Tag auch
Ich hab da gerade ein Buch am Wickel, in dem ein Photo der Hessen
als Zielschiff abgebildet ist.(sieht echt gemein aus)
Darin steht:
Am 12. November 1934 wurde das Linienschiff Hessen außer Dienst gestellt
und nach einem Umbau am 1. April 1937 als Zielschiff in Dienst gestellt.
Die Rede ist hier von einem Ferngelenkten Zielschiff!!
Meine Frage ist nun:
Wie wurde diese "Fernlenkung" realisiert?
Könntet Ihr mir da weiterhelfen? Habt Ihr da mehr Informationen?
Gruß:
chrischnix
Die Fernlenkung der Zielschiffe HESSEN und ZÄHRUNGEN erfolgte per Funk von Fernlenkbooten aus. Ich habe meine Unterlagen hier und jetzt nicht zu Griff, meine aber das es sich um die Boote BLITZ und STRAHL handelte.
@Scheer
Danke erstmal, das ist ja schon mal etwas.
Ich würde schon gerne wissen was da so umgebaut worden ist. ich meine in Bezug auf den Antrieb. Die Hessen war ja nun nicht gerade so ein Schiff,
wo man sagen konnte, so, jetzt starten wir mal die Motoren und lassen das ganze per Funk mal so durch die Gegend fahren.
Meine gelesen zu haben das die Hessen nach dem Krieg nach Russland gegangen ist und da noch eine Zeit weitergefahren ist, als was???
Die werden sich doch wohl kaum die Mühe gemacht haben wieder an dem Antrieb rumzubasteln oder?
Die Hessen ging am 2.1.46 von WHV aus nach Libau, wo sie sechs Tage später ankam.
Am 3.6.46 wurde sie in Tsel umbenannt und diente dann bis 1950 weiter als Zielschiff, insofern war die Fernlenkung bestimmt weiter an Bord.
1950 wurde das Schiff dann abgewrackt.
http://www.german-navy.de/kriegsmarine/ships/misc/hessen/history.html
@ t-geronimo
Wenn man mal auf der von Dir angegebenen Seite die Hessen vergleicht
zwischen vorher und nachher, so stellt man fest das der Umbau auch äußerlich ganz schön gewaltig war. Die Hessen wurde 1902 auf Kiel gelegt.
Außerdienststellung 1934, Umbau 1937! D.h. für einen über 30 Jahre alten Dampfer ein ganz schöner Aufwand, oder?
Wenn denn die Zeichnungen stimmen, wurde sogar der Bug verändert.
Bei der Zähringen war es ähnlich.
Und dann noch der evt. Maschinenumbau dazu. Ich hätte gerne gewußt
was das Schiff 1950 bei der Abwrackung für eine Maschine gehabt hat.
@Scheer
Für weitere Infos über die "Blitz" und "Strahl" wäre ich Dir sehr dankbar
( auf die Knie fallend :wink: )
Gruß:
chrischnix
Wahrscheinlich hat sich der Umbau deshalb gelohnt, weil sie recht standfest war.
Schließlich wußte man ja, daß man ein Zielschiff für GU, SH, BS und TP brauchte. Und für die Kreuzer. Und vielleicht schon vorher eins für die Erprobung der neuen Geschütze?
Und Hessen hat die Treffer ja auch recht gut weggesteckt.
Ich weiß aber auch nicht, ob man wirklich 3 Jahre an ihr rumgebaut hat, das war ja in etwa die Bauzeit eines neuen Schlachtschiffes.
Vielleicht hat sie auch nur 'ne zeitlang an irgendeinem Pier gelegen.
ZitatUnd Hessen hat die Treffer ja auch recht gut weggesteckt.
Oder die Anderen haben schlecht geschossen? :)
Spaß beiseite, Du hast natürlich recht. Immerhin sind die Russen anscheinend ja noch bis 1950 damit unterwegs gewesen.
Zitat
Ich weiß aber auch nicht, ob man wirklich 3 Jahre an ihr rumgebaut hat, das war ja in etwa die Bauzeit eines neuen Schlachtschiffes.
Vielleicht hat sie auch nur 'ne zeitlang an irgendeinem Pier gelegen.
Auch dazu kann ich nicht nein sagen.
Hab übrigens in einem Buch noch den Deckplan und eine Querschnittszeichnung der Zähringen gefunden. Bei Interesse scan ich es ein!
Ich hoffe der Scanner hält noch ein wenig durch! Den Geräuschen nach zu urteilen hört es sich eher wie ein kaputtes Getriebe an :shock:
Schöne Grüße:
chrischnix
Könnte ich Recht haben, dass eine kleine Crew auf dem Schiff blieb, um die Triebwerke zu bedinen? Glaube mich daran zu erinnern, dass einige wenige dort waren.
mfg
alex
Hallo alex
ZitatKönnte ich Recht haben, dass eine kleine Crew auf dem Schiff blieb, um die Triebwerke zu bedinen?
Also das glaube ich nicht. Dann müßte man sich ja fragen warum man dann ein Fernlenkboot bräuchte? Wenn sowieso eine kleine Crew an Bord wäre
könnte Diese gleich auch die Steuerung mit übernehmen.
Die Frage wäre dann aber, wie die Maschienen bedient, bzw überwacht wurden?
- Kohle-Dampfmaschinen brauchen eine relativ große Bedienung, um zu funktionieren (Kohlenachschub)
- Ölfeuerung bedarf auch einer Überwachung, wenn auch nicht so groß, wie bei Kohlefeuerung
- Dieselmotoren könnten theorethisch von alleine laufen, müssen aber irgendwie gestartet und abgestellt werden. Ging dann die Besatzung nach dem Anwerfen der otoren von Bord, und danach wieder an Bord?
