z. Zt. kein guter Stern über der "Gorch Fock"

Begonnen von t-geronimo, 04 September 2008, 17:28:42

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Big A

Zitatdann würde ich lieber einige OPV von der Stange kaufen.

Es gibz ja fünf weitere Korvetten, ich denke, das hilft schon ein wenig...

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Jach

Naja,

gerade die Atomkampfdackel hätte ich dafür nicht genommen, sondern anständige Bewaffnung gekauft und sie in die Ostsee gebracht.
Für Polizei- und Ausbildungsaufgaben tut es ja wirklich auch eine Nummer einfacher.
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

ede144

Tja, was haben wir doch wieder eine schöne Diskussion. Da haben wir ein Ausbildungsschiff, das anscheinend was hermacht. Und es ist zu alt, wie fast alles bei der BW. Und weil man so eisern gespart hat, die letzten Jahre, reparieren wir jetzt für viel Geld. Bleibt ja auch nichts anderes übrig, weil man sonst die Ausbildung komplett an Land abhalten kann. Es feht eine GF für die Grundausbildung und es fehlt auch eine Deutschland für die weiterführende Ausbildung.
Man nehme einen Rumpf einer F125 und statte sie entsprechend aus und schon hat man einen Kreuzer der dem Nachwuchs die hohe See zeigen kann.

Wie ich die momentane politische Situation einschätze, wird die 2% Regel nicht reichen. Da wird man dann auch Geld haben um den Atomkampfdackeln ihre richtigen Augen und ihren richtigen Hammer zu spendieren.

Vielleicht sollte man dann auch wieder richtige Kampfdackel beschaffen, die haben ja auch Tradition bei den deutschen Matrosen.
Und für die strategische Raketenabwehr und einige andere Dinge was unsere Marine mal richtig gut konnte, sollte man die MKS entsprechend ausgestattet und in der Quantität aufgestockt werden.

Richtige Marineflieger sind für bestimmte Dinge auch immer wieder gut zu gebrauchen.

Wenn schon Marine und BW dann richtig. Eine Feuerwehr läßt man auch nicht mit der TS8 und den Hanfschläuchen der Feuerschutzregimenter rumfahren.

Urs Heßling

moin, Kai,

Zitat von: Jach am 26 Januar 2017, 17:48:17
.. lieber einige OPV von der Stange kaufen.
Bei "Arm & Reich" ? .. die sind mir fast schon zu groß


Zitat von: Jach am 26 Januar 2017, 17:48:17
.. und den Rest ins Mittelmeer und vor Afrika schicken um die wertvollen Fregatten und Korvetten für die Ostflanke und andere Bündnisverpflichtungen frei zu bekommen.
1. auch im MM und "vor Afrika" muß man einmal "um sich beißen können :x
mit 'nem OPV  :?
2. Haben wir wieder eine "Ostflanke"  :?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

smutje505

Hallo das neueste von der Gorch Fock laut Aussage der Verdeitigungsministerin wird das Ausbildungsschiff für 75 Mill.€ generalüberholt und soll bis ca.2030 im Dienst der Deutschen Marine bleiben.

Jach

Zitat von: Urs Heßling am 26 Januar 2017, 19:26:54
Bei "Arm & Reich" ? .. die sind mir fast schon zu groß
Muss ja nicht gerade A&R sein, gibt auch noch andere schöne Werften. Groß heißt aber gerade bei einem einfach gehaltenen OPV nicht gleich viel Besatzung. Und so manches Schleusentor und Brückenfundament wird dankbar sein, wenn das einparken vorher mit größeren Einheiten geübt wurde.

Zitat von: Urs Heßling am 26 Januar 2017, 19:26:54
1. auch im MM und "vor Afrika" muß man einmal "um sich beißen können :x
mit 'nem OPV  :?
Aber sicher. Oder willst Du Dich da mit Algerien anlegen? Mehr als Selbstverteidigung, Piratenabwehr und Seenotrettung ist da ja aktuell nicht gefragt.


