Damals in Ostpreußen Folge 1/2, "Bollwerk im Osten" Dienstag 22:05 MDR

Begonnen von Kuestenjaeger, 12 April 2009, 19:52:02

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Kuestenjaeger

Kurz nach den Kampfschwimmern folgt diese Doku im MDR:

Beginn: 22:05 Uhr     Ende: 22:48 Uhr     Länge: 43 min.

Damals in Ostpreußen
Folge 1/2, "Bollwerk im Osten"

Ostpreußen im Sommer 1944. Gisela Hannig feiert mit den Soldaten im Fliegerhorst Heiligenbeil Partys mit Cocktails, Champagner und Swing-Musik. Der große Krieg scheint weit weg zu sein. Dabei steht er vor den Toren Ostpreußens. Die Rote Armee hat sich bis an die deutsch-sowjetische Grenze durchgekämpft. Aus dem Osten ziehen Flüchtlinge durchs Land. Aber Gisela Hannig und ihre Landsleute wollen davon nichts wissen. Ostpreußen ist sicher, tönt die NS-Propaganda, und alle klammern sich an diesen Glauben.

Doch wie hat es überhaupt so weit kommen können? Warum steht jetzt alles auf dem Spiel?

Nach dem Ersten Weltkrieg führt Ostpreußen ein Inseldasein. Vom Deutschen Mutterland ist die Provinz durch den sogenannten polnischen Korridor getrennt. Die Menschen wenden sich enttäuscht einem neuen Propheten zu: Adolf Hitler. Der Nationalsozialismus nimmt Ostpreußen im Sturm. Nicht einmal der Adel hält dagegen. Hitler macht die Provinz zum Aufmarschgebiet für seine Vernichtungskriege im Osten. Der Sommer 1944 ist in Ostpreußen von besonderer Schönheit. Im August wird Theo Nicolai mit anderen Königsberger Hitlerjungs zu Schanzarbeiten an den "Erich-Koch-Wall" abkommandiert. Die anfängliche Begeisterung legt sich schnell, denn die Arbeit ist schwer, eintönig und absurd. Immer wieder bemerken die Jungs sowjetische Aufklärungsflieger über sich, die in aller Ruhe das Grabensystem auskundschaften. Als Ende August die ersten Nachrichten von der Bombardierung Königsbergs durchdringen, bricht für Theo Nicolai eine Welt zusammen: Sein Elternhaus ist restlos weggebombt.

Teil 1 von "Damals in Ostpreußen" widmet sich den letzten Jahren des alten Ostpreußens. Grandiose Landschaften und Ostseestrände, Trakehner Pferde und der sinnbildliche Elch machen die Provinz zum Mythos. Für die meisten Einwohner dagegen ist es ein karges Dasein, während der ostpreußische Adel in einer ganz eigenen Welt lebt. Als 1933 die Nationalsozialisten ans Ruder kommen, gerät Ostpreußen in den Sog von Terror und Krieg. Im Herbst 1944 steht der Untergang unmittelbar bevor. "Wir waren jung und wollten unser Leben genießen. Tanz auf dem Vulkan, das Gefühl hatte man. Doch dann sahen wir die ersten Flüchtlingszüge. Wir haben uns nur verständnisinnig in die Augen geblickt: Was wird noch kommen?" (Gisela Hannig, Heiligenbeil/Frisches Haff)
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Damals in Ostpreußen (2/2) | 21.04.2009 | 22:05 Uhr

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