Dänemark, Langeland: Langelandsfort

Begonnen von rosenow, 08 August 2009, 13:56:58

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rosenow

Kleiner Bildbericht mit Fragen
Langeland, eine kleine Insel, ein kleines Naturparadies südlich im königlichen Danmark gelegen, nicht weit von der größeren Insel  Fyn, eigentlich ein Katzensprung entfernt.

Neben schönen Landschaften, Naturschutzgebieten unteranderem mit Wildpferden, schönen Küsten mit guter Aussicht auf den großen Belt, kleinen gemütlichen Orten, ist im Süden Langelands ein 1953 eingerichtetes Fort zu besichtigen.
Das Langelandfort, gegründet 1953, um die Schifffahrt  des Ostblocks  zu beobachten.
Nach Ende des kalten Krieges hatte das Fort seine Bedeutung verloren und wurde 1997 nur zum Museum, weil Freiwillige.
Neben verschiedener Flakgeschütze,  sind auch Kanonen zu sehen, die in einem ausgeklügeltem Bunkersystem verbunden sind, einige dieser Bunkeranlagen sind zur Besichtigung freigegeben und wer  sich spielerisch veranlagt fühlt, so wie ich, der kann sich dort auch aktiv betätigen.



mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

rosenow

Das schwer bewaffnete Fort hatte außer den Bunkeranlagen, auch verschiedene  Typen  Flugzeuge , die in Hangars zu sehen sind.
1976 waren es wohl gut 51 Flugzeuge der Typen F-35, RF-35 und TF-35.
Zu sehen sind  SAAB J 35 und Mig-23.
Diese Typen wurden 1982 mit Waffeneinsatzanlagen und Navigationssystemen ausgerüstet, die den vergleichbaren Systemen der F-15 überlegen waren, so steht es an einer Tafel geschrieben.
Es ist auch ein dänischer Minensucher aus dem Jahre 1941  zu besichtigen, im Innern des  Minensuchers ist ein Film mit seiner bewegten Vergangenheit zu sehen. Leider sind mir die Aufnahmen im Innern misslungen.
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

rosenow

Die Hauptattraktion, jedenfalls für mich, bilden U-Boot Springeren und ein ausgestellter Torpedo.
Seht selbst:

Und nun die Fragen:
Ein U-Boot Springeren soll es auch in Aalborg geben, welche Bedeutung hat der Name?
Wurde das U-Boot Springeren im Langelandsfort in Deutschland gebaut?
Ist diese Mig-23 aus sowjetischer Produktion?

Buchempfehlung:  ,,Fortet og Den Kolde Krig (Das Fort und der Kalte Krieg) von Ole Mortensøn"
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

rosenow

und hier noch ein kleiner Blick in die Landschaft von Langeland
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

rosenow

Ach ja, die Torpedobilder

mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Trimmer

#5
Michael - wenn mich nicht alles täuscht (Graue Zellen ) ist die MiG 23 bei einem "Dienstflug von einem polnischen Piloten " in Norwegen für einige Dollars gelandet.Bis auf die MiG 29 gab es das bei allen MiGs - (Reihen 15,19,21)Bestand immer sehr viel interesse an diesen Maschinen von Seiten der NATO - USA

Gruß-Trimmer-Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

MS

Zitat von: rosenow am 08 August 2009, 14:03:17
Die Hauptattraktion, jedenfalls für mich, bilden U-Boot Springeren und ein ausgestellter Torpedo.
Seht selbst:

Und nun die Fragen:
Ein U-Boot Springeren soll es auch in Aalborg geben, welche Bedeutung hat der Name?
Wurde das U-Boot Springeren im Langelandsfort in Deutschland gebaut?


Springeren heisst Springer

"Springeren" ist verhältnismässig alt, 1964 für die norwegische Marine in Deutschland bei den Rheinstahl-Nordseewerken in Emden gebaut. Die Bezeichnung "Kobben" (norweg. f. "Seehund") bekam diese  norwegische Klasse nach dem Namen des ersten Bootes. Eines der weiteren U-Boote dieser Klasse wurde "Kya" getauft. Es war bis 1985 in Norwegen in Dienst. Im selben Jahr hatte man in Dänemark beschlossen. norwegische U-Boote als Ergänzung zu den vorhandenen alternden dänischen U-Booten zu kaufen. Zuerst erwarb man drei Boote der "Kobben"-Klasse und später das vierte, welches als Ersatzteilspender benutzt wurde. Infolge der Absprache mit Norwegen wurden drei dänische Boote zusammen mit sechs norwegischen U-Booten auf einer norwegischen Werft um 2 m verlängert und modernisiert. Die gesamten Arbeiten erstreckten sich über längere Zeit. Das erste norwegische U-Boot wurde im Oktober 1989 ausgeliefert und das letzte im Oktober 1991. Es war das letzte Boot, das von Vizeadmiral Garde "Springeren" getauft wurde.

