z. Zt. kein guter Stern über der "Gorch Fock"

Begonnen von t-geronimo, 04 September 2008, 17:28:42

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Urs Heßling

moin, Thorsten,

Zitat von: t-geronimo am 26 Januar 2017, 01:17:04
Ich spreche da sicher als blutiger Zivi-Laie,
Also für einen Zivi und Laien ist das schon sehr schön und einleuchtend formuliert :TU:)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

beck.Schulte

#511
Michael: 
Breiten wir den Mantel des Schweigens über Ihre Vergleiche aus. Natürlich ist eine Ausbildung auf Segelschiffen auch eine qualifizierte. Es geht auch nicht um ,,billig" im Bezug auf die Ausbildung. Aber die wichtigsten westlichen Kriegsmarinen scheinen ohne Segelschiff gut auszukommen. Diese führen-und das ist der Unterschied zur DM- in den letzten Jahren richtigen Krieg, so mit Leute tot machen und selber sterben. Somit ist das Argument einer besseren Ausbildung für mich nicht nachvollziehbar.
Kommen wir nun zur GF: Die Existenz dieses Wasserfahrzeuges ist nicht ohne einen Blick auf die 50ziger Jahre verständlich. Da kamen fast 100% der Offiziere und Unteroffiziere von der Kriegsmarine  Einige hatten noch als Leutnant oder Kadett beim Kaiser auf dem Schoß gesessen. Die tickten anders . Schauen wir mal auf die Schiffsnamen. Sehen wir mal von Bienen und Krokodilen ab, so könnten heute die nach Menschen benannten wohl kaum durchsetzbar sein.  Auch ein Segelschulschiff der DM, würde heute, ohne seinen aktuellen Vorläufer, niemals nach dem Britenfresser, Nationalisten übelster Sorge , Hurrapatrioten, Kriegsverherrlicher benannt werden.( alles nicht meine Bezeichnungen, aber bei der Diskussion um die GF-Halle Finkenwerder gehört )  Damals brauchte man ein ,,unauffälliges" nicht in grau gemaltes Kriegsschiff um mal leise bei den Nachbarn anzuklopfen und dies tat die G