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Flotten der Welt => Bundesmarine / Volksmarine / Deutsche Marine => Thema gestartet von: kielwasser am 11 Juni 2007, 20:19:04

Titel: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: kielwasser am 11 Juni 2007, 20:19:04
Moin moin,

ich bin schon seit längerem etwas verwirrt, was die Farbgebung der LTS-/ KTS-Boote der VM im Unterwasserbereich angeht, Auf sämtlichen Originalfotos in Farbe aus der Dienstzeit der Boote ist deutlich ein rotes-rotbraunes Unterwasserschiff zu erkennen, die Farbgebungshinweise in den Plänen sagen aber, das Unterwasserschiff soll grün gepinselt werden. Auch die Museumsboote haben allesamt einen grünen Anstrich erhalten. Kann mir da jemand ein Lichtlein anknipsen, wie das zusammenhängt? Ist die grüne Farbe im Laufe der Zeit rot geworden? :-D

Gruß aus Kiel
Tino
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Wilfried am 11 Juni 2007, 21:54:40
Moin Tino,

die mir vorliegenden 2 Bände über die Einheiten der NVA-Volksmarine zeigen sämtlich ein grünes Unterwasserschiff; welche Fotos liegen Dir denn vor? Würde mich auch mal interessieren ... wie diese Differenzen zustandekommen?!


Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: kielwasser am 12 Juni 2007, 19:58:27
Die Bilder sind z.B. von www.galepp.com (http://www.galepp.com/lts/setup/frameset-lts.htm). Auf einem Farbbild vom Typ Libelle (Vordergrund KTS groß, im Hintergrund Landungsboot) sieht es irgendwie nach Rost aus, der einem da so rot-braun begrüßt. Kann das sein?
Außerdem ist auf einigen Bildern deutlich zu erkennen, dass das Deck dunkler ist als der Rumpf. Davon ist in den mir vorliegenden Farbangaben auch nichts zu lesen. :?
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Wilfried am 12 Juni 2007, 22:11:24
Moin Tino,

habe gestern abend noch mit einigen Experten über die Farbthemata gesprochen; generell war das Unterwasserschiff grün; es gab jedoch Fotos von der Übergabe einiger Einheiten, wo es durchaus möglich ist, daß man einen Antifouling-Anstrich erkennen kann. Aber auf der Galerieseite der von Dir vorgestellten Seite, überwiegt der grüne Anstrich im Unterwasserbereich ...

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: kielwasser am 13 Juni 2007, 06:13:54
Alles klar, also werd ich mich ans grüne U-Schiff halten. Die werden das bei den Museumsbooten vielleicht nicht ohne Grund grün gemacht haben. :-D
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: habichtnorbert am 12 November 2007, 23:21:44
Moin,moin,

Wenn ich mich nicht täusche, dann sind da 1 Farbbild mit roten UW-Anstrich und 1 Farbbild mit grünem UW-Anstrich,
klar ist aber, das bis ca 1968 der UW-Anstrich rot war, danach wude auf grün gewechselt,
gleiches betraf auch den Deckanstrich welcher 1968 auch von rot auf grün wechselte,

Gruß Norbert  :MG:

Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: kielwasser am 17 November 2007, 12:09:48
alles klar, so war das also.