Registrierungs-Nummer: S 324, Kennungssignal QUCK - Stapellauf: 20. Febr. 1964, Indienststellung: 17. Okt. 1991, ausgesondert 25. Nov. 2004 - Werft: Rheinstahl-Nordseewerke, Deutschland - Verdrängung: 470 t über Wasser, 520 t unter Wasser - Länge: 47,2 m - Breite: 4,6 m - Besatzung: 24 Mann - Maschinelle Ausrüstung: 2 Dieselmotoren MTU mit je 600 PS sowie 1 Siemens Elektromotor 1.700 PS - Aktionsradius: 5.000 Seemeilen oder 9.260 km - Geschwindigkeit: max. 8-10 Knoten Oberflächenfahrt, max. 17 Knoten Tauchfahrt - Bewaffnung: 8 Stck. Torpedos des Typs TP613.





Springeren in Aalborg


Grüsse
:MG:

MS

Zitat von: rosenow am 08 August 2009, 14:03:17

Ist diese Mig-23 aus sowjetischer Produktion?


Dieses Jagdflugzeug des Typs MiG 23 MF wurde 1982 in der Sowjetunion produziert. Es wurde vom Langelands Museum im Frühjahr 2001 in Polen erworben und über den Seeweg nach Langeland gebracht. Das Flugzeug war auf dem polnischen Luftwaffenstützpunkt Radzikowo in der Nähe der Stadt Slupsk stationiert.

Es trägt die Nummer 010 und wurde in der Zeit seiner Nutzung gelegentlich für Beobachtungsflüge über der Ostsee eingesetzt. Das Flugzeug ist ein Jagdbomber - Allwetterjäger mit einem Tumanski R-29 B-Strahltriebmotor, der eine Fluggeschwindigkeit von 2500 km/h erlaubt bzw. die 2-fache Schallgeschwindigkeit, mit einem Aktionsradius von 2.420 km. Die Tragflächen können in drei Positionen gebracht werden - 72 Grad., 45 Grad oder 16 Grad - je nach Zweck des Fluges. Bei der am engsten anliegenden Version der Tragflächen nähert sich die Form des Flugzeugs einer Deltafläche. Das Flugzeug kann auf geringem Raum landen. Das Fahrwerk ist technisch avanciert und wird während des Flugs in den Rumpf geklappt. Charakteristisch für diesen Flugzeugtyp sind die zwei kastenförmigen Luftschächte, die sich seitlich am Rumpf vor den Tragflächen befinden.

Die MiG wird von einem Piloten geflogen. Die Bewaffnung der MiG besteht neben einer automatischen 23-mm-Zwillingskanone aus 4 Raketen, von denen 2 an den Tragflächen und 2 auf Pylonen angebracht sind. Ausserdem können 4 Stk. 500-kg-Bomben mitgeführt werden. Das Flugzeug verfügt über einen Schleudersitz und über schusssicheres Glas der Cockpitkanzel .

Die verschiedenen Variationen der MiG-Jagdbomber stellten während des Kalten Krieges eine ernst zunehmende Bedrohung für das Langelandsfort dar und mit Stützpunkten in der früheren DDR und Polen hätte ein Angriff auf das Fort in kürzester Zeit erfolgen können.

Die MiG 23 wurde im A.I.Mikojans Konstruktionsbüro entwickelt. 1967 führte der Pilot A.V.Fedorov den ersten Flug mit dem MiG 23-Prototypen durch. Von 1969 bis 1985 wurde das Flugzeug in der Sowjetunion produziert und insgesamt wurden mehr als 4.000 Exemplare dieses Typs gebaut. Die MF-Version wurde nach 1978 mit einem neuen Radarsystem und einem Infrarot-Zielsucher ausgestattet. Die MiG 23 wurde von allen Warschauer-Pakt Ländern in Europa verwendet.

Die MiG 23 galt als zuverlässiges Kampfflugzeug, welches leicht zu fliegen war und das es mit den F-5 - und F-16 -
Jagdflugzeugen der NATO aufnehmen konnte.


Grüsse
:MG:

MS

als letztes noch Infos zur

Saab J35 Draken

Das Flugzeug stammt aus der Historischen Sammlung der Luftwaffe in Karup. Es wurde im Frühjahr 2002 von Karup zum Fort transportiert.