Die Frage sollte zuerst geklärt werden, welche Maschinen das Schiff überhaupt hatte.
mfg
alex
Hallo Alex
Als die Hessen und die Zähringen als Zielschiffe in Dienst gestellt worden
sind konnte man sicher alles von dem ausgebauten Material, wenn auch nur als Rohstoff, gebrauchen.
Das würde heißen das die Dampfer ziemlich "leicht" wurden.
Mußten Sie denn eigentlich mit eigener Kraft zum Zielgebiet laufen?
Und: Wenn diese Schiffe jetzt ja nur noch eine "Hülle" waren würde hier nicht sogar nur ein große E-Motor reichen? Den Strom hierfür könnte man durch eine kleine Dieselmaschine erzeugen. Sozusagen: Diesel-Elektrisch
Ich gebe zu das klingt vieleicht ein wenig merkwürdig, ich will aber keinen Punkt ausser Acht lassen. Ich möchte einfach nur wissen, wie zu damaligen Zeiten eine "Fernsteuerung" realisiert worden ist.
Oder verstehen wir den Begriff "Fernlenkschiff" nur vekehrt?
Was sagst du dazu?
Gruß:
chrischnix
@Huszar und Chrischnix,
Gröner schreibt zur "Zähringen" folgendes:
""Zähringen" als Zielschiff nur noch 2 stehende 3zyl. 3fach Expansionsmaschinen (2 Schrauben mit 4,8m Durchmesser) in 2 Maschinenräumen. 2 Marine-Ölkessel in 2 Kesselräumen, vollautomatische, durch FT gesteuerte Anlagen."
@Spee
Grummel,grummel, fehlen noch Bücher,Grummel :?
Danke Spee, das wir darüber geschrieben haben :wink:
Ist ja denn ein ganz schöner Aufwand, nur für ein Zielschiff!
Zitat:nur noch 2 stehende 3zyl. 3fach Expansionsmaschinen (2 Schrauben mit 4,8m Durchmesser) in 2 Maschinenräumen. 2 Marine-Ölkessel in 2 Kesselräumen, vollautomatische, durch FT gesteuerte Anlagen."
Alleine: "nur noch"!!!
Gruß:
chrischnix
@Chrischnix,
weil die "Zähringen" im Original ein 3-Schrauber war und als Zielschiff nur noch ein 2-Schrauber, also vorher 3 Expansionsdampfmaschinen hatte.
@Spee
Ich will ja jetzt keine Erbsen zählen, aber:
Für ein Zielschiff hätte eine Schraube hätte auch gereicht und zwar die mittlere, da kann im Gröner stehen was will! Die ganze Steuerung wäre dann
doch wohl einfacher gewesen.
Ungewöhnlich ist das schon, mal sehen ob ich da noch mehr in Erfahrung bringen kann.
Grüße:
chrischnix
Naja, aber mal als Einwand: Wenn ich schon ein echtes Zielschiff habe, will ich auch eins haben, was wenigstens ein bißchen schnell ist, oder? Und auch mal die eine oder andere Kursänderung macht, oder?
Hat vielleicht eine Schraube nicht gereicht? Denn wenn ich ein Ziel habe, welches nur mit wenigen Knoten dahin tuckert, kann ich auch fast ebensogut gleich auf ein festes Ziel schießen.
So stelle ich als Zivi und somit nicht-Artillerist mir das jedenfalls vor.
@t-geronimo
Also Kursänderungen lassen sich mit einer mittleren Schraube, dank der günstigen Lage vor der Ruderfläche besser und schneller bewerkstelligen.
Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht, wenn schon, denn schon.
Ich jedenfalls stelle mir das nicht einfach vor, zwei Expansionsdampfmaschinen am laufen zu haben.
Gruß:
chrischnix
Hallo.
1. Zielschiff "Tsel" und das Schiff der Radioverwaltung "Vystrel" (ex-V185).
2. Die Auslagerung des Wassers aus den Kesselnabteilung "Vystrel" 13.07.1946.
3. Auf der Heck "Vystrel".
Das Foto aus der Kollektion Boris Eisenberg.
Schöne Grüße
Alex
@ Alex
Bild 1 zeigt (noch) "Blitz"/"Hessen" im September 1938 im Zusammenhang mit einer Artillerieschießübung der Kriegsmarine.
(Quelle: URBAHNS/BREYER,`Logbuch Visuell´, München 1971 - dort als Farb-Dia!)
Gruß
OWZ
@OWZ
danke! top
Hallo!
Mich hat eine Email erreicht von unserem Neu-Mitglied halina (http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=profile;u=2216) erreicht (es gab Probleme mit der Registrierung, aber jetzt ist er aktiv).
Er bat mich, sie hier zu veröffentlichen und ist dann für Fragen offen.
Hallo,
als ehemaliger Angehöriger des Fernlenkverbandes möchte Ihnen einige Fakten an die Hand geben, die evtl. für Sie interessant sind.
Wie bekannt bestand der Verband aus den Zielschiffen Zähringen und Hessen mit den Fernlenkbooten Komet und Blitz. Ende der zwanziger Jahre wurde der Verband in Wilhelmshaven von Kapitän zur See Wagner aufgestellt.
Zuerst wurde die Zähringen mit Komet umgerüstet. Die Zähringen behielt die alten Zylinder-Dampfmaschinen und konnte somit mit nur 3 Fahrtstufen nur vorwärts fahren. Für die Überwachung und Steuerbefehle war in der Zentrale ein Hebdrehwähler installiert wie er auch in den alten Telefonzentralen benutzt wurde, somit konnten nur 99 Manöverbefehle und Überwachungen vom Leitboot Komet gesendet und empfangen werden auf einer Festfrequenz. Der Sicherheitsabstand zwischen Komet und Zähringen betrug ca. 3 seemeilen. Das Schiessen erfolgte mit 15cm +21cm-Granaten, die jedoch nur 10% der Gefechtsladung hatten. Die Leerräume wurden zunächst mit Kork gefüllt wofür eine ganze Jahresernte aus Portugal notwendig war. Wegen den Schwelbränden wurde der Kork durch leere Fässer ersetzt.