danke dir!
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Ralph am 26 Juni 2011, 10:28:38
Hallo,
Durch Zufall bin ich auf den Beitrag über die Farbgebung auf VM-Fahrzeugen gestoßen. Zuführungen aus der SU
hatten Deck und Unterwasserschiff in rotbraun. Der Übergang auf das Vista-Grün erfolgte nicht schlagartig, sondern im Laufe der 60er Jahre, so das beide möglichkeiten vorhanden waren. Die umstellung dauerte, wie schon geschrieben, bis nach 1968.
Gruß Buschi
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: smutje505 am 26 Juni 2011, 12:15:33
Hallo ...ich kann mich erinnern,wenn die LTS zur Probefahrt auf dem Peenestrom Richtung See fuhren nur rotbraunen UW-Anstrich hatten....
...wie Wilfried schon erklärte ...vor der Übergabe an die Einheiten ...
@kielwasser dein Bild aus dem 80igern mit rotbraun ist mir jetzt erst aufgefallen
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 08 Mai 2012, 21:39:29
Hallo Seeleute,
ich muss Euch enttäuschen. Der Unterboden bei LTS 63.300 (Iltis) und KTS 131.400 (Libelle) waren blank. Es waren Alulegierungen, die brauchten keine "Farbbremse". Bei den Aufliegern wird es nur als Schauelement gemacht. Die LTS 68.200 (Hydra) hatten Mahagonieholzkörper, die waren braun gepönt.
Also für die Schnellsten der Ostsee gilt: Kampfschiffgrau über Wasser außer Oberdeck, das war grün, Wasserpass in weiß und das Unterwasserteil ist ohne Farbe!
Pitt
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 Januar 2019, 18:18:01
Ich nehme das Thema noch einmal auf, um es mit Fotos zu belegen.
Viele Fotos aus der Geschichte sind schwarz-weiß gemacht worden und zeigen den Unterschied nicht so deutlich. Trotzdem ist das Grau der Außenhaut vom blanken Unterwasserschiff zu unterscheiden.
Beim Projekt 68.200 (Holzbootskörper) ist das Braun eindeutig. Foto ist vom Auflieger im Militärhistorischen Museum Dresden. Das Holz wurde beim Slip nur vom Bewuchs befreit.
Beim Projekt 63.300 (Alu-Bootskörper) ist das Unterwasserschiff blank, die Außenhaut und Oberdeck grau. Beim Auflieger auf dem Dänholm ist das Unterwasserschiff grün.
Beim Projekt 131.4 (Alu-Bootskörper) ist das Unterwasserschiff blank, die Außenhaut grau, das Oberdeck grün. Beim Auflieger, hier in Rechlin, ist das Unterwasserschiff grün. Das Foto mit dem Boot 925 im Schrott entstand 1990, als die letzten beiden Boote aD gestellt wurden. Das Unterwasserschiff ist nachgedunkelt, da diese Boote im Oktober 1989 das letzte Mal im Wasser waren. 
Eddy
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Darius am 07 Januar 2019, 22:23:20
Danke Eddy für die Fotos.


:MG:

Darius
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: RonnyM am 08 Januar 2019, 10:24:10
Moin Eddy,

in Bild 2 saßen doch bestimmt Leute ohne Wirbelsäule. :-D Ich hab`da mal in einem you tube - Film gesehen, wie die bei rauer See durchgeschüttelt wurden. Und als ehemaliger Radarmixer stellt sich die Frage, dass der Beobachter am Schirm überhaupt was orten konnte. Denn oben die Antenne springt doch mit. :?

Grüße Ronny ehemals Dickschiff-Fahrer
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Thoddy am 09 Januar 2019, 14:00:20
Zitat von: RonnyM am 08 Januar 2019, 10:24:10
Ich hab`da mal in einem you tube - Film gesehen, wie die bei rauer See durchgeschüttelt wurden.

"Die schnellsten der Ostsee"
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: 2M3 am 09 Januar 2019, 15:16:47
Zitat von: Thoddy am 09 Januar 2019, 14:00:20
Zitat von: RonnyM am 08 Januar 2019, 10:24:10
Ich hab`da mal in einem you tube - Film gesehen, wie die bei rauer See durchgeschüttelt wurden.

"Die schnellsten der Ostsee"
Moin,

siehe da lang --> https://www.youtube.com/watch?v=crLWvlv2BEg (https://www.youtube.com/watch?v=crLWvlv2BEg)

Die Szenen mit dem "Durchschütteln" ab ca. 0m:25sek wurde allerdings fürs Armeefilmstudio "nachgestellt". Die Jungs hüpfen nicht ganz synchron  :wink:.

War hier oder in einem anderen Forum schon mal Thema.

