Forum Marinearchiv

Flotten der Welt => Die Deutsche Kriegsmarine => Deutsche Kriegsmarine - Allgemein => Thema gestartet von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 14:05:15

Titel: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 14:05:15
Hallo zusammen !

Da ich bislang keinen gleichgelagerten Thread gefunden habe, möchte ich an dieser Stelle diesen eröffnen.
Und zwar geht es um Sabotage zum Nachteil von schwimmenden Einheiten der Kriegsmarine.
Es wäre schön wenn hier eine Sammlung diverser Vorfälle entstehen würde, wo Name, Datum und Art der Sabotage genannten werden könnten.

In Ali Cremers Buch über sein Boot "U 333" wird eine Sabotage-Aktion auf den Seiten 134-135 beschrieben.
Diese hat sich zu einem, mir nicht näher einzugrenzenden Zeitraum als September 1942 (06.09.-23.09. - Bestehungszeitraum der Gruppe "Iltis") zugetragen.

Zitat"Alles ging klar, bis wir nach ein paar Tagen von einem englischen Landflugzeug blitzschnell zu verschwinden hatten.
Plötzlich drang Wasser in den Dieselraum, zugleich riß die innere Abzugsklappe und flog heraus.
Auf der Suche nach der Ursache des Wassereinbruchs fand einer der Maate im Kühlwasserraumdeckel eine daumendicke Schraube.
Der Deckel schloß nicht, und das Wasser quoll herein.
Wir haben alles mit Lukstopfen verkeilt und abgedichtet und sind nach vierstündiger Reparatur wieder aufgetaucht."

"Dass man die Abgasklappe tatsächlich angesägt hatte, trat später in der Werft zutage."

So jetzt seit Ihr dran.  :-D
Würde mich über eine rege Beteiligung sehr freuen.

Mit der immer nötigen Handbreit Wasser unter dem Kiel grüßt Euch,

Rheinmetall


Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: redfort am 05 Juni 2015, 14:20:32
Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 14:05:15

Und zwar geht es um Sabotage zum Nachteil von schwimmenden Einheiten der Kriegsmarine.


Warum immer Kriegsmarine, auch andere Teilstreitkräfte hatten schwimmende Einheiten !! ;)
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 15:02:12
Weil wir hier im Marine-Forum sind...  :wink:

Nun aber zurück zum Thema.  top
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: redfort am 05 Juni 2015, 15:14:42
Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 15:02:12
Weil wir hier im Marine-Forum sind...  ;)

Nun aber zurück zum Thema.  top

Ach so , wenn es so ist dann brauch ich auch keine Sabotageakte bei den Luftwaffenschiffen , hier aufzuführen.

Nun denn zurück zum Thema !  flop
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 05 Juni 2015, 15:27:49
moin,

Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 15:02:12
Weil wir hier im Marine-Forum sind...  :wink:  Nun aber zurück zum Thema.  top
Da bin ich ganz auf Axels Seite top ... ein "zurück zum Thema" verstehe ich auch nicht !


Zum Thema gibt's allein schon im FMA (Suchwort "Sabotage" :wink:) :
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,11822.msg241086.html#msg241086
und
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21068.msg235650.html#msg235650

.. und aus der Chronik (unter Anderem) .. Kriegsmarine-Einheiten unterstrichen :wink:
9.– 22.11.1944
Norwegen / Dänemark

Häufung von Sabotageanschlägen der nationalen Widerstandsbewegungen: Durch Sprengungen sinken in Svendborg am 9.11. Sperrbrecher 190 (1110 BRT), in Bergen am 13.11. der norwegische Frachter Neptun (1574 BRT), in Kopenhagen am 15.11. Sperrbrecher 166 (1592 BRT) und in Oslo am 24.11. der Tanker Euroland (869 BRT) und die Frachter Troma (5502 BRT) und Taiwan (5029 BRT), dort werden außerdem der Tanker Schleswig (ex-norw. Austanger, 10.243 BRT) und die Frachter Arna (4325 BRT) und Kaprino (3249 BRT) schwer beschädigt. Am 13.11. wird in Helsingör V 1708 schwer beschädigt.

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 06 Juni 2015, 02:37:47
Hallo Rheinmetall,

Finde deine Idee Klasse !

Vielleicht ist es am besten die Arbeit gleich unter den Titel

"Sabotageakte gegen die Schiffahrt der Achsenmächte 1939-1945"

zu stellen.

Sonst kann das ganze Thema nicht richtig erfasst werden !
Sicher hast Du Dir aber zu deiner Idee schon einige Gedanken gemacht welche vermutlich auf eine ausführliche Excelliste heraus laufen werden.
Ich habe hier als erste Lieferung den

KFK 29       GD 91    18.6.1944   Rhodos        gehoben



31.12.1943 in Dienst gestellt für die Gruppe Süd/Schwarzes Meer. Später in die Ägäis überführt und ab 24.3.1944 bei der Küstenschutzflottille Mazedonien geführt. 5.4.1944 nun als GM 91 gemeldet. 18.6.1944 in Rhodos durch Sabotage beschädigt und 24.11. hier wieder in Dienst gestellt.

Ich bin sicher dass noch viele Meldungen hier eintreffen werden und deine Absicht hier
viel Unterstützung finden wird.

Es ist ja leider sehr selten geworden dass sich Jemand an so ein großes Thema heran traut und seine Arbeitskraft einsetzen will.

Viel Erfolg

Theo

Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 06 Juni 2015, 19:08:58
Spannendes Thema.

Hierzu gibt es neben einzelnen Akten des brit. ,,Special Operations Executive" (SOE) im TNA auch bestimmt zugänglichere Primär- und Sekundärquellen.

Auch die alliierten Spezialkommandos haben m.W. bisher keine Zusammenfassung hier im HMA gefunden.
Der Titel "Sabotage- und Kommandoakte gegen die Schiffahrt der Achsenmächte 1939-1945" würde das Themengebiet der Kleinkampfmethoden ausweiten - so aber auch m.M. nach abrunden.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 06 Juni 2015, 21:13:20
Hallo Martin,

stimme Dir natürlich bei der Titelauswahl voll zu !

So könnte Reinmetall auch gleich den Grundstock für ein noch sehr unbekanntes Thema legen welches m.E. im Laufe der Zeit eine schöne Datenbank werden wird.
Ich bin auf jede Fall immer bereit einzelne Sabotagefälle zu sammeln und Rheinmetall ( Vorname wäre ja auch ganzschön)  zu unterstützen.

Es gibt ja Fälle genug von Norwegen bis Griechenland.

Gruß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Violoncello am 07 Juni 2015, 12:16:45
Hallo zusammen,
in der Tat dürfte es eine große Anzahl von Beispielen zuminest mutmaßlicher Sabotage geben. Ohne suchen zu müssen ist mir folgendes Beispiel in die Finger gefallen (Meldung K-Stab Süd an KdK vom 2. Dezember 1944):

"SMA 26": Rumpf leck.
"SMA 28": Motorfresser aufgrund von Stahlspänen in der Kurbelwanne.
"SMA 29": Undichtigkeiten in allen Betriebsstoffleitungen.
Annahme: Sabotage in der Hersteller-Firma S.I.A.I.-Marchetti in Sesto Calende.

Gibt es auch auf Grund der Ermittlungen tatsächlich belegte Fälle?

Viele Grüße

Violoncello



Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: M-54842 am 07 Juni 2015, 13:44:19
Zitat von: Rheinmetall am 05 Juni 2015, 14:05:15
So jetzt seit Ihr dran. 
Rheinmetall

Hans Göbeler, U 505, hat dem Thema in seinem Buch "Im Stahlmantel" ein ganzes Kapitel gewidmet. Er geht auf Schäden auf U 505 und französische Werftarbeiter ein.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Trimmer am 07 Juni 2015, 14:14:52
Ich habe mit Eurem Komplex " Sabotage ...... " aber auch gewisse Probleme. Einverstanden bin ich wenn es um Sabotageakte handelt so wie Urs sie genannt hat aber bei vielen Sachen - siehe Beitrag von " Violoncello " geht man von Annahmen der Sabotage aus ohne sie direkt zu beweisen. Zweifellos gab es Sabotage, besonders nach der verstärkten Einsetzung von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen in der Rüstungsindustrie aber damit konnte man auch gleichzeitig eine gute Begründung für Materialfehler, Mangel usw. liefern.
Ich hoffe Ihr versteht meine Gedanken

Gruß - Achim - Trimmer
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bodrog am 07 Juni 2015, 15:16:21
Hallo Achim - das sehe ich genauso... gerade in der späteren Kriegszeit ist mM viel unter Sabotage verbucht wurden, was auf Mangelwirtschaft und Ersatzrohstoffe zurückzuführen ist. Dazu kommen auch übereilte Entwicklungen, die sofort in Serie gingen und deren Kinderkrankheiten erst nach und nach oder garnicht abgestellt werden konnten.

Sabotage war da auch eine beliebte Ausrede für eigenes Versagen und normale menschliche Fehler, die vorkommen können...

Man nehme nur mal den U-Boots-Typ XXI oder einen Großteil der Raketenentwicklung - strenggenommen wegen der Versager alles Sabotageakte...
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Violoncello am 07 Juni 2015, 15:21:48
Hallo Achim-Trimmer,

ja, deine Gedanken sind sehr gut nachzuvollziehen und das Unbehagen teile ich. Deine "Alibi"-Liste könnte man auch noch um persönliches Fehlverhalten oder gegen Kriegsende um die Kriegsmüdigkeit einzelner Soldaten ergänzen. Vielleicht sollte sich cie Zusammenstellung auf "offenkundige", aufgrund von Ermittlungen dritter nachgewiesene und durch gerichtliche Überprüfung festgestellte Fälle beschränken.

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 07 Juni 2015, 16:15:39
Hallo Violoncello,

so würde ich es auch sehen - reine Vermutungen sollten als solche gekennzeichnet werden.
Dieses Durchsieben bzw. Qualifizieren ist notwendig. So gesehen geht ja aber schon die Einstiegsfrage von Rheinmetall in diese Vermutungswolke - hier sehe ich in meinen Unterlagen kein Potential.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: suhren564 am 07 Juni 2015, 16:28:52
Zitat von: Violoncello am 07 Juni 2015, 15:21:48


Vielleicht sollte sich cie Zusammenstellung auf "offenkundige", aufgrund von Ermittlungen dritter nachgewiesene und durch gerichtliche Überprüfung festgestellte Fälle beschränken.

Viele Grüße

Violoncello

Diese Art  der Erfassung würde ich auch empfehlen, weil mMn im nachhinein viel zu viel auf Sabotage geschoben wurde.
Auch müßten Sabotageaktionen von ausgebildeten Kommandoeinheiten einen extra Unterbereich bilden. Es ist ja ein Unterschied, ob ein franz. Werftarbeiter einen U-Boottank anbohrt oder ob Kleinst-U-Boote Minen an Schiffen anbringen. Unabhängig davon, ob der Werftarbeiter seine Instruktionen aus England bekam oder von seiner "unabhängigen" Widerstandsgruppe.
Wobei ich es auch so sehe,  daß die meisten Vorfälle nicht als Sabotage belegbar sind.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bodrog am 07 Juni 2015, 16:59:07
Ich wäre zudem vorsichtig bei diesem Thema, weil Kommandoeinsätz der SOE sind klar - aber wenn da ein Kriegsgerichtsrat ein Exempel statuieren wollte resp. sich durch besonders scharfe Urteile auf der Karriereleiter voranbringen wollte, wäre das auch mit einzukalkulieren... und mE sind viele Urteile einfach nur durch Willkür geprägt, vor allem mit zunehmender Kriegsdauer
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: kalli am 08 Juni 2015, 09:14:58
Natürlich ist Vorsicht angebracht und bei der Bewertung ist vieles möglich.
Aber ich finde es erst einmal gut, wenn Ereignisse und Vorkommnisse erfasst werden, denen man Sabotagehandlungen unterstellen kann - also ein begründeter Verdacht besteht. Eine andere Angelegenheit ist, wie die einzelnen Fälle dann zu bewerten sind. Also welche anderen Störfaktoren oder subjektive Auslegungen könnten eine Rolle gespielt haben. Das wäre doch auch ein interessanter Diskussionspunkt?
Zum anderen liegt es in der Natur von bestimmten Sabotagemaßnahmen, dass sie nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar sein sollten. Sonst wäre eine Wiederholung bei gleichen oder ähnlich gelagerten Fällen ja mit größten Schwierigkeiten verbunden. Das sollte man vielleicht auch beachten.
Natürlich ist es schwer, einen eindeutigen Begriffsumfang zu definieren. Dieser Mühe sollten wir uns auch nicht unterziehen. Heimatschuss, Schmutz im Rohr, ohne Gummi im Wehrmachtspuff kann man sicher nicht gleichsetzen mit der bewussten Fälschung von Konstruktionsunterlagen oder z.B. statischen Berechnungen.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 08 Juni 2015, 12:55:38
moin,

Zitat von: kalli am 08 Juni 2015, 09:14:58
Zum anderen liegt es in der Natur von bestimmten Sabotagemaßnahmen, dass sie nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar sein sollten.
Da fällt mir aus meinen Nachforschungen ein interessantes Beispiel ein.
Die bei Gusto in Schiedam gebauten Schnellboote S 151 - 158 schlugen sich während der ganzen Einsatzzeit mit einem undichten Oberdeck herum, das auch durch Nachbesserungen nicht dicht zu bekommen war. Das ging so weit, daß der Funker in See im Ölzeug in seinem Schapp saß und die Wohnräume auch im Hafen überhaupt nicht trocken zu bekommen waren.

Die "deutschen" Boote hatten zumindest dieses Problem nicht.  Nun kann man ja davon ausgehen, daß die Holländer etwas vom Schiff- und Bootsbau verstehen top
Die Frage ist: war es Unvermögen oder (un)bewußte Nachlässigkeit beim Bau der Boote ?

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bodrog am 08 Juni 2015, 13:30:14
Lieber Herr Heßling, du kannst die Frage auch andersrum stellen: War das Oberdeck der von holländischen Werften gebauten Minensucher oder Kanonenboote auch undicht oder hatten diese schwere konstruktive Mängel?

MfG
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 08 Juni 2015, 13:55:57
moin,

Ich stelle ja nicht nur Fragen (bevorzugt in Quizzen :wink:), ich suche auch (lieber) Antworten.

und darüber
Zitat von: bodrog am 08 Juni 2015, 13:30:14
War das Oberdeck der von holländischen Werften gebauten Minensucher oder Kanonenboote auch undicht oder hatte diese schwere kunstruktive Mängel?
weiß ich leider nichts.
Aus dem KTB von K 1 ist mir ein derartiger Mangel jedenfalls nicht bekannt.

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 08 Juni 2015, 14:24:50
Hallo zusammen !

Zunächst möchte ich mich für den ein oder anderen nützlichen Beitrag von Euch ganz herzlich bedanken.
Ich werde versuchen eine Datensammlung zu erstellen und diese als Excel-Tabelle dann vielleicht irgendwann, jedermann hier im Forum zur Verfügung zu stellen.
Hierbei wäre ich dann aber bitte auch auf Eure Hilfe angewiesen, da ich neben einem 41-Stunden Job im Schichtdienst auch noch Privat viel eingebunden bin.
Dass es aber Leute wie redfort (Axel) gibt, die gleich auf stur oder beleidigt schalten, sobald Ihnen meine Antwort nicht passt, ist nicht besonders förderlich.
Also gut, mich interessieren auch Sabotageakte bei Schleuderschiffen (u.a. schwimmenden Einheiten der Luftwaffe), nicht hingegen z.B. jeder kleine Vorfall bei Sturmbooten des Heeres oder der Waffen-SS.
Irgendwann muß man bei dem Thema auch eine Grenze ziehen und das ist hier ebenfalls verdammt schwer.
Weil wo fängt Sabotage an und wo hört sie auf ?
Das fängt bei der vergessenen Schraube oder einer angesägten Auspuffklappe an und geht bis zu einer von Hauptmann Hummel's Männern angelegten Magnet- oder Sabotagemine (Typ II).
Diesbezüglich liegen mir die Bücher von Michael Jung ("Sabotage unter Wasser" / "Agenten unter Wasser") vor und wurden auch bereits gelesen.

Über tatkräftige Unterstützung wie die von Theo angebotene, würde ich mich sehr freuen.
Wen es interessiert kann mich auch gerne Matze nennen.  :-)

Mit den besten Grüßen aus dem wilden Süden,

Rheinmetall
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: redfort am 08 Juni 2015, 18:32:54
Moin,
das war klar da jetzt nachgekartet werden musste.
Dass es aber Leute wie Rheinmetall gibt, die in den Wald hineinschreien und das Echo nicht vertragen können gleich eingeschnappt sind,
trägt auch nicht gerade zur zusammenarbeit bei !

Aber trotzdem mal ein paar Beispiele der lufteigenen Schiffen und Boote:

26.08.1943 - Flugplatzkdo. B 107/XI See meldet: FL.B 310 wurde durch Sabotage an Backbord mittschiffs in Höhe der Wasserlinie mittels Sprengkörper beschädigt. Voraussichtliche Werftliegezeit 1-2 Monate. Beschädigungen von FL.B 310 Backbord-Bordwand mittschiffs in Höhe der Wasserlinie aufgegrissen, Ruderhaus an BB leicht beschädigt, 7 Fensterscheiben eingedrückt, Tür leicht gesplittert, BB-Ventilation leicht eingedrückt, Toilettenraum und Logi hinter dem Ruderhaus BB zertrümmert, FT-Anlage beschädigt, Motorenschott leicht eingedrückt, Motoren infolge Wassereinbruch in Höhe von 25 cm über Flutplatten, Grundüberholung erforderlich.

09.06.1942 - FL.B 432 meldet, dass wie auf der Werft in Spezia festgestellt wurde, die St.B-Schraubenwelle unmittelbar hinter der Buchse an 3 Stellen angesägt ist und zwar 2x 2-3 mm tief und 4 cm lang, einmal nur die Säge angesetzt. Die Ansägungen sind alle im Querschnitt erfolgt. Es liegt Verdacht vor, dass dieser Sabotageakt evtl. in Fecamp erfolgte, da dort die Schrauben ausgewechselt wurden. Um Untersuchung wird gebeten.


Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Bugsierstefan am 08 Juni 2015, 19:09:41
Moin Forum,

interessantes Thema, ich bin in der Vergangenheit über eine Fotoserie eines Schlepperneubaus der KM gestolpert, welcher ebenfalls während der Besatzungszeit auf einer holländischen Werft für die KM erbaut wurde.
Dieser Neubau kippte beim Stapellauf im Wasser sofort um, kenterte und versank. Nach der Hebung stellte sich eine verkehrte Ballasteinbringung heraus, man ging vom Vorsatz aus.
Ich kann diese Fotoserie im Moment leider nicht finden.
Vielleicht weiß da jemand im Forum mehr?

Viele Grüße!
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 08 Juni 2015, 22:15:06
moin,

Zitat von: Rheinmetall am 08 Juni 2015, 14:24:50
Dass es aber Leute wie redfort (Axel) gibt, die gleich auf stur oder beleidigt schalten, sobald Ihnen meine Antwort nicht passt, ist nicht besonders förderlich.
Zitat von: redfort am 08 Juni 2015, 18:32:54
Dass es aber Leute wie Rheinmetall gibt, die in den Wald hineinschreien und das Echo nicht vertragen können gleich eingeschnappt sind, trägt auch nicht gerade zur zusammenarbeit bei !
Beides nicht ... und paßt auch nicht zur Diskussionskultur des FMA.
Nun könntet Ihr - bitte :MZ: - wieder zur sachlichen Auseinandersetzung :MG: zurückkehren.

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 09 Juni 2015, 01:03:34
Guten Morgen !

@Urs: Habe Deine Nachricht leider zu spät gelesen.
Somit war kein Update mehr möglich.

Zum Thema beleidigt sein und nachkarten sei abschließend gesagt, dass ich nicht mit Ausrufezeichen und Daumen runter ( flop) gearbeitet habe.
Denn angefressen war ich nicht, jedoch folgt auf jede Aktion eine Reaktion.
Nun aber wieder zurück zu unserem gemeinsamen Lieblingsthema, sonst wären wir ja nicht hier im Marineforum- Friede !  :wink:
Ich danke Dir redfort dennoch sehr für seinen interessanten Beitrag.

