf dem fraglichen Bild offensichtlich der Fall ist.
Auffällig ist außerdem der fehlende bzw verstümmelte vordere Mast, während der gut sichtbare Mast zwischen Brücke und Schornstein nicht zur VALENCIA passt.
Haben wir es gar mit dem Schwesterschiff BARCELONA zu tun? :|
Meines Erachtens ist der Schornstein für "Valencia" oder "Barcelona" zu breit.
Reinhard verwies auf "San Mateo", für die die Schornsteingrösse passen würde. Nur warum fehlen dann Matsen und Ladepfosten? "San Mateo" fiel unbeschädigt in deutsche Hände und war dann zunächst für Seelöwe und dann für den Erprobungsverband Ostsee in Dienst, hier hatte sie noch die ursprüngliche Takelage.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,23126.msg260532.html#msg260532
Gibt es irgendwelche Hinweise auf spätere Schäden oder Umbauten??
Hallo,
ja, ich hatte an anderer Stelle die SAN MATEO ins Gespräch gebracht. Habe allerdings keinen Hinweis auf einen Umbau zum Flagg- und Begleitschiff von Landungsverbänden gefunden. Eine entsprechende Notiz findet sich bei Schmelzkopf und auch im Gröner durch den dort gezeigten Stander.
Als Begleitschiff ähnlich anderer Frachtschiffumbauten könnte ich in diesem Schiff sehen.
Meinen Vergleichsbildern spüre ich noch nach...
REINHARD
Paßt hinsichtlich der Masten nicht, aber der Bug, der Abstand zwischen Brückenhaus und Schornstein (sowie die dortigen Aufbauten, bzw. die Form derselben) sind ziemlich ähnlich: →Speybank (http://www.clydeships.co.uk/files/201402251542280.Speybank%201926%20OSPG%203.jpg) (= →Doggerbank (https://uboat.net/allies/merchants/ship/2707.html))
Noch ein Bild: http://www.clydeships.co.uk/files/201402251541190.Speybank%201926%20OSPG.jpg
Passt optisch sehr gut! :TU:)
M.W. wurde die Speybank ja damals als Blockadebrecher u.a. ausgewählt, weil sie sozusagen "Dutzendware" war, sowie ein typisch englisches Ausshen hatte und somit gute Chancen, unerkannt im feindbeherrschten Seeraum zu operieren. Im SOS-Heft 155 »Von eigenem U-Boot versenkt« (Pabel. Rastatt 1981) hat das ehemalige Besatzungsmitglied F.-L. Delchow die Fahrt geschildert. Dort findet sich auf S. 9 ein Schiffstypenblatt mit 20 Schwesterschiffen (17 namentlich genannte und drei "ähnliche"). Möglicherweise gab es ja noch viel mehr ähnliche Schiffe, bei denen die Masten evtl. auch mit Hägars BIld übereinstimmten?
Hallo ,
ich hatte vor einigen Jahren mal ein Schiffsfoto eingestellt . Das Schiff wurde nicht identifiziert.
Vielleicht können die Experten sich das Foto noch einmal anschauen? Ich sehe da gewisse Ähnlichkeiten zu den hier gezeigten Schiffen.
Grüße Joern
Hallo Zusammen,
das von Hägar eingestellte Bild passt gut. Da die "Speybank", wie Götz von Berlichingen schreibt, hierbei aber um "Dutzendware" handeln, dürfte es sich hierbei nicht um die die "Doggerbank" ex "Speybank" handeln. Die "Doggerbank" hatte sein hinteren Mast behalten, das Schiff auf der Abbildung hat keinen Mast mehr.
Ich würde sagen, daß es sich hierbei um eins der "Schwesterschiffe" des Typs "Speybank" ist.
http://ddghansa-shipsphotos.de/doggerbank100.htm
Gruß
Lothar
Sollte sich herausstellen, dass das im Thread-Titel adressierte 'ungewöhnliche Handelsschiff' seinerzeit Dutzendware war, hätte das ja eine gewisse Ironie an sich.
Wie auch immer, angehängt eine Liste von BANK-Schiffen, wobei ich mir erlaubt habe, den Riss zur besseren Vergleichbarkeit zu kontern - Stilbruch, okay, ich weiß es.
Könnte in dieser Hinsicht nicht Talbot-Booth oder etwas in der Art weiterhelfen, bin da nicht so bewandert.
Welches der BANK-Schiffe außer der SPEYBANK kam denn sonst noch in deutschen Besitz, wenn es diese nicht ist?
Bilde mir übrigens ein, dass die Struktur auf dem Achterschiff eine 10,5cm-Flak sein könnte, aber das ist schlicht Guesswork.