Gruss Frank

Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 09 Januar 2019, 16:13:59
Ja, das im Film dargestellte Schütteln ist nachgestellt, denn auf See wäre bei einem solchen Seegang dem Kameramann das Gerät aus der Hand gefallen. Es gab ab See 2 unregelmäßige Erschütterungen und Schläge. Je höher die Drehzahl, um so größer wurden die "Sprünge" der Boote, die mit zunehmender Geschwindigkeit immer weiter aus dem Wasser kamen. Ein überdrehen der Maschinen beim eventuellen Austauchen der Propeller beim Sprung war nicht möglich, da sofort die Schnellschlussklappen kamen und die Maschinen ausgingen. Die Sitze der LTS-Männer waren mit Federn vom LKW W 50 ausgerüstet und schlugen trotzdem durch. Als Kopfschutz trugen wir Panzerhauben, weil man bei rauer See immer am Kanzeldach anstieß. Ganz besch..... war der Maschinist dran, der saß mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Konnte also nicht sehen, wenn ein Schlag kam. Ich habe mal drei Innenaufnahmen des LTS-Bootes 68.200 von Dresden. Die Sitze sind aus Alu und hatten noch Gummiauflagen, die hier nicht mehr vorhanden sind. Maschinist und Funkmeßmaat saßen Rücken an Rücken (nur beim 68.200 Halbserie), wobei der LM die Kupplungs- und Füllungshebel mit der rechten Hand bedienen musste. Die rechte Hand diente zum Festhalten (siehe Griff). Der Funkmeßmaat brauchte nur während des Torpedoangriffs auf sein Gerät sehen ansonsten wurde das Boot per Sicht vom Kommandant gefahren. Kurs, Geschwindigkeit und alle anderen Manöver wurden per Hand vom Funkmeßmaat mit Fettstift auf eine Plastplatte notiert und später auf der Karte nachgekoppelt. Bei den Serienbooten saß der LM dann zwischen Kommandant und Funkmeßmaat aber auch mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Waffeneinsatz bis See 3 möglich.
Eddy
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 09 Januar 2019, 16:25:26
Bei KTS war das ähnlich, nur hier gab es schon etwas mehr "Komfort". Die Besatzung trug Pilotenhelme mit Funk untereinander, der Kommandant zusätzlich nach außen. Bei diesem Boot war der Ari-Gast der "Angeschmierte", er saß mit dem Rücken zur Fahrtrichtung in seiner Waffe außen. War mit Hosenträgergurten angeschnallt. Der Kommandant saß erhöht im Mittelteil und fuhr das Boot, der Funkmeßmaat rechts unten zum Navigieren und wechselte nach links, wenn die Funkmeßanlage benötigt wurde. Der Motorenmeister und der E-Gast saßen im hinteren Teil der Kanzel, konnten Schläge meist auch nur ahnen und nicht kommen sehen. Für höheren Seegang war alles ähnlich dem wie bei LTS.
Eddy
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 09 Januar 2019, 16:28:07
Während der Erprobung gab es auch oft Glasbruch. Das Bild zeigt die Frontscheibe eines LTS-Bootes 63.300, dass beim Durchfahren der Heckwelle eines TS-Bootes 206 mit der Kanzel eintauchte und die Scheibe zerschlug. Ab 1965 wurde dann Sicherheitsglas gefahren.
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Elektroheizer am 09 Januar 2019, 16:31:20
"Die schnellsten der Ostsee" (Thoddy war schneller, hab ja auch nochmal was zu tun)

Zitat von: 2M3 am 09 Januar 2019, 15:16:47
Zitat von: RonnyM am 08 Januar 2019, 10:24:10
Ich hab`da mal in einem you tube - Film gesehen, wie die bei rauer See durchgeschüttelt wurden.
War hier oder in einem anderen Forum schon mal Thema.

Moin,

siehe da lang --> https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,22348.msg250992.html#msg250992 (https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,22348.msg250992.html#msg250992)

Ahoi Ihr beiden! Alzheimer...?  :MLL:
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: RonnyM am 10 Januar 2019, 10:32:50
...man(n) Elektroheizer, bist du aber auch wieder nachtragend... :cry:

Hau wech
Ronny
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Elektroheizer am 10 Januar 2019, 19:05:20
Ronny, Sorry, aber dieser kleinen Frozzelei konnte ich einfach nicht widerstehen   :A/(

:OuuO:
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 12 April 2019, 23:38:02
Hallo Leute,
ich möchte an dieser Stelle einmal eine Einsatzvariante von KTS-Booten vorstellen. Laut Einsatzmöglichkeiten sind es schnelle Torpedoschnellboote mit eben der Hauptbewaffnung Torpedo. An Heck stand eine ZU 23, Flak-Geschütz zur Luftabwehr, Backbord und Steuerbord neben der Kanzel waren Minenausstoßrohre, die variabel gegen Kampfschwimmersitze ausgetauscht werden konnten. Aber nicht nur Kampfschwimmer wurden eingesetzt sondern auch Mot-Schützen für Kommandounternehmen.
Bei der Übung "VAL-77" wurden durch zehn KTS-Boote in Fischereihafen Karlshagen innerhalb von 150 Sekunden 10 Boote a 10 Mot-Schützen abgesetzt. Bei dieser Art Einsätze waren der E-Gast des Bootes und zwei Schütze der Landungstruppe auf der Back in Stellung. Der LMG-Schütze sicherte das Umfeld, der E-Gast war mit der Vorleine "bewaffnet" und musste das Boot beim Anlegen sehr schnell festmachen. Fest, bedeutet 10 Schützen verlassen schnellst möglich das Boot und schon folgt das nächste. Das waren Kommandounternehmen, die nur sehr selten trainiert wurden aber sie waren immer von Erfolg gekrönt. Die Zeit und die Motorengeräusche war die schlimmsten Gegner solcher Einsätze.
Auf den Fotos sind einlaufend auf dem ersten Boot auf der Back die drei Männer zu sehen, der E-Gast im Kampfanzug See, die LMG-Schützen in Einstrich-Keinstrich-Anzug. In den Nachfolgenden Fotos verlassen die Mot-Schützen die Boote zum Einsatz.
Ich habe mal eine kleine Episode dazu geschrieben:

Im Morgengrauen ist es nicht still
Der Morgendunst hebt sich langsam über das ruhige Wasser der Ostsee. Leichte Nebelschwanden könnte man denken. Der kleine Fischerhafen umschließt sein Wasserbecken fast vollständig, nur die breite Einfahrt ist frei. Auf diese Einfahrt fahren im Dunst schnelle Boote zu, ein größere Anzahl von Booten. Noch kann man nicht erkennen, was es für Fahrzeuge sind aber die Motorengeräusche deuten auf Schnellboote hin. Da kommt das erste Boot direkt in der Mitte der Einfahrt in Sicht, bessere Sicht, denn im Hafen selbst ist die Luft schon klar. Es sind Kleine Torpedoschnellboote, kurz KTS genannt. Auf der Back sind drei liegende Gestalten zu erkennen, zwei mit LMG und MPi bewaffnete Mot-Schützen und einer im Kampfanzug See der Volksmarine. Die deutlich sichtbare orangene Farbe des Kampfanzuges lässt erkennen, dass sein Träger auf der Seite liegt und Tauwerk in den Händen hält. Liegen deshalb, weil man sich im ,,gegnerischem Gebiet" befindet, wo die Mot-Schützen für ein Kommando-Unternehmen abgesetzt werden sollen. Beidseitig an der Kanzel sind Verkleidungen zu erkennen, über denen sieht man Stahlhelme, fünf pro Seite. Das erste Boot nähert sich schnell der Kaimauer. Der Mann in Orange springt mit der Leine an Land und macht das Boot fest. Sofort folgen in kurzen Abständen weitere neun Boote. Sobald das erste Boot festgemacht hat springen auch schon die Mot-Schützen an Land. So geschieht es bei allen weiteren neun Booten. Während der ganzen Zeit bewegen sich die Heckwaffen der Boote und sichern den Luftraum ab. So legen in kurzer Zeit zehn KTS-Boote an und bringen 100 Mot-Schützen an Land, eine Spukgeschichte könnte man sagen, das Ganze dauert nur etwa 150 Sekunden. Kommandos mit Zeichen ohne Worte und schon sind die Soldaten verschwunden. Die Boote lösen sich von einander und drehen in Fahrtrichtung Hafenausfahrt. Sobald sie die richtige Position haben, gehen sie mit kleiner Fahrt ins offene Gewässer und hier brüllen die Maschinen auf, machen den Schnellbooten alle Ehre. Die Bootskörper heben sich aus dem Wasser und die Heckwellen verraten dem Kenner, hier wird mit hohen Drehzahlen gefahren. Verständlich, will man doch nicht vom Gegner erwischt werden.
 

Auch das waren die KTS-Boote der Volksmarine.
Eddy
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Darius am 13 April 2019, 09:18:33
Gute Morgen Eddy. Schöner Beitrag.


Danke  &  :MG:

Darius
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 13 April 2019, 10:14:23
moin,

sehr interessant top

Zitat von: Eddy am 12 April 2019, 23:38:02
Das waren Kommandounternehmen, die nur sehr selten trainiert wurden aber sie waren immer von Erfolg gekrönt.
.. der wie gemessen wurde ?