Auf dass noch viele weitere Berichte und Beiträge folgen.  top

Rheinmetall
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: M-54842 am 09 Juni 2015, 20:03:00
Zitat von: Rheinmetall am 09 Juni 2015, 01:03:34
Auf dass noch viele weitere Berichte und Beiträge folgen.  top
Rheinmetall

Hallo Matze, hast Du "Die deutschen Ubootbunker und Bunkerwerften" von S. Neitzel gelesen? Dort gibt es ein Kapitel zum Thema. Und auch bei L. Hellwinkel "Der deutsche Kriegsmarinestützpunkt Brest" gibt es ein Kapitel "Widerstand und Sabotage".
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 10 Juni 2015, 02:51:39
Hallo Rheinmetall,

nun hast Du so eine gute Idee auf den Markt gebracht und von allen Seiten kommen
gleich Hinweise was alles noch dazu aufgenommen werden muss und müsste !

Wie gesagt finde ich deine Idee sehr gut und bin gerne bereit soweit es geht auch einige Ideen und Daten beizusteuern.

Leider steht die Sache nicht untern guten Stern.

Seit 22:00 Uhr habe ich erst einmal ersucht einige Sabotagefälle aus meinen Listen zu sieben
und hatte gut 20/25 Schiffe in der unten aufführen Excelform geschrieben.

Leider ist beim Umsetzen der Liste zu diesem Text alles über die Wupper gegangen und ich habe die Schäden von Oslo neu aufgelistet, dummerweise habe ich nicht daran gedacht das Urs schon einen Teil der Angaben geschickt hatte.
Es gab ja in Norwegen, Dänemark und Holland ganze Serien jeweils an bestimmten Tagen welche von den jeweiligen Widerstandsgruppen zumindest auf Grund gesprengt wurden.
Sabotage gab es ja in vielen der besetzten Länder bis hin zu den Sabotagefällen in Deutschland im April/Mai 1945 als Mannschaftsteile dass Auslaufen der Schiffe zum Osten verhindern wollten.
Wenig bzw. sehr wenig bekannt sind ja Sabotagefälle in Lettland, Estland und Litauen geworden...
Platon hat ja in seinem äusserst interessanten Buch zum Korinth Kanal viele, sehr viele Sprengversuche in Griechenland aufgenommen.

Ist ja auch so en wegweisendes Projekt zu deinen nun angefangenenen vorhaben.

Nur hatte er es bei weiten schwerer jeweils von Canada nach Rom, Athen und London im Urlaub auf eigene Kosten zu reisen um teilweise Bruchstücke von Akten zu suchen und auszuwerten.
Dafür haben wir jetzt ein ausführliches Buch für einen Spottpreis für Griechenland z.V. !!

Ich habe ja für meine alten Verlustlisten nochmals damit begonnen die 2004 oder 2007 zerstörten Verlustlisten neu zu bearbeiten mit genauer Typbeschreibung, Verlustbearbeitung und Bearbeitung aller Einzelfelder.
Die Urform für Feind 1941 ist ja nun fertig geworden ohne die vielen neuen Einzelverluste auf der Donau usw.
Sind auch so schon genau 3700 Schiffe geworden welche sich später verdoppeln und verdreifachen.
Wenn die Jahre 1942 bis 1945 jeweils einmal fertig werden sollten lässt sich dann über
Verlustart alles an Sabotage heraus filtern was so gemeldet wurde.

Ein weiterer Suchbegriff welcher mir auch sehr am Herzen liegt ist eigene Mine bzw. Eigene Minensperre welche ja vielen Schiffen und noch mehr Seeleuten das Leben gekostet haben.

Bei den eigenen Minen kann man a später immer noch diskutieren, bei den Sabotagefällen ist das ja immer nicht so leicht.

Ich neige ja nicht dazu jeden Getriebeschaden gleich als Sabotage aufzunehmen, höchsten wenn im noch nicht mit der Maschine in Berührung gekommenen Treibstoff schon Eisenspäne gefunden werden.
Auf Spitzfindigkeiten wie die Werft XY in Holland oder Belgien verbaute extra keine Unterlegscheiben um die Lebensdauer der für Deutschland gebauten Schiffe zu verkürzen
sollte man m.E. ganz verzichten.
Wie schon geschrieben ist auch der eil meines Schreibtextes nicht ins Forum gekommen da ich nicht wie ansonsten üblich den Text gespeichert hatte.


Ich hatte ja einige Sabotagefällle zusammen gesucht und packe diese Sachen nun einfach so dazu.

Die einzelnen Sachen wie Lebensläufe kann man ja ggf. beim Einfügen der Daten in der Liste mit einer Nummer einfügen oder vielleicht als Kommentar einfügen ??

Dir würde ich ja bei diesen regen Interesse im Forum dringend empfehlen einen kleinen Stamm von Helfern zusammen zu fügen

Hat damals bei den MFPs ja sehr prima geklappt, jetzt sind ja nur noch wenige Einzelkäpfer übrig geblieben.

Weiterhin viel Freude am Schaffen, sammele nicht zu lange sonst musst Du später schreien, schreiben !

Gruß

Theo





http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/weseruebung/ausgabe.php?where_value=74

http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/duenkirchen_wracks/ausgabe.php?where_value=162

http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/weseruebung/ausgabe.php?where_value=30

15. 8. 40
D PT  S 15    93 = be/Sabotage?  Ostende          Expl D PT  S 23 - 24   93 = be/Sabotage?  Ostende         Expl.
D PT S 33, 35, 37   81 = be/Sabotage  Ostende         Expl.

19. 6. 41
N mF Geiranger  37     243 + N(Sabotage  Molde       Feuer


13. 9. 41
D AT Pellworm  39     276 # fi/Sabotage  Helsinki  S
D PM R 60   40     125 + fi/Sabotage  Helsinki  S
D PM R 61   40     125 + fi/Sabotage  Helsinki  S
D PM R 62   40     125 + fi/Sabotage  Helsinki  S

17. 6.42
D da Lola         1193 = R/Sabotage  Nikolajev  S


30. 6. 42
I  dt Celene         3741 = G/Sabotage  Piräus   S


7. 8. 42
I  AT  Valente           500 # B/Sabotage  Tobruk Reede S









Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 16 Juni 2015, 05:56:22
Hallo Rheinmetall,

nun habe ich hier seit Tagen eine kleine Zusammenfassung von Sabotageakten in Dänemark 1944 liegen und weiß gar nicht ob es sich noch lohnt diese Kopie hier einzufügen.
Die guten Zeiten sind doch wohl den normalen Vorgängen gewichen.

Jemand hat eine gute Idee, wird etwas gelobt und schon gibt es Streit über Nichtigkeiten.
Dann kommen die Experten gleich mit hochkarätigen Beiwerk und Hinweise auf Werke
welche nicht einmal jeder hat.

Nur die ewig Doofen, welche schon im HMA auf etlichen Baustellen arbeiten, kommen mit einzelnen Sabotagefällen und machen sich Gedanken und Listen wie etwas aussehen könnte.
Warum geht es nicht wie früher, Jemand hat eine schöne Quelle und bringt daraus etwas, der nächste sagt Chronik könnte ich das Jahr 1942 durcharbeiten usw.

Alles dann auch erst fein bodenständig nach dem Motto  "Wenn es bumm macht und keiner ist zu sehen oder zu hören liegt der Verdacht der Sabotage nahe".
Feinheiten kann man nach und nach ausarbeiten.

So Mister Rheinmetall, hoffe nicht das alles ein Strohfeuer war mit deiner Absicht und sich ggf. auch noch einige Helfer, gerne ganz neue Gesichter, finden die etwas schaffen.

Die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Gruß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: M-54842 am 17 Juni 2015, 06:32:15
Sabotage an bzw. auf U 269, Bergen/Norwegen, Mai bzw. Juli 1943:
- Anbringung und Detonation einer Haftmine am Bug durch einen Werftarbeiter, keine größeren Schäden
- auffinden eines verendeten Hundes in der Trinkwasseraufbereitungsanlage.

Quelle: Blüm/Poppe, Versenkte Jugend, Erinnerungen eines deutschen U-Bootfahrers auf U 269, S. 27 f.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: U 48 am 17 Juni 2015, 16:27:06
Moin,moin

die wirklich Erfolgreichen Sabotage Akte gegen die U-Boot wird man ja gar nicht erfahren.
Ich denke das von den Gesamt Verlusten bestimmt 1-2 % auf das Konto gehen...grade Atlantik Küste ---Auslaufen vor Flieger tauchen...und dann passiert das Unglück und die Versenkung wird dem Flieger im nach hinein zugeschrieben.

Gruß
U 48
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 26 Juni 2015, 02:28:16
Hallo
Rheinmetall,

hier nun einmal eine seltsame Sabotageauswirkung aus den neuen KTB - Film zum Kreuzer  NÜRNBERG.

Am 15.02.1945 um 19:52 Uhr wurde in der Nähe des Kreuzers NÜRNBERG in der Pier vom dänischen Widerstand eine starke Sprengladung gezündet.
Durch diese Explosion stürzten zwei Kräne am Kai um und brachten mit ihren Füßen einen Abfallprahm zum sinken.
Also ein seltsamer Fall für deine Sammlung !

Viele Grüße

Theo

P.S.: Wie kommt die Arbeit voran ?
Hast Du Hilfe bekommen ?
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 27 Juni 2015, 07:39:42
Hallo Rheinmetall,

aus der letzten Filmlieferung wieder etwas Sabotage.

Könnte mir vorstellen, ich habe ja wenig Filme, das bei einen Lebenszeichen zum Vorhaben von dir sicherlich viele Leser solche Meldungen kurz auf diese Art senden würden.

Viel Spaß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 27 Juni 2015, 07:47:17
interessantes Thema, ich bin in der Vergangenheit über eine Fotoserie eines Schlepperneubaus der KM gestolpert, welcher ebenfalls während der Besatzungszeit auf einer holländischen Werft für die KM erbaut wurde.
Dieser Neubau kippte beim Stapellauf im Wasser sofort um, kenterte und versank. Nach der Hebung stellte sich eine verkehrte Ballasteinbringung heraus, man ging vom Vorsatz aus.
Ich kann diese Fotoserie im Moment leider nicht finden.
Vielleicht weiß da jemand im Forum mehr?



Hallo Bugsierstefan,

ich habe auch die ganze Zeit so eine Meldung im Kopf und keinen Treffer !

Also wenn Du, oder Jemand im Forum, noch etwas findest, Interesse ist genug da !

Gruß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 16 Juli 2015, 14:36:03
Zitat von: TD am 16 Juni 2015, 05:56:22
nun habe ich hier seit Tagen eine kleine Zusammenfassung von Sabotageakten in Dänemark 1944 liegen und weiß gar nicht ob es sich noch lohnt diese Kopie hier einzufügen.
Die guten Zeiten sind doch wohl den normalen Vorgängen gewichen.
Hallo,
aus dem KTB Der Abt. Ia des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark 1944
Zitat11.6.44 Tagesmeldung:
Sprengstoffanschläge gegen 4 Schiffe in Marinewerft Svendborg. Maschinenanlage auf 1 Sperrbrecher beschädigt, 1 Fischdampfer beschädigt, 1 Torpedo-Transportfahrzeug und 1 Fischdampfer gesunken. Sperrzeit für Svendborg. Todesurteile folgen.

14.9 .44  Tagesmeldung
Sabotageanschlag auf ein im Auftrag des Deutschen Reiches auf Stapel gelegtes Schiff bei einer Kopenhagener Werft. Das Schiff liegt auf Grund.

17.11.44 Tagesmeldung:
8 Sab.Fälle, davon 5 Sprengstoffanschläge gegen Handelsschiffe(in Schiffsinnern), die auf Werft lagen

5.12.44
In der heute stattgefundenen Besprechung über zu ergreifende Massnahmen zur Abwehr der verstärkten Sabotagen gegen Schiffe und Werften wurde zwischen dem Herrn. Wehrm.Bef.Dän.,dem komm. Admiral, dem Chef des Gen.Stabes beim Komm. d. Dt. Lw.in Dän. und dem Höh.SS- u. Pol.Führer festgelegt.:
1.) Für die Abwehr von Sabotagen ist der B.d.S. verantwortlich, dem dazu Truppen aller Wehrm.Teile und der Polizei zur Verfügung und einsatzmässig unterstellt werden
2.) Für die infrage kommenden Orte wurde im einzelnen die Stärke der Bewachungskräfte festgelegt.
3.) Das Heer hat zu stellen: 1 Kopenhagen 100 Mann, in Esbjerg 15??
4.) Der BdS ist ausserdem für die Bewachung wehrwirtschaftlicher Betriebe allein verantwortlich. Die bereits eingesetzten Truppen der Wehrm.Teile sind ihm einsatzmässig ab sofort unterstellt

Grüsse
Beate
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bodrog am 16 Juli 2015, 15:32:15
Hallo Beate,

zum Verständnis:  BdS = HSSPF? oder was anderes?
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 16 Juli 2015, 15:43:26
Hallo bodrog,
nach  B.d.S wollte ich auch schon fragen,
weiterhilft http://www.documentarchiv.de/fs/ns_abkuerzungen.html
BdS Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD
selbst HSSPF Höherer SS- und Polizeiführer  ist zu finden  :MZ:

Grüsse
Beate
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bodrog am 16 Juli 2015, 16:06:01
War mir eigentlich fast klar, aber bei Postkartenmalers Marine (und auch bei Willy) gibt es den Befehlshaber der Sicherung bzw. -Sicherungsverbände (B.d.S.) deswegen nachgehakt...
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: kalli am 20 Juli 2015, 17:50:23
Zitat von: M-54842 am 09 Juni 2015, 20:03:00
Hallo Matze, hast Du "Die deutschen Ubootbunker und Bunkerwerften" von S. Neitzel gelesen? Dort gibt es ein Kapitel zum Thema. Und auch bei L. Hellwinkel "Der deutsche Kriegsmarinestützpunkt Brest" gibt es ein Kapitel "Widerstand und Sabotage".

Ich habe eine Frage zu U 505: (Den Artikel von Neitzel habe ich als Kopie, kann ihn aber im Moment nicht finden und weiß deshalb nicht, ob dazu etwas steht, Hellwinkel habe ich leider auch nicht.)
Während des Werftaufenthaltes nach der 4. Feindfahrt wird immer von ,,Sabotage in der Werft" gesprochen. Zuletzt auch wieder von Otto Fricke, dem letzten Überlebenden (siehe Artikel zu seinem 100. Geburtstag in Schiff Classic 3/15). Ist bekannt, um was es sich genau bei diesem Sabotageakt gehandelt hat?
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: M-54842 am 26 Juli 2015, 21:03:31
Zitat von: kalli am 20 Juli 2015, 17:50:23

Ich habe eine Frage zu U 505: Ist bekannt, um was es sich genau bei diesem Sabotageakt gehandelt hat?

Göbeler/Vanzo schreiben von vorgetäuschten Schweißnähten in frisch reparierten Bereichen des Druckkörpers, die aus Kalfaterwerg bestanden. Die gerollten Hanfstreifen, eigentlich zum Abdichten benutzt, waren zwischen den Platten an den Verbindungsstellen eingebracht und danach mit einer dünnen Schicht Lötmetall überzogen worden, um den Eindruck solider Schweißnähte vorzutäuschen. Die Folgen bei hohen Druckbelastungen beim Tieftauchen erklären sich von selbst. Des Weiteren wird von einem raffiniert gebohrten bleistiftgroßen Loch in einem Treibstoffbunker berichtet, dass eine verräterische Ölspur verursacht hätte.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: kalli am 28 Juli 2015, 12:59:27
Danke für die Antwort zu U 505.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: redfort am 29 Juli 2015, 16:16:57
Moin,

Aus dem KTB der 6.Transportflottille:

15.09.44 – Triest,  MTS ,,Edith", Ladung Benzin,  auf der Fahrt im Geleit von IV 07 von Chioggia nach Porto Corsini – Ravenna, explodiert und gesunken. Kein Knall und Detonation vernommen, nur ein Lichtblitz. Ursache unbekannt.

Dazu schrieb der Gruppenführer der 4.Gruppe / 6.Tra.Flo.  Obltn.z.S.d.R. Karl Bergholz folgende Stellungsnahme:

>> Ein Sabotageakt kann auf MTS "Edith" durch einen Brandsatz hervorgerufen sein. Ähnliche Sabotagefälle durch Brandsätze, die ohne Knall oder Detonation abbrennen, wurden schon vor Ausbruch des Krieges von feindlichen Agenten auf deutschen Seeschiffen mit Erfolg angewandt. Auf Dampfer "Deutschland" der Hamburg-Amerika-Linie wurde solche Mittel die Ladung im Raum 2 in Brand gesetzt. Im gleichen Jahre wurde auf einen Neptun-Dampfer im Kaiser-Wilhelm-Kanal ein gleicher Anschlag mit Erfolg durchgeführt. Auf einem japanischen Dampfer konnte im Hafen von Antwerpen kurz vor dem Auslaufen einen Brandsatz entdeckt und beseitig werden. <<
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 30 August 2015, 03:23:16
Moin moin !

Wieder einmal ist mir ein Puzzle-Teil zugefallen.

Zitat18.6.1944
Italien
Am 18.6. werden TA 14 und TA 17 von der 9. T-Flottille im Hafen von Portolago durch Sabotage beschädigt.

Leider schweigt sich die Quelle: http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/44-06.htm hierzu über nähere Umstände aus.

Viele Grüße und to be continued...

Rheinmetall
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 30 August 2015, 13:42:49
moin,

Zitat von: Rheinmetall am 30 August 2015, 03:23:16
Leider schweigt sich die Quelle: http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/44-06.htm hierzu über nähere Umstände aus.
Aber hier im HMA steht schon mehr : http://historisches-marinearchiv.de/projekte/flottillen_greece/ks11_torpedobootflottille_9/beschreibung.php

.. und hier im FMA noch mehr http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,24024.msg270749.html#msg270749

Was wir so alles zu bieten haben ..  :wink: :-) 8-) :lol:

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 30 August 2015, 17:47:32
Hi,

bei der Durchsicht des KTBs der Skl für 06/1944 fielen mir die zahlreichen "Sabotage" Vorfälle auf - leider habe ich diese nicht ausgewertet, da ich mit den anderen Themengebieten "Landungsfahrzeuge", "Luftwaffenfahrzeuge", "ASS", "ASA", "Friendly Fire", "Kleinkampfmittel" u.a. schon die volle Checkliste habe (und dann kommt noch der sonst irgendwie interessante "Beifang").

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Hans Jehee am 30 August 2015, 23:07:58
Hallo Zusammen,

Laut KTB Admiral i.d. Niederlanden.
20-10-1943: Oberwerftstab drahtet mit G 35040 vom 20.10"
HS-Boot HD 06 am 19.10 abends im Umbauwerft De Biesbosch,
Dordrecht an Kai gesunken. Sabotageverdacht

Offenbar war der Schaden nicht sehr umfangreich weil laut die Geh. Nordsee Tagesbefehlen:
HS-Boot HD 06 am 23-11-1943 f.d. HS-Gruppe Den Helder in dienst
Kdt.: Steuermann d.R. Balk) (Eduard)

HD 06 war der holl. Fischdampfer IJM129=Shamrock

Mit Gruss, Hans
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 01 September 2015, 10:23:24
Hallo zusammen,

aus dem KTB der KMD Kopenhagen kann man lesen wie sehr die deutsche Sabotageabwehr
1944 in Dänemark auf der Hut sein musste.
Kann bei der Gelegenheit vielleicht Jemand finden wo der stolze estnische Segler GUNN
als Kohlenhulk verblieben ist ?

@ Rheinmetall
Willst Du diese Sabotage Versuche auch in deine Liste aufnehmen ?
Ist ja doch schon viel zusammen gekommen.

Gruß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 03 September 2015, 14:22:20
Hallo Theo !