Die Fernlenkleitung sowie die Besatzung der Fernleitboote blitz und Komet waren mit Marinepersonal besetzt, das technische und seemännische Personal der Hessen und Zähringen bestand aus Angehörigen der Marinewerft Wilhelmshaven.
1937 wurde dann die Hessen mit Blitz in Dienst gestellt. Die Hessen erhielt Turbinenantrieb auf 2 Wellen und kam auf 18 Knoten. Es wurde eine moderne Leitzentrale installiert mit Multifrequenzsystem, so dass beliebig viele Kanäle für Manöverbefehle und Überwachung zur Verfügung standen. Das Schiff konnte somit vorwärts und rückwärts fahren, sich einnebeln und Mündungsfeuer simulieren.
Auf der Hessen befand sich ein Schutzraum, so dass beim 15cm-Schiessen die Wache an Bord bleiben konnte. Das hatte den Vorteil, dass umgehend nach Gefechtsschluss die Trefferaufnahme erfolgen konnte. Das Personal bestand aus 2 Wachen, vor Schießbeginn ging dann die Freiwache auf den Hochseeschlepper Norden über.
Beim Schiessen mit 21cm-Granaten ging die Wache dann auf Blitz über, von dort dann zur Trefferaufnahme bei der Hessen längsseits.
Nach der Hessen-Indienststellung ging die Verbandsleitung dann an Kapitän zur See Schloifer und Kapitän zur See ing. Pagen über. Da Anfang 1943 die Nordsee zu unsicher wurde, erfolgte im März die Verlegung der Schiffe nach Swinemünde. Die Leitung wurde in Misdroy installiert.
Das Schießgebiet betraf die gesamte Ostsee, so dass außer Swinemünde auch Kiel und Gotenhafen zu unseren Reparaturhäfen zählten, dort waren auch Ersatzschornsteine deponiert.
Ende 43 wurde dann der Schießbetrieb mit der Zähringen eingestellt und die technischen Einrichtungen von Komet und Zähringen auf der Gneisenau in Gotenhafen deponiert.
Ich selbst war noch bis Mitte 1944 auf der Hessen beim technischen Personal.
es grüsst euch Günter Seiss
Hallo halina,
in Deinem - außerordentlichen - Bericht ( top) schreibst Du vom "Schießen mit 21cm-Granaten". Meines Wissens hatte kein Schiff der KM dieses Kaliber - sicher gibt es dafür aber eine einfache Erklärung??
Gruß
OWZ
Zum Zielschiff Zähringen gibt es in der Buchreihe
Neues Universum Ausgabe 1928 oder 1929 einen ca 5 seitigen Beitrag mit paar Fotos in dem die Konversion zum Zielschiff populärwissenschaftlich abgehandelt wird
soviel ich mich erinnere konnte es auch ferngelenkt einnebeln
beschrieben ist auch die Fernsteuerungsanlage und die Ausstaffierung mit Kork einfache Grundrisszeichnungen waren auch dabei
infolge Umzug ist unser Buch leider abhanden gekommen
Edit hab mal ein bissel recherchiert
Der Artikel heißt
Neue Probleme der Fernlenktechnik Seite 242 zu finden in Band 50 von 1929
Ich bedanke mich für diesen authentischen Bericht mit diesen drei Fotos. Der Vorläufer, die alten BADEN mit dem Schlepper WOTAN längseits und 2x die HESSEN. Markant hier einer ihrer völlig zerschossenen Schornsteine vor dem Tausch. Den Hoheitsadler führte sie, wie im Bild zu sehen völlig unüblich am Turmmast. Wenigstens in Friedenszeit.
Ich möchte dies gleich mit einer Frage an den Zeitgenossen verbinden: bei Auslieferung an die UdSSR führte das Schiff eine Flakbewaffnung. Ist dazu etwas überliefert ??? Wann kam sie an Bord ?
Reinhard
Eben noch wollte ich nach der "Trefferaufnahme" fragen, aber nachdem ich das Bild vom Schornstein gesehen habe, erübrigt sich diese :roll:! Wie die Flak an Bord kam? Nun, ich nahme mal an, dass es irgendwann keine Übungsfahrten mehr gab. Da wurde dann nur noch auf echte Ziele geschossen und die "Hessen" erhielt ihre Flabewaffnung so, wie die meisten Schiffe dieser Zeit.
Übrigens hatte sie schon im 1. WK Ballonabwehrkanonen getragen. Am 12.12.1916 wurde sie ausser Dienst gestellt, desarmiert und diente damals schon als Zielschiff. Es wurde scherzhaft "SMS Langsamste Fahrt" genannt, weil dieser Warnhinweis auf ihrem Rumpf gemalt wurde :-D!
Hallo Reinhard - wenn meine Literatur stimmt - habe manchmal Zweifel- hatte die "Hessen" ab 1.04.1937 keine Bewaffnung mehr an Bord. Zitat:" 2 Schornsteine wurden entfernt,ein neuer Vorsteven gebaut, die Geschütze aus-, Turbinen eingebaut, jedoch keine Korkfüllung "
Bis zum Kriegsende als Zielschiff zusammen mit dem Leitboot "Blitz" bzw. "Komet".
Wenn ich davon ausgehe das die "Hessen" bis 45 als Zielschiff fuhr und somit im Einsatz war- was sollte dann Flak an Bord ? Wäre doch unter Umständen mit "wegradiert" wurden.