Gruß, Urs
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 13 April 2019, 10:32:53
Hallo Urs,
militärische Aufgaben wurden und werden doch sicher daran gemessen, dass der Befehl in seinem Inhalt erfüllt wird. In diesem Fall beim Absetzten der Mot-Schützen waren die Zeitdauer des Absetzens und das Erreichen des befohlenen Ziels zum befohlenen Zeitpunkt entscheidend. Für die Boote gab es nur ein Ziel, schnell anlegen, Mot-Schützen anlanden und wieder weg und das möglichst ohne den "Gegner" zu wecken. Den die Maschinen waren ja gewöhnlich laut und weit zu hören. Und diese beschriebene Aufgabe lief unter den Augen der Admiralität der VOF ab. Im faktischen Konflikt geht natürlich so etwas nicht immer ohne Verluste ab, das ist auch klar weil derartige Anlandungen nur in Häfen oder ähnlichen Anlagen möglich waren. Kampfschwimmer absetzen war da einfacher, die sprangen bei 24 kn in Küstennähe ins Wasser und waren weg. Die Boote konnten sofort nach den Absetzen mit Speed abfahren.
Eddy
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: Thoddy am 13 April 2019, 16:24:12
Wegedit
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: 2M3 am 21 April 2019, 12:54:17
Zitat von: Eddy am 12 April 2019, 23:38:02
... Aber nicht nur Kampfschwimmer wurden eingesetzt sondern auch Mot-Schützen für Kommandounternehmen.
Bei der Übung "VAL-77" wurden durch zehn KTS-Boote in Fischereihafen Karlshagen innerhalb von 150 Sekunden 10 Boote a 10 Mot-Schützen abgesetzt. Bei dieser Art Einsätze waren der E-Gast des Bootes und zwei Schütze der Landungstruppe auf der Back in Stellung. Der LMG-Schütze sicherte das Umfeld, der E-Gast war mit der Vorleine "bewaffnet" und musste das Boot beim Anlegen sehr schnell festmachen. Fest, bedeutet 10 Schützen verlassen schnellst möglich das Boot und schon folgt das nächste. Das waren Kommandounternehmen, die nur sehr selten trainiert wurden aber sie waren immer von Erfolg gekrönt. Die Zeit und die Motorengeräusche war die schlimmsten Gegner solcher Einsätze.
Auf den Fotos sind einlaufend auf dem ersten Boot auf der Back die drei Männer zu sehen, der E-Gast im Kampfanzug See, die LMG-Schützen in Einstrich-Keinstrich-Anzug. In den Nachfolgenden Fotos verlassen die Mot-Schützen die Boote zum Einsatz. ...

Hallo Eddy,
vielen Dank für die aufschlussreichen Bilder.
Ergänzend dazu, im leider seit einiger Zeit nicht mehr erreichbaren NVA-Forum gab es zum Einsatz von KTS-Booten für Kommandounternehmen eine lebhafte Diskussion. Ein ehemaliger Fallschirmjägeroffizier vom Luftsturmregiment schrieb von seiner Kommandierung zum MSR 28 in Rostock und seiner Aufgabe, die Aufklärungskompanie des Regiments auf solche Kommandounternehmen vorzubereiten. Das wurde zeitlich auf 1984 datiert und es soll auch im selben Jahr ein solches Übungsunternehmen gegeben haben. Womit wir das zeitlich mal schon etwas eingegrenzt haben (mind. 1977 bis 1984).
Die 100 Mann des Unternehmens während der Kommandostabsübung VAL-77 scheinen eine nichtstrukturmäßige Einheit zu bilden. Darauf deuten zumindest die beiden LMG-Schützen auf dem 4. Bild hin. Eine Mot.-Schützengruppe der NVA war wimre nur mit einem LMG ausgerüstet und wenn man die SPW/SPz-Fahrer und Richt-/Lenkschützen zu Hause läßt, hatte die strukturmäßige MSK auch keine 100 Mann mehr zur Verfügung.

Vielleicht kann Eddy da mal nachforschen, woher die Leute kamen.

Gruss Frank

Gruss
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: hillus am 21 April 2019, 13:59:29
Moin,

ich habe einen Teil meiner Unikate an Fotos von der Volksmarine, speziell der Schnellboote, dem Archiv zur Verfügung gestellt. So ist es eben besser, wenn die Fotos ins Forum gelangen und nicht bei mir im Archiv unentdeckt bleiben.
Ich danke Dir Eddy, dass Du diese Fotos so gut in Szene gesetzt hast. Habe mich sehr darüber gefreut.

Bis denne!
hillus
Titel: Re: LTS-/ KTS-Boote der Volksmarine
Beitrag von: kalli am 21 April 2019, 14:23:42
Zitat von: hillus am 21 April 2019, 13:59:29
Moin,

ich habe einen Teil meiner Unikate an Fotos von der Volksmarine, speziell der Schnellboote, dem Archiv zur Verfügung gestellt. So ist es eben besser, wenn die Fotos ins Forum gelangen und nicht bei mir im Archiv unentdeckt bleiben.
Ich danke Dir Eddy, dass Du diese Fotos so gut in Szene gesetzt hast. Habe mich sehr darüber gefreut.

Bis denne!
hillus

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