Seetransportwesen Festung Leros

Begonnen von Zerstörerfahrer, 04 Mai 2007, 23:21:24

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Zerstörerfahrer

Quelle: NARA-Microfilm, KTB Kdt. Ostägäis/ Sturmdivision Rhodos, mit freundl. Genehmigung von Byron.




Die hier aufgeführten Fehnschiffe dürften ja zum Seetra-Chef Ägäis gehört haben, oder hat da jemand was anderes ?


TD

Hallo René,

leider habe ich die vier genannten Fehnschiffe nicht ganz fertig geschrieben, obwohl ich viele Jahre an diese kleinen ostfriesischen Kanalschiffe geabeitet habe.

Hier abe einmal ein anderes Fehnschiff zum Thema:

MIMI

43 BRT 32 NRT  75 to 19,75 m - 4,30 m - 1,30 m

50 PS Deutz - Dieselmotor

1905 erbaut bei der Werft von J. F. Strenge & Sohn in Fünfhausen
für ....J. Stutz [?] als ......MARTIN [?]   

( eingetragen im Binnenschiffsregister Geestemünde Nr. 91 )
   
06.10.1911      Durch Johann Behrens, Brake für 28.000 Mark gekauft und in Brake eingetragen.
         .1927   Um 5 m verlängert und Einbau eines 20 PS Motors.
27.03.1940   Verchartert für monatlich 300 RM an den Schiffer Hinrich Kroog, Brake. Einsatz in der Sand- und          Kiesfahrt von der Oberweser zu verschiedenen Plätzen an der Unterweser.
18.07.1941      Kauf und Einbau eines 50 PS Deutz - Motors für 6218 RM.
02.12.1941       Auf der Oberweser durch Havarie gesunken.
.1942   Im Frühjahr gehoben und auf der Werft von Lühring repariert. Anschließend in die Baustofffahrt nach Norderney und Helgoland eingesetzt
19.10.1942   Vom Oberpräsidenten der Wasserstraßendirektion Münster, Wasserstraßenbevollmächtigter, für den Reichsverkehrsminister - Osteinsatz - in Anspruch genommen. Mit den Pächter H. Kroog nach Leer beordert, im Verband mit weiteren erfaßten Binnenschiffen nach Emden gelaufen und dort vom Taxator Lührs bewertet. Durch die W.T.A.G., Dortmund, Zweigstelle Emden, übernommen und nach Schröttersberg / Weichsel überführt. Dort für den Weitertransport zum Dnjepr von der Organisation ,,Schiffstransport ostwärts" mit ca. 200 weiteren Schiffen übernommen .
.03.1943    Wegen zu geringen Schneeschmelzwassers und Sprengung einer Schleuse in Brest-Litorsk durch Partisanen wird die Überführung wegen des nun zu niedrigen Waserstandes des Verbindungskanals zum Dnjepr abgebrochen
24.04.1943      Befehl zur Überführung von 16 Schiffen zur Donau.
27.04.1943   Abfahrt über Weichsel, Warthe, Neisse Berlin, Mittelland-Kanal, Rhein, Main und den König Ludwig-Kanal ( 101 Schleusen ! ) zur Donau.
.07.1943   In Regensburg wird MIMI von der DDSG übernommen. Bereederung erfolgt später durch die Dnjepr Küstenschiffahrt GmbH. Wien
15.09.1943   An der Donaumündung in Sulina angekommen und im Geleitzug nach Nikolaijew überführt.
01.11.1943    Beim Rückzug in Odessa zum Einsatz für die Kriegsmarine im Schwarzen Meer durch die Seetransportstelle Braila erfaßt. Bereederung durch die Dnjepr Küstenschiffahrt GmbH., Wien
         .1943   Durch die Schiffahrts GmbH. Nikolaijew bzw. schon Hamburg übernommen.
10.12.1943    Für die bereits geplante Überführung in der Ägäis erhält MIMI das Unterscheidungssignal DYZL vom OKM zugeteilt.
20.01.1944   Gemeinsam mit den Fehnschiffen GRETEL, MINNA und SIRIUS von Burgas zum Mittelmeer ausgelaufen.
21.01.1944   In Istanbul eingelaufen.
25.01.1944   Reise in die Ägäis fort gesetzt.
    .02.1944   Auf der Insel Leros eingetroffen und in Porto Lago stationiert.
07.03.1944   Auf einer Versorgungsfahrt im Geleitzug mit zwei anderen Fehnschiffen von Leros nach Rhodos kurz vor Mitternacht außerhalb der türkischen Hoheitsgewässer durch ein englisches Schnellboot geentert und besetzt. Von der fünfköpfigen Besatzung werden drei Mann schwer verletzt.
08.03.1944   Die Kaperung wird durch eine entfernt mitfahrende getarnte U – Boot – Falle ( Dreimastschoner mit der Bezeichnung UJ 2144 ) beobachtet und das Schnellboot zusammen geschossen.
[ Nach britischen Angaben wird an diesen Tag ML 1226 durch Artillerie auf Position
36.50 N 27.00 E schwer beschädigt, die noch lebenden deutschen Augenzeugen meinen die sichere Vernichtung des Bootes gesehen zu haben. ] Die dreiköpfige britische Prisenbesatzung wird wohl gefangen genommen.
01.04.1944   MIMI wird von der Mittelmeer Reederei GmbH. Hamburg [MMR] übernommen
15.09.1944   Die Ägäis wird zur Kampfzone erklärt und der Einsatz ziviler Reedereien verboten.
19.09.1944   Nach der Auflösung der MMR in der Ägäis von der Kriegsmarine, Seetransportchef Ägäis übernommen.   
22.09.1944   Im Hafen Vathi / Insel Samos/ bei einen Luftangriff durch Raketentreffer stark beschädigt auf Strand gesetzt und zum Totalverlust erklärt.


Foto muß ich noch prüfen !

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Violoncello

Hallo zusammen,

in der von René gezeigten "Anlage 8 zum Versorgungslagebericht der Festung Leros von Februar 1945" ist als fahrklares Schiff "Luzie" aufgeführt. Im Kriegstagebuch des Hafenkommandanten Portolago 1.-15.2.1945 ist als letzte nach meiner Kenntnis dokumentierte Fahrt von "Luzie" ein Transport am 7.2.1945 von Munition, Betriebsstoff und Wehrmachtsgut von von Portolago nach Càlino (Kalymnos) überliefert.
(BArch RM 45V/158)

Gröner gibt an, dass "Lucie" (Name entgegen Angaben in Archivalien so) am 21.10.1944 durch den Seekommandanten Dodekanes als Blockschiff versenkt worden sei. Dies dürfte nach der Quellenlage nicht zutreffen. Hat jemand Informationen zum tatsächlichen Schicksal von "Luzie"?

Viele Grüße

Violoncello

P.s. Gab es zu diesem Zeitpunkt die Dienststelle des Seetransortchefs Ägäis überhaupt noch? BArch RM 109/178 (Seetransportchef Ägäis) endet mit dem Kriegstagebuch für den 16.-30.9.1944.

Zerstörerfahrer

Moin Hartwig,

den Seetransportchef gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Bin die Woche nicht zu Hause und bei meinen Unterlagen, meine mich aber zu erinnern, dass Lucie/Luzie den Krieg überstanden hat. Verbleib bisher unbekannt, vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt den griech. Behörden übergeben.
Darf ich fragen, woher das Interesse an Theo's Lieblingsschiffen?

Grüße René

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