Gruß-Trimmer-Achim
Hallo,
bei Ablieferung nach Osten ist an Bord der HESSEN am 02.06. 1946 in Wilhelmshaven mittschiffs an Bb eine Flak zu erkennen. Würde ich als moderne 10,5 cm ansprechen.
Zuletzt wird die HESSEN sicherlich keine Zielschiff-Funktion mehr gehabt haben. Ausgerüstet zum Eigenschutz oder zu Versuchen.
Siehe:
Koop/Galle/Klein - Von der Kaiserlichen Werft zum Marinearsenal - Seite 95
Reinhard
Hallo.
Zielschiff "Tsel" 1951-1956 (Quelle - kortic.borda.ru)
Schöne Grüße
Alex
Hallo.
Zerstörer SLAVNYJ und TSEL. Aus der Sammlung S. Haritonow (Sankt-Peterburg, Russland).
Schöne Grüße
Alex
Lieber Herr Günter Seiss,
es hat mich erfreut, in einer Zuschrift vom 03. August 2009 den Namen meines Vaters gelesen zu haben. Walter Schloifer, Kapt. z. See war mein Vater. Meine Antwort kommt sehr spät, ich weiß!, bin ich doch erst gerade in diesem Forum vor Anker gegangen. Nein, glauben Sie aus meiner Ausdrucksweise nicht, dass ich auch vom Fach bin! Weitest gefehlt! Das sind Relikte aus dem Sprachschatz meines Vaters, der 1961 in Detmold verstarb. Er liebte seinen Beruf sehr, und ich habe noch einige Unterlagen und Fotos aus seiner Zeit, besonders aber Umengen von Foto-Negativen, ungeordnet und unbezeichnet: Schiffe, Mariner, Gebäude, soweit ich es erkennen kann.
Er hat mir zu seinen Lebzeiten recht viel erzählt, z. B. seine Teilnahme am 1. Weltkrieg, der Schlacht auf den Doggerbänken, der Minenauflauf mit dem Torpedoboot "S31" vor Riga (19./20.Aug. 1915), seine Zeit als Kommandant im Rang eines Kapitäns zur See des "Fernlenk-Zielschiff-Verbandes" in Wilhelmshaven, ab 01.07.1942 in Swinemünde, von der Flucht mit dem "BLITZ" vom 13. bis 16. März 1945 von Sv. nach Neustadt/Holst.
Haben Sie selbst Kenntnisse über meinen Vater? Auch interessieren mich Informationen über meinen Stiefbruder HANS-GEORG SCHLOIFER (1921-1945). Er starb beim Untergang eines U-Bootes in den letzten Kriegsjahren im Riga'schen Merrbusen (Oberleutnant?)
Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich doch einfach an mich. Ich freue mich aber auch über Nachrichten und Fragen anderer Interessenten.
Mit den besten Grüßen
Eckart Schloifer (auch fb!)
Oberleutnant zur See Hans-Georg SCHLOIFER (Crew X/40) verstarb als 1. Wachoffizier auf U-482 am 25.11.1944, möglicherweise auch erst am oder um den 07.12.1944.
... siehe auch hier (http://www.ubootwaffe.net/ops/boat.cgi?boat=482) und hier (http://www.ubootwaffe.net/crews/crews.cgi?uquery=1;boatnum=482)
Quelle: ubootwaffe.net
Sehr interessantes Thema mit Teilnahme von Zeitzeugen und dessen Kinder! So sollte es öfter sein.
Walter Schloifer
Geboren 15.5.1893 Berlin Lichterfelde
Kapitän zur See 1.2.1943
Fernlenkgruppe Hessen, führer 7.1935-12.1939
Fernlenkverband, Verbandschef 12.1939 - Ende
Entlassen 27.1.1946.
Gruss,
Maurice
von halina erhielt ich eine Nachricht für OWZ, die ich hier einstelle:
hallo owz,natürlich hast du recht,auf den 3 schweren kreuzern hipper,prinz eugen und blücher gab es nur die 20,3 cm sk , bei uns an bord nannte man halt heute findet das 21cm schiessen statt.
grüsse halina
hallo reinhard,auf deine frage möchte ich als zeitzeuge kurz eingehen. auf der HESSEN und ZÄHRINGEN waren zu keiner zeit geschütze
installiert,beide schiffe fuhren mit werftbesatzung der KMW-wilhelmshaven und unter reichsdienstflagge.auch der hoheitsadler war an der
mastverkleidung bis zum schluss vorhanden.die auf uns schiessende flotteneinheiten mussten im ernstfall dann auch die luftabwehr übernehmen. wenn auf deinem foto eine 10,5 cm sichtbar ist kann es sich nur um ein beutegeschütz handeln was die russen auf dem weg
nach libau mitgenommen haben.
es grüsst dich halina
Hallo Halina,
ich hätte da mal paar Detailfragen
im Herbst 1941 haben Tirpitz mit der 38cm SK und Scheer mit 28 cm SK auf Hessen geübt.
Kannst du dich vielleicht noch erinnern wieviele Anläufe geübt wurden und auf welche Entfernungen die Übungen stattfanden, wieviel Schuß verschossen wurden.
So viel ich weiß ist da an amtlichen Dokumenten nichts mehr verfügbar so ist jed Information sehr wertvoll
Vielen Dank
Hallo Forum, erst einmal ein Frohes Neues Jahr!
Zur ominösen Flakbewaffnung der Hessen, lt. den Büchern "Von der Emdem zur Tirpitz", wo dieses Bild der Hessen mit dem auf Deck abgestellten 10,5 cm Geschütz mit Schutzschild ebenfalls auftaucht, heißt es, dass es sich dabei um ein Beutegeschütz handelt, welches von den Russen zwecks Abtransport kurzerhand einfach so an Deck abgestellt wurde.
Wenn ich mir das Geschütz so anschaue, neige ich anhand der Form des Turmes/Schildes zu sagen, dass es sich dabei um den Geschütztyp handelte, welcher als Hauptbewaffnung auf den Flottentorpedobooten gefahren wurde.