Der Draken mit der Bezeichnung Saab F-35 ist ein in Schweden entwickelter Jagdbomber, produziert in Linköping von der Svenska Aeroplan Aktie-Bolag (Saab). Dieses Flugzeug ist bemerkenswert aufgrund seiner Deltaform und weil es über viele Jahre der einzige Typ eines Deltaflugzeugs in der ganzen Welt war - bis das in französisch-britischer Kooperation gebaute Passagierflugzeug "Concorde" auf den Markt kam. Das Kampfflugzeug ist mit einem Jet-Turbinenmotor vom Typ RM6C ausgestattet, der von Volvo Flygmotor AB in Trollhättan hergestellt wurde. Das erste Draken-Jagdflugzeug wurde 1955 in Dienst gestellt - dem gingen mehrere Jahre Versuche und intensive Arbeit voraus. Die Draken-Flugzeuge waren aus taktischen Gründen so konzipiert, dass sie das existierende schwedische Strassennetz als Start- und Landebahnen hätten nutzen können. Das Resultat nach vielen Testflügen und Verbesserungen war ein gut geglücktes und schmuckes Flugzeug, welches ein schwedischer Export Erfolg wurde. Als Dänemark in den 60ern neue Jagdflugzeuge brauchte, standen der amerikanische F-5 Freedom Fighter, die französische Mirage III oder 35XD und der schwedische Draken zur Wahl. Die Entscheidung fiel auf den Draken. Auch Finnland und Österreich erwarben für ihre Luftwaffe das schwedische Draken-Flugzeug.

Dänemark bestellte zweimal je 20 Flugzeuge vom Typ F-35, 20 Flugzeuge vom Typ RF-35 und 6 Flugzeuge vom Typ TF-35. Später wurden noch einmal 5 Exemplare des TF-35 bestellt. Die Flugzeuge mussten den NATO-Standards angepasst werden und es wurden einige Änderungen vorgenommen, u.a. wurde das Fassungsvermögen der Brennstofftanks erweitert.

Bei dem ausgestellten Flugzeug handelt es sich um ein einsitziges Kampfflugzeug mit der Nummer A005. Das Flugzeug wurde am 16. Februar 1970 fertig gestellt und am 23. Oktober desselben Jahres an die Dänische Luftwaffe geliefert. Es wurde zu Flügen im dänischen Luftraum zu Überwachungsaufgaben benutzt, u.a. über der Ostsee und dem Grossen Belt in Zusammenarbeit mit dem Langelandsfort und den Fahrzeugen der Marine. Der Düsenjäger konnte Ziele sowohl zu Land wie zu Wasser angreifen und die Bewaffnung konnte über das Maschinengewehr hinaus sowohl durch Raketen als auch durch Bomben ergänzt werden. Die jährliche Einsatzzeit variierte von etwas unter 100 bis zu 250 Stunden. Einige der Draken-Flugzeuge waren mit Luftbildkameras ausgerüstet - besonders die Flottenbewegungen der Warschauer-Pakt-Staaten wurden mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt. Die Kameraausrüstung war vorn in der Nase des Düsenjägers angebracht. 1980 wurden alle Flugzeuge modernisiert und mit einem neuen Abfeuerungs- und Navigationssystem versehen.

Der Draken erwies sich auch im dänischen Dienst als äusserst zuverlässiges und effektives Jagdflugzeug. Von den angeschafften 51 Flugzeugen, aus denen zwei Geschwader gebildet wurden - ESK725 und ESK729 - verunglückten in der Zeit zwischen 1975 und 1999 nur 9 Stück. 1999 wurden die Draken-Flugzeuge ausser Dienst gestellt. Einige von ihnen, darunter auch die Nr. A005, wurden als Museumsstücke erhalten.


Grüsse
:MG:

rosenow

Hervorragend MS  :TU:), vielen Dank  :=D>, dich hätte ich als Museumsführer gebrauchen können :wink:
Gruß Michael
mit freundlichen Gruß
Michael


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Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

t-geronimo

Prima Bilder, rosenow!! :TU:)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

rosenow

mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

kalli

Hallo Micha, Du alter Däne :O/Y

Da hast Du uns einen schönen bebilderten Museumsbericht (und von MS ergänzt) geliefert. Danke :MG:

Kuestenjaeger

Da kann ich mich dem kalli nur anschliessen,vorallem hast Du Dich ja wirklich gut eingelebt,so wie es aussieht.

"Alter Däne",war das nicht ein Käse bei der Olsenbande?  :-D

Umstellen musst Du Dich ja auch nicht gross,die Landschaften ähneln sich ja fast mit unserer alten Heimat.

Spee

#14
Offtopic

@MS,

bitte die Mirage III als reinen Deltaflügler nicht vergessen!

Draken -> Erstflug am 25.Oktober 1955
Mirage III -> Erstflug am 17.November 1956
Concorde -> Erstflug am 2.März 1969

EDIT:

Und der erste Deltaflüger im Einsatz war die Convair F-102 "Delta Dagger" , Erstflug am 24.Oktober 1953, nicht die "Draken".
Servus

Thomas

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