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Flotten der Welt => Die Kaiserliche Marine => Thema gestartet von: Renommist am 03 August 2017, 10:10:14

Titel: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: Renommist am 03 August 2017, 10:10:14
Hallo,

ich würde gern wissen, wir sich die Feuerrate von Hauptgeschützen durch die Einführung des Schnellfeuersystems verändert hat.

Bei der Brandenburg-Klasse betrug die Ladezeit für die 28 cm-Geschütze 2 bis 3 Minuten (es waren keine Schnellladekanonen).

Die Braunschweig-Klasse trug auch 28 cm-Geschütze, allerdings Schnellladekanonen mit einer Ladezeit von 1/2 Minute.

Kann man also sagen, dass sich die Kadenz durch das Schnellfeuersystem um das 4- bis 6-fache steigerte? Gibt es da irgendeinen Durchschnittswert?
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: Sven L. am 03 August 2017, 11:34:44
Bei Paul Schmalenbach, Die Geschichte der deutschen Schiffsartillerie wird deine Frage sehr ausführlich beantwortet.
Die Art und Weise wie die Munition aus den Magazinen vor das Rohr kommt ist entscheidend. Also der Förderweg.
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 14:59:48
....bei der Brandenburg-Klasse waren die Kadenz der MRK 28 L/40 und L/35 nach Modernisierung und Vereinheitlichung des Geschoßgewichtes,
sowie der Ladung, auf einen Schuß/min gestiegen (Quelle Dirk Nottelmann: Die Brandenburg-Klasse).

Um einen Faktor bestimmen zu können, ist die Berücksichtigung Anderer erforderlich. Die Schnellladekanone basiert auf dem konstruktiven Effekt der Metallkartusche und seiner Liderung, anstatt von Seidenbeuteln.
Desweiteren entscheidet die Lagerung und Konstruktion im Turm. Die Brandenburg besaß noch keine Drehscheibenkonstruktion und die Braunschweig noch keine angehängte Umladekammer.

Im Sinne der reinen Kanone ist der Kadenz-Effekt von Seidenbeutel zu Metallkartusche in etwa 1:3 zum Kaliber 28 cm.
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: Huszar am 03 August 2017, 18:14:47
ZitatIm Sinne der reinen Kanone ist der Kadenz-Effekt von Seidenbeutel zu Metallkartusche in etwa 1:3 zum Kaliber 28 cm.
hmmm... stimmt das bei der RN und USN auch?  :? :? :?
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 18:27:07
Ein weniger interessantes Thema, da möchte ich mich gern heraushalten.

Diese Frage gern an Andere...

ado
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: Huszar am 03 August 2017, 18:43:59
Nene, du hast eine Behauptung aufgestellt, bitte die damit zusammenhängende Frage auch beantworten!

So einfach machst du dich nicht davon!
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 19:18:37
"Im Sinne der reinen Kanone ist der Kadenz-Effekt von Seidenbeutel zu Metallkartusche in etwa 1:3 zum Kaliber 28 cm."

Das Kaliber 28,3 cm existierte nicht in der USN sowie der RN, im angesprochenen Zeitrahmen.



apo
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: bodrog am 03 August 2017, 19:27:02
Zitat von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 19:18:37
"Im Sinne der reinen Kanone ist der Kadenz-Effekt von Seidenbeutel zu Metallkartusche in etwa 1:3 zum Kaliber 28 cm."

Das Kaliber 28,3 cm existierte nicht in der USN sowie der RN, im angesprochenen Zeitrahmen.



apo


Das ist doch Blödsinn - bitte belese dich erst, bevor du solche Behauptungen aufstellst! Auf Schmalenbach wurde schon verwiesen und dazu kommt noch Friedman
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: Huszar am 03 August 2017, 19:44:16
Zitat
Das Kaliber 28,3 cm existierte nicht in der USN sowie der RN, im angesprochenen Zeitrahmen.