Warum die Russen dieses Geschütz, wahrscheinlich aus dem Arsenal, mitnahmen, weiß ich nicht. Eingeführt wurde diese Waffe in der Sowjetmarine nie, aber vielleicht musste ja ein reparaturbedürftiges Beuteboot damit ausgestattet werden? Wer weiß?
Viele Grüße
Ehrlich gesagt und mit seemännischem Realismus gesehen, stellt man so eine Waffe nicht so einfach an Deck. Dieses Geschütz an Stb (vielleicht auch an Bb korrespondierend ?) war seefest installiert!
Sonst hätte man sie schon besser den ständigen LIBERTY-Transportern mitgeben können, die die Wilhelmshavener Werftausrüstung samt kompletter Krane usw. gen Osten gefahren haben. Welche Werft wurde damit als übrigends als Reparationsleistung neu ausgerüstet?
REINHARD
hallo forumsfreunde,wie die 10,5 cm auf die hessen kam ist mir unerklärlich.ich selbst war noch im herbst 1945 auf der hessen zu besuch als
das schiff für die ablieferung vorbereitet wurde,da konnte ich kein geschütz erkennen und wer vom werftpersonal sollte die kanone wohl
bedienen können.ist es evtl. möglich das foto mal einzustellen???
grüsse halina
Hallo,
das Foto einzustellen, werde ich aus Gründen des Copyrights nicht, ich kann da nur auf die bereits genannten Bände verweisen.
@ Reinhard, heute würde man so ein Geschütz wohl anders transportieren, wir reden hier aber von 1945. Ob es für die Überfahrt vielleicht auch gelascht oder notdürftig montiert war, um es einigermaßen seefest zu transportieren, ist auf dem Foto nicht zu erkennen.
Ich habe nur die Bildunterschrift sinngemäß genannt, allerdings habe ich beim Abzug der russischen Truppen aus Deutschland in der ersten Hälfte der 90er Jahre Ähnliches auf russischen Schiffen gesehen, schätze das so einiges an Material danach auf dem Grund der Ostsee landete.
Auch diverse "Autotransporte" von westlichen Gebrauchtwagen auf russischen Schiffen waren haarsträubend, wunderte mich, dass die auslaufen durften!
Habe mir gerade das Buch aus dem Regal geholt, das Foto ist auf S. 31 von Band 1 der Bände "Von der Emden zur Tirpitz" der Autoren Breyer/Koop zu sehen.
Das Foto zeigt die Hessen zusammen mit dem Kreuzer Nürnberg in Wilhelmshaven klar zum Auslaufen für die Ablieferungsfahrt nach Libau.
Das Geschütz steht auf der Backbordseite an Deck, auf der Steuerbordseite ist keines zu erkennen. Bei dem Geschütz soll es sich laut der Bildunterschrift um ein 10,5 cm SK C/32 MPLC/32 g.e. handeln, was immer das auch heißen mag.
Von der Form des Schildes erinnert mich das Geschütz, wie schon gesagt, an die Hauptbewaffnung der Flottentorpedoboote.
Viele Grüße
lösch mal die Emaíladresse
ansonsten nochmal vielen Dank für den kontakt
hallo reinhard,wie bekannt verliessen die den russen zugesprochenen einheiten im januar 46 wilhelmshaven mit ziel LIBAU.die übrigen werft-
ausrüstungen,sofern nicht von den engländern als filetsstücke mitgenommen,gingen mit russischen dampfern nach MURMANSK.gruss halina
moin moin, von einem kooperativen forumsmitglied wurde mir das letzte foto der HESSEN beim ausschleusen in wilhelmshaven am 2.1.46
gemailt.daraus lässt sich wohl die schlussfolgerung ziehen,dass die besagten 10,5 cm-kanonen an bord wohl schon in gotenhafen installiert
wurden,nachdem keine schiessübungen mehr stattgefunden hatten und der rückmarsch nach westen eingeleitet wurde und somit das schiff
sich im angriffsfall verteidigen konnte.
gruss halina
Heute bekam ich einige Ausgaben aus der Kriegsjahren der Marine Rundschau. In das Heft von August 1939 steht ein 6seitiges Bericht; Der Fernlenkverband, Seine Entstehung, Seine Entwicklung und sein Wert, von Kapitän zur See Heinrich Wagner.
Wenn Interesse besteht kann ich das einscannen und hier zeigen.
Gruss,
Maurice
hallo maurice , kpt.z.S. Heinrich Wagner hat sicher grosse Verdienste am Aufbau des Fernlenkverbandes den er bis Ende
1939 geführt hat . Ich könnte mir vorstellen dass einige Forumsmitglieder sicherlich am Inhalt interessiert sind.
grüsse Halina
Hallo Maurice,
mich würde der Bericht auch interessieren. :O/Y
MfG
Frank
Der etwas über 5 Seiten lange Artikel mit 4 Abbildungen ist durchaus interessant zu lesen ...
Leider muss ich feststellen das es schwer, so nicht unmöglich ist das Bericht zu scannen oder fotografieren ohne das Heft zu zerstörern. Die rechter Seite geht gut, jedoch jeder Linke Seite ist gebogen und deswege nicht 100% fest zu legen.
Gruss,
Maurice
Hallo Maurice!
Falls Du eine Digital-Kamera hast, fotografier doch die Seiten einfach. ;)
Da ich den Jahrgang 1939 der Marine-Rundschau in Buchform mit gut erhaltener Bindung besitze, konnte ich brauchbare Scans des Artikels zu einer pdf (Größe 1,55 MB) zusammenstellen.
Interessenten schicke ich die Datei gerne per Email ...
Thorsten,
Das meine ich, dann sieht es so aus.