Klar, ich nehm alles was ich kriegen kann. :-D top

Horrido.  :MG:
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: halina am 26 September 2015, 22:40:35
Von "Schnellbootnet" ist zu entnehmen, dass am 15.8.1940 ein Sabotageakt in Ostende begangen wurde bei dem die
Torpedoregelstelle und das Torpedolager mit 42 Torpedos explodierten .
Dabei wurden auch die Schnellboote  S 24 , S 31 , S 35 und  S 37  der 2. SFltl  so schwer beschädigt , dass eine Überführung
nach Deutschland notwendig war .
                                                                                                                                                     :MG:  halina
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 26 September 2015, 22:45:55
Und im Sommer 1943 kam eine Sabotage an den Binnenwasserwegen in Frankreich zu spät um die MFP-Überführung ins Mittelmeer zu behindern.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 26 September 2015, 22:57:56
moin,

Zitat von: halina am 26 September 2015, 22:40:35
Dabei wurden auch die Schnellboote  S 24 , S 31 , S 35 und  S 37  der 2. SFltl  so schwer beschädigt , dass eine Überführung nach Deutschland notwendig war .
S 31 und S 35 wurden am 30.8.40 a.D. gestellt und erst im Januar bzw. März 1941 wieder i.D. gestellt.
S 24 und S 37 waren im Oktober 1940 schon wieder im Einsatz (S 37 ging dabei verloren).

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 09 Oktober 2015, 14:37:38
Zitat von: Darius am 06 Juni 2015, 19:08:58
Spannendes Thema.

Hierzu gibt es neben einzelnen Akten des brit. ,,Special Operations Executive" (SOE) im TNA auch bestimmt zugänglichere Primär- und Sekundärquellen.

Auch die alliierten Spezialkommandos haben m.W. bisher keine Zusammenfassung hier im HMA gefunden. ....
Hallo,
Operation Checkmate (https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Checkmate_(commando_raid))
ZitatThey did only manage to sink one German ship, a mine sweeper, M 5207
als Quelle wird angeben "Admiral Westküste, KTB, 3. May,1943"
hat das jemand ?
ZitatA captured German document when translated quotes "a number of German steamers were sunk in Oslo and Kopervik."[11] This report covers both the ship sunk during this operation and the ones that that the Oslogjengen - the Oslo gang, sunk in Oslo.

Danach soll im Zeitraum April-Mai 1943 ein weiteres Schiff in Oslo versenkt worden sein http://gallery.commandoveterans.org/cdoGallery/v/WW2/Operation+Checkmate/Extract_from_Capture_Letter_P1_1_.jpg.html?g2_imageViewsIndex=1
Gibt es dazu mehr Infomationen ?
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 09 Oktober 2015, 21:05:58
Hi Beate,

Zitat03.05.1943.
06.30 Uhr. Das im Hafen Kopervik an der Pier liegende "M 5207" meldet drei Detonationen Bb.-Achterschiff. Schiff befindet sich im sinkenden Zustand.
07.30 Uhr. Auf "M 5207" erfolgt eine vierte Detonation. Mit der Untersuchung des Vorfalles beauftrage ich den Chef der H.S.Fl. Bergen, Freg.Kapt. v.Brixen, der sich mit einem Kriegsgerichtsrat und einem Oblt.z.S. sofort nach Kopervik begibt. Eine Taucheruntersuchung konnte nicht sofort stttfinden, da das Schiff noch nicht zur Ruhe gekommen war. Der Rumpf liegt auf der Bb.-Seite, während die Stb.-Reeling aus dem Wasser sieht. Mit der militärischen Leitung der eingeleiteten Bergung beauftrage ich den Kaptlt. Schubert.[...]

Am 12.05.1943 wird bei Susort ein von der Besatzung verlassenes engl. offenes Motorboot, Typ L.C.P.(M), sichergestellt.

Zitat12.30 Uhr. Ich begebe mich an Bord von "S 10" nach Kopervik, und lasse mir dort Meldung über den Stand der Bergungsarbeiten "M 5207" erstatten. Anschließend ordne ich die sofortige Bergung des engl. Motorbootes an und begebe mich dazu nach Susort. Nach durchgeführter Bergung laufe ich mit "S 10" um 21.00 Uhr in Stavanger ein. Ich vermute, daß der an Land gesetzte Sabotagetrupp mit den Vorkommnissen in Kopervik in Zusammenhnag steht.[...]

Zitat14.05.1943. Drei Mann der Besatzung des am 12.5. aufgefundenen engl. Motorbootes werden durch eine Heeresstreife bei Hervik (59°19,3'Nord 5°36'O) festgenommen.[...]

Zitat15.05.1943. Die restliche Besatzung des engl. Motorbootes in Stärke von 1 Offz. und 3 Mann (Engländer) wird durch einen Suchtrupp des Hako. Haugesund auf der Inselgruppe Urter [...] gefangen genommen. Durch diese 4 Mann wurde tatsächlich am 3.5. der Anschlag mit Haftminen auf M 5207 in Kopervik durchgeführt. Aus anl. Vernehmungsprotokoll sind der Auftrag, den dieser Trupp hatte, und seine Durchführung ersichtlich.

Berichte sind der Akte beigefügt. U.a. Vernehmung von John Godwin, Sublieutenant der brit. Kriegsmanrine, geb. 13.12.1919 in Buenos Aires, brit. Staatsangehöriger und Mitglied der Combined Operations.

:MG:

Darius

Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 09 Oktober 2015, 21:47:53
Hallo Darius,
danke für die weiteren Informationen  top

Die Festgenommenen wurde gemäß dem Kommandobefehl von Hitler  nicht als Kriegsgefangene behandelt und später   im KZ Sachsenhausen und Bergen Belsen ermordet  :MG: RIP
http://gallery.commandoveterans.org/cdoGallery/v/WW2/Operation+Checkmate/
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 09 Oktober 2015, 23:12:17
Operation Claymore (https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Claymore)
Zitatthe armed trawler Krebs,  merchant ships Hamburg, Pasajes, Felix, Mira, Eilenau, Rissen, Andø, Grotto and Bernhard Schulte,
https://www.thegazette.co.uk/London/issue/38331/supplement/3690.a/data.htm
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 20 Mai 2016, 21:11:46
Zitat von: bettika61 am 16 Juli 2015, 14:36:03
aus dem KTB Der Abt. Ia des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark 1944
Zitat11.6.44 Tagesmeldung:
Sprengstoffanschläge gegen 4 Schiffe in Marinewerft Svendborg. Maschinenanlage auf 1 Sperrbrecher beschädigt, 1 Fischdampfer beschädigt, 1 Torpedo-Transportfahrzeug und 1 Fischdampfer gesunken. Sperrzeit für Svendborg. Todesurteile folgen.

Hallo,
im Museum http://besaettelsesmuseumfyn.dk/der-var-engang-paa-beldringe-flyveplads/
gab zum Thema Sabotage u.a. zum o.g Vorfall einige Hinweise
Bei den 4 Schiffe handelt es sich um Minenleger, ob das Foto der versenkten Schiffe dazu gehört, kann ich leider nicht  mehr genau sagen. Da könnte eine Identifizierung helfen  :-D

Ein weiterer bekannter Vorfall ist die Sabotage des Minenschiff Linz in der Werft in Odense am 28.7.1943.
Lt.Brennecke ua "Minenschifffe 1939-45" wurde dort kurz vorher der finnische Frachter "Gottfried" ein Opfer von Sabotage
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 20 Mai 2016, 22:28:48
Hallo,
Über die Bedeutung der Sabotage des Minenschiff LINZ und die Folge  hat @Darius @ zerstörerfahrer
bereits hier (http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,1431.msg21338.html#msg21338)
berichtet .
Auf dänischen Seiten wird die "Versenkung von  Dänemarks best bewachtem Schiff" durch Sigurd Weber vielfach erwähnt http://m.b.dk/danmark/han-saenkede-danmarks-bedst-bevogtede-skib?redirected=true

:
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 20 Mai 2016, 23:02:18
 :?

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 20 Mai 2016, 23:09:58
Sorry darius,
Du schreibst  soviel, :MG:
Daß ich das verwechselt habe, ist geändert
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 20 Mai 2016, 23:12:09
Hallo Beate,

alles klar.  top

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 21 Mai 2016, 17:31:25
Zitat11.6.44 Tagesmeldung:
Sprengstoffanschläge gegen 4 Schiffe in Marinewerft Svendborg. Maschinenanlage auf 1 Sperrbrecher beschädigt, 1 Fischdampfer beschädigt, 1 Torpedo-Transportfahrzeug und 1 Fischdampfer gesunken
Dazu hatte Theo schon geschrieben :MG:
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,20158.0/nowap.html
ZitatHier noch eine Sprengmeldung nach Minuten:

10.06.44  11.30  Uhr   Boot SCHOPPENSTEHL ( 2.Sperrschul - Flo.) + Sab Svendborg
10.06.44  12.00  Uhr  Torpedo Träger 51 + Sab 300 t ( Svendborg  ,, AUGUST ZACHEN ,,
10.06.44  12.45   Uhr  FD ZWICKAU /_§
10.06.44   12.39  Uhr  Maschine SP NEUBAU 190 KILWA gesprengt (vor 14 Tagen eingebaut)
Kann man damit ein schiff auf img_0440 erkennen?

Sperrbrecher ist KILWA,
Torpedotransporter AUGUST ZACHEN  , der später im Hafenbecken  mit
der ADMIRAL SCHEER versenkt wurde http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,19189.msg217569.html#msg217569
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 24 Mai 2016, 20:37:48
KTB Skl. 03.08.1944:
ZitatNachmittags entstand auf D. "Carola" (1.348 BRT) Brand durch Selbstentzündung oder Sabotage in Piräus. Entstandener Schaden ist nur gering. Schiff ist 5/8. wieder einsatzklar.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 28 Mai 2016, 15:57:12
keine schwimmende Einheit, aber Sabotage angenommen:

KTB Skl 04.08.1944:
ZitatGebiet Atlantikküste:
In der Nacht zum 1/8. ist ehemaliger Stützpunkt 3.Sich.Div. Nostang durch Sabotage niedergebrannt.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 28 Mai 2016, 16:47:28
KTB Skl. 04.08.1944:
ZitatEin aus Spezia auslaufendes Geleit mußte wegen Sabotage ital. Soldaten auf einem Schlepper kahrt machen.
Die Meuterer sind dem Sicherheitsdienst übergeben worden.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 28 Mai 2016, 16:54:11
und auch etwas wg. "Sabotageverhinderung":

http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,26262.msg296835.html#msg296835

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Platon Alexiades am 15 Juni 2016, 15:03:17
Hello Darius,

Regarding the sabotage of Carola: it is not always easy to distinguish if an explosion is due to sabotage or is accidental. Unfortunately, I am sure that some Resistance organisations sometime claimed to be the authors of sabotage to enjoy some "success" when in reality it was an accident. Sometime competing Resistance organisations claimed the sabotage act (see for example the case of the Bulgarian Knyaguinya Maria Louisa sabotaged in Piraeus on 30 May 1941 (even attributed to the RAF in some sources). As Theo Dorgeist has very kindly mentioned my book on the Corinth Canal which has a list (by no means complete) of reported naval sabotage in Greece during the war, even these claims cannot be absolutely confirmed.

Perhaps slightly off topic: I would be interested to find out of cases of German sabotage of Allied ships, a few cases were reported in Spain (some by Italian operators but others must have been carried out by German saboteurs or sometime even Spaniards working for German Intelligence).

Many thanks,

Platon
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 29 Juni 2016, 11:50:53
KTB Skl: 16.08.1944
ZitatWerftarbeiten in Kopenhagen sind morgens wieder aufgenommen [Anm. M.G.: nach Streiks der Arbeiter, die nach Erschießung von politischen Gefangen entflammt sind]. Auf D. "Lavinia" in Aalborg ereigneten sich 2 schwere Detonationen, vermutlich Sabotage.

siehe auch zu LAVINIA  --/>/> http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21552.msg241087.html#msg241087

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Platon Alexiades am 29 Juni 2016, 14:57:32
Hello Darius,

Many thanks for the info on Lavinia. If you find any more, please let me know.

All the best,

Platon
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 29 Juni 2016, 17:17:43
Zitat von: bettika61 am 16 Juli 2015, 14:36:03
14.9 .44  Tagesmeldung
Sabotageanschlag auf ein im Auftrag des Deutschen Reiches auf Stapel gelegtes Schiff bei einer Kopenhagener Werft. Das Schiff liegt auf Grund.
Hallo
KTB SKL Bd61/1 1944-09
Zitat14.9.44
Auf Werft Kopenhagen ist D. "Irene Oldendorf" (1.952BRT) vom Hansa-Neubauprogramm infolge Detonation im Achterschiff vermutlich auf Grund von Sabotage gesunken

Zitat15.9.44
In Rotterdam wurde in der vergangenen Nacht auf 3 für Vlissingen-Rotterdam bestimmte Blockschiffe ein Sabotageanschlag mit Haftladungen verübt, die Schiffe wurden beschädigt.

KTB SKL Bd.61/2 1944-09
Zitat27.9.44
0518 Uhr ist Neubau TA 7 in Horten nach Explosion und Wassereinbruch infolge Sprengstoffanschlags gesunken.
Damit entfällt die vorgesehene Überführung dieses Fahrzeuges in eine Heimatwerft

Zitat28.9.44
Am 27/9. 2300 Uhr ist ein deutscher Saugbagger im Hafen von Svendborg durch Sabotage versenkt
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 29 Juni 2016, 18:56:21


Zur Lavina hatte ich schon einmal

http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21552.msg241087.html#msg241087
hier eingestellt.

Ein runter und rauf - Lebenslauf.

Gruß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Platon Alexiades am 29 Juni 2016, 21:11:18
Any info on British and Allied vessels sabotaged by the Germans?

Many thanks,

Platon

P.S. Thanks also to Beate and Theo.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 03 Juli 2016, 10:50:23
Hallo,
Transportschiff DONAU 16./17.1.1945
ZitatSkipet ble utsatt for en særdeles dramatisk sabotasjeaksjon den 16. januar 1945. Max Manus og Roy Nilsen senket skipet med tidsinnstilte bomber
http://www.festningsverk.no/index.php/ds-donau

ZitatJan. 17.: Auf Reise Oslo - Deutschland mit Truppen und Wehrmachtsmaterial nach Explosion einer Haftmine bei Dröbak/ Oslofjord auf Grund gesetzt. 
http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/weseruebung/ausgabe.php?where_value=75
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 16 Juli 2016, 21:45:14
Hallo zusammen,

Ergänzung aus KTB Skl für August 1944:

11.08.1944
ZitatAm 11. vormittags ist ein Motorsegler an Liegeplatz Corcula nach Detonation, wahrscheinlich infolge Sabotage, gesunken.

Kein Schiff, aber Auswirkungen auf KM gegeben:
18.08.1944
ZitatIn der Nacht zum 18. wurden im Bereich Oslo-Fjord 4 Sabotage-Anschläge auf Wehrmachttankstellen durchgeführt. Marinetanklager Soon wurde mit 836 kbm Treiböl und 3 865 kmb Heizöl durch bewaffnetes Überfallkdo. nach Überwältigung der norwegischen Mannschaften gesprengt, die Saboteure sind entflohen.

29.08.1944
ZitatAm 29. wurde in Piräus Vorschiff Dampfer ,,Lola" durch Sprengkörper beschädigt.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 17 Juli 2016, 18:23:19
Zitat von: bettika61 am 16 Juli 2015, 14:36:03
aus dem KTB Der Abt. Ia des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark 1944
Zitat11.6.44 Tagesmeldung:
Sprengstoffanschläge gegen 4 Schiffe in Marinewerft Svendborg. Maschinenanlage auf 1 Sperrbrecher beschädigt, 1 Fischdampfer beschädigt, 1 Torpedo-Transportfahrzeug und 1 Fischdampfer gesunken. Sperrzeit für Svendborg. Todesurteile folgen.
KTB SKL BD.58/1
10.6.44 In Svendborg wurden erneut Sabotageakte im Hafen gemeldet. Ein Boot der 2.Sperrschulflottille und Torpedoträger 51 sind infolge Detonation im Inneren auf Grund gesetzt.Auf Sperrbrecherneubau 190 ist die Maschine durch Sprengladung zerstört. Auf Fisch-D. "Zwickau" ist durch Explosion Wassereinbruch hervorgerufen.


Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 20 Juli 2016, 13:25:43
Hallo Beate,

Du bist ja eine richtige Spürnase !

Wer wollte vor langer Zeit mit den Sabotageakten an Schiffen übrigens eine Datenbank machen ??

Viele Grüße

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Ritchie am 20 Juli 2016, 22:18:41
Auf der Scharnhorst ereignete sich am 8.4.43 eine Explosion in Abteilung III. Es gab 17 Tote und 20 Verwundete. Meine mich erinnern zu können, dass da auch von Sabotage die Rede war. Entzündliches Material war unterhalb des Panzerdecks in Brand geraten, es wurde Sabotagevorbereitung während der Liegezeit in Gotenhafen vermutet.

Grüße Ritchie
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: fitzceraldo am 21 Juli 2016, 20:13:00
Im Buch "Die Abenteuer des letzten kapers - Hilfskreuzer Thors Reise in die Katastrophe" von Heinz Tischer berichtet dieser unter dem Seitentitel "Sabotage! Das Kriegsgericht tritt zusammen" von mutwillig beschädigten Rettungsmitteln/zerschnittenes Kapok-Rettungsfloß, Kardeelen tragender Stropps wurden halb durchgesäbelt. Verdächtigt wurden Inder, die am Oberdeck Rost gepickt hatten. Ihr headman wurde als Verantwortlicher für seine Leute angeklagt. Den Vorsitz führte Artillerieoffizier Dr. Kandeler. Die Anklage vertrat Fliegeroffizier Meyer-Ahrens. Verteidiger und Dolmetscher war Gefangenenoffizier Meckmann. Dem Angeklagten war keine Schuld nachzuweisen. Er und seine Crew wurden freigesprochen. Die Sache blieb unaufgeklärt.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 22 Juli 2016, 21:14:13
ZitatKTB SKL 28.4.45
Oslofjord
26.4. 17.30h Sabotageanschlag auf leeren Dampfer "Belpamela" (3165 BRT)im Hafen Oslo. Leichtere Schäden
war auch schon hier http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,11822.msg241288.html#msg241288
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 22 Juli 2016, 22:01:04
KTB SKL 19.4.45
ZitatSabotage:
19. 0322h Uhr deutsches Motorschiff "Anni" (ca. 120 t gro). Hafen Aarhus Derby-Werft nach Detonation gesunken. Von 6 köpfiger Zivil-Besatzung 2 Mann leicht verletzt.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 24 Juli 2016, 01:19:02
Ergänzend zu dem Vorfall mit der "Lola" paar Sätze aus KTB Admiral Ägäis vom 29.08.1944:

Zitat2230; Sabotageakt auf Dampfer "Lola". Sprengung am Vorschiff angebracht. Mehrere Lecks. Dampfer wird lenz gehalten. Bergung und Untersuchung im Gange.

"Lola" z.Zt. noch AKB bis etwa 4/9. Schaden noch nicht zu übersehen und ob AKB-Termin dadurch verlängert. Dampfer (900 BRT und 14-15 sm Marschfahrt) außerordentlich wichtig für kommende Transportaufgaben.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 25 Juli 2016, 13:46:05
Zitat von: TD am 20 Juli 2016, 13:25:43
Wer wollte vor langer Zeit mit den Sabotageakten an Schiffen übrigens eine Datenbank machen ??

Hier, ich !  :-D

Hatte letztes Wochenende endlich mal die Zeit und habe das wichtigste in einer Excel-Tabelle zusammen getragen.
Diese findet Ihr im Anhang.

Wäre schön wenn sich noch mehr finden lassen würde.

Mit den besten Grüßen,

Matze
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 25 Juli 2016, 13:49:07
 :MG: top
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 25 Juli 2016, 16:39:07
KTB SKL Bd.68
ZitatLage Ostsee 28.4.1945..
....19.abends aud D. "Gerhard" 777 BRT in Aalborg Detonation in 2. Ladeluke, geringe Schäden.Dampfer hatte Zement geladen, Sprengladung anscheinend im Zementsack durch Fabrikarbeiter eingelegt.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 26 Juli 2016, 05:09:50
Hallo Matze !


