Schiffsverluste und -schäden durch Marineartilleriebatterien,Heeresartillerie

Begonnen von TD, 20 Januar 2009, 09:17:26

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TD

Guten Morgen zusammen,

der Beitrag SAMBUT zeigte mir wie viele Experten für Marineküstenartillerie hier vorhanden sind !

Zusammen mit den verschiedenen Verlustlistenexperten müßte es doch möglich sein einmal eine Ausarbeitung über die Erfolge der Küstenartillerie gegenüber von Schiffszielen  1939 bis 1945 zu erstellen.

Beim Versuch einige Verluste 1941 und 1944 in einer Excelliste zusammen zu fügen fand ich dann gleich
Mitläufer wie Heeresbatterien, Fernkampfgeschütze und auch noch V 1 Raketen.

Ich habe anbei einmal einer lockeren Liste von knapp 30 Beschädigungen und Versenkungen durch alle angeführten Arten gemacht mit vielen Lücken.

Dabei muß ich gestehen daß ich selber nicht genau weiß ob andere Mitglieder diese Listen öffnen können, ihre Ergänzungen einfügen können und dann selber wieder anhängen können.

Kommt also alles einmal auf einen Versuch an.

Jetzt schon Dank für eure Hilfe.

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Ritchie

Moin Theo,

öffnen ist kein Problem, Zellen einfügen klappt auch, abspeichern nur lokal unter anderem Namen.

Es gibt ja alleine im Pazifik hunderte von Vorfällen..., zum Beispiel Schlachtschiff Colorado:

In the Tinian action on 24 July, the ship was struck by 22 7.7 shells from a hidden shore battery sustaining heavy damage and 240 personnel casualties.

von

http://www.usscolorado.org/History/history.htm


Grüße

Ritchie

Ritchie

Nachtrag

Die Colorado wurde sogar gleich zweimal getroffen:

24.07.44 Tinian 22 Treffer 43 Tote 197 Verwundete

09.01.45 Lingayen 1 Treffer Navigationsbrücke 19 Tote 80 Verwundete

Grüße

Ritchie

Axel van Eesbeeck

Hallo

hier mal der pazifische Raum

durch japanische Artillerie versenkt:

04.05.1942: Minensucher USS Tanager (AM-5)
07.03.1944: Schnellboot PT-137
01.06.1944: U-Boot USS Herring (SS-233)
15.07.1944: Schnellboot PT-133
25.11.1944: Schnellboot PT-363
14.02.1945: MInensucher YMS-48
14.02.1945: Zerstörer USS Fletcher (DD-445)
17.02.1945: Landing Craft Infantry (Gunboat) (LCI(G)) 474
02.05.1945: Minensucher YMS-481
18.05.1945: Zerstörer USS Longshaw (DD-559)

durch niederländische Artillerie versenkt
12.01.1942: japanischer Minensucher W.13
12.01.1942: japanischer Minensucher W.14

Axel

kgvm

Einige weitere Verluste:
11.12.41 Wake, japanische Zerstörer "Hayate" und "Kisaragi"
14.09.42 Tobruk, britischer Zerstörer "Sikh" sowie "ML 352" und "ML 353"
08.11.42 Oran, britische Sloops "Walney" und "Hartland" sowie Algier, britischer Zerstörer "Broke"
Ferner die Erfolge der britischen Fernkampfbatterien bei Dover, spontan fällt mir "Münsterland" ein

Urs Heßling

Hallo, Axel,

"Fletcher" wurde am 14.2.45 nur beschädigt.  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Axel van Eesbeeck


OWZ

  Fernkampfbatterie Dover:
4.10.43 - "Livadia" versenkt und am
20.1.44 die oben schon angesprochene "Münsterland"

Marcouf-Batterie (21cm gg Utah-Abschnitt):
10.6.44 - DD "Glennon" versenkt, nachdem dieser bereits ö-Treffer erhalten hatte

15,5cm-Batterie bei Villerville (gg Sword-Abschnitt):
7.-8.44 - "Locust" (Stabsfahrzeug) beschädigt
            - LST 226, 307, 331, 332, 350 beschädigt

Le Havre-Batterie (17cm)
8.-9.44 - 5 Treffer auf BM "Erebus"

Hamburg-Batterie/Cherbourg (24cm)
ende6.44 - 2 Treffer auf CL "Glasgow"
              - BB "Texas" beschädigt ebenso
                 DD "O´Brien"

... kl. Beitrag meinerseits. Hat Spaß gemacht.

:ML:

OWZ




Urs Heßling

Hi, OWZ

@Treffer auf Glasgow; Die Chronik des Seekriegs hat da andere Informationen:
Am 25.6. wird der Kreuzer Glasgow bei der Beschießung dt. Küstenbefestigungen vor Cherbourg von zwei 17 cm-Granaten der Batterie »Yorck« getroffen und muß das Einsatzgebiet verlassen. Die Reparaturen in einer Werft am Tyne dauern bis zum Juni 1945.

Bist Du Dir Deiner Quelle sicher ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

OWZ

 Sorry, das gab eigentlich auch meine Quelle (Harnier, Artillerie im Küstenkampf, München ?) her - da hatte ich mal nur zu oberflächlich durchgeblättert.

Hier noch "Glasgow" (u. "Quincy") bei der besagten Aktion ...

