z. Zt. kein guter Stern über der "Gorch Fock"

Begonnen von t-geronimo, 04 September 2008, 17:28:42

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

RonnyM

...und Urs hat auch nicht die UNION von Peru erwähnt... :-D

NajaJürgen, mit den Frachtensegler ist das so eine Sache. Mit viel Enthusiasmus am Anfang mit derm Frachtensegler von HH über CUX nach Hörnum. Ging pleite, hatte sich nicht gerechnet.

Solange es Öl gibt, der Schwenk zum Gas, die Brennstoffzelle im Auge, wird das wohl nix mit der Frachtsegelei... :cry:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

beck.Schulte

#736
Na ja, eine Notwendigkeit für die Ausbildung auf einem Großsegler ist nicht gegeben. Wer will der kann, muss aber nicht. Bei der DM kommt aber hinzu, wenn ich mich nicht irre, dass deren Auszubildende nicht in die Masten klettern dürfen.
Was nun GF und  "Völkerverständigung " angeht, so weiß ich nicht ob Sie diese Zeit (55-61) bewusst erlebt haben? Ich als Jg.1947 und dazu Mals in WHV lebend kann das. Die Rolle der GF in dieser Zeit war eine stark  politische. Die Wiederbewaffnung führte u.a. bei VW zu Arbeitsniederlegungen. Die ersten BWler die nach DK fuhren wurden mit Steinen beworfen. Man kann der Beispiele viel aufführen. Da machte sich eine "Botschafterin in Weiss" doch ganz nett.
Es bleibt dabei, die GF , hatte nicht unwesentlich die Funktion des "Türenöffners" und die brauchen wir heute nicht.
Da wir sie auch nicht notwendigerweise zur Ausbildung benötigen ist meine Meinung, dass das Geld dafür nicht ausgegeben werden sollte.
Wer andere Meinung ist, ist halt anderer Meinung.

t-geronimo

Pro und contra "benötigt die Deutsche Marine ein Segelschulschiff für eine adäquate Ausbildung" haben wir (in diesem Thema?) schon seitenlang diskutiert.
Neue Argumente habe ich bislang noch nicht gelesen. Und schon damals hat sich gezeigt: die eine Fraktion wird die andere Fraktion nicht überzeugen können, ihre Meinung zu ändern (wie so oft hier im Forum).
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Ulrich Rudofsky

Ulrich Rudofsky

maxim

Das bei der US Naval Academy scheint aber die übliche Wertschätzung von Sport zu sein - wie es sicher auch nennenswerte Investitionen in andere Sporteinrichtungen der US Navy gibt.

Die Midshipman der US Navy, die auch auf die Eagle kommen sind wohl eine winzige Minderheit - alleine schon, weil sie eine Minderheit der Midshipman auf der Eagle sind.

Ulrich Rudofsky

Ich glaube, dass Segeln auf der GF oder einer NA 44 viel mehr als Leibesübung ist und einen änlichen Zweck erzielen..
Ulrich Rudofsky

maxim

Das mag sicher für die Gorch Fock anders gedacht sein, aber die Seite der Naval Academy erweckt den Eindruck, dass es primär um Sport gibt. Wettbewerb und Rennen werden da schon sehr betont.

Und erneut die Frage: warum sollte man seemännische Tugenden auf einem Segelschiff besser lernen, also auf einem Schiff, das dem, auf man später fährt, wenigstens von Technik etwas ähnelt?

RonnyM

#742
,,,es sind ja nicht nur die seemännischen Tugenden, maxim. Die Gemeinschaft auf einen Segler ist viel intensiver in der Enge der Hängematten als in geräumigen Kojen + Kajüten auf`n Dampfer. :biggre:

Grüße Ronny

Ich hatte Besuch, daher der Abbruch. maxim, mein Nachbar hatte (1988) ein 14 m 2 Mast Segelboot. Da galt es das Boot von Möltenort nach Stockholm zu überführen. Er suchte noch einen, der sich in Terr. Navigation auskannte. Solch einen Wochentörn hatte ich noch nicht gesegelt.

Wir waren zu Viert. Bei Gotland bekamen wir einen auf die Mütze und 3 Mann haben sich inne Koje abgemeldet. Ich stand 5 Stunden am Ruder und spürte kaum noch meine Arme. Das war Natur pur. In diesen Genuss kommst du auf keinen Dampfer. Daher finde ich im Smartphonezeitalter die Erfahrung auf einem Segler "unbezahlbar"!

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

maxim

Aber es gibt sicher viele ansonsten gut geeignete Leute, die so eine Enge und solche Wohnbedingungen als Ansporn sehen, sich einen ganz anderen Job zu suchen (der dann auch noch meist besser bezahlt ist). Die Marine ist auf Freiwillige angewiesen und heutige Kampfschiffe brauchen auch proportional immer mehr gut ausgebildete Leute, d.h. auch mehr Offiziere.

Schlechte Erfahrungen, durch die man selbst musste, sind kein Grund, diese auch zukünftigen Generationen zu vermitteln. Für diese ist es nur Schikane, da grundlos.

Natürlich werden sich wieder Leute über Weicheier und Bequemlichkeit aufregen - aber dazu sage ich nur: willkommen im Jahre 2018.

