Forum Marinearchiv

Flotten der Welt => Die Deutsche Kriegsmarine => Thema gestartet von: Nikalx7 am 10 Juli 2018, 13:31:48

Titel: V811 Hugo Homann
Beitrag von: Nikalx7 am 10 Juli 2018, 13:31:48
Hallo,

hat jemand Informationen über das Schicksal des Vorpostenbootes "V811 Hugo Homann"?
In einigen Quellen wird angegeben, es sei am 06.05.1940 in der Ems Mündung auf eine Mine gelaufen und gesunken. Bei einigen wird sie gehoben und instandgesetzt bis zum 12.12.1940, bei anderen ist sie ein Totalverlust.
In anderen Quellen wird sie am 15.04.1940 durch brit. Luftstreitkräfte vor Wilhelmshaven versenkt.
Kann jemand Licht ins Dunkel bringen?


MFG

Nikalx7
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: Urs Heßling am 10 Juli 2018, 15:09:06
moin,

Zitat von: Nikalx7 am 10 Juli 2018, 13:31:48
.. am 06.05.1940 in der Ems Mündung auf eine Mine gelaufen und gesunken. 
Diese Version ist meines Wissens zutreffend.

Gruß, Urs
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: Nikalx7 am 11 Juli 2018, 00:57:34
Hallo Urs,

also kann man die Berichte der Seiten Historisches-Marinearchiv & UBoat.net, dass das brit. U-Boot HMS Sturgeon am 04.08.40 das Vorpostenboot im Schlepp der Tug Memmert angegriffen hatte als falsch betrachten? Ebenso die Quelle "Die deutschen Kriegsschiffe" Vol.8, p.211, wo das Vorpostenboot nach der Bergung bis zum 12.12.40 instandgesetzt wurde und danach wieder Dienst aufnahm?

Gruß Nikalx7
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: Urs Heßling am 11 Juli 2018, 09:42:06
moin,

streng logisch betrachtet : nein, nicht notwendigerweise.

Ein Vorpostenboot wird ja normalerweise nicht geschleppt. Der Schleppzug könnte also das zuvor gesunkene, nun gehobene und nicht einsatzfähige Boot enthalten haben. Diese Boot könnte danach bis zum 12.12.1940 instandgesetzt worden sein.

Gruß, Urs

Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: HJH am 11 Juli 2018, 10:02:20
Moin,
bevor weiter gemutmaßt wird:
HUGO HOMANN                                  1929 - 1955

K R B L, ab 1.1.34: D F A Z, ab 10.8.49: D A F T

1929 Deschimag, Werk: Seebeck, Wesermünde (478)
383 BRT, 146 NRT
45,31 x 7,69 x 3,95 m, 4,65 m
M= 1929 Bauwerft, III, 575 PS, 350 x 550 x 900 mm, 650 mm
K= 1929 Bauwerft,  16,  175
14 - 16 Mann, später 21 Mann


   05.1929  Stapellauf
13.07.1929  Ablieferung
      1929  HUGO HOMANN = PG 387
            Grundmann & Gröschel, Wesermünde                (Ge)
08.09.1939  an Kriegsmarine: (erfaßt)
07.09.1939  Umbaubeginn bei Schulte & Bruns, Emden
07.10.1939  Fertigstellung
05.10.1939  V 811
06.05.1940  04.20 Uhr, schwer beschädigt Westerems durch
            Mine
            05.20 Uhr, gesunken 1000 m s. Tonne Westerems-
            Süd im Schlepp V 812 (AMTSGERICHTSRAT PITSCHKE)
26.05.1940  gehoben
            repariert
12.12.1940  wieder in Dienst
28.02.1944  02.10 Uhr, kollidiert nw. Hoek van Holland:
            52.01,9 N / 03.56,1 E mit deut. Vorpostenboot
            V 1309 (KAPITÄN STEMMER = HH 3)
            V 1309 (KAPITÄN STEMMER = HH 3) gesunken
      1945  Tonnenleger Oslo
04.09.1945  zurückgegeben
   12.1945  Rückbaubeginn zum Fischdampfer bei Bauwerft
   02.1946  Fertigstellung
01.02.1948  HUGO HOMANN = BX 323
            Grundmann & Gröschel, Bremerhaven               (Ge)
      1952  HUGO HOMANN = BX 323
            Partenreederei
            (K-R:) Grundmann & Gröschel, Hochseefischerei,
            Bremerhaven                                     (Ge)
   01.1955  HUGO HOMANN = BX 323
            Partenreederei
            (K-R:) Grundmann & Gröschel Hochseefischerei KG,
            Bremerhaven                                     (Ge)
   03.1955  verkauft an
            Einar Bergseth and others, Kristiansund         (No)
            Vertragsrücktritt
01.08.1955  verkauft zum Abbruch an Eisen & Metall KG Lehr
            & Co., Bremerhaven
24.09.1955  Abbruch begonnen in Bremerhaven
19.10.1955  Abbruch beendet
Gruß Hans
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: Urs Heßling am 11 Juli 2018, 10:05:13
moin,
Danke und :TU:) dem Fachmann :MG:

Der Quelle u-boat.net kann man entnehmen und hinzufügen :
V 811 had been mined and damaged on 5 May 1940 and was towed to Den Helder, Netherlands for repairs.

Die Vermutung ist erlaubt, daß V 811 im Juni und Juli 1940 beschädigt in einem Hafen im Emsbereich (Emden, Delfzyl ?) lag und auf einen Platz in einem Reparaturbetrieb wartete.

Gruß, Urs
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: HJH am 11 Juli 2018, 12:14:08
Nach KTB der 8. Vorpostenflottille:
HUGO HOMANN wurde nach der Hebung zunächst nach Emden gebracht und dann im August 1940 in die Niederlande zur weiteren Reparatur überführt.
Wo geht aus dem KTB nicht hervor, die Wiederindienststellung am 12. Dezember 1940 erfolgte aber in Rotterdam.
Die Reparatur war wohl äußerst mangelhaft, so daß umfangreiche Nacharbeiten bis zum 27. Januar 1941 in Wesermünde erforderlich waren.
Gruß Hans

Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: t-geronimo am 11 Juli 2018, 13:10:21
Zitat von: Nikalx7 am 11 Juli 2018, 00:57:34
... Berichte der Seiten Historisches-Marinearchiv... dass das brit. U-Boot HMS Sturgeon am 04.08.40 das Vorpostenboot im Schlepp der Tug Memmert angegriffen hatte...

Wo steht das?
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: Urs Heßling am 11 Juli 2018, 13:30:18
moin,

hier https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=3697

Gruß, Urs
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: t-geronimo am 11 Juli 2018, 13:38:45
Ah, danke.  :TU:)
Titel: Re: V811 Hugo Homann
Beitrag von: Nikalx7 am 12 Juli 2018, 16:35:55
Dank an alle für die Klärung des Falles

Gruß Nikalx7