Gruss,
Maurice
Maurice, besser geht es, wenn Du das Buch nicht ganz aufklappst, sondern nur Winkel von etwas über 90 Grad. Allerdings brauchst Du dann eine zweite Person, die das Buch so hält :-(
Zitat von: kgvm am 04 März 2012, 20:40:33
...Allerdings brauchst Du dann eine zweite Person, die das Buch so hält...
Endlich dürfen unsere Frauen und Freundinnen auch mal am Hobby "Marinegeschichte" teilhaben... :-D
Hallo,
ich würde ja gern auf das Angebot in Antwort #6 zurückkommen (Decksplan "Zähringen"). Nun ist Crischnix ja leider aus dem Forum ausgeschieden, könnte aber vielleicht sonst noch jemand weiterhelfen (Scan eines Decksplans oder Literaturhinweis)?
Grüße
OWZ
Moin Moin,
mein Großvater August Schalinski wurde Anfang Januar 1945 als Matrosenstabsgefreiter von der Hafenschutzflotille Cuxhaven zum Fernlenkverband (Zielschiff Hessen) versetzt. Laut einer Einzahlungsquittung (bei der 12. Sicherungsflotille in Nyborg) war er dann Matrosenoberstabsgefreiter. Die Hessen hat er in Wilhelmshaven am 10.09.1945 als Seemann verlassen.
Mich interessiert nun die Tätigkeit der Hessen in dieser Zeit, denn bisher war gerade für diesen Zeitraum nichts zu finden.
cuxnagus
Moin , vom Fernlenk-Zielschiff "HESSEN" noch einige Fotos als Erinnerung an längst
vergangene Zeiten mit einem damals schon hohem Technologie-Niveau .
Gruss Halina
Bild #1 Die "Hessen" noch im Dienst der Reichsmarine bis 1934
Bild #2 Das Zielschiff noch ohne Trefferschäden , aber selten zu sehen
Bild #3 Die "Hessen" mit Fernleitboot "BLITZ" und vorweg die "Admiral Hipper"
auf der Fahrt zum Schiessgebiet vor Bornholm
Bild #4 Das Schiff zusammengeschossen , nun gehts ab in die Werft
Bild #5 Die "Hessen" als Eisbrecher im Einsatz vor Gotenhafen 1940
Bild #6 Wohl eines der letzten Fotos vom Schiff mit russischer Kennung
Hallo hier noch 2 AK (da bald Ostern ist 1AK-Hessen)
Moin Hartmut , danke für das Osterei , bald ist es ja soweit . Grüsse Günter
moin, Günter,
Zitat von: halina am 05 März 2013, 16:12:14
... Erinnerung an längst vergangene Zeiten mit einem damals schon hohem Technologie-Niveau .
Gutes Stichwort ... eine Frage, die mich schon einmal umtrieb, an den Experten ...
Wie
genau funktionierte eigentlich die Fernlenkung durch "Blitz" ?
Setzte ein primitiver "Rechner" auf der "Hessen" ein Funksignal (Morsebuchstaben ?) z.B. in
"Backbord 10" um ? :wink:
gruß, Urs
Also ohne auch nur irgendwas über die Steuerung der Hessen zu wissen, vermute ich mal man hat es "einfach" mit Frequenzmodulation gemacht. Das war damals eine wirklich neue Technik und hätte es erlaubt mit verschiedenen Kanälen verschiedene Funktionen zu steuern.
Vielleicht hat ja jemand mehr Ahnung davon und kann mal wirklich in die Details gehen.
Gruß
Thomas
Moin Urs , im Alter von 17 Jahren auf der "Hessen" war ich sicherlich noch kein
Experte der im Fernlenk-System tätig war , mein Arbeitsgebiet war hier der Über-
Wachungsbereich der elektrotechnischen Einrichtungen an Bord . Möchte Dir aber
auf Deine Frage antworten , soweit mir diese Technik bekannt war .
Die Fernsteuerung wurde hier mit dem Mehrfrequenz-Wahlverfahren realisiert , hier
wird auf eine Trägerfrequenz eine unterschiedliche Tonsignal-Frequenz aufmoduliert
wobei die Zahl der Tonfrequenzen gleich der Fernsteuerkanäle ist , die dann im
Empfänger der "HESSEN" demoduliert wurden und mittels RC-Glieder und Steuer -
Relais die Antriebe der Rudermaschine ,die Turbinensteuerung usw. in Gang setzten.
Ausserdem wurden auch auf diese Weise Einnebelung und Mündungsfeuer realisiert.
Auf dem Zielschiff "Zähringen" wurde das sogenannte Impuls-Wahlverfahren
eingesetzt mit einem Heb-Drehwähler wie auch früher in der Telefon-Anwahl zur
Anwendung kam mit max. 100 Steuerkanäle und einer Festfrequenz , diese Technik
war aber sehr störanfällig , insbesondere bei Erschütterungen .
Gruss Günter
moin, Thomas und Günter,
Danke top :MG:
Gruß, Urs
Hallo Günter,
Wieder schöne Bilder top top top
:MG:
Rüdiger
Obwohl der Physiker und Ing. Nikola Tesla bereits 1898 in New York ein funkfern -
gesteuertes Schiffsmodell vorführte und diesen Entwurf auch zum Patent anmeldete,
dauerte es recht lange bis diese Technik erst Mitte der 20er Jahre vom Reichsmarine-
Amt übernommen wurde und dann zum Bau des ersten Fernlenk-Zielschiffes
"Zähringen"geführt hat mit Indienststellung 1928
Mit einem kurzen Rückblick in die Vergangenheit sei noch erwähnt , dass auch die
Kaiserliche Marine bestrebt war möglichst ein reales Gefechtsschiessen der Flotte
zu ermöglichen , wozu man natürlich auch Zielschiffe benötigte . Dies wurde denn
auch realisiert mit dem Umbau der ausserdienstgestellten Panzerkorvetten der
"Sachsen-Klasse" dies war auch das Typ-Schiff, gebaut in Stettin und in Dienst
gestellt 1878 mit einer Verdrängung von ca.7.600 t,die Länge 98 meter ,zunächst 4
Schornsteine ,ab 1896 nur 1 ,ab 1910 Zielschiff,1919 in WHV abgewrackt.