Zitat von: Urs Heßling am 26 Januar 2017, 19:26:54
Haben wir wieder eine "Ostflanke"  :?
Mir war so. Oder wozu geht die BW-Vorhut nach Litauen?


Mit freundlichem Gruß

K. Jach

Leutnant Werner

Ja. Ostflanke gibts. Leider.

Und: Was die "Deutschland" angeht, hat Ede recht. Nimmst Du die Baden-Württemberg, tust 70 Kadetten rein, und schon hat das Schiff einen Zweck. Wenigstens einen.

Urs Heßling

moin,

wir geraten, denke ich, damit ein wenig zu weit "off Thread".

(Aber auch Du weißt, glaube ich, daß die Fregatten nicht in die östliche Ostsee passen.)

.. und die von uns Unbeteiligten diskutierte Entscheidung betr GF scheint ja nun gefallen zu sein.

Da hat dieser Thread ja noch einige Zukunft vor sich.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

michael-1

Oje, da habe ich ja was angerichtet. Ich bedanke mich recht herzlich für die Reaktionen insbesondere die lebendige Schilderung von Ronny. Da die Frage ja b.a.w. entschieden ist, will ich auch nur noch kurz auf einige Punkte antworten, die mir besonders am Herzen liegen.
Es freut mich, dass Thorsten zumindest dem Drill eine gewisse Nützlichkeit beimisst. Gehorsam oder besser gesagt, die Fähigkeit und Bereitschaft Anweisungen zum richtigen Zeitpunkt auszuführen sind meines Erachtens damit untrennbar verbunden, wenn man sich in Gefahrensituationen begeben muss und überleben will. Der See sind die Befindlichkeiten heutiger aber auch vergangener Generationen mit Verlaub scheißegal – entweder man lernt zu Überleben oder man endet als Fischfutter!

Vertrauen in ,,moderne" Managementmethoden  :? ,,Modern" ist eine nichtssagende Leerformel, gern und viel genutzt insbesondere von Unternehmensberatungen und Werbung um einen Mangel an Sachargumenten zu verschleiern und trotzdem Kasse zu machen. ,,Modernen" Managementmethoden verdanken wir den millionenfachen Betrug von VW, Millionen von Jobs, die zuviel zum Sterben und zuwenig zum Leben bieten usw.. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.

Abschließend auch rätselhaften Dank an beck.Schulte für Ihre Antwort. Verstanden habe ich, dass Sie keine Notwendigkeit für ein Segelschulschiff sehen. Null problemo! Die angeführten Begründungen entbehren z. T. aber nicht einer gewissen ,,Originalität". Grenzübertritt olivgrüner Bundeswehrfahrzeuge nach Dänemark versus Segelschulschiff – darauf muss man erst einmal kommen.  Sei's drum, in einigen Jahren diskutieren wir vielleicht über den Namen des neuen Schiffes,  selbstverständlich mit Windantrieb, da sich bis dahin diese Antriebsart wieder durchgesetzt haben wird (http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/wirtschaft/handelsschiffe-unter-segeln-id272170.html) - mein Favorit ist AMAZONE.