Gruß - Hägar
Zitat von: Hägar am 20 Dezember 2017, 11:45:08Bilde mir übrigens ein, dass die Struktur auf dem Achterschiff eine 10,5cm-Flak sein könnte, aber das ist schlicht Guesswork.
Dann wäre es doch
Doggerbank, denn die hatte eine 10,5 cm Kanone als Heckgeschütz (Dechow,
»Vom eigenen U-Boot versenkt. Das dramatische Schicksal von Schiff 53 DOGGERBANK«, a.a.O., S. 8 ).
Nach den Angaben auf der folgenden Webseite war es eine 10,2 cm L/45:
→ http://www.netherlandsnavy.nl/Speybank.htm
Lt. den Angaben bei Dechow wurde die
Speybank im Sommer 1941 von Schleppern von der einen Seite der Gironde auf die andere Seite ins Trockendock der Gironde-Werft bei Bassens verholt und dort zur
Doggerbank umgerüstet. Allerdings wäre das 10,5 (oder 10,2) cm Geschütz wohl erst im Trockendock an Bord gekommen. Wäre es denkbar, daß zeitweise die Masten z.T. entfernt worden waren?
Bei Dechow heißt es:
»In Luk 4 sind die Werftarbeiter dabei, eine Art Fahrstuhl einzubauen, der in starken Gleitschienen in den Schiffsleib hinabrutscht und durch einen Ladebaum wieder aufgehievt und an Oberdeck gestellt werden kann.« (S. 10)
Vermutlich wurden damit die Minen an Oberdeck gebracht? Es könnte sein, daß zum Einbau dieses Fahrstuhls zeitweise der achtere Mast demontiert wurde. Jetzt müßte man nur noch wissen, an welcher Stelle sich Luk 4 befand...
moin,
Zitat von: Hägar am 20 Dezember 2017, 11:45:08
Sollte sich herausstellen, dass das im Thread-Titel adressierte 'ungewöhnliche Handelsschiff' seinerzeit Dutzendware war, hätte das ja eine gewisse Ironie an sich.
Das für die RN umgebaute "Schwesterschiff" sah auch ungewöhnlich aus, so sehr, daß es Gegenstand von Schiffserkennungsrätseln war ..
Gruß, Urs
"Das für die RN umgebaute "Schwesterschiff" sah auch ungewöhnlich aus, so sehr, daß es Gegenstand von Schiffserkennungsrätseln war .."
Wenn es tatsächlich die "Doggerbank" sein sollte (für mein Gefühl ist der Schornstein der Unbekannten zu groß), sah sie aber allenfalls während der Umbauphase ungewöhnlich aus, denn als Minenleger sollte sie ja äußerlich von ihren noch unter britischer Flagge laufenden Schwesternschiffen nicht unterscheidbar sein!
Hallo,
unsere Kandidatin hat rein gar nichts mit der DOGGERBANK zu tun. Sie behielt bis zum Schluß ihr ursprüngliches Erscheinungsbild, was ja auch unbedingt für ihre Tarnung wichtig war.
Hier aus der Sammlung Martin Maass (+) ein spätes Foto in außerheimischen Gewässern. Vielleicht sogar das letzte ihres Lebens.
Die große Unbekannte bleibt weiter offen - REINHARD
Hallo,
Mysterium ist Tanker REKUM - siehe threat SCHIFF 21 - WIDDER...
Frohes Fest - REINHARD
Super gesehen, Reinhard. Danke.
Moin Hägar !
Darf ich Dich fragen, aus welchem Buch die von Dir hier gezeigten Zeichnungen sind ?
Würde mich bezüglich Zugang zu meiner Marine-Bibliothek interessieren. top
Vielen Dank für jede Auskunft.
Matze :-D
Hallo Rheinmetall,
ich bin zwar nicht Hägar, aber als Erste Hilfe:
Zitat von: Rheinmetall am 26 Dezember 2017, 01:53:12
Moin Hägar!
Darf ich Dich fragen, aus welchem Buch die von Dir hier gezeigten Zeichnungen sind?
(...)
M.Dv. 135 "Die Handelsflotten der Welt 1942 - Bearbeitet von Erich Gröner", J.F. Lehmanns Verlag, München-Berlin, 1942, Seite 455
Solltest Du das Original nicht finden können oder als zu teuer einstufen, es gibt auch noch ein unverändertes Reprint vom gleichen Verlag aus dem Jahr 1976.
Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
Guten Abend Schorsch !
Herzlichen Dank für Deine äußerst detaillierte Antwort. top
Werde mich danach mal umschauen.
Mit den besten Grüßen,
Matze
Hallo, Rheinmetall
Da unterwegs, war mir eine zeitnahe Reaktion auf deine Frage nicht möglich.
Schorsch hat so ausführlich geantwortet, dass ich dem nichts hinzufügen kann.
Der Bildname enthielt die Quelle.
Gruß - Hägar