
Hallo Hastei,
auf diesem Bild sind
warscheinlich die beiden Doppelhallen III (Alrun) und IV (Alix) der
Marineluftschiffbasis Ahlhorn abgelichtet. Es könnte sich aber auch um Nordholz handeln (Doppelhallen Normann und Nordstern).
Tondern ist es devinitiv nicht! Diese Basis besaß nur eine Doppelhalle.

Hierbei könnte es ich um einen
Zeppelin der L-30 Klasse handeln, Kopfzerbrechen macht mir allerdings der
einzige Gondelpuffer unter der hinteren 3-Maschinengondel??, normalerweise waren da zwei angebracht. Die fehlende Tarnung lässt darauf schliessen das die Aufnahme 1916 gemacht wurde. England nannte diese neuen Luftschiffe "Superzeppelin"
Die L30 Klasse war ein großer Sprung nach vorne. so hatten diese Luftschiffe ein Gasvolumen von 55.000m³ (die vorigen Konstruktionen hatten max 35.800m³) sowie 6Motoren anstatt 4. diese Luftschiffe dienten als Vorlage für die ersten erfolgreichen englischen & amerikanischen Konstruktionen.

Auf diesem Bild sind die beiden Marineluftschiffe
L47 (links) sowie
L46 (rechts) eingehallt in der
Halle 3 "Alrun" in Ahlhorn.
Die Schläuche auf dem Boden dienen zum Befüllen der Schiffe mit Wasserstoff.
Die Halle selbst war als Doppelhalle ausgelegt und hatte eine Länge von 240mtr. Höhe 35mtr.
Beide Luftschiffe gingen zusammen mit L-51 bei der Brandkatastrophe am 5 Januar 1918 mitsamt den Hallen in Flammen auf.
technische Daten L46 (LZ94) Antrieb: 5 Maybach HSLu (240PS)
Länge: 196,5mtr.
größter Durchmesser 23,9mtr.
Leergewicht: 26.900kg
Nutzlast: 37.850kg
Besatzung: 23 Mann
vmax: 104,3km/h
Rechweite: 11.500km
Gipfelhöhe: 5.200m
Der "lautlose Angriff"Die beiden Luftschiffe waren beim
"lautlosen Angriff" in der Nacht vom 19 auf den 20 Oktober 1917 dabei. Bei diesem Geschwaderangriff wurden 11 Luftschiffe eingesetzt
(urspr. waren es 13 aber 2Schiffe wurden wegen Gegenwind in den Hallen festgehalten). Dieser Angriff endete in einer Katastrophe (5 Luftschiffe gingen verloren).
L46 war bei diesem Angriff über 23Std. in der Luff und legte dabei eine Strecke von 1391km zurück (Durchschnittgeschw. 56,8km/h).
L46 unternahm an 19 Aufklärungsfahrten und 3 Feindfahrten. Kommandant war KL Hollender
L47 unternahm an 18 Aufklärungsfahrten und 4 Feindfahrten. Kommandanten waren
KLdR Wolff und
KL von FreudenreichL46 & L47 waren sogenannte Höhenkletterer. Bei Einführung der "Höhenkletterer" wurde die englische Abwehr komplett lahmgelegt (die eingestetzten englischen Jäger vom Typ B.E2c, B.E.12 & F.E2b hatten nur eine Dienstgipfelhöhe von max 3.900mtr).
Die Höhe brachte aber nicht nur Vorteile sondern auch negatives: orkanartige Winde in der Stratosphäre, Navigation
(Angriffe wurden ausschl. bei Nacht geflogen) Höhenkrankheit, Magnetkompasse versagten weil die Flüssigkeit im Inneren gefror
(Temparaturen um -27°c). Auch die Motoren litten unter mangelnder Sauerstoffversorgung. die eingesaugte Luft (der Motor saugt bei jedem Hub dieselbe Menge Luft an)war so arm an Sauerstoff daß dier Kraftstoffmenge reduziert werde mußte.
Dadurch verloren die Maybach Motoren mehr als die Hälfte ihrer Leistung. Erst 1918 stand ein verbesserter Motor zu Verfügung, der sogenannte
"Höhenmotor" Maybach MB IVa. Dank seinen vergrößterten Zylindern und einem besseren Kommpressionsverhältnis lieferte er in 6.000mtr. Höhe ca142PS darunter konstant 245PS

Ganz schön mitgenommene Aufnahme. Luftschiffe wurden vermehrt eingesetzt um die deutschen Minensuchbooote sowie Uboote abzusichern und gegnerische Minenfelder auszukundschaften. Hierbei gingen die Schiffe manchmal bis auf 70mtr. runter.