SUPER !!


Habe eben schon einige Versuche gemacht um dir vielleicht die Sache einfach zu machen.

Ist alles vielleicht einfach, müssen aber einige Technikfachleute erst draf schauen...

Gruß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: t-geronimo am 28 Juli 2016, 17:36:05
Zufallsfund bei der Suche nach GZ-Daten im KTB Küstenbefehlshaber östliche Ostsee.
3x Feuer auf Cap Arkona. Da war jemand sehr, sehr mutig.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: redfort am 28 Juli 2016, 18:01:06
Hi Rheinmetall,

Schöne Arbeit, aber einige kleine Fehlerteufel sind da.  ;)

1. ) FL.B 310 und FL.B 432 sind keine Einheiten der Kriegsmarine, sondern der Luftwaffe.

2.) Zusatz FL.B 310 > Fl.Pl.Kdo. B 107/XI = Fliegerhorst (See) Kopenhagen
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 30 Juli 2016, 00:49:11
Nachfolgend habe ich eine Anzahl Sabotageakte vorerst aus den neuesten DDK- Stand ( Dr. Meyer)
und aus Akten der Gruppe Süd gelistet.

Hatte ich schon so auf der Platte liegen gelassen da ich mit de Basteln einer groben Sammeldatei nicht weiter komme.



DA ORION schon über 9 Monate in Werft  (23.10.42 nach Sabotage auf Grund //Werft Piräus
30.08.43 Ä Schlepper W 24    250 t +++ Sabotage/Expl. Werftmole Salamis

P 153 (        ) M/Pinasse; Ldgs.- Pioniere, 26.12.1944 + Aarhus, Werft / Sabotage

.)  Dampfer "Re Alessandro" und "Ardena" 9.9. 2000 Uhr Zante aus nach Piräus. 5 sm ost-wärts Kap Papas setzte sich "Re Alessandro" auf Strand. Nach Explosion Leckage in Vorschiff, vermutlich Sabotage. F 496 und 327 die auf Marsch Kephalonia nach Patras, zur Strandungsstelle beordert

13.11.43 Ä  DA PIER LUIGI +++ Brand/Expl. (Sabotage? )  in Suda

18.09.44 
A     DA AUSSONIA in Monfalcone durch Sabotage gekentert
12.06.43 Ä it.DA CITTA DI SAVONNA durch Sabotage,Vorschiff auf Grund,Piräus
TA 7 x ZN 4 x  norweg. I auf Helling auf Staatswerft Horten, nach deutscher Besetzung Norwegens Fortbau als ZN 4  bzw. ab Anfang 1942 als TA 7, jedoch durch Sabotage stark verzögert, 1945 noch nicht vollendet. TA 7 (29.5.41), 27.9.44 t 05 h 18 Horten / Sabotage-Sprengung, gekentert / nach 1945 br.
R 60 (1940) 14.9.41 t 02 h 30 Helsinki-Ostwerft: 60°10n/24°57o / Sabotage / 61 Tote.
R 61 (1940) 14.9.41 t 02 h 30 Helsinki-Ostwerft: 60°10n/24°57o / Sabotage / 61 Tote.
R 62 (1940) 14.9.41 t 02 h 30 Helsinki-Ostwerft: 60°10n/24°57o / Sabotage / 61 Tote.


UC2, als norweg. Undervandsbaat B 6 (24.9.29) 1.5.30 i.D., 4.5.40 deutsche Beute Norwegen, Florö 20.11.40 übernommen, Schulboot,      . 10.44 Bergen a.D. +/ Sabotage oder FliBo / ­ und br nach 1945
dänische
Rau - B 9 (1915/16) 175 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 verschrotten
Triton - B 10 (1915/16) desgl.; 8.1943 (+) Sabnotage; Vorschlag OKM 11.1944 verschrotten
Rota - C 1 (1918/20) 312 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper zum
Tankleichter
Bellona - C 2 (1918/20) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum Tankleichter
Flora - C 3 (1918/20) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag MOK Ostsee Umbau zum Tanker
unwirtschaftlich
Daphne - D 1 (1925/26) 304 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum  Tankleichter
Dryaden - D 2 (1925/26 desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper zum Tankleichter
Havmanden - H 1 (1934/39) 320 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper zum Tankleichter
Havfruen - H 2 (1934/39) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum Tankleichter
Havkalen - H 3 (1934/39) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum Tankleichter
Havhesten - H 4 (1934/39 desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau
Druckkörper zum Tankleichter
Linz (1940) als M/S, zum Fertigbau als Minenschiff nach Dänemark, Sabotage 27.7.43 auf dän. Bauwerft, ge¬samte Maschine u. E-Anlage durch Wassereinbruch unbrauchbar; dennoch 3.8.43 i.D.; 16.8.43 zur Rep. nach Stettin geschleppt, 1.44 einsatzfähig; 8.7.45 brit. Beute: M/fe Empire Wansbeck, Hoek v. H.-Harwich, 1962 griech. Esperos, 1980 br Spanien.(*K)
Schirmeck (Helmsing & Grimm); 29.9.44 + Kopenhagen, Krakelhavn / Kollision mit S/S  "Bahia Camarones" / ­, bei Rep. 15.11.44 (+) Kopenhagen / Sabotage; br

Sperrbrecher 190 ( . .42) als M/S Kilwa; 20.3.42 Umbaubeginn zum Sperrbrecher: 8.11.44 + Svendborg Skibs-vaerft / Sabotage / ­, rep., unfertig (!) i.D. 1.2.45 Sperrbrecher 190 (nicht fahrbereit) / 1945/46 GM/SA, Depotschiff; 4.12.47 Hotelschiff; 11.54 Eigentum rückübertragen: Kilwa (DAL); 1955 Levensau (Bugsier); 12.66 br Eisen & Metall, Hamburg.(oK,*K)

Lola (    .     .20) als brit. S/S Tuskar; 1937 schwed. Lola; 1941 angekauft; 9.10.41 behelfsmäßig i. D. Begleitschiff Lola, 1. S-Fl., Schwarzes Meer; 10.6.44 überführt nach Piräus; Umrüstung zur U-Falle Schiff 29; 29. 8.44 Piräus/Sabotagesprengung am Vorschiff; 17.10.44 (+ ) Saloniki / Blockschiff.

Sassa (1936, Dordrecht: De Biesbosch) 750 BRT, 1003 Ldt; 75,00 x 8,60 x 2,41 m; 1 MAN DM 4t7z; M/T, Soc. des Transports de carburants ,,Sotransca", Paris; 1940 franz. Marine; 1940 in Dunkerque vorgefunden; 25.9.1940 +/Sabotage; 3.3.1941 ­; 15.8.1942 Mar.bef. Kanalküste**


Albireo(31.5.40) als niederld.M/S Albireo; 25.3.41 beschlagnahmt zum Umbau zum Z-Schiff; 29.1.42 i. D. als Trup¬pentransporter Wuri; 17.8.42 + Kattegat: 56°53,5 n/10°31,7 o/Mine, durchgebrochen; 65 Tote; 1943 Achterschiff ­, nach Kopenhagen eingeschleppt; 1943 + Kopenhagen / Sabotage / / Ende 1945 ­, als Wrack an O. Wallenius, schwed. Butterfly; 1946 + auf dem Wege nach Schweden zur Rep.; 1947 ­, ab 5.48 rep. Deutsche Werft, Hamburg; 15.4.49 i.D. niederld.Alnati; 21.3.68 zypriot. Alfa; ab 17.7.72 br durch Elektrofir. Celik Sanayii A.S., Tuzla/Türkei.

Trass (1944, Drammen: Drammen Slip & Verksted) 220 BRT; 32,09 x 6,13 x 2,71 m; 300 PSe; M/T, Vestfold Kjemiske Fabrikker A/S, Kjøpmannsskjaer/Tønsberg; 194. Luftwaffe, 12.4.1945 + Drammen/Sabotage; ­; 7.1953 Nor-Ta5.1967 Vontank; 12.1971 Filia; 197. abgerüstet zum Leichter
= Portia (l 9.8.11) 14.10.11 als S/SPortia; 5.8.14 i.D. Hilfslazarettschiff B, 13.8.18 re/10.8.21 brit. Beute, nicht in Anspruch genommen ;18.8.40 i.D. Kleines Lazarettschiff für Unternehmen » Seelöwe «,26.11.40a.D./re: Lavinia; 24.4.41 + ~ Kiel-Feuerschiff: 54°05 n/10° 40 o / Mine / / 3.6.42 ­, auf Strand gesetzt; 14.10.42 zur Rep. nach Aalborg, 22.4.44 (+) Aalborg / Sabotage auf der Werft, ­, rep.; 9.10.44 Hamburg / FliBo, ausgebrannt; 25.4.45 + Unterelbe / FliBo / / 1948 ­, rep., 1949 Portia; 3.62 br Belgien.

Schopenstehl ( .8.21) 11.21 S/fi Schopenstehl = HC 96 (Deutsche Seefischerei); 19.2.27 (Cuxhavener HSF); 7.11.28 (Nordsee); 1937 = PC 96; 13.12.40 Unternehmen Seelöwe; 11.5.41 SperrschulFl. Kiel; 19.8.42
2. Sperr¬schulfl.; 10.6.44 + 11h30 Svendborg: 55°03 n/10°38 o/Sabotage, ­, rep. /3.1945 1. Sicherungsfl.;  1945 GM/SA, 4. Sich. FL. 12. Gr., 194. re; 1948 = NC 96; 7.50 zum br verkauft.
Dorpat ( . .20) brit. S/S Dido; 19.. deutsche Prise; 12.5.41 Netzsperrverband; 8.41 Versuchsschiff Dorpat; SVK; 11.4.43 + Aarhus-Reede / Mine; Aufbauten über Wasser; 12.5.43 ­,rep.; 1.9.43 erneut i.D.; 11.2.44 + Aalborg-Hafen / Sabotage; ­, rep.; 3.5.45 + Langeland-Belt/FliBo / / 1945 ­, zur Wracksammelstelle Heikendorf; nach 3.46 re, rep.; 1949 brit. Leila; 9.63 br Finnland.
R 71 Pmot x R 45 Pmot x GU 128 x Johanna II (..) M. Blom, IJmuiden; 344 Ldt; 1941 EVO; 1942 17.L-Fl; 20.5.43 13. L-Fl.; 4.8.43 + Rotterdam / Sabotage
KT 18  (20.3.43) (geplanter Name Wilimer); 2.3.44 Pelikan (Schiffahrt-GmbH); 12.4.44 Sabotage Braila, rep. bis 17.4.44; 5./6.44 Überführung zur Ägäis; 20.9.44  + 07h00 Naussabucht, Paros: 37°05 n/25°19 o / brit. FliBo, auf  Strand gesetzt; 27./28.9.44 Wrack gesprengt
Troma (1937, Sunderland: Doxford, William & Sons, 638) 5029 BRT; 130,00 x 16,60 x 7,80 m; 10 kn; norweg.M/S, Mowinkel, Bergen; 194. Seetrapochef Norwegen; 24.11.1944 + Oslo/Sabotage; 7.1946 ­, rep.; 4.1947 Max Manus; 9.1963 griech. Flora N.; 25.1.1964 + Ibiza/Explos. u. Brand
Radetzky (21.4.36) 8.9.37 Motorzug- u. Güterschiff  Radetzky; Ende 1943 Umbau zum Seeschiff für Seetransportchef Schwarzmeer/DKS; 30.4.44 21h00  + Galatz an der Pier / Sabotage ?; 5.44 ­, nach Korneuburg zur Rep. / 4.45 sowjet. Beute: Enisej.
Zwickau(20.3.20) 19.6.20 S/fi Else = SO 102 (KielerHF); 28.6.27 = HC195 (CuxhavenerHF);3.29 Zwickau (Nordsee); 8.8.40 B .. S, Unternehmen Seelöwe; 24.6.41 H 1.., SperrFl. Kiel; 20.6.42 Sperrwachschiff  13; 1.6.43 DWo 67; 20.12.43 Vs 183; 20.1.44 Vs 153; 7.11.44 + Svendborg: 55°öl n/l()°37 o / Sabotage; 9.12.44 ­ / 10.45 noch beschädigt bei Wracksammelstelle Kiel-Friedrichsort; 1946 re, rep.; 4.49 = NC 195; 30.12.50 zum br verkauft.

KFK 202  6.43  29.11.43 zur Überführung zur Ägäis Tarnname Ems; 4.44 UJ 2314 ® GD 91;  18.6.1944 + Porto Lago, Leros/Sabotage; ­, rep.; 1945 brit. Beute

MFK 5705 (        ) sowjet. M/fk; Sicherungsfahrzeug; 2.10.1943 + Sevastopol'/Expl., Sabotage
Shamrock (1901) brit. S/fi Ich Dien, 1906 niederld.Shamrock, 14.7.42 ZRD 24 (nicht eingesetzt), 19.10.43 + Werft de Biesbosch / Sabotage, ­, rep., 23.11.43 HD 06 / 9.9.45 re, Shamrock, 1948 M/fi, 9.59 zum br verkauft^
Hohwacht (1929) 1.7.29 M/X, 9.39 H 502, 20.8.40 Seelöwe, 1942 19. V-FL, 15.2.44 Vs 523, 1945 Vejle / Sabotage, schwerbeschädigt a.D.

Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 30 Juli 2016, 23:04:39
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Ergänzungen.

Bestimmt liegt in England irgendwo eine Akte, in welcher die Briten alle Aktionen zusammengetragen haben - ich vermute den SOE hinter vielen der Angriffe.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Elsass am 31 Juli 2016, 07:49:34
Die unten genannten boote sind Dänische uboote der am 29 august 1943 durch Selbsversenkung gesunken sind, Sind das Sabotage ????

Gruss Flemming

Zitat von: TD am 30 Juli 2016, 00:49:11
Nachfolgend habe ich eine Anzahl Sabotageakte vorerst aus den neuesten DDK- Stand ( Dr. Meyer)
und aus Akten der Gruppe Süd gelistet.

dänische
Rau - B 9 (1915/16) 175 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 verschrotten
Triton - B 10 (1915/16) desgl.; 8.1943 (+) Sabnotage; Vorschlag OKM 11.1944 verschrotten
Rota - C 1 (1918/20) 312 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper zum
Tankleichter
Bellona - C 2 (1918/20) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum Tankleichter
Flora - C 3 (1918/20) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag MOK Ostsee Umbau zum Tanker
unwirtschaftlich
Daphne - D 1 (1925/26) 304 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum  Tankleichter
Dryaden - D 2 (1925/26 desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper zum Tankleichter
Havmanden - H 1 (1934/39) 320 t; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper zum Tankleichter
Havfruen - H 2 (1934/39) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum Tankleichter
Havkalen - H 3 (1934/39) desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau Druckkörper
zum Tankleichter
Havhesten - H 4 (1934/39 desgl.; 8.1943 (+) Sabotage; Vorschlag OKM 11.1944 Ausbau
Druckkörper zum Tankleichter

Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Elsass am 31 Juli 2016, 08:31:08
Hier eine alte liste von Sabotagen auf Schiffe in Dänemark

Gruss Flemming
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 31 Juli 2016, 22:49:55
Hallo Flemming,

dank für deine umfangreiche Liste der ganzen Sabotageakte auf dänischen Werften !!

Ich glaube nicht dass es bisher so eine genaue Zusammenstellung gegeben hat.
Den Begriff Sabotage bei den dänischen U-Booten habe ich aus dem Gröner übernommen.
Ich wollte schon bei der Einstellung schreiben das normal dort Selbstversenkung stehen muss, habe es dann aber vergessen und war bis eben wieder im Bett ( krank)
Wäre natürlich wunderbar wenn es zu den vielen Sabotageakten auf norwegischen Werften auch so genaue Listen geben würde.
Vielleicht haben wir ja Glück, sicher gibt es dazu auch noch Quellen in Norwegen.

Viele Grüße

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 03 August 2016, 07:50:18
Hallo,
Eisenbahnfähre Hydro, 18.2.1944 ,Stichwort" Schweres Wasser"
ZitatAm 18. Februar 1944 wurde das verfügbare Schwerwasser mit der Rjukanbahn auf die Eisenbahnfähre Hydro verladen, die den See Tinnsjå passieren musste. Der norwegische Widerstandskämpfer Knut Haukelid brachte jedoch auf per Funk übermittelte explizite Anweisung des britischen Oberkommandos in der Nacht vor dem Auslaufen Sprengsätze an, welche die Fähre an einer der tiefsten Stellen des Sees versenkten. Beim Untergang starben 14 norwegische Zivilisten und vier begleitende Deutsche. Diese Verluste waren einkalkuliert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Norwegische_Schwerwasser-Sabotage
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 03 August 2016, 17:39:38
moin,

geraten wir mit Hydro nicht langsam an den Rand dessen, was der Thread-Titel "Einheiten der Kriegsmarine" abdeckt ?

Das ist z.B. ein "richtiger" Fall
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21068.msg235659.html#msg235659

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: t-geronimo am 17 August 2016, 19:41:40
Aus KTB MOK Ostsee:

07.11.1944
"BSO meldet: Um 17:21 Detonation im Maschinenraum VS 153 in Werft Svendborg. 1 Mann leicht verletzt. Heizraum, Maschinenraum und Bunker machen Wasser, Heck auf grund ohne Schlagseite.
18:22 Uhr 2. Detonation. Durch vorhergehenden Wassereinbruch fast wirkungslos. Nachforschungen laufen.
Diese fast pausenlose Fortsetzung von Sabotagefällen wird nunmehr zur Beschreitung neuer Wege in der Abwehr führen müssen.

08.11.1944
"Admiral Skagerrak meldet: Um 23:46 Uhr weitere Explosion auf Sperrbrecherneubau Nr. 48 im Ölbunker Steuerbordseite bei Maschinenraum und Wassereinbruch. Schiff setzt sich auf flaches Wasser.
Wieder ein empfindlicher Schaden durch Sabotage."
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Violoncello am 24 August 2016, 17:27:10
Hallo zusammen,

eine Ergänzung zu Antwort #88:

15.02.1945
Versuch eines Sprengstoffanschlags auf den im Freihafen von Kopenhagen liegenden Leichten Kreuzer "Nürnberg" durch die BOPA ("Borgerlige Partisaner"). Die Saboteure hatten von einem  begehbaren, unterirdischen Versorgungsgang längs der Kaimauer erfahren, an der die "Nürnberg" angelegt hatte. Es wurden in dem Gang 135 Kilogramm Sprengstoff zur Explosion gebracht, die die Kaimauer in einer Länge von fünf bis sechs Metern zerstörte.

[Bath, M.: Der SD in Dänemark 1940-1945, S. 124, Berlin 2015]

Gibt es Informationen darüber, ob die "Nürnberg" Beschädigungen erlitten hat?

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Hägar am 24 August 2016, 19:40:10
Das KTB NG (BA/MA Freiburg) vermerkt die Detonation am 15.02.45, 19:52.
Dabei seien zwei Kräne in Höhe der Back umgestürzt und 50m Kaimauer zerstört worden.
Der Abfallprahm zwischen Schiff und Kaje sei durch die Kräne unter Wasser gedrückt worden.
NG selbst habe keine Schäden erlitten.

Gruß - Hägar
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Violoncello am 24 August 2016, 23:14:52
Hallo Hägar.
danke für den Hinweis auf das KTB:
Es zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine quellenkritische Auseinadersetzung mit den Angaben je nach der Interessenlage der Autoren ist! Zwischen fünf Metern und fünfzig Metern besteht ein wahrnehmbarer Unterschied. Angesichts der Im KTB der "Nürnberg" beschriebenen "Kollateralschäden" scheint mir das KTB glaubwürdiger!
Viele Grüße
Violoncello
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Hans Jehee am 12 September 2016, 18:04:30
Hallo Zusammen,

Noch eine gefunden,

Laut KTB Admiral i.d. Niederlanden 8-1-1943 Kinderdijk (bei Rotterdam).
"M 489 (kurz von der Fertigstellung stehendes Minensuchboot) durch Detonation beschädigt und auf Grund gesetzt. Untersuchungen ergaben dass das Boot M 489 einer Sabotagesprengung im Maschineraum zum Opfer gefallen ist".