Gruss Halina
Anmerk. Einige Angaben zur "Hessen" auch in der Antwort # 22
Im Anhang noch 3 Fotos aus alter Zeit
Bild # 1 Ein Schwesterschiff der "Sachsen" , die "Baden" vor dem Umbau mit noch
4 Schornsteinen , auch als Zielschiff umgerüstet
Bild # 2 Die "SMS Sachsen" nach dem Umbau mit einem Schornstein
Bild # 3 Die "Sachsen" als Zielschiff mit aufgesetzten Zielscheiben , sieht aber so
aus , als wenn auch der Rumpf durchlöchert wurde
Zitat von: Cuxnagus am 19 Dezember 2012, 11:38:22
Moin Moin,
mein Großvater August Schalinski wurde Anfang Januar 1945 als Matrosenstabsgefreiter von der Hafenschutzflotille Cuxhaven zum Fernlenkverband (Zielschiff Hessen) versetzt. Laut einer Einzahlungsquittung (bei der 12. Sicherungsflotille in Nyborg) war er dann Matrosenoberstabsgefreiter. Die Hessen hat er in Wilhelmshaven am 10.09.1945 als Seemann verlassen.
Mich interessiert nun die Tätigkeit der Hessen in dieser Zeit, denn bisher war gerade für diesen Zeitraum nichts zu finden.
cuxnagus
Hallo
Könnte das die Hessen in Nyborg 1945 05 sein?
https://www.awm.gov.au/collection/P00687.473
auf einem anderen Foto awm P00687.474 im Hintergrund DEMAG Kran
Moin Beate ,
Danke für die interessanten Aufnahmen , das erste Foto zeigt die "HESSEN " vor Anker liegend bei Nyborg zusammen
mit dem Fernleitboot " BLITZ " längsseits und einem Begleitschiff . Der Verband lief zunächst von Gotenhafen bzw.
von Swinemünde kommend im März 1945 Neustadt an , von dort beordert mit Stopp in Nyborg auf dem Weg nach Wilhelmshaven mit Beseitigung der Trefferschäden und Neuanstrich zwecks Ablieferung an die SU .
Das 2. Foto zeigt nach meiner Meinung die "Hessen " im Frühjahr 1945 , wahrscheinlich vor Gotenhafen .
Grüsse Günter
Edit : In Nyborg erfolgte auch wohl die Beschlagnahme durch die Engländer , denn die "Hessen " ist bereits ohne
Dienstflagge zu sehen , an der Mastspitze ist erkennbar wahrscheinlich die Signalflagge - C- ( für Capitulation )
alle Fahrzeuge der Kriegsmarine mit deutscher Besatzung mussten diesen Stander am Mast führen .
Hallo Günter,
Danke für Deine Ergänzungen.
Die Fahrt von Gotenhafen über Neustadt nach Nyborg war mir neu.
Warst Du selbst dabei oder woher kommt die Info?
Zum zweiten Foto mit dem Kran, das ist auch aus Nyborg,
https://www.awm.gov.au/collection/P00687.474
das Foto ist z.zt nicht mehr sichtbar, aber an der Nr. zu identifizieren.
Die Australier waren ja nicht in Gotenhafen :MZ:
Hallo Beate ,
Das Aufnahmedatum des ersten Bildes wird doch mit Mai 1945 angegeben , also da war doch schon das Kriegsende ,
und zu diesem Zeitpunkt hatten die Briten das Sagen und beorderten den Fernlenkverband nach WHV .
Mir war nicht bekannt , dass der 350 t -Demag-Kran aus Gotenhafen zusammen mit der "Hessen" in Nyborg war , es
sei denn das er zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach Frankreich war und wie bekannt unterwegs kenterte .
Gruss Günter
Edit : Zu diesem Zeitpunkt war ich noch in britischer Gefangenschaft, aber daß zunächst Neustadt angelaufen wurde
ist im Forum nach meiner Erinnerung schon mal erwähnt worden .
Hallo Günter,
auf dem Foto mit dem Kran ist m.E nicht der 350t Kran, es fehlt die typische Auslegerspitze, sondern ein 100t DEMAG Kran wie er http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=15240.45 #55 im Juni 1945 in Flensburg war.
Hessen in Neustadt , ist also mit ?
Moin Beate ,
Es sieht so aus , dass es nicht der 350 t-Kran ist , obwohl dieser auch bei seiner Fahrt nach Frankreich hier bei Nyborg vorbei musste , aber das war ja wohl erst später , passt also zeitlich nicht .
Gruss Günter
Edit : Hier noch eine vergrösserte Aufnahme
Das Übungsschiessen von Einheiten der Kriegsmarine auf das Zielschiff " HESSEN" dürfte Anfang März 1945 beendet
worden sein , denn am 13.3. 1945 legte die Hessen mit Blitz in Swinemünde ab und erreichte die Neustädter Bucht erst
am 16.3. , so die Angaben des Verbandsführers Kpt.z.S. Walter Schloifer an seinen Sohn Eckart .
Wenn für den ca. 250 Sm langen Seeweg über 3 Tage benötigt wurden , so deutet alles daraufhin , dass die beiden
Schiffe in einem sehr langsamen und gesicherten Konvoi mitfahren mussten , der wohl wegen Treibminen oder Jagdbomber
mehrmals aufstoppen musste , es dürfte eine sehr abenteuerliche Fahrt gewesen sein .