Genausowenig, wie Metallkartuschen für Grosskaliber. Blöd gelaufen  :-P
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 19:56:48
Forum Marinearchiv-Untergruppe: Kaiserliche Marine

Thema: Kadenz der schweren Schiffsartillerie-Bezug Kaliber 28 cm (genaugenommen 11"=279,4 mm+3,6mm=283mm, auffällig, denn kein Einzelfall
169mm+3,6mm=172,6mm, der Faktor 3,6 ist bemerkenswert).

In Bezug auf die Anfrage von Renommist, siehe Einleitung, wurde hier auf das Thema eingegangen.


apo
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 20:23:03
...169 mm oder 16,9 cm ergeben sich aus einer 3/4 Kartaune.

Nachlesbar u.a. bei Schmalenbach im Kaliberschlüssel für Glattrohre.


apo
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 20:37:48
...(genaugenommen 11"=279,4 mm+3,6mm=283mm, auffällig, denn kein Einzelfall
169mm+3,6mm=172,6mm, der Faktor 3,6 ist bemerkenswert).


Ich wurde gerade gefragt, warum dies in keinem Buch steht?

...somit kann es nicht der Wahrheit entsprechen!

Ich bitte dies zu berücksichtigen, dass nicht jeder Mensch ein Buch verfasst oder verfassen möchte.


ado
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: Huszar am 03 August 2017, 20:53:04
Liebe Mods,

könnt ihr bitte diesen Spinner bittebittebittebitte rausschmeissen?
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: Jach am 03 August 2017, 20:55:29
Welchen? APO oder ADO?
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 03 August 2017, 21:10:49
Mit der Bitte eines neuen Account.


Einen schönen Abend.
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: kalli am 03 August 2017, 21:59:09
apendics.de.ore hat jetzt für 14 Tage schöne, forenfreie Abende.
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: apendics.de.ore am 26 August 2017, 12:28:10
Vielen Dank!

Ich genehmige mir eine weitere Auszeit, bis zum Monatsende, wegen einseitiger "Trollaktivität".


Übrigends, der abgefragte Seidenbeutel stand schon als Antwort im Wortwerk.


Einen schönen August...
Titel: Re: Kadenz der schweren Schiffsartillerie
Beitrag von: delcyros am 15 Juni 2018, 16:59:20
Zitat von: Renommist am 03 August 2017, 10:10:14
Hallo,

ich würde gern wissen, wir sich die Feuerrate von Hauptgeschützen durch die Einführung des Schnellfeuersystems verändert hat.

Bei der Brandenburg-Klasse betrug die Ladezeit für die 28 cm-Geschütze 2 bis 3 Minuten (es waren keine Schnellladekanonen).

Die Braunschweig-Klasse trug auch 28 cm-Geschütze, allerdings Schnellladekanonen mit einer Ladezeit von 1/2 Minute.

Kann man also sagen, dass sich die Kadenz durch das Schnellfeuersystem um das 4- bis 6-fache steigerte? Gibt es da irgendeinen Durchschnittswert?

Die Bezeichnung "Schnellfeuersystem" bzw. die analogen Bildungen "Schnellfeuerkanone" bzw. "Schnellfeuerschießen" sind vor allem in der US amerikanischen Literatur geläufig, treffen aber für die kaiserliche Marine nicht zu. Ein solches System wurde nicht eingeführt. Die korrekte Bezeichnung lautete "Schnellladekanone" mit den analogen Bildungen auf "lade" statt "feuer".
Jacobsen streicht in seiner Abhandlung den Unterschied deutlich heraus. Es ging nicht primär um eine große Kadenz als um den zeitlich beschleunigten Vollzug des Ladezyklus, damit mehr Zeit für das sorgfaltige Legen des Geschützes zur Verfügung stand. Die höhere Kadenz war ein gewünschtes Nebenprodukt, welches aber erst mit der Einführung von raucharmen Pulversorten zum Tragen kam, die die Rohre sonst nach wenigen Schüssen erst ausgewischt werden mußten.