Mit Gruss,

Hans
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 17 Januar 2017, 22:14:28
Hallo zusammen,

aus dem KTB der Skl. zu Sabotage (nicht nur Kriegsmarine, sonder auch andere von dt. Besatzungsmacht genutzten Fahrzeuge):

02.09.1944
ZitatAdria: Auf einem Verkehrsdampfer sinid im Hafen Laurana 2 Sprengladungen detoniert. Schiff ist auf Grund gesetzt.

04.09.1944
ZitatAuf Salamis ist Sprengstoffanschlag durch schnelles Zugreifen verhindert.

11.09.1944
Zitat13.53 Uhr sinkt in Bergen das große Schwimmdock nach Detonation vermutlich infolge Sabotage.
Wahrscheinlich ist das Dock Totalverlust und die Dockfähigkeit in Bergen beschränkt sich auf Schiffe bis 100 m Länge.
--/>/> http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=905

14.09.1944
ZitatNach Meldung MOK Norwegen ist 8.500 ts Schwimmdock in Bergen am 11/9. 1355 Uhr nach Detonation auseinandergebrochen und gesunken. Eine Anzahl norweg. Arbeiter ist dabei ums Leben gekommen. Die Sicherheitsmaßnahmen auf den Werften sind verschärft.
wie oben  --/>/> http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=905

14.09.1944
ZitatAuf Werft Kopenhagen ist D. ,,Irene Oldendorff" (1.952 BRT) vom Hansa-Neubauprogramm infolge Detonation im Achterschiff vermutlich auf Grund von Sabotage gesunken.

15.09.1944
ZitatIn Rotterdam wurde in der vergangenen Nacht auf 3 für Vlissingen-Rotterdam bestimmte Blockschiffe ein Sabotageanschlag mit Haftladungen verübt, die Schiffe wurden beschädigt.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 17 Januar 2017, 22:20:02
Fortsetzung für KTB Skl., 09/1944:

17.09.1944
ZitatIn Rotterdam wurde in der vergangenen Nacht auf 3 für Vlissingen-Rotterdam bestimmte Blockschiffe ein Sabotageanschlag mit Haftladungen verübt, die Schiffe wurden beschädigt.

Und zu TA 7 und TA 8:

26.09.1944
Zitatb) Entsprechend Weisung von Skl Adm Qu (s. KTB 22/9.) meldet MOK Norwegen, daß TA 7 mit einem Kessel und 2 Maschinen nicht vor 20/10. fahrbereit sein wird, und schlägt mit Rücksicht auf Sabotagegefahr schnellstes Abschleppen nach der Heimat vor. Hierzu 3 Boote 5. Zfl.
Bezüglich TA 8 schlägt MOK Norwegen trotz wenig fortgeschrittenem Bauzustandes gleichfalls Überführung in die Heimat vor, sobald Handruder mit Ruderquadrant eingebaut ist.

27.09.1944
Zitat0518 Uhr ist Neubau TA 7 in Horten nach Explosion und Wassereinbruch infolge Sprengstoffanschlags gesunken.
Damit entfällt die vorgesehene Überführung dieses Fahrzeuges in eine Heimatwerft.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 17 Januar 2017, 22:21:40
und noch der Rest:

28.09.1944
ZitatAdmiral Skagerrak: Am 27/9. 2300 Uhr ist ein deutscher Saugbagger im Hafen Svendborg durch Sabotage versenkt.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 08 September 2017, 00:20:54
Hallo zusammen,

hier die Einträge (ohne jeweils die Echtheit der Vermutungen bzw. Möglichkeit weiter recherchiert zu haben) zu den Sabotage-Vorfällen lt. KTB Skl. im Oktober 1944:

01.10.1944
ZitatAdmiral Skagerrak: Am 30/9. 2400 Uhr ist Kühlschiff ,,Hartmut" (2.713 BRT) bei Anholt infolge Minentreffer gesunken. Nach Angabe norweg. Kapitäns ist auch Sabotage möglich.

03.10.1944
ZitatAm 2. abends ist M 7602 nach Ablegen von der Pier infolge von 3 Detonationen in Kleinbunker gesunken.

07.10.1944
ZitatIn Rotterdam wurden durch Sabotage 2 Dampferneubauten beschädigt.

11.10.1944
ZitatHolland:
Nördlich Mersfort ist Schleppkahn quer zur Fahrrinne vermutlich infolge Sabotage gesunken. Fahrwasser wird voraussichtlich 12/10. mittags wieder passierbar sein.

Skagerrak:
Am 10. 2030 Uhr wurde auf D. ,,Scharhörn" (2.642 BRT) in Aarhus Sabotage verübt. D. liegt mit Heck auf Grund.

15.10.1944
ZitatVI) Chef Adm. Qu. VI:[...] c) Entwicklung der Sabotagefälle in Dänemark ist bedenklich. Im letzten Monat sind 25.000 BRT Schiffsraum ausgefallen.
Ob.d.M. befiehlt Hinweis an OKW, daß Zustand nicht geduldet werden darf.

:MG:

Darius


Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 08 September 2017, 00:23:25
19.10.1944
ZitatAm 18. 2145 Uhr ist Truppentransporter ,,Levante" (4769 BRT) im Hafen Mosjoen in Brand geraten. Ursache noch ungeklärt, Brand ist teilweise gelöscht.

Auch wenn keine Sabotage, dann doch wohl eine Aktion des Widerstandes:

23.10.1944
ZitatHolland-Raum:
In der Nähe von Lemmer sind auf Kanal 2 weitere D. durch Beschuß versenkt. Kanaldurchfahrt ist unbehindert. Bei Sliedrecht wurde Geleitgruppe durch Terroristen von Land mit MG beschossen. Feuer wurde erwidert.

23.10.1944
ZitatHolland-Raum:
In der Nähe von Lemmer sind auf Kanal 2 weitere D. durch Beschuß versenkt. Kanaldurchfahrt ist unbehindert. Bei Sliedrecht wurde Geleitgruppe durch Terroristen von Land mit MG beschossen. Feuer wurde erwidert.

:MG:

Darius

Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 08 September 2017, 00:24:11
27.10.1944
Zitatc) OKW/WFST hat folgende Weisung erlassen:
,,Ob.d.M. meldet:
,,In den letzten 4 Monaten wurden durch Sabotage in Dänemark 5 Handelsschiffsneubauten mit insgesamt etwa 12000 BRT versenkt und außerdem 2 Kriegsschiffe und 9 Handelsschiffe mit ca. 20000 BRT mehr oder weniger stark beschädigt. Diese hohen Verluste sind besonders nach dem Ausfall von Werften in Holland, Belgien und Frankreich auf die Dauer untragbar. Die Tonnagelage der deutschen Schiffahrt ist im übrigen durch stark anwachsende Feindeinwirkung auf deutsche Häfen und Werften weiter verschärft, so daß nur mit Mühe das Transportprogramm - besonders der Wehrmacht in Norwegen und im Osten - erfüllt werden kann. Ein wesentlicher Zuwachs der Gesamttonnage ist nicht zu erwarten. Es wird daher gebeten, alles zu tun, um die Sabotage gegen Schiffsraum in Dänemark zu verhindern. Es erscheint mit notwendig, eine Dientstelle mit dieser Aufgabe zentral zu betrauen, die gleichzeitig bei der Lösung eng mit den politischen Stellen zusammenarbeitet, da politische Einwirkung von militärischen oder polizeilichen Maßnahmen vermutet wird."
Hierzu wird angeordnet:
1. Bewachung von Kriegsschiffen ist Aufgabe der Kriegsmarine. Schutz von Schiffsneubauten und Handelsschiffen gegen Sabotage ist Aufgabe des Reichsbevollmächtigten, für dessen Durchführung ihm der höhere SS- und Polizeiführer Dänemark mit Polizeikräften zugeteilt ist.
2. W.Befh. Dänemark wird beauftragt, Forderungen des Ob.d.M. gegenüber Reichsbevollmächtigten zu vertreten und ihm, sofern politisch unbedenklich und kräftemässig möglich, für die Durchführung einer verschärften Überwachung von Werften, Häfen u.s.w. personelle Unterstützung anzubieten."
Skl. hat Weisung an MOK Ost, Adm. Skagerrak und MOK Norwegen zur Unterrichtung weitergeleitet.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: maurice voss am 06 Dezember 2017, 13:11:49
Hallo,

M 445:  15.11.1943
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: maurice voss am 06 Dezember 2017, 13:17:32
M 445 (2)
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: maurice voss am 06 Dezember 2017, 13:20:15
M 445 (3)
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 10 Dezember 2017, 12:14:46
Moin, moin zusammen !

Vielen Dank für die zahlreichen Ergänzungen.
Hatte gestern mal wieder etwas Luft und konnte dort die von mir begonnene Excel-Datei fortführen.
Ich hoffe, dass einige mir nicht ganz so schlüssige Dinge ich richtig verstanden und übertragen habe.
Die selbst versenkten U-Boote im Westraum habe ich mal nicht als Sabotage aufgefasst.

Die Tabelle findet Ihr im Anhang.  top

Mit der immer notwendigen Handbreit Wasser unter dem Kiel grüßt Euch,

Matze

Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 29 März 2018, 23:53:46
Hallo zusammen,

hier wieder paar Ergänzungen aus dem KTB Skl, 11/1944:

01.11.1944:
Zitat0250 Uhr wurde erfolgloser Sabotageanschlag durch neuartig elektrisch angetriebenen schweren Sprengkörper gegen 2 Wehrmachtsversorgungsschiffe im Oslo-Hafen versucht. Sprengkörper sind am Strand detoniert.

08.11.1944:
ZitatAm 7/11. 1721 und 1822 Uhr erfolgten im Maschinenraum von VS 153 in Werft Svendborg Detonationen. Boot ist mit Heck auf Grund gesackt. 2346 Uhr sind weitere Detonationen auf Sperrbrecherneubau 48 im Ölbunker erfolgt. Schiff mußte infolge Wassereinbruchs aufgesetzt werden.

Zitat
In der Nacht zum 7/11. ist im Kanal Groningen - Lemmer ein Motorschiff von 136 ts und ein Schiff von 70 ts vermutlich infolge Sabotage gesunken. Kanalfahrt ist gesperrt, Bergung eingeleitet.

09.11.1944:
ZitatSabotagefälle auf Werft in Svendborg wiederholen sich. VS 153, das am 7.2. angegriffen wurde, war bereits am 10.6. in Svendborg durch Sabotage beschädigt worden und sollte hiervon am 15.11. wiederhergestellt sein. Sperrbrecherneubau 48 ist bereits 3x Opfer eines Anschlags gewesen und war vom 19.12.43 - 20.1.44 gesunken. Abwehr gegen Sabotage auf dieser Werft ist offenbar ihrer Aufgabe nicht gewachsen.
Ob.d.M. befiehlt daher, daß Marine zur Selbsthilfe schreitet. Es wird befohlen, daß MOK Ost sofort aus Handelsmarine und Werftgefolgschaft stammendes Personal unter energischen Offizieren zu Kommandos zusammenstellt, das Adm. Skagerrak zur vorläufigen Übernahme Sabotageschutzes auf Svendborgwerft zur Verfügung zu stellen ist mit Auftrag, weitere Sabotagefälle notfalls unter Anwendung schärfster Maßnahmen zu verhindern.
Entsprechende Weisung ergeht durch 3. Skl. (Abw.)

ZitatAm 8. 2040 Uhr sind an Kohlenpier in Spezia 2 Prähme mit 145 to Munition durch Sabotageanschlag vernichtet. Es wurden erhebliche Zerstörungen angerichtet. Blockschiff ,,Ravello" (6142 BRT) ist gesunken.

13.11.1944
ZitatVP-Boot 1708 meldet in Werft Helsingör Reihendetonation unter dem Boot. Posten wurde mit 2 Pistolenschüssen und Wurfgegenständen angegriffen. Schäden sind nicht angerichtet.
In Sandviken-Bucht in Bergen erfolgte 0855 Uhr Detonation auf D. ,,Neptun" (1.574 BRT) in Wasserlinie, vermutlich durch Haftmine.

15.11.1944:
ZitatBetr. Ostraum: RKS hat am 15/11. an Ob.d.M. persönlich gedrahtet: ,,Wie ich soeben aus Kopenhagen erfahre, sind schon wieder 2 Neubaten heute durch Sabotage versenkt worden, außerdem 2 weitere deutsche Schiffe und 2 Küstenmotorsegler, insgesamt also 6 Fahrzeuge. Trotzdem ch mich seit vielen Monaten bemühe, eine verstärkte Sicherung der deutschen Schiffe im dänischen Raum zu erreichen, sind heute an einem einzigen Tage 6 Schiffe durch Sabotage versenkt worden. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß es im dänischen Raum an einem entsprechenden milit. und polizeilichen Schutz vollkommen fehlt. Falls wir nicht zu energischen Maßnahmen kommen, muß damit gerechnet werden, daß die für Deutschland entscheidende Werftkapazität in Dänemark für uns ausfällt.
Ich beabsichtige, am 17.11.44 in dieser Angelegenheit nach Kopehagen zu fahren und habe mir vom Führer Sondervollmachten erbeten, um entsprechende Maßnahmen mit milit. und polizeil. Instanzen besprechen zu können, die geeignet sind, die laufende Sabotage in Dänemark zu verhindern.
Zusatz für den Großadmiral: Ich bitte um Aufgabe eines Vertreters von Ihnen, der an diesen Besprechungen teilnimmt."
Chef Skl läßt MOK Ost und Adm. Skagerrak, nachr. Bev. d. RKS Kopenhagen, unterrichten mit folgendem Zusatz:
,,Ob.d.M. stimmt Auffassung Reichskommisar für d. Schiffahrt voll zu und hat folgendes befohlen:[...]


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 29 März 2018, 23:59:15
... und 2. Teil:

17.11.1944
ZitatDänemark:
Am 15/11. ist ein erfolgloser Sabotageversuch gegen Truppentransport MAA 118 unternommen worden. Gegen Bahnanlagen in Jütland sind 6 Sprengstoffanschläge gemeldet. Dänischer D. ,,Ätna" aus Hansa-Programm ist in Kopenhagen infolge Detonation gekentert. Ein weiterer Anschlag wurde auf deutschen Dampfer ,,Durow" (ca. 1.000 BRT) und auf D. ,,Schirmeck" (1.592 BRT) auf einer Kopenhagener Werft durchgeführt. ,,Schirmeck" ist gesunken.
In der Nacht zum 17/11. ist im Hafen Aarhus ein Umformer an der Pier gesprengt. 2 deutsche Soldaten sind verletzt.

18.11.1944
ZitatChef Skl Adm. Qu:
Für Zwecke der Sabotageabwehr hat die Kriegsmarine bisher bereits 2050 Mann in Dänemark eingesetzt. RSHA verfügt für die gleiche Aufgabe über rd. 1500 Mann. Inzwischen sind auf Veranlassung von Chef 3. Skl. rd. 300 Mann Marinepersonal als Sonderkommando auf die Werft Svendborg abgestellt. Seitens Adm. Skagerrak liegt Forderung vor, 3 le. MAA´en aufzustellen. Erfüllung ist personell nicht möglich. In Betracht zu ziehen wäre äußerstenfalls Aufstellung einer le. MAA.
Chef Skl: Ergebnis heutiger Besprechungen in Kopenhagen bleibt von weiteren Entschlüssen abzuwarten.

19.11.1944
ZitatV) Chef 3/Skl berichtet über Besprechungsergebnis betr. Sabotageabwehr auf dänischen Werften in Kopenhagen. Abschrift entspr. Fs. von Adm. Skagerrak gem. 17Skl 34027/44 Gkdos. in KTB Teil C Heft III. Beteiligte Stellen stimmen überein, daß für Sabotageabwehr Polizei verantwortlich bleibt. Bei Bereitstellung militärischer Kräfte muß Abgrenzung der Verantwortung zwischen Wehrmacht und Reichsführer SS geregelt werden. Einsatz von Wehrmachtskräften erfolgt im Einzellfall aushilfsweise.
3) Admiral Skagerrak:[...] Am 18. abends sind auf Bahnhof Aarhus infolge Sabotage 2 Treibstoffwagen ausgebrannt, ein dritter ist leergelaufen.

24.11.1944
ZitatMOK Norwegen: Im Bereich Oslofljord sind in der Nacht zum 24/11. laufend Detonationen in der Akers- und Nyland-Werft gemeldet. Auf der Akers-Werft ist norweg. Motorschiff ,,Taiwan" (5.500 BRT) schwer beschädigt und auf Grund gesackt. Weiter sind schwer beschädigt norweg. D. ,,Troma" (5.028 BRT), der starke Schlagseite erhielt, deutscher D. ,,Schleswig" (10.242 BRT), wo brand entstand und deutscher D. ,,Roland" (689 BRT), dessen Achterschiff volllief. Norweg. D. ,,Arna" (4.325 BRT) geriet in Brand und mit Heck auf Grund. Deutscher D. ,,Kaprino" (3.249 BRT) erhielt Leck im Maschinenrum und wurde auf flaches Wasser geschleppt. Nach bisherigen Feststellungen sind die Sabotagemittel im Innern der Dampfer, meist im Maschinenraum, vermutlich durch norwegische [?] Arbeiter angebracht. Haftminen sind nicht festgestellt.

24.11.1944
ZitatIn Oslo haben die am 23. begonnenen Sabotageanschläge gegen Schiffe bisher nicht aufgehört. Es handelt sich offenbar um planmäßig Großaktion.

25.11.1944
ZitatVon den als beschädigt gemeldeten Schiffen ist Dampfer ,,Trona" (5038 BRT) nachträglich gesunken. Am 24. abends ist Anschlag auf dt. Dampfer ,,Haparanda" (1005 BRT) in Skien verübrt. Schiff ist mit Vorschiff auf Grund gesackt.

Zitat
Auf Orlogwert Kopenhagen wurde am 24. ein Sprengstoffanschlag in der Kesselschmiede durchgeführt.

ZitatAbends sind 2 Schlepper im Hafen Triest vermutlich infolge Sabotage gesunken.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 30 März 2018, 00:03:29
... und der Rest:

26.11.1944
ZitatIn Aalborg sind 2 neue Sabotageakte erfolgt. Ein M-Boot und ein VS-Boot sind nach Detonation am Kai gesunken. Verluste sind nicht eingetreten. Außerdem wurde in Aalborg liegendes Kühlschiff ,,Lindenau" in der Nacht zum 25/11. von Land aus beschossen. Feuer wurde von Schiffswache erwidert. Am 25. abends wurden 9 Haftladungen, die an Geräten dänischer Baufirma angebracht waren, unschädlich gemacht.
Norwegen, Westküste: Am 25. abends sind in Bergen eine Anzahl von Sabotageanschlägen durchgeführt. Wasserdruckleitung zwischen Stausee und Privatwerft in Sandviken wurde beschädigt. Energieversorgung für die Werft ist für 8 - 14 Tage ausgefallen. Eine zweite Detonation erfolgte am Transformatorenhaus in Laksevaag. Dadurch ist Dtromversorgung für Stadtteil Laksevaag mit Danziger Werft sowie für Teile der Kriegsmarinearsenals und andere Werften ausgefallen. Nach Mitternacht zum 26/11. erfolgte Detonation an Kompressorenhaus in Nähe des Anlegers Laksevaag. Fähre wurde gesprengt, Werftberieb liegt still. Schließlich wurde die Stromversorgung der Bergener Großwerft, Bergens [???]-Werkstatt empfindlich gestört. Mit Betriebsaufnahme ist voraussichtlich nicht vor 12 Tagen zu rechnen.

ZitatOslofjord: Bei Anschlag auf D. ,,Haparanda" am 24. abends war Sprengkörper außenbords zwischen Kai und Schiff unter Wasser angebracht. Schiff war durch 2 Heeresposten und einen Zivilposten bewacht.