beck.Schulte

#534
Ich dachte, da das FMA sich überwiegend mit der Historie befasst, dass die Überlegungen die zum Bau des Schiffes und zu seinem Namen geführt hatten, hier bekannt seinen. Nun gut: Bei der Frage womit wird ausgebildet spielt der ,,Zeitgeist" immer eine erhebliche Rolle. 1956/57 war der Krieg mal eben etwas mehr als 10 Jahre her. Man mochte uns durchweg nicht. Bekannte von uns wurde 1958 in Groningen das Auto zerkratzt . 1960 mit meinen Eltern auf einen Campingplatz bei Marseille beschwerten sich Nachbarn bei der Platzleitung darüber das Deutsch in ihrer Nähe gesprochen wurde. Wir sollten weg. Nur dadurch, dass, als ein franz. Kapt.z.S. erfuhr, dass er und mein Vater Kollegen waren, entspannte sich die Lage. Ich kenne viel Geschichten dieser Art. ( Ja, es gab auch positive Begegnungen) Ergo: Es waren nicht ausschließlich Fragen der Ausbildung, die für den Bau sprachen. Man erhoffte sich auch dass durch das auftreten der Besatzung sich das Deutschland Bild ändern würde. Das tat es dann auch. Anders als bei einer Fahrt der olivgrünen BW von Flensburg nach DK, da ging es schon anders zur Sache. Nebenbei, der Untergang der Pamir gab dann den Gegner wieder reichlich Stoff. Wenn jetzt die Frage Segel oder nicht ansteht, dann spielt obiges nicht mehr eine Rolle ? Heute in der NZ führte Frau Von der Leyen u.a. aus ,,....und in vielen Häfen der Welt zum positiven Image Deutschlands beitragen."
Ob der Segelantrieb sich groß oder überhaupt durchsetzt, ist mehr als fraglich ( Sag niemals nie) Diese und andere Ideen ( das U-Boot als Rohöltanker, das Superlange Schiff mit Scharnier in der Mitte ) tauchen ständig auf um dann schnell wieder zu verschwinden. ,,Amazone" wäre aus feministischer Sicht und im Hinblick darauf, dass immer mehr Mädels sich zum Kriegsdienst melden eine sehr gute Wahl. Befürchte aber, dass von CDU bis Die Linke der Name doch als zu militant abgelehnt wird. Rosa Luxemburg oder Jenny Marx wäre da schon passender.  8-)

Baunummer 509

22 Milliarden (nur vom Bund, Länder gar nicht mitgerechnet) letztes Jahr, dieses Jahr vermutlich auch und vermutlich auch für die nächsten 20 Jahre jedes Jahr, für die Einwanderungs- und Asylpolitik der aktuellen Bundesregierung. Geld das vorher angeblich nicht da war, nun aber niemandem fehlt.

Ganz ehrlich, bei diesen Summen ist jegliche Diskussion über Kosten der GF Instandsetzung verschwendete Lebenszeit. Das geht im Rauschen unter.

beck.Schulte

Die Kosten der Begrüßungskultur werden von CDU bis Die Linke einhellig befürwortet und von Wähler wohl im Herbst wieder für die nächsten Jahre bestätigt. Für die Beschaffung von Ausbildungsmaterial der Marine besteht diese Einigkeit nicht. Die Frage ist nicht ob Geld vorhanden ist oder nicht, sondern für was man es ausgeben will.

michael-1

Zitat von: beck.Schulte am 27 Januar 2017, 10:27:59
... Man mochte uns durchweg nicht. Bekannte von uns wurde 1958 in Groningen das Auto zerkratzt . ...

Das ist natürlich ein Argument  :BangHead:
Die Kratzer an meinen eigenen Fahrzeugen reichen locker aus, ein weiteres Dutzend Segelschulschiffe außer Dienst zu stellen! Aber zurück zur Sache:
Teamgeist kann man genauso wenig per PowerPoint-Folie generieren wie Taktgefühl beim Tanzen - Punkt.
Ein Simulator kann niemals die Realität ersetzen, es sei denn man ließe zu, dass der Simulant (heißt der/die so?) auch verletzt oder getötet wird, denn das Bewusstsein, dass es sich um eine Simulation handelt, spielt immer mit - Punkt.
Ob für einen Seekrieg zukünftig überhaupt noch Männer und Frauen auf See hinaus müssen wird sich zeigen. Solange sie es aber müssen, müssen sie das Handwerk auch von der Pike auf kennenlernen und da Deutschland wohl mehr Binnenland als England, F, oder die USA ist, müssen sie die Chance haben, das Element auf/in dem sie zukünftig möglicherweise Entscheidungen über Leben und Tod treffen in möglichst ursprünglicher Form kennenzulernen.
Bitte entschuldigen Sie lieber beck.Schulte falls ich vlt. etwas zu heftig geworden bin, aber die Männer und Frauen um die es geht, sollen möglicherweise einen Krieg führen und nicht ein Seminar besuchen.