:MG: halina
Edit : Es ist nicht auszuschliessen , dass die Allierten evtl. ein gewisses Interesse an der " HESSEN " und " BLITZ "
gehabt haben könnten , denn im gesamten Kriegsverlauf sind mir keine gezielten Angriffe auf diese Einheiten
bekannt geworden , obwohl diese ohne Bewaffnung leicht hätten ausgeschaltet werden können .
Bei der Verlosung der Beuteschiffe hatten die Briten jedoch Pech , die Fernlenkgruppe ging an die SU .
Hallo,
erst einmal ein großes Kompliment zum "Ausgraben" der Bilder.
Im Ostseeraum sind wahrscheinlich zwei 100t DEMAG-Kräne gelandet sein.
Der Kran aus Gotenhafen dürfte im April, zusammen mit den 350t DEMAG und Verschure Kränen, über Swinemünde weiter westwärts gelangt sein.
Ab Juni 1945 kenne ich nur die Bilder von einem Kran in Flensburg und einem Kran, mit Bombentreffer und insofern nicht einsatzfähig, in Kiel.
Später Einsatz eines Kranes bei der Demontage der Germaniawerft, da recherchiere ich noch.
Insofern ist Gotenhafen für Hessen mit Kran sehr wahrscheinlich. War Hessen eventuell auch in Flensburg?
Gruß
Markus
Zitat von: bettika61 am 28 März 2016, 15:44:39
Hallo
Könnte das die Hessen in Nyborg 1945 05 sein?
https://www.awm.gov.au/collection/P00687.473
KTB SKL Bd.68
Lagemeldung MOK Ost 13.5.1945 2320 Uhr
....
Nyborg: Zielschiff "Hessen"
....
Lage Ostsee 15.Mai 1945 0800 Uhr:
....
Nyborg: Zielschiff "Hessen"
Moin Beate ,
Ja , mit Sicherheit ist es die "Hessen" , längsseits liegt das Fernlenkboot "Blitz" , von hier aus ging die Fahrt nach WHV ,
das genaue Datum des Einlaufens ist mir nicht bekannt , denke doch nach Minenräumung der Seewege dürfte es im
August gewesen sein , denn im September 1945 hatte sie bereits einen neuen Anstrich .
Gruss Günter
Hallo,
ich bin beeindruckt, wieviel Wissen Informationen über die Zähringen und die Hessen bisher hier zusammen getragen wurden. Mein Vater - Fritz Redelfs - fuhr als ziviler Angehöriger der Marinewerft Wilhelmshaven auf beiden Schiffen war auch auf der letzten Fahrt der Hessen nach Libau dabei. Leider hat meine Mutter alle Bilder entsorgt und so freue ich mich besonders über die hier vorhandenen Informationen. Vielleicht gibt es ja noch die eine oder andere Info über meinen Vater, nach dem Krieg hatte er in WHV ein Fahrradgeschäft betrieben.
Beste Grüße
Lothar Redelfs
@deichgraf70 - vielleicht kannst du ja noch was zum Verbleib vom Fernlenkboot Komet ex-kaiserlich S 23 beitragen? Hat dein Vater dazu was erwähnt?
Nein, er hat nur das Begleitboot Blitz erwähnt.
Er hat aber von russischen Zwangsarbeitern an Bord der Hessen berichtet. Darüber ist hier im Forum nie etwas geschrieben worden.
Gruß
Lothar Redelfs
Moin Deichgraf 70 ,
Während der Liegezeit der "Hessen" in Wilhelmshaven von ca. August 1945 bis Dezember 45 wurde das
Schiff nach langer Einsatzzeit wieder überholt und neu gestrichen , bevor am 2.1. 1946 die Reise nach
Libau angetreten wurde , es ist durchaus möglich , dass für diese Arbeiten auch russische Zwangsarbeiter
eingesetzt wurden , denn zu diesem Zeitpunkt war schon bekannt , dass der Verband der SU zugeteilt
wurde . Im Oktober 45 habe ich kurz einen Besuch auf der Hessen machen können und habe dabei den
technischen Leiter für den E-Bereich H. Daniel angetroffen , der auf der "Zähringen" 1943 mein Chef war
und auch die Fahrt nach Libau mitgemacht hat , habe leider in meiner kurzen Dienstzeit auf den beiden Schiffen Deinen Vater persönlich nicht kennengelernt .
Gruss halina
Zitat von: halina am 28 März 2016, 19:16:48
Moin Beate ,
Danke für die interessanten Aufnahmen , das erste Foto zeigt die "HESSEN " vor Anker liegend bei Nyborg zusammen
mit dem Fernleitboot " BLITZ " längsseits und einem Begleitschiff . Der Verband lief zunächst von Gotenhafen bzw.
von Swinemünde kommend im März 1945 Neustadt an , von dort beordert mit Stopp in Nyborg auf dem Weg nach Wilhelmshaven mit Beseitigung der Trefferschäden und Neuanstrich zwecks Ablieferung an die SU .
Hallo,
ist bekannt wie lange der Zielschiffverband in Neustadt blieb?
Ein Zeitzeuge von der Cap Arcona berichtet, das "ein oder zwei Tage vor dem Untergang der Cap Arcona fünf KZ-Häftlinge (Russen) einen Fluchtversuch unternahmen....... Alle 5 wurden von dem in der Nähe liegenden Zielschiff "Zähringen" [sic], ..aufgefischt"
Die " Zähringen" war lt DDK Bd.5 zu diesem Zeitpunkt bereits vor Gotenhafen versenkt, Eine Verwechselung des Zeitzeugen mit dem Zielschiff HESSEN liegt nahe .
Edit: der o.g.Zeitzeuge war Kapitän von Lewinski vom Reichskommissar für die Seeschiffahrt