27.11.1944:
ZitatV.) Skl / S: In erster Dezemberhälfte werden 2 neue MEK´s nach Norwegen zur Sabotagebekämpfung verlegt.
III.) betr. Nordraum:
a) 1. Skl. wendet sich an Skl/S mit nachstehendem Ersuchen:
,,In letzten Wochen stark ansteigende Sabotage-Akte in dänischen und norwegischen Häfenoder Werften mit Ausfall dringend benötigten Schiffsraumes erfordern besondere Abwehmaßnahmen. IN mehreren Fällen wurden Sprengkörper vermutlich durch feindliche Einzelkämpfer von außen an die Schiffe herangebracht. Da Einsatzmöglichkeiten und Arbeitsmethoden solcher Einzelkämpfer beim K.d.K. durch eigene Erfahrungen bekannt sind, hat Chef Skl. baldmöglichste Vorlage von praktischen Vorschlägen des K.d.K. an 1. Skl über Schutzmaßnahmen für die dänischen oder norwegischen Häfen und Werften liegende Schiffe gegen Meereskämpfer befohlen."[...]

ZitatAm 25. abends ist im Arsenal Spazia ein Hafenschlepper durch Sprengstoffanschlag schwer beschädigt.

28.11.1944
ZitatII) Betr. Nordraum:
a) MOK Norwegen meldet:
,,Besprechung 28.11. mit RKN und WBN über Sabotageanschläge 23.11. ergab:
1.) Bei äußerer Bewachung, soweit Angelegenheit der Wehrmacht, kein Versager festgestellt; es ist jedoch festzuhalten, daß bei weiterer Verstärkung Wachpersonals, die mit jetzigen Kräften nicht möglich, größere Sicherheit gewährleistet würden.
2.) Sabotageanschläge gelungen durch mangelnde Aufsicht in Innenräumen der Handelsschiffe. Hierfür verantwortlich sogennanter Werkschutz. Als Maßnahme vorgeschlagen innerer fachl. Schutz durch Untermengung norweg. Belegschaft mit deutschem Fachpersonal etwa im Verhältnis 10 zu 1.
3.) Nach RKN sind schärfere Gegenmaßnahmen in Form Repressalien gegen Arbeiterschaft wegen Bindung durch Führerbefehl, alle nachteiligen außenpolitischen Auswirkungen zu vermeiden, und wegen mit Sicherheit zu erwartender notwendiger Rückschläge auf noch für uns arbeitende norweg. Wirtschaft nicht möglich. Es wird vorgeschlagen, mit Haußtausschuß Schiffbau in Verbindung zu treten unter Beteiligung Reikosee, um möglichst baldige Personalgestellung gem. Forderung Ziff. 2 zu erreichen, da hierin einzig möglicher Schutz gesehen wird. RKN wird in gleichem Sinne an Führer gerichten."

30.11.1944:
ZitatVI.) Chef 3/Skl. FL:
a) Am 25.11. hatte Ob.d.M. an Chef OKW nachr. Reichsführer SS persönlich, MOK Ost, MOK Norwegen, Adm. Skagerrak, RSHA, RKS, MOK Nord, WFST/Pr. Abw., gedrahtet:
,,Nach den erheblichen Sabotagefällen gegen den Schiffsraum in Dänemark, die zu schweren Verluste an wervollem Schiffsraum führten, sind nunmehr in der Nacht vom 23. zum 24.11. auf zwei Werften in Oslo schlagartig 6 Handelsschiffe mit insegsamt 29.000 BRT versenkt bezw. schwer beschädigt worden, so daß sie für längere Zeit ausfallen. Damit hat die Sabotage auf den Werften im dänisch-norwegeischem Raum einen Umfang angenommen, der nicht ohne schwerwiegende Nachteile weiter bestehen kann und energisch Abhilfe bedarf.
Bei den günstigen Sabotagemöglichkeiten, die sich in jedem technischen Betrieb mit feindl. eingestellter Arbeiterschaft bieten, kommt man nach den bisherigen Erfahrungen nicht allein mit einer Verstärkung der zur Sicherung der Werften eingesetzten Abwehr- und Polizeiorgane aus. Man muß vielmehr die Gefolgschaften für die in ihrem Btrieb vorkommenden Sabotagefälle mit verantwortlich machen. Jeder Arbeiter muß wissen, daß jeder vorkommende Sabotagefall für ihn persönlich die allerschwersten Folgen nach sich ziehen kann. Nur so wird es möglich sein, diese durch die Belegschaft selbst oder zumindest unter ihrer stillschweigenden Duldung und Förderung erfolgten Sabotagefälle wirksam einzudämmen.
Ich bitte daher eine Entscheidung in dem Sinne herbeizuführen, daß in Zukunft bei Sabotagefällen mit schärfsten Repressalien gegen die Gefolgschaften der betr. Werften vorgegangen wird, was bisher aus politischen Gründen nicht geschehen ist.
Unabhängig hiervon muß auch die verstärkte Sicherung der Werften durch eigene Abwehr- und Polizeiorgane mit allen Mitteln gefördert werden."
Chef OKW hat daraufhin folgende Weisung erlassen:
,,Die Sabotage auf Werften und an Schiffen im norwegisch-dänischen Raum hat einen Umfang angenommen, der energischer Abhilfe bedarf.
1) WB Norwegen und WB Dänemark werden beauftragt, bei dem Reichskommissar d.Bes.Norweg.Gebiete bzw. bei dem Reichsbevollmächtigten in Dänemark den Erlaß einer Verordnung und deren Durchführung durch den BdS zu erwirken, nach der die Gefolgschaftsmitglieder und ggf. ihren Angehörigen (Sippenhaftung) für die in ihren Betrieben vorkommenden Sabotagefälle mit verantwortlich gemacht werden. Jeder Werft- usw. Arbeiter muß wissen, daß jeder in seinem Arbeitsbereich vorkommende Sabotagefall für ihn persönlich und bei seinem Verschwinden für seine Angehörigen die allerschwersten Folgen nach sich zieht.

ZitatOslofjord: Am 29. gegen Mitternacht wurde erfolgloser Sabotageanschlag auf Transporter Süderau (1453 BRT) am Kai Porsgrunn verübt. Ein in der Nähe liegender Leichter ist gesunken.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 07 April 2018, 15:11:53
Hallo zusammen,

kleiner Nachtrag:

12.11.1944
ZitatSeit 3 Tagen werden täglich kleinere Sabotagehandlungen durch Letten auf Werft Libau gemeldet.

Ob hier auch direkt Schiffe/Fahrzeuge betroffen waren?


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Violoncello am 23 Oktober 2018, 14:26:08
Hallo zusammen,

"In den ersten Märztagen 1943 wurde", so der damalige Kriminaldirektor und Leiter der Abteilung IV E beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und SD in den Niederlanden, Josef Schreieder, "in einer Rotterdamer Werft ein deutscher Minenräumer durch Sprengstoffanschlag schwer beschädigt. Sachverständige erklärten, dass die Wiederherstellung des dringend gebrauchten Bootes zwei Monate in Anspruch nehmen würde."

Am 9. März 1943 sollte die Sprengung dreier weiterer Minenräumboote erfolgen. Dieser Anschlag wurde allerdings durch die Festnahme der Angehörigen der niederländischen Sabotage-Gruppe am Tag des vorgesehenen Termins verhindert.

(Schreieder, Josef: Das war das Englandspiel, München 1950, S. 299ff.)

Um welche Werft hat es sich gehandelt? Welches Minenräumboot war betroffen? Welche drei Minenräumboote in der Werft hätten noch betroffen sein können?

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bodrog am 23 Oktober 2018, 16:00:17
Ist sicher das es sich um "Minenräumboote" handelt oder hat der Autor diese mit "Minensuchbooten" verwechselt? Bei letzteren kann man die Werften eingrenzen, die M-Böcke gebaut haben...
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Violoncello am 23 Oktober 2018, 17:13:18
Hallo bodrog,

einen Irrtum des Autors, der als Polizeibeamter vielleicht nicht die richtige Terminologie verwendet hat, kann man sicherlich nicht ausschließen. Er benennt die Fahrzeuge aber durchgängig als "Minenräumboote".

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 24 Oktober 2018, 09:16:38
moin,

Zitat von: bodrog am 23 Oktober 2018, 16:00:17
Bei letzteren kann man die Werften eingrenzen, die M-Böcke gebaut haben...
Es muß sich ja nicht um eine Bauwerft gehandelt haben. Schnellboote lagen routinemäßig zu Reparaturen und Motorüberholungen in Rotterdamer und Amsterdamer Werften.
Ich nehme an, daß das für Minensuch- und -räumboote ebenso war.

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Hans Jehee am 24 Oktober 2018, 13:31:11
Hallo Zusammen,

Von Anfang März 1943 nicht in KTB Admiral in den Niederlanden nicht zu finden, aber für 8. Januar 1943 ein Sabotage Explosition auf M489.

Mit Gruss,

Hans
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 04 Januar 2019, 21:36:13
Hallo zusammen,

evtl. Einstieg für weitere Analysen: Daten aus dem KTB der Skl. für 12/1944 mit Bezug zum Betreff dieses Themas (oder fast):

02.12.1944:
ZitatV. Bereich Dt. Markdo. Italien:
[...] In der Adria wurden am 30/11. Abends in Hafen Chioggia 2 Kümoneubauten durch Sabotageanschlag vernichtet.[...]

04.12.1944
Zitat[...] Admiral Skagerrak:
[...]2 Motorsegler mit fdl. Sabotagematerial sind aus Randers ausgelaufen. Der eine wurde in Kolding sichergestellt, der andere nach Randers aufgebracht.

06.12.1944
ZitatIn Rotterdam sind durch Sabotage 2 große mit Eisen beladene Kähne gesunken.[...]

ZitatNach Meldung Adm. Skaggerak wurde Sprengstoffanschlag auf Firma in Kopenhagen verübt, die Flugzeugersatzteile und Ersatzteile für S-Boote herstellt. Auf Bahnsteig Roskilde wurde unbewachte Karre mit Wehrmachtsgut durch Sprengkörper zerstört.

10.12.1944
Zitat[...] Auf D. ,,Cap Guir" (1536 BRT) wurde am 9. nachm. in Werft Frederikshavn durch Explosion mit schweren Kessel- und Gebäudeschäden erfolgte kurze Zeit danach in Kesselhaus der M.A.St. Federikshavn.

11.12.1944
ZitatVII) Chef 3/Skl:
Betr. Sabotagebekämpfung in Norwegen und Dänemark[...]
5) Ebenso wurde ein Zollboot der Marine am 11.11.44 in Middelfahrt in die Luft gesprengt, obwohl die Besatzung an Bord war.[...]
7) Am 14.11.44 bei der Sprengung Dampfer ,,Ingeborg" und ,,Franz Holm" waren die Kapitäne nicht an Bord und die Bewachung völlig unzulänglich.[...]

13.12.1944
ZitatBei Verlust D. ,,Seeburg" (vergl. KTB 5/12.) sind nach Feststellungen der Bergungsfachrotte Torpedo- und Minentreffer unwahrscheinlich, so daß Sabotageverdacht besteht. Abwehr ist eingeschaltet.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 04 Januar 2019, 21:40:37
2. Teil:

17.12.1944:
ZitatVIII) Chef 3/Skl:
MOK Norwegen beantragt für Überwachungsaufgaben gegen Sabotage Zuweisung von 2.500 Mann.[...]

19.12.1944:
Zitat3) Admiral Skagerrak:
[...] Beschädigung Eisbrechers ,,Eisbär" möglicherweise durch Haftladung erfolgt[...]

22.12.1944
ZitatWeitere Sabotagefälle in Dänemark gegen Kraftfahrzeuge, Lokomotivwn, Brennstoffvorräte, einen Schwimmkran in Aarchus und den Dampfer Angamos in Norresundby. Im letzteren Falle wurden 3 eingeschmuggelte Bransätze rechtzeitig entfernt.[...]

23.12.1944
Zitat3) Admiral Skagerrak:
Im Raum Kolding mehrere Sabotagefälle auf dem Bauplatz des Quartiermeisters Adm. Skagerrak und in Industrieanlagen sowie im Bekleidungsmagazin.[...]

25.12.1944
ZitatII. Bereich MOK Norwegen.
[...] Im Hafen Bergen werden abends 2 schwimmende Sprengkörper durch Artl.Beschuß von K 3 vom Liegeplatz Marineholm aus zur Detonation gebracht. Die Sprenglörper wurden wahrscheinlich von einer Brücke aus ins Wasser geworfen und trieben dann mit dem Ebbestrom auf K 3 zu.[...]

26.12.1944
ZitatGestern abend sank im Hafen Chioggia 1 Kahn und 1 Ponton durch Sabotage.

27.12.1944
ZitatIn Dänemark erneut ein Sabotagefall in Aarhus und seit heute 0800 Uhr Streik auf Odense-Werft wegen angeblicher Erschißung eines Werftangehörigen.[...]
In Amsterdam wurde am 26/12. ein 40.000 ts-Schwimmkran durch Sabotage gesprengt.[...]

30.12.1944
ZitatVI) Chef 3/Skl legt von seiner Abteilung zusammengestelltes Unterrichtungsmaterial für die Sabotageabwehr vor. Ob.d.M. ist einverstanden.[...]

ZitatIn der Adria erfolgte 2330/29. ein Sprengstoffanschlag gegen den Gefechtsstand der M.Fla.A. 730 in Monfalcone ohne Schaden.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 05 Januar 2019, 00:23:00
Zitat von: Darius am 04 Januar 2019, 21:36:13

04.12.1944
Zitat[...] Admiral Skagerrak:
[...]2 Motorsegler mit fdl. Sabotagematerial sind aus Randers ausgelaufen. Der eine wurde in Kolding sichergestellt, der andere nach Randers aufgebracht.


KTB MOK Ostsee, 04.12.1944:
Zitat1850 Admiral Skagerrak meldet: MS "Albatros" und "Aktiv" mit feindl. Sabotagematerial Randers ausgelaufen. "Albatros" Kolding sichergestellt, "Aktiv" Randersfjord aufgebracht. Beide Boote mit Prisenkommando Marsch Randers.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bettika61 am 19 Juni 2019, 14:57:34
Hallo,
am 26.7.1942 fand der erste größere Sabotageanschlag der KOPA (Kommunistiske Partisaner) auf der Bootswerft Nordbjaerg & Wedell im Kopenhagener Nordhafen statt. In der Halle sollten zwei Schnellboote für die Kriegsmarine gebaut werden. Es wurde ein Brandanschlag verübt, die Halle brannte vollständig aus.
(Quelle "Danebrog gegen Hakenkreuz"  Matthias Bath S.74-76)
DDK Bd2. (1983) S.142 schreibt über Kleine Schnellboote dieser Werft:
KM 35-36 zusammen mit KM 27-34 im Juli 1942 durch Großfeuer auf der Werft schwer beschädigt.
Die Fertigstellung von KM 33-36 für die 31.M-Fl bleibt offen.

Ist heute mehr bekannt?
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 03 August 2019, 22:56:19
Hallo zusammen,

Peter Arndt, Peter Schenk: Deutsche Netzsperrverbände, S. 132:
ZitatNT 24
1941 NV Zaanlandsche Scheepsbouw Mij., Zaandam (430), [...] Fertiggestellt als NT 6 = Hans, durch Sabotage verzögert, [...]

Hat jemand mehr Infos, wie diese Sabotage aussah?

Danke &  :MG:


Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TD am 05 August 2019, 01:01:16
Hallo Martin,

zur Frage direkt kann ich nichts angeben.

Ich vermute allerdings das der Fortgang der Bauarbeiten extra  verlangsamt wurde und dieses als Sabotage ( siehe norwegische Zerstörerneubauten) angesehen wurde.

Gruß

Theo
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Hägar am 09 August 2019, 11:40:09
Kleines Bruchstück
Gruß - Hägar
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 28 Oktober 2020, 22:03:15
Hallo zusammen,

kurz vor dem 2. Lockdown, hier paar Auszüge aus dem KTB der Skl zu dem Thema "Sabotage" (nicht nur gegen schwimmende Einheiten):

01.01.1945
ZitatIn Dänemark erfolgten am 30/12. und 31/12. weitere Sabotagefälle gegen Straßentransporte und ein Fluko.

02.01.1945
ZitatBei weiteren Sabotageanschlägen in Dänemark wurden durch Sprengung im Ostbahnhof Aarhus 6 Marinescheinwerfer zerstört.

03.01.1945
ZitatAuch gestern mehrere Sprengstoffanschläge im dänischen Raum, bevorzugt an Fernsprechleitungen.

04.01.1945
ZitatIn Dänemark erfolgten am 3. und 4. weitere Sabotage-Anschläge hauptsächlich gegen Verkehrsanlagen (Schienen- und Bahnhofssprengungen).

06.01.1945
Zitat3) Admiral Skagerrak:
In Dänemark weitere, zum Teil schwere Sabotagefälle. Schwere Gleissprengungen in mehreren Stellen haben zugenommen. Beim Marinefestungs-Pi.Stab in Viby wurde durch Brandbombe eine größere Menge von Tarnmatten vernichtet.

III. Bereich MOK Nord.
Auch in Holland beginnt die Sabotage zuzunehmen; in der vergangenen Nacht wurden 2 Schwimmkräne in der friesländischen Werft Amsterdam durch Saboteure gesprengt.

07.01.1945
Zitat3. Adm. Skagerrak:
Im Gebiet Veile wurde die Hauptstrecke nach Süden auf beiden Gleisen durch Sabotage zerstört.

08.01.1945
ZitatV.) Bereich MOK Süd:
Im Adria-Bereich am 7.1. früh Wassereinbruch, vermutlich durch Sabotage auf Dampfer ,,Prometheus", der Kenterte.

09.01.1945
ZitatIn Dänemark am 7/1. Weitere Eisenbahnsabotagen.
In der vergangenen Nacht wurde ein weiterer 5 ts Schwimmkran in Amsterdam durch Terroristen gesprengt.

10.01.1945
ZitatIn Dänemark bei weiteren Sabotageanschlägen ein Funkwagen des MNO Admiral Skagerrak in Aarhus gesprengt.
Abends wurde in Amsterdam wieder ein Schwimmkran durch Sabotage leck geschlagen.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 28 Oktober 2020, 22:16:08
... es geht weiter:

11.01.1945
ZitatIn Dänemark weitere Sabotagen in einer Uniform-Werkstatt und gegen einen Transport von Einstelltafeln der Kriegsmarine, der der Ladung beraubt und dann mit Fahrer entlassen wurde.
Im Raum Oslofjord wurden 2 Fahrzeuge der Transportflottille ,,Speer" mit ausländischer Besatzung durch Sabotageanschläge beschädigt.

12.01.1945
ZitatIn Dänemark weitere Sabotagefälle, bei denen u.a. ein Marinearzt auf der Straße erschossen und ein Soldat der Marinewach-Kp. Esbjerg überfallen wurde.

13.01.1945
Zitat3. Adm. Skagerrak:
In Dänemark Fortsetzung von Sabotageanschlägen, u.a. in Aarhus ohne Schaden für die Kriegsmarine.

14.01.1945
ZitatIn der Adria sank am 13/1. morgens der D. ,,Maritimo" in Triest an der Pier durch Sabotage.

15.01.1945
ZitatIII. Bereich MOK Nord:
Am 14. nachm. wurde ein ,,Neubau 792" (1900 BRT) durch Sabotage im Maschinenraum beschädigt und ist gesunken.

16.01.1945
Zitat1643 Uhr erhielt der Truppentransporter "Donau" (9.035 BRT) eine sm südl. Dröbak nach Detonation Wassereinbruch und mußte auf Strand gesetzt werden. Die eingeschifften Truppen konnten vollzählig an Land gebracht werden, die Besatzung hatte einen Schwer- und 2 Leichtverletzte. Es wird versucht, das Schiff zu bergen; Pumpendampfer ost längsseit.[...]
MOK Norwegen meldet die Ursache für die Detonation auf "Donau" wahrscheinlich Sabotage, weil der zunächst angenommene Minentreffer bei Wassertiefe von 180 m unwahrscheinlich erscheint.

17.01.1945
ZitatIn Kopenhagen beschoß der Heckposten auf dem D. ,,Mar del Plata" einen am Schiff vorbeitreibenden Pappkarton, durch den eine Sprengung entzündet wurde. Kein Schaden.
Weitere Sabotagefälle in Kopenhangen und Veile.
0200/17. Detonation auf Transporter ,,Rolandeck" in Oslo-Hafen. Das Schiff kann gehalten werden, Ursache Sabotage.
2 weitere Sabotageversuche in Oslo wurden durch den S.D. rechtzeitig entdecket.[...]