Jach

Mal eine Frage: Wenn das alles so klar und unverzichtbar ist, wo sind dann die ganzen Segelschulschiffe der Handelsschifffahrt? Oder können die alle gar nicht richtig zur See fahren und wissen das nur einfach nicht? - Punkt, Punkt, Komma, Strich.
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

Urs Heßling

moin,

Zitat von: michael-1 am 27 Januar 2017, 12:30:20
Die Kratzer an meinen eigenen Fahrzeugen reichen locker aus, ein weiteres Dutzend Segelschulschiffe außer Dienst zu stellen!
Da scheinst Du etwas total mißverstanden zu haben.
Die "Kratzer" sind kein Argument für eine Außerdienststellung, sondern waren - im übertragenen Sinne - Argumente für die Indienststellung im Jahre 1958

Die Gorch Fock war in der damaligen Zeit ein extrem "politisches" Schiff. Das ist unter Anderem daran zu sehen, daß sie auf dem 10-Mark-Schein abgebildet war. Welches andere Land zeigte im "Atomzeitalter" ein Segelschiff auf einem Hauptbestandteil seiner Währung ?

Die GF war der "Türöffner" für einen in den Augen der ehemals durch die Wehrmacht besetzten und durch die NS-Diktatur unterdrückten Staaten Westeuropas akzeptablen Wiedereintritt deutscher Soldaten in Uniform auf ihrem Territorium. Darauf hat Bernd zu recht hingewiesen.


Zitat von: michael-1 am 27 Januar 2017, 12:30:20
Ob für einen Seekrieg zukünftig überhaupt noch Männer und Frauen auf See hinaus müssen wird sich zeigen.
Wir geraten hier wieder vom Thema ab, aber eine Antwort soll sein :
Die Frage stellt sich eigentlich nicht.  Eine Weiterexistenz der Menschen auf der Erde ist ohne Austausch von Gütern und damit ohne Seeschiffahrt auch mittelfristig nicht denkbar.

Dann gilt das alte Goethe-Wort "Ich müßte keine Schiffahrt kennen: Krieg, Handel und Piraterie, Dreieinig sind sie, nicht zu trennen." (Mephisto, Faust II).

Ein Schutz der Seeschiffahrt "aus dem All" oder nur von Land aus ist wohl noch "Zukunftsmusik"
Wenn die Frage gestellt wird, lautet die Antwort also : ja.

Was aber sollte verhindern, daß sich analog zum IS ein neuer "Piratenstaat" z.B an der arabischen Südküste oder der ostafrikanischen Küste bildet, der sich dann eine "richtige" Flotte zulegt ?  Wer geht dann dagegen an, wann und wie ??

Die Notwendigkeit einer seemännischen Ausbildung des Marinenachwuchses ist also unbestritten.
Die Frage bleibt : wie ?  Dazu gab's hier schon einige Vorschläge, die ich nicht wiederholen will.

Aber wenn die Bundesministerin der Verteidigung Frau von der Leyen sagt ,,....und in vielen Häfen der Welt zum positiven Image Deutschlands beitragen" stellt sich die Frage, ob sie Recht hat ...

Zum einen gibt es gemäß Umfragen kaum ein Land, das heutzutage (!) einen besseren Ruf als eben Deutschland hat. Das "positive Image"  8-) ist also bereits gegeben.

Die Welt erlebt aus mehreren Gründen, vor allem Pädagogik, Nostalgie und Touristenwunsch, eine Art Renaissance der Segelschiffe. Damit ist die frühere "Seltenheit" der GF nicht mehr gegeben.

In der Welt werden heute deutsches technisches Wissen und deutsche Technik geschätzt. Wenn man das "positive Image" Deutschlands mit einem Marineschiff vertreten möchte, könnte man z.B. mit einem fast-automatischen "Roboterschiff" mit 12 Mann Besatzung noch Eindruck machen, aber nicht mit einem Segelschiff, dessen Besatzung noch in Hängematten schläft.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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