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c6/HMS_Glasgow_bombardment.jpg

:MG:

OWZ


t-geronimo

Morison, "History of United States Naval Operations - Band 11 - The Invasion of France and Germany" (sicherlich nicht die aktuellste Quelle) gibt folgendes an:

2 Gruppen für Landbeschuß unter Befehl von Admiral Deyo, USN, marschierten am Morgen des 25.6. vor Cherbourg auf.
Kurzfristig wurden die Pläne geändert, um nicht die schnell vorrückenden eigenen Truppen zu gefährden und lediglich drei von fünf deutschen Batterien wurden zum Beschuß freigegeben, außerdem solche die auf die alliierten Schiffen feuern würden und jene, bei denen Landtruppen um Unterstützung ersuchen.
Gruppe 1 mit HMS Glasgow und HMS Enterprise marschierte um 9.40 Uhr auf und die Minensucher begannen, das Aufmarschgebiet von eventuellen Minen zu säubern.
Um kurz nach 12 Uhr begann eine Batterie von 4 deutschen 15-cm-Geschützen bei Querqueville (3 Meilen westlich von Cherbourg, Codename "308") auf die Minensucher zu feuern und sie schnell einzugabeln.
Glasgow und Enterprise erhielten den Auftrag, die Batterie zum Schweigen zu bringen. Glasgow eröffnete das Feuer um 12.14 Uhr, Enterprise kurz danach.
Um 12.30 Uhr wurden die Minensucher abgezogen, da sie mit ihren nur 5 kn Geschwindigkeit zu gefährdet waren. Somit wurden nun die britischen Kreuzer das Ziel der deutschen Geschütze.
Um 12.51 Uhr schlug eine 15-cm-Granate in Glasgows Backbord-Hangar ein und um 12.55 Uhr eine weitere in die hinteren Aufbauten. Der Kreuzer zog sich zurück, nahm aber später weiter am Beschuß teil, da Antrieb und andere wichtige Abteilungen nicht beschädigt waren.
Um 14.40 Uhr war Batterie 308 vorübergehend zum Schweigen gebracht. Bei den 318 Schuß 15,2-cm, die verfeuert wurden, ist nicht ganz klar, ob diese sich auf beide britische Kreuzer beziehen oder nur auf Enterprise.

Auf alle Fälle war es danach definitiv nicht Batterie "Hamburg", die auf Glasgow schoß, da diese östlich von Cherbourg war.

Ich denke, Morison bezieht sich hier meist auf folgendes Werk:
Vice Adm. Morton L. Deyo, "Naval guns at Normandy".
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

OWZ

 Morison wird auch im Buch von Harnier i. d. Zus. zitiert. Die von Morison genannte 4 x 15 cm Batterie bei Querqueville also unweit östlich von "Yorck" müsste sich mit der bei Harnier erwähnten HKB westlich Equeurdreville mit 4 x 15,5 cm decken - kommt einfach hin. Diese Batterie muss auch dichter am Geschehen dran gewesen sein und Harnier spricht zudem nicht ausdrücklich davon, dass "Yorck" die Treffer erzielte. Aber woher will Morison denn genau wissen, das es 15cm-Granaten waren - ist es überhaupt möglich den Einschlag einer 15,5cm von dem einer 17cm-Granate zu unterscheiden?

OWZ

t-geronimo

Zum einen wurden die Abschüsse der Batterie von Flugzeugen beobachtet, die das Feuer der Schiffe leiten sollten. Die Feuerleitung wurde schon bald nach der alliierten Feuereröffnung unmöglich wegen des Rauches der vielen rund um die deutsche Stellung. Später könnte man geschaut haben, was für Wummen das denn waren (später hat 308 übrigens noch mehrfach gefeuert, aber nichts mehr getroffen).
Auch könnte man anhand von eventuell an Bord gefundenen Granatsplittern Rückschlüße auf die Geschosse gezielt haben (Wandstärke).


Aber wie oben angeführt, Morison ist eine sehr alte Quelle und längst nicht mehr überall aktuell bzw. korrekt, von daher also mit Vorsicht zu genießen!!!
Und für Admiral Deyos Werk, das sehr interessant sein könnte, muß man wohl in US-Archive gehen: http://www.loc.gov/rr/mss/text/deyo.html
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

OWZ

 Eine weitere Unstimmigkeit in dieser Angelegenheit ergibt sich noch daraus, dass Harnier in seinem Buch (S.110) "Yorck" kartenmäßig deutlich westlich von Querqueville einzeichnet, während er im Text (S.112) von "Yorck" (Querqueville) spricht.

Nachdem bisher herausgefundenen tendiere ich nunmehr aber klar dahin anzunehmen, dass die Treffer von der HKB erzielt wurden. Also weder von "Hamburg" noch von "Yorck".

Warjag

Moin Theo,

wenn es um die Feldartillerie geht, dann kannst Du den großen Teil von der Pinskflottille in die Tabelle eintragen... Auch von der Baltflotte...
Z.B. die PETROPAVLOVSK (ex-LÜTZOW), das U-Boot L-1, einige Panzer- und Torpedokutter, U-Jäger usw...
Wenn Du möchtest mache ich eine Zusammenfassung mit russischen Schiffen, die durch die Feld- oder Küstenartillerie versenkt (beschädigt) sind...

Und wenn ich mich nicht irre gab es ein deutsches U-Boot, das durch die russische Artillerie versenkt ist... Und zwar in Pillau 1945...
Gefunden: das war U78...
Schöne Grüße,
Dmitrij

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