Truppentransporter "Donau" ist 0945/17. bei Dröbank gesunken. Als Ursache steht nunmehr ebenfalls Sabotage fest. Truppen und Besatzung sind vollständig geborgen, Material, Fahrzeuge und Pferde größtenteils verloren.[...]

In Rotterdam Wassereinbruch infolge Sabotage auf dem Blockschiff ,,Westerdamm", das auf Grund gesetzt wurde.

18.01.1945
ZitatIn Dänemark gestern 2 weitere Sabotagefälle, davon einer gegen einen Oberfähnrich in Aarhus, der hinterrücks durch 5 Schuss angeschossen wurde, und einen Überfall auf einen deutschen Soldaten im Bahnhof Kopenhagen.
Am 17.1. nachmittags wurden bei einem Angriff durch 14 Spitfire auf Portershavn ein Motorschiff und die Marinesignalstelle beschädigt; in Rotterdam weitere Sagotageanschläge auf einem Schwimmkran und einem Schleppkahn (die beide schwimmend gehalten werden konnten).

20.01.1945
ZitatIn Dänemark wurden 2 Industiebetriebe in Kopenhagen durch Sabotage zerstört.


:MG:

Darius


Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 28 Oktober 2020, 22:24:08
... Teil 3.:

21.01.1945
ZitatIn Dänemark am 19. und 20/1. zahlreiche weitere Sabotagefälle.[...]

Vormittags erfolgte in der Wilton-Werft in Rotterdam eine Detonation am Heck eines Kahnes, vermutlich durch treibende Sprengladung.

22.01.1945
ZitatUm Mitternacht erfolgte eine starke Unterwasserdetonation an der See-Seite von VP. 5309, das in Bergen an der Pier lag. Wahrscheinlich Detonation eines Sabotagekörpers auf dem Grund; keine Schäden.[...]

Die Batterie Marön nordwestl. Bergen fand am 19.1. eingekentertes englisches Spezialboot, bei dem es sich wahrscheinlich um ein Fahrzeug englischer Sabotagetruppe handelt.
Im Hafen Oslo wurden bei Nachsuche nach Sabotagematerial Sprengmunition, Zündschnüre und ein Taucheranzug gefunden.

09.02.1945
ZitatAm 8/2. sind 3 kleine norwegische Schlepper im Raum Frederiksstad verschwunden und wahrscheinlich nach Schweden geflohen.

11.02.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
Seekommandant Oslofjord meldet, daß außer den bereits bekannten 3 Schlepper weitere 6 kleine norwegische Firmenschlepper aus dem Raum Frederiksstad im Verlauf von Schleppaufträgen vermutlich nach Schweden entwichen sind.

12.02.1945
ZitatI) Chef 3/Skl:
Die aus Norwegen entflohenen kleinen Schlepper hatten überprüfte, zuverlässige Besatzungen. Anscheinend sind zur Probefahrt Nationalisten an Bord gekommen, die die Besatzungen überwältigt haben.

13.02.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
Adm. Qu II beantragt beim SD Verstärkung der Wasserschutzpolizei Oslo einschließlich der Wasserfahrzeuge, um der Flucht norwegischer Schlepper wirksam begegnen zu können.

15.02.1945
Zitat[...] b) Am 15/2. Abends erfolgte neben dem an der Pier liegenden Kreuzer ,,Nürnberg" in Kopenhagen eine Detonation, durch die der Kai in 50 m Länge zerstört und 2 Kräne auf das Vorschiff ,,Nürnberg" gestürzt wurden.
Es ist nach  Meldung Adm. Skagerrak festgestellt, daß die Sprengladung in einem unbekannten Kabelkanal angebracht wurde. Verschärfte Überwachungsmaßnahmen sind getroffen.[...]


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 28 Oktober 2020, 22:35:36
... Teil 4.:

19.02.1945
Zitat[...] Der Reichsbevollmächtigte in Dänemark hat zur besseren Überwachung des Schiffsverkehrs und zur wirksameren Sabotagebekämpfung das Anlaufen dänischer Häfen durch Kleinschiffe und Fischereifahrzeuge auf 50 Häfen beschränkt.
Die Maßnahme hat zu Erörterungen in der schwedischen Presse geführt.[...]

20.02.1945
Zitatb) In Aarhus wurde bei einem Überfall auf die Postordonnanz der 8.Sich.-Division die ganze Dienstpost geraubt.

15.03.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
[...] c) Nach Meldung des Seekommandanten Oslo-Fjord ist erstmalig heute ein Fahrzeug der Kriegsmarine desertiert. Es handelt sich um das Boot NO 31 der Hafenschutzflottille Oslo, auf dem der Kommandant, ein Strm.Mt., anscheinend von der Besatzung erschossen wurde. Die Besatzung flüchtete nach Schweden, nachdem ein Mann mit einem Gummi-Boot ausgesetzt worden war. Untersuchung der Angelegenheit ist im Gange.[...]

18.03.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
Zur Flucht des Fjordbootes NO 31 meldet MOK Norwegen, daß der Haupttäter möglicherweise in geistiger Umnachtung gehandelt hat, so daß Meuterei der Besatzung nicht unbedingt anzunehmen ist.
Inzwischen ist jedoch ein weiteres Boot, das Fjordboot Nr. 37, das der Artl.Gruppe Maageroey gehört, ebenfalls nach Schweden geflüchtet, die Besatzung bestand aus mehreren U.O. und einem Bootsgast der Stammbesatzung.
Die Flucht nach Schweden nimmt damit bedenkliche Ausmaße an, zumal heute bekannt wird, daß am 16/3 das holländische Motorschiff ,,Fiducia", welches Fische nach Aarhus bringen sollte, mit einer holländischen Kapitänsfamilie und 2 deutschen Besatzungsmitgliedern ebenfalls nach Schweden geflüchtet ist.[...]

20.03.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
MOK Norwegen hat in 2 Fernschreiben Ermittlungsergebnis und veranlaßt Maßnahmen in der Angelegenheit der Flucht 2er Fjordboote nach Schweden vorgelegt. Ausfertigungen gemäß 1/Skl 5949 und 5922/45 geheim befinden sich in den Akten C II a.[...]

21.03.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
a) Nach Meldung des Mar.Att. Stockholm sind die beiden nach Schweden geflüchteten Hafenschutzboote NO 31 und 37 verloren geganen, als die Schweden sie nach Göteborg zu schleppen versuchten. Dabei sind 3 schwedische Marinesoldaten ertrunken.
b) Als 4. Schiff ist nunmehr auch ein Schlepper der Organisation Speer nach Schweden geflüchtet, auf dem sich neben 2 Mann norwegischer Besatzung auch ein Matrose der Kriegsmarine als militärischer Begleiter befunden hat. Der Soldat wurde heute Vormittag an der norwegischer Grenze ausgeliefert, weil er offenbar mit der Flucht des Schleppers nicht zu tun hat.
Seekdt. Oslofjord hat außerdem eingehende Meldung über das Personal vorgelegt, das sich auf dem hollendischen Motorschiff ,,Fiducia" befunden hat.
Beide Unterlagen sind in KTB C II a abgelegt.

23.03.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
Mar.Att. Stockholm hat Meldung über die nach Schweden geflohenen Fahrzeuge vorgelegt. Ausfertigung befindet sich in den Akten C II a.
Inzwischen ist der entkommene Schlepper ,,Speer XI" aus Schweden wieder in Halten eingetroffen; er hatte die 3 mit MS ,,Fiducia" entführten deutschen Besatzungsmitglieder an Bord. Der mit dem Schlepper entführte deutsche Soldat wurde am 21/3. von den Schweden an der Landgrenze an die deutsche Wehrmacht ausgeliefert; kriegsgerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.

26.03.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
Die Vernehmung des eingeschifften Bewachungssoldten auf dem Schlepper ,,Speer XI" hat ergeben, daß das Schiff ordnungsgemäß abgefertigt gewesen ist, aber bei der Überfahrt nach Halden, die nur kurze Zeit dauert, unbemerkt nachts um 5 Uhr nach Schweden entwichen ist.[...]

29.03.1945
ZitatII) Betr. Nordraum:
a) MOK Norwegen meldet:
"23.3. 2330 Uhr Lotsenkutter Tordenskold Nr. 71 aus Langesund (Oslofjord) ausgelaufen und nicht zurückgekehrt. Schwdenflucht wird vermutet. 22.3. Rettungskutter "Johann Busgaard" von Fischerei-Patrouille im Gebiet Bremanger (Nordfjord) nicht zurückgekehrt. Rettungsring Kutters 1 Tag später angetrieben. Englandflucht möglich. Erforderliche Maßnahmen sind getroffen."

Morgen dann mehr.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 29 Oktober 2020, 15:47:21
Es fehlen noch April + Mai 1945....

09.04.1945
ZitatII.) Betrifft: Nordraum
a) Ein anscheinend seit längerer Zeit geplantes Unternehmen mit dem Zwecke der Flucht nach Schweden ist heute aus Kopenhangen durchgeführt worden, indem 2 Dampfer und zahlreiche Schlepper unter Vortäuschung falscher Ziele größtenteils aus Kopenhagen ausgelaufen sind.
Admiral Skagerrak hat auf Grund dieses Vorkommnisses im Einvernehmen mit W.B. Dänemark sofortige milit. Besetzung aller noch vorhandenen dänischen Schlepper angeordnet.[...]

16.04.1945
ZitatII.) Betrifft: Nordraum.
Im Oslobereich ist ein erneuter Fall von Schweden-Flucht angetreten, in dem das HS-Boot "NO 21" (ehem. norweg. Torpedoboot, Kommandant ein Obersteuermann) mit 18 Mann Besatzung von der Vorposten-Position nach Schweden entflohen ist. Das Boot gab heute morgen als letzten F.T. Vernichtungsmeldung der Verschlußsachen ab; 2 Mann der Besatzung sind auf deutsches Gebiet mit einem Schlauchtboot entkommen und halten den Kommandanten für den Rädelsführer.
Sofortige Ablösung sämtlicher Kommandanten und Besatzungsangehörigen der HS-Flottille Oslofjord ist nunmehr befohlen.

18.04.1945
ZitatI.) Bei Vortrag Ostlage:
Erstmalig ist offenbar ein Fluchtversuch im Bereich des Admiral östlichen Ostsee erfolgt, in dem der KFK 298 aus Pillau nach Karlskrona entwichen ist.

21.04.1945
ZitatNach Auslaufen Frstad sind vermutl. am 19.4. morgens
1) Dpfr. ,,Aktiv" (507 BRT)
2) Motorschiff ,,Denofa 3" (199 BRT)
nach Schweden gelaufen. Flucht muß angenommen werden. Beide Schiffe fahren in zivilem Sektor und waren nach Oslo bestimmt. Schiffe waren ordnungsmäßig kontrolliert und abgefertigt.
[...]
18. 2130 Uhr Hafenkapitän Pillau, Korv.Kpt. Meinert, mit Fischdampfer ,,Pillau 60" zwecks Kontrolle Notbefeuerung Molenköpfe aus. Seitdem vermißt. Mit Tagesanbruch wegen Annahme Havarie oder Verlust durch Artl.-Feuer mit Schlepper und Fischkutter angestellte Nachforschungen ergebnislos. Außer Bootsbesatzung 1 Obermaat und 3 Mann, darunter persönlicher Aufklarer und Sohn des Hafenkapitäns an Bord. Verdacht auf Fahnenflucht nicht ausgeschlossen.[...]

Sabotage:
Weiterhin zahlreiche Schienensprengungen. 19. 0322 Uhr deutsches Motorschiff "Anni" (ca. 120 t gro), Hafen Aarhus Derby-Werft nach Detonation gesunken. Von 6-Köpfiger Zivibesatzung 2 Mann leicht verletzt. In Auto-Reparatur-Werkstatt Kopenhagen mehrere Kraftfarzeuge durch Saboteure vernichtet. Im Benzinhafen Kopenhaben 10 Sprengladungen an Tankanlagen vor Explosion entfernt. Mehrere Überfälle auf Wehrmachtangehörige in Aarhus und Kopenhagen.

24.04.1945
ZitatIm Gesamten dänischen Raum weiterhin zahlreiche Schienensprengungen und Leitungsstörungen. 18. abends Sprengversuch eines Waggon mit Kartoffeln bei Verpflegungsausgabestelle Aarhus vereitelt. Saboteur festgenommen, Sprengladung beseitigt. Mehrere Überfälle auf Wehrmachtsangehörige, dabei auf beiden Seiten Verluste.
20.[04.] 0520 Uhr Hilferufe des Heckpostens Laz.-Schiff "Monte Rosa" in Kopenhagen vernommen. Posten konnte trotz eingehender Nachsuche nicht aufgefunden werden.
In der Nacht zum 20. brachten Saboteure auf im Hafen Kopenhagen liegendem Wrack Sprengladungen an und lösten Haltetaue. Wrack trieb inmitten Fahrrinne und sank nach Explosion Sprengladung. Um Fahrrinne gänzlich zu sperren, brachten Saboteure 20. mittags Sprengladung auf dän. Motorsegler an und schleppten ihn in Richtung gesunkenen Wracks. Durch verspätete Detonation Sprengvorhaben (Einfahrt zum Kohlenhafen) mißglückt. Segler gesunken. Schiffahrt nicht behindert.

25.04.1945
Zitat3.) Skagerrak:
[...] Schwed. Rundfunk mitteilt: Dän. Tonnenleger ,,Argus" und ,,Lövenvhörn" auf See durch dän. Freiheitskämpfer überwältigt und in schwed. Hafen eingebracht.[...]

Sabotage: Am 24. morgens insgesamt 26 Eisenbahnsabotagen gemeldet. Zahlreiche Feuergefechte zwischen dän. Saboteuren und Wehrmachtsangehörigen, z.T. wurden Kasernen und marschierende Heereseinheiten überfallen. Bei Feuerüberfällen Einsatz von Pak, 2 cm, MG und MPi.
Lotsenstation Kopenhagen durch Saboteure überfallen und Lotsen gezwungen, mit Lotsendampfer, Lotsenkutter und Lotsenboot nach Schweden auszulaufen. Untersuchung läuft.

28.04.1945
Zitatd) Oslofjord:
26.4. 17.30 Uhr Sabotage-Anschlag auf leeren Dampfer ,,Belpamela" (3165 BRT) im Hafen Oslo. Leichtere Schäden.[...]
3. Skagerrak:
26. mehrere Schienensprengungen und Zerstörungen an rollendem Material. 19. abends auf D. ,,Gerhard" 777 BRT in Aalborg Detonation in 2. Ladeluke, geringe Schäden. Dampfer hatte Zement geladen, Sprengung anscheinend in Zementsack durch Fabrikarbeiter eingelegt. Mehrere Überfälle auf einzelne Wehrmachtsangehörige und Feuergefecht zwischen Wehrmachtsstreife und Saboteuren in Kopenhagen.[...]


:MG:

Darius


Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 29 Oktober 2020, 15:52:24
... und der Rest (zwar nicht Sabotage, aber doch ein m.M. erwähnenswerter Vorfälle):

04.05.1945
Zitat4.) Bei Hafenschutzflott. Cuxhaven auf 2 Booten Fall Gehorsamsverweigerung und Desertation festgestellt. Gegenmaßnahmen eingeleitet.

21.05.1945
Zitat18.5. 1 marineeigener Schlepper mit norw. Besatzung vom Liegeplatz Stoebertdock (vermutl. Stavanger) durch Norwegen mit unbekanntem Ziel entführt.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 29 Oktober 2020, 17:08:10
Hallo zussammen,

Nachtrag bzgl. Sabotage gegen Munitionslager:

KTB Skl. vom 21.01.1945
ZitatUm 1345 Uhr wurden auf der Insel Ostoen (nördl. Horten) im Bereich des Sperrwaffenkommandos ein Bunker und das ehemalige Pulverhaus des Torpedokommandos durch 2 Explosionen zerstört. Bei geringen Personalausfällen entstanden Gebäudeschäden im Sperrwaffenkommando und leichte Beschädigung von R 244. Im Bunker hatten 125 deutsche und 85 norwegische Torpedogefechtsköpfe gelegen. Starke Bewachung war aufgezogen, trotzdem wird Sabotage angenommen.


:MG:

Darius


Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 29 Oktober 2020, 19:29:50
Guten Abend Darius !

Wow, da hast Du Dich ja ganz schön ins Zeug gelegt.
Herzlichen Dank für Deine tolle Arbeit. :MG:

Mit der immer nötigen Handbreit Wasser unter dem Kiel grüßt Dich,

Matze
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 29 Oktober 2020, 20:40:55
Hallo Matze,

danke.

Ja, ich war schon länger an den Auswertungen dran. Vielleicht findet sich jemand, der das KTB Skl für die Jahre 1939-1943 noch auswertet?


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: TW am 25 November 2020, 11:36:19
Sabotageanschlag mit 2 Haftminen auf Dampfer HARTMUT im Nordgulenfjord am 24. September 1943. Hartmut beschädigt, aber (nach Abdichtung der Lecks) fahrtüchtig.

Quelle: KTB M 489 in: NARA T1022-3507 PG-73616e Scan 299-300

Gruß, Thomas
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 25 November 2020, 13:09:55
moin, Thomas,

das könnten wir doch auch (beispielhaft) in die Chronik übernehmen.

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 26 November 2020, 21:48:46
Danke TW.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 20 November 2022, 20:59:58
Hallo zusammen,

zum Thema die Funde im KTB Skl für Januar 1945.
Ich habe wieder nicht nur die Hinweise auf Fahrzeuge, sondern auch teilw. gegen die Landeinrichtungen der Kriegsmarine gelistet:

KTB Skl vom 04.01.1943:
ZitatHeute erfolgte in Brest ein Sprengstoffanschlag auf das Dienstgebäude der Mar.Fla.Abt. 805 und ein Überfall auf einen franz. Zivilposten vor dem Marine-Offiziersheim.

ZitatAuf dem Dampfer ,,Citta di Alessandria" wurde am 3.1. im Hafen von Piräus ein am Vorsteven angebrachter Magnetsprengkörper entdeckt und rechtzeitig entfernt. Der Täter konnte festgenommen werden.

KTB Skl vom 05.01.1943:
ZitatBei einem Sprengstoffanschlag auf U 663 in Brest blieb das Boot unbeschädigt.

Zitat
In der Nacht zum 04.01. wurde der 3. Sabotageversuch bei dem Schweinwerfer Salamis ausgeführt. Der Täter floh nach Beschuß durch eigenen Posten.
Heute morgen detonierte ein auf dem ital. Dampfer ,,Hermada" angebrachter Sprengkörper und verursachte starken Wassereinbruch im Achterschiff. Das Schiff mußte auf Grund gesetzt werden. Der Täter wurde nicht gefaßt.
--> Ägäis, aber wo?

KTB Skl vom 07.01.1943:
ZitatAm 7/1. Abends erfolgte Sprengstoffanschlag auf Standortkommendantur Brest mit geringer Schadenswirkung.

KTB Skl vom 08.01.1943:
ZitatIn Rotterdamer Werft ist noch nicht in Dienst gestelltes Boot M 489 durch Detonation beschädigt und auf Grund gesetzt. Ursache vermutlich Fliegerbombe. Abwehr untersucht, ob Sabotage vorliegt.

KTB Skl vom 09.01.1943:
ZitatUntersuchung des in Rotterdam gesunkenen Neubaues M 489 hat ergeben, daß Sabotage vorliegt.

KTB Skl vom 12.01.1943:
ZitatVernehmungsbericht der Abwehr betr. Einsatz brit. Sprengkommandos gegen deutsche Blockadebrecher in Bordeaux vom 03.01. ist gemäß 1/Skl 451/43 geh. In KTB Teil C Heft II b enthalten. Von den insgesamt beteiligten Personen sind 7 als tot oder gefangen definitiv festgestellt. Nach den 3 weiteren wird geforscht.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 25 Februar 2023, 22:49:17
Hallo zusammen,

aus dem KTB der Skl für 02.1943. Habe mal neben den Einträgen, in welchen "Sabotage" angesprochen wird auch solche mit unbekannter Ursache eingefügt.