Elektroheizer

Zitat von: Urs Heßling am 24 August 2018, 09:55:06
Zitat von: juergenwaldmann am 24 August 2018, 09:13:22
Freunde von mir durften auf dem Schulschiff dienen , als Freunde für das Leben
haben sie den Segler verlassen . Sie haben dabei sehr viel über Zusammenhalt gelernt ,
das haben sie als Offiziere auch gebraucht , welcher Geist hält eine Truppe zusammen .
Auf dem Segler konnte die Mannschaft nur als Einheit Wind und Wellen beherrschen .
Es gab in meiner Zeit aber auch einige, die wegen der rauen Behandlung desillusioniert waren und teilweise sogar ihre Karrierepläne geändert und die Marine verlassen haben.
Das passiert aber auch auf anderen Einheiten, und nicht nur bei der Marine. Oder sind die besonderen Gegebenheiten auf der GF (Art der Unterbringung, eingeschworene Stammbesatzung) solchen Exzessen förderlich? Wobei das eher ein Problem der Inneren Führung ist und nicht der äußeren Bedingungen.
Ich habe das Grauen gesehn

Elektroheizer

Zitat von: RonnyM am 24 August 2018, 13:08:08
NajaJürgen, mit den Frachtensegler ist das so eine Sache. Mit viel Enthusiasmus am Anfang mit derm Frachtensegler von HH über CUX nach Hörnum. Ging pleite, hatte sich nicht gerechnet.

Solange es Öl gibt, der Schwenk zum Gas, die Brennstoffzelle im Auge, wird das wohl nix mit der Frachtsegelei... :cry:
Machen wir uns nix vor, kommerzielle Frachtsegler werden bestenfalls eine kleine Nische besetzen, jedenfalls als konventionelle Segler. Zu wenig zuverlässig für terminabhängige Frachten, bei Segelführung durch Muskelkraft zu hohe Personalkosten; dazu für die Besatzung höhere Belastungen und höheres Unfallrisiko.

Mehr als eine Überlegung wert finde ich Hybrid-Antriebe mit Flettner-Rotoren, aber das hätte ein eigenes Thema verdient.
Ich habe das Grauen gesehn

Schorsch

#746
Hallo maxim!

Zitat von: maxim am 24 August 2018, 14:07:13
Das bei der US Naval Academy scheint aber die übliche Wertschätzung von Sport zu sein - wie es sicher auch nennenswerte Investitionen in andere Sporteinrichtungen der US Navy gibt.

Die Midshipman der US Navy, die auch auf die Eagle kommen sind wohl eine winzige Minderheit - alleine schon, weil sie eine Minderheit der Midshipman auf der Eagle sind.
ich will noch einmal auf dieses Posting von Dir zurückkommen. Was ist Deiner Ansicht nach der Grund, dass relativ wenige Angehörige der US Naval Academy eine Ausbildungsfahrt an Bord der EAGLE angeboten bekommen können, wenn nicht der, dass die anderen Plätze auf dem Schiff von Angehörigen der USCG belegt sind? Im Selbstverständnis der USCG dienen in deren eigenen Reihen "richtige" Seeleute, die "draußenbleiben, wenn andere reinkommen" (um das Motto der DGzRS mal zu paraphrasieren). Und noch einmal, irgendeinen Grund muss es doch geben, weshalb sich die im Vergleich zur US Navy kleine Küstenwache der USA ein eigenes Segelschulschiff leistet und auch noch Ausbildungshilfe für die Navy bietet.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

maxim

Das auf einem Schiff der Coast Guard primär Angehörige der Coast Guard ausgebildet werden, ist offensichtlich.

Wenn die US Navy dieses Angebot für so wichtig halten würde, dann stellen sich zwei einfache Fragen:
a) warum hat die US Navy das Schiff nicht von Anfang beansprucht, nachdem es erbeutet wurde?
b) warum hat die US Navy nicht selbst ein entsprechendes Schiff angeschafft?

Offensichtlich ist dies für die US Navy nicht wichtig.

Ich würde auch eher sagen (auch nach den Argumenten, die ich hier gehört habe), dass die Marinen, die Segelschulschiffe betreiben, dies primär aus Traditionspflege und praktisch kaum aus tatsächlichen Notwendigen heraus machen. Ein Segelschulschiff, insbesondere ein großes, macht halt optisch was her. Die Öffentlichkeit mag solche Schiffe (siehe auch die diversen privat betriebenen Segelschulschiffe, oft mit seltsamen Aufgaben wie "Teambuilding" oder "Jugendliche von der Straße" bringen betraut), in dem Sinn sind sie vielleicht auch Werbung und Imagepflege.

Big A

Es sei der Hinweis erlaubt dass die USNA etwa alle 3 Jahre einen kompletten Fuhrpark an Segeljachten diverser Größen durch Sponsoring erhält (in der Bw undenkbar) meist durch den Hersteller einer süßen Limonade...
Mit diesen Booten organisieren die Studenten dann durchaus lange und anspruchsvolle Törns...
Teambuilding; "Seebeine wachsen" etc in Reinkultur

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Ulrich Rudofsky

Ulrich Rudofsky

Impressum & Datenschutzerklärung