03.02.1943:
ZitatD. ,,Benty" (3.078 BRT) wurde am 2/2. in Neapel durch Explosion beschädigt.
--> evtl. war die Ursache keine Sabotage. Hat hier jemand Ergänzungen?

05.02.1943
ZitatIn Sousse ist MS ,,P. Costa" am 5. abends infolge Brands aus unbekannter Ursache in Totalverlust geraten.
--> evtl. war die Ursache keine Sabotage. Hat hier jemand Ergänzungen?

11.02.1943
ZitatNorwegen: [...] Auf D. ,,Aquila" entstand am 10. abends ein Ladungsbrand (Baracken und Munition) aus zunächts unbekannter Ursache. Brand ist gelöscht.[...]
--> evtl. war die Ursache keine Sabotage. Hat hier jemand Ergänzungen?

27.02.1943
ZitatAm 26/2. 2145 Uhr D. ,,Nordfahrt" in Tamshaven vor Anker durch Detonation beschädigt und auf Strand gesetzt. Es besteht Sabotageverdacht.[...]

Und ein Fall, der zwar nicht als "Sabotage" zu sehen ist - aber auch als Widerstandsbewegung gegen die Besatzer:

28.02.1943
Zitat1625 Uhr wurde norweg. Routen-D. ,,Tromsösund" (723 BRT) im Raekefjord südl. Egersund von 12 bewaffneten Männern überwältigt. Kapitän wurde erschossen, der D. ist ausgelaufen. Gegenmaßnahmen sind eingeleitet. Verfolgende eigene Flugzeuge konnten jedoch wegen Dunkelheit nichts feststellen.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 25 Februar 2023, 23:45:55
Zitat von: Darius am 25 Februar 2023, 22:49:17
28.02.1943
Zitat1625 Uhr wurde norweg. Routen-D. ,,Tromsösund" (723 BRT) im Raekefjord südl. Egersund von 12 bewaffneten Männern überwältigt. Kapitän wurde erschossen, der D. ist ausgelaufen. Gegenmaßnahmen sind eingeleitet. Verfolgende eigene Flugzeuge konnten jedoch wegen Dunkelheit nichts feststellen.
Tippfehler : Das Schiff hieß Tromoesund ... und die Flugzeuge fanden es am 1. März ...
Bericht bei warsailors.com  (http://warsailors.com/singleships/tromosund.html)

Gruß, Urs
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 25 Februar 2023, 23:56:07
Danke, Urs.

:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: AND1 am 26 Februar 2023, 10:01:22
Seerohr bei U-Boot nach einmaligen Ausfahren blieb es stecken, ich glaube das war Mertens U-Boot wurde auf See repariert.  Im Schmierfett befanden sich Metallteile, bei einem anderen U-Boot wurde die Sensoren fürs GHG im frz. Dockzerschlagen.
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 16 April 2023, 20:51:32
Hier eine Mischung aus "Sabotage/Unfällen/Widerstand/Flucht" - nicht nur gegen die "schwimmenden Einheiten" - im KTB Skl, 03/1943:

01.03.1943:

Norwegen
ZitatDer am 28/2. aus Raekefjord entführte D. ,,Tromösund" wurde 0825 Uhr von eigener Luftwaffe erfaßt und 1130 Uhr in AN 4922 versenkt. Vermutlich ist Besatzung durch engl. Zerstörer vorher aufgenommen.

02.03.1943:
Norwegen:
Zitat[...] Am 26/2. ist Fährschiff ,,Wiking" in Faegfjord ausgebrannt.[...]
[...] Untersuchung von D. ,,Nordfahrt" ergab Sabotage durch von außen angebrachte Sprengladung.[...]
[...] Am 1/3. ist S-Bootswohnschiff ,,Uthaug" in Bugnfjord ausgebrannt.[...]
Bei Lfl. 5 waren zur Versenkung des norweg. D. ,,Tromösund" am 1/3. 8 Ju 88 eingesetzt. Im Gebiet der Versenkung wurde nach 3 Stunden ein fdl. Zerstörer auf SW-Kurs gesichtet, der vermutlich die Besatzung des D. aufgenommen hat. Gegen den Zerstörer wurde ein Treffer erzielt. Weiteres ist nicht gemeldet.

Nordsee:
ZitatVon einem VP-Boot wurden vor Hoek von Holland 8 Holländer, die in einem Motorboot nach England flüchten wollten, aufgegriffen.

03.03.1943:
Atlantikküste:
Zitat1800 Uhr erfolgte Munitionsexplosion im Marinezeugamt St. Nazaire beim Abladen der am 28/2. beschädigten Munition. Es traten Personalverluste ein.

Norwegen:
ZitatNach Funkaufklärung waren an der Unfallstelle des D. ,,Tromösund" am 2/3. 11 engl. Aufklärungs- und 1 Seenotflugzeug eingesetzt. Es ist daher anzunehmen, daß die Besatzung des D. nicht vollzählig geborgen worden ist.

08.03.1943:
Ägäis:
ZitatAuf Scheinwerferstellung Selinia bei Salamis wurde erfolgloser Sabotageversuch unternommen. 3 dt. Matrosen und der Leiter der Chromerzgrube Tsangli bei Volos sind von griech. Banden verschleppt worden. (s.Fs. 2005).

09.03.1943:
Nordsee:
ZitatAuf VP-Boot 208 entstand in Antwerpen Brand in Vorschiff, vermutlich durch Kurzschluß, der gelöscht werden konnte.


:MG:

Darius



Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 16 April 2023, 21:03:31
... 2. Teil:

11.03.1943:
Ostsee:
ZitatDänisches M-Boot ,,Söerideren" wurde am 10/3. Mittags von 7 an Bord versteckten bewaffneten Dänen mit Hilfe von 3 Mann der Besatzung während der Minenräumarbeit zwischen Nyborg und Korsör überfallen, um nach England überführt zu werden. Kommandant hat sich der Forderung widersetzt, hat jedoch die 10 Mann vor Kullen in Schweden an Land gesetzt. Das M-Boot ist in Kopenhagen eingelaufen.[...]

15.03.1943:
Ostsee:
ZitatBei in Küstenstreifen Kronstadtbucht auf eigener Seite eingesetzter Kosakenkompanie brach in der Nacht zum 15/3. Meuterei aus. 3 Rädelsführer sind entkommen. Ab 0300 Uhr erfolgte fdl. Trommelfeuer und Angriff auf Peterhof.[...]

Ägäis:
ZitatNetzleger ,,Piräus" hat Sonderaufgabe durchgeführt. Ein Sicherungsboot ist im Hafen von Chania infolge Maschinenexplosion gesunken.

16.03.1943:
Nordsee:
ZitatBei Flakbattr. Helder wurde ein Fernsprechkabel durch holländische Sabotage durchschlagen.

Ostsee:
ZitatAdm. Dänemark meldet, daß die von dän. M-Boot ,,Soeridderen" in Schweden abgesetzten 10 Meuterer vorläufig interniert sind.


:MG:

Darius
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 16 April 2023, 21:09:01
... Teil 3.:


23.03.1943:
Norwegen:
Zitat0115 Uhr überfielen 15 vermutlich mit S-Boot gelandete Mann Heeresposten an Brücke Burskoey / Harreidos. Brücke blieb unbeschädigt. Nachsuche blieb erfolglos. Am 22/3. wurde unbekannter Fischkutter etwa 80 sm westlich Eingangs Foldafjord von eigenen Flugzeugen mit Bomben bekämpft. Kutter antwortete mit Gewehrfeuer. Am 23/3. 1020 Uhr wurde Kutter erneut erfaßt. 2 M-Boote sind von Adm. Nordküste zur Aufbringung angesetzt. Nach Meldung der Luftwaffe haben M-Boote Artl.Feuer eröffnet und anschließend den Kutter besetzt und eingebracht. Marineseitige Bestätigung liegt bislang noch nicht vor.

24.03.1943:
Norwegen:
ZitatDie beiden von Adm. Nordküste zur Aufbringung des Kutters angesetzten M-Boote haben diesen ohne Besatzung angetroffen. Der Kutter ist während des Bergungsversuchs gesunken. Die Meldung der Lw vom 23/3. über Beschuß und Einbringung durch M-Boote hat sich somit nicht als zutreffend erwiesen.

25.03.1943:
Norwegen:
ZitatKurzbericht von Adm. Norwegen über Aufbringungsversuch des Kutters mit norweg. Kriegsflagge am 23/3. In 6434 Nord 0551 Ost s.Fs. 1140. Fahrzeug war verlassen und zeigte Spuren der Bekämpfung mit Bordwaffen. Es sank, bei Versuch es einzuschleppen, nachdem FT und Ausrüstung, darunter eine Seekarte, von Bord genommen waren. Beiboot fehlte.

26.03.1943:
Norwegen:
ZitatNach Feststellung der Seekmdtr. Molde waren bei Angriff auf Heeresposten auf Draugesundbrücke 2 vermutlich engl. S-Boote beteiligt, die nördl. Fl??avaer ein- und auslaufend gesichtet wurden.

Ägäis:
ZitatAuf Scheinwerfer bei Salamis wurde erneuter Sabotageversuch beobachtet.

27.03.1943:
Norwegen:
ZitatAm 26/3. 2240 Uhr landeten im Nordhafen von Utsire ein norwegischer Fähnrich in englischer Uniform und ein Mar.Maschinist, die von Heereskräften gefangen wurden und angaben, den Auftrag zu haben, mit 5 weiteren Norwegern in einem Kutter 900 lt Benzin in Kanistern auf der Insel Hisken zu verstecken und danach nach England zurückzukehren. Utsire war wegen unsicheren Standorts zur Orientierung angelaufen. Nach Meldung 269.I.D. hat es sich bei dem Fahrzeug, das aus Utsire wieder ausgelaufen ist, nicht um einen Fischkutter sondern vermutlich um ein S-Boot gehandelt. Durch Admiral Westküste ist Suchaktion mit 6 Booten eingeleitet. Einzelheiten s.Fs. 1550 und 2320.

Gleichfalls am 26/3. traf norweg. Fischer bei Ulla im Seegebiet Aalesund ein mit 9 Mann, darunter Verwundeten, besetztes Boot, das Waffen an Bord hatte und nach nächstem Hafen und nach Molde fragt. Nachsuche durch Fl.Fü. Nord konnte wegen Kräftemangels am gleichen Tage nicht durchgeführt werden. Weitere Verfolgung durch Seekmdt. Molde, Heer und Sicherungsdoenst läuft. (s.Fs. 1655).

Am 27/3. wurde 140 sm westlich von Foldafjord in AF 5516 ein Motorboot mit norweg. Flagge auf Kurs 75° durch Luftaufklärung gemeldet. Einsatz der Luftwaffe gegen dieses Fahrzeug ist für 28/3. erbeten.

In Haugesund ist eine Baracke der MAA 504 niedergebrannt.

28.03.1943:
Mittelmeer:
ZitatNach Meldung von Gruppe West fanden in elektrischer Hauptzentrale des Arsenals Toulon 2 Explosionen, vermutlich infolge Sabotage, statt.

29.03.1943:
Ägäis:
ZitatAm 27. und 28/3. wurden im Wege der Schiffahrtskontrolle 3 verdächtige Kutter und ein Ruderboot eingebracht.

31.03.1943:
Norwegen:
ZitatIm Toftefjord wurde durch eigenes R-Boot ein norweg. Kutter mit einem Sabotagetrupp von 12 Mann an Bord aufgebracht. Bei Fluchtversuch wurden 2 Norweger erschossen. Der Kutter wurde durch seine Besatzung gesprengt. Nach Gefangenenaussagen ist mit Einlaufen von 4 weiteren Kuttern zu rechnen.
Siehe hierzu 5.RFl./R 56: https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/minensucher/ausgabe.php?where_value=1198


:MG:

Darius

Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: bodrog am 17 April 2023, 09:50:40
Zitat15.03.1943:
Ostsee:
Zitat

    Bei in Küstenstreifen Kornstadtbucht auf eigener Seite eingesetzter Kosakenkompanie brach in der Nacht zum 15/3. Meuterei aus. 3 Rädelsführer sind entkommen. Ab 0300 Uhr erfolgte fdl. Trommelfeuer und Angriff auf Peterhof.[...]


Kornstadtbucht = Kronstadtbucht
Titel: Re: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 17 April 2023, 22:03:58
Danke für den Hinweis - habe ich geändert.


:MG:

Darius
Titel: Aw: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Darius am 26 März 2024, 18:37:24
Hallo zusammen,

hat "nur" ein Jahr gedauert, bis ich das KTB Skl, Teil A, für 04/1943 ausgewertet habe...
Sabotage wird durch die hier gelisteten Einträge relativ weit ausgelegt.

Zitat01.04.1943, Ägäis:
Auf Wohnung des Hako Canea wurde am 31.03. abends ein Sprengstoffanschlag verübt, der nur geringen Sachschaden verursachte.

Zitat10.04.1943, Außerheimische Gewässer:
Mar.Att.Tokio übermittelt Meldung von ,,Roßbach" aus Batavia, wonach am 26/3. 3 Mitglieder des norwegischen Besatzungsteils nach vergeblichem Sabotageversuch desertiert, aber wieder eingebracht sind. Sämtliche 12 an Bord befindliche Norweger sind daraufhin eingesperrt.

Zitat12.04.1943, Ägäis:
Am 11. nachm. wurde ital. Postboot westl. de Trikeri-Sperrevon 3 griechischen Piratenbooten überfallen. Ein ital. Offizier und ein deutscher Unteroffizier wurden von Bord geholt.
Admiral Ägäis hat Seegeboet Trikeri bis Chalkis für alle Fahrzeuge ohne deutsches oder ital. Begleitpersonal gesperrt und Fischerei verboten, sowie Jagd auf die Piraten-Fahrzeuge und Schiffahrtskontrolle durch Küstenschutzflottille Attika und durch 4 Boote der Küstenschutzflottille Mazedonien und ital. S-Boot unter Leitung des Seekmdt. Attika befohlen. Hafenkapitän Volos wird durch 50 Mann verstärkt.

Zitat14.04.1943, Ägäis:
Nachträglich wird gemeldet, daß in der Nacht zum 12.4. 7 griech. Fahrzeuge nordwestlich Euböa im Orios-Kanal von 2 Piratenbooten aufgebracht worden sind. 400 Sack Mehl für Rotes Kreuz sind erbeutet und abgefahren.
Die Boote sind durch Seekommandanten sichergestellt.

Zitat16.04.1943, Mittelmeer:
Nach Meldung OB Süd wurde ein auf Corsika gelandeter fdl. Sabotagetrupp gefangen.

Zitat21.04.1943, Ägäis:
Auf Wunsch ital. Truppenkommandeurs wurde eine Ortschaft an der Almyros-Bucht beschossen. Die Leitung der Überwachungsaktion im Seegebiet Chalkis Volos ist an Kdt. des ital. Zerstörers ,,Turbine" übertragen.

Zitat22.04.1943, Ägäis:
,,Drache" und ,,Bulgaria" sind von Aktion gegen Piraten in Piräus eingelaufen. ,,Barletta" liegt in Piräus und nimmt Minen an Bord.

Zitat28.04.1943, Norwegen:
Aus Oslo wird eine größere Sabotageaktion gemeldet. In den frühen Morgenstunden des 28. traten auf verschiedenen Fahrzeugen Detonationen ein. Der Dampfer ,,Ortelsburg" (1309 BRT) ist auf Oslo-Reede gesunken. Der Dampfer ,,Tugela" (5559 BRT) liegt an einer Pier mit dem Achterschiff auf Grund, ein Leichter von 300 BRT wurde beschädigt. Auf 2 weiteren Dampfern und einem Vp.-Boot wurden Magnetsprengkörper gefunden, die nicht zur Explosion kamen. Polizeiliche Ermittlungen laufen.

Zitat29.04.1943, Ägäis:
Supergecia erbittet Unterstützung der ital. Säuberungsaktion im Volos-Euböa-Gebeit. Unterstützung wird von Adm. Ägäis gestellt. Ein Boot der Ksfl. Attika versenkte am 27. bei Konstantinos einen eine verdächtige Ladung löschenden Motorsegler.

Zitat30.04.1943, Norwegen:
MOK Norwegen meldet zu den Sabotagefällen in Oslo die Verantwortlichkeit in der Hafenbewachung. Danach ist für die Hafenanlagen verantwortlich der Hafenkommandant, für Kriegsfahrzeuge der Kommandant, für Handelsschiffe der Kapitän des Schiffes unter Kontrolle des HK[?].
MOK Norwegen hält die bisher erlassenen Befehle zur Verhinderung von Sabotagefällen für Ausreichend und führt die eingetretenen Vorfälle auf Unaufmerksamkeit der Wachen nach längerer ungestörter Zeit zurück. Kriegsgerichtliche Untersuchung ist eingeleitet. Weitere Einzelmaßnahmen werden gemeldet.(FS.00.40).

Zitat30.04.1943, Ägäis:
Arado versenkten südsüdwestlich Kreta einen griech. Segler mit engl. und griech. Offizieren an Bord.


 :MG:

Darius
Titel: Aw: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Rheinmetall am 27 März 2024, 16:31:36
Hey Darius !

Vielen Dank für Deine Beiträge.
Ja, manche Sachen sind wirklich weit daher geholt.
Piratenboot...  :O/S

Wundert mich, dass die Norweger nach dem vergeblichen Sabotageversuch und Desertation so glimpflich davon gekommen sind.

Beste Grüße von,

Matze
Titel: Aw: Sabotage zum Nachteil schwimmender Einheiten der Kriegsmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 27 März 2024, 19:44:00
moin,

Zitat von: Darius am 26 März 2024, 18:37:2428.04.1943, Norwegen:
Aus Oslo wird eine größere Sabotageaktion gemeldet. In den frühen Morgenstunden des 28. traten auf verschiedenen Fahrzeugen Detonationen ein. Der Dampfer ,,Ortelsburg" (1309 BRT) ist auf Oslo-Reede gesunken. Der Dampfer ,,Tugela" (5559 BRT) liegt an einer Pier mit dem Achterschiff auf Grund, ein Leichter von 300 BRT wurde beschädigt. Auf 2 weiteren Dampfern und einem Vp.-Boot wurden Magnetsprengkörper gefunden, die nicht zur Explosion kamen. Polizeiliche Ermittlungen laufen.
siehe Operation Mardonius (https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Mardonius)


Zitat von: Darius am 26 März 2024, 18:37:24
Zitat12.04.1943, Ägäis:
Am 11. nachm. wurde ital. Postboot westl. der Trikeri-Sperre von 3 griechischen Piratenbooten überfallen. Ein ital. Offizier und ein deutscher Unteroffizier wurden von Bord geholt.
Admiral Ägäis hat Seegeboet Trikeri bis Chalkis für alle Fahrzeuge ohne deutsches oder ital. Begleitpersonal gesperrt ... Hafenkapitän Volos wird durch 50 Mann verstärkt.

Zitat14.04.1943, Ägäis:
Nachträglich wird gemeldet, daß in der Nacht zum 12.4. 7 griech. Fahrzeuge nordwestlich Euböa im Orios-Kanal von 2 Piratenbooten aufgebracht worden sind.

Zitat21.04.1943, Ägäis:
Auf Wunsch ital. Truppenkommandeurs wurde eine Ortschaft an der Almyros-Bucht beschossen.
siehe Marinequadrat CK 853 (http://www.navalgrid.com/find/square/ck853)
Die Trikeri-Sperre liegt an der rechten Kante des Quadrats (wo jetzt Routenlinien zu sehen sind) also in Richtung Skiathos
Der Orios-Kanal ist die nach Süden führende Durchfahrt "unter" dem bzw. südlich des Quadrats
Die Almyros Bucht ist oben links neben bzw. westlich des Quadrats zu erkennen.


Zitat von: Darius am 26 März 2024, 18:37:2401.04.1943, Ägäis:
Auf Wohnung des Hako Canea wurde am 31.03. abends ein Sprengstoffanschlag verübt, der nur geringen Sachschaden verursachte.
Canea = Chania (https://de.wikipedia.org/wiki/Chania)

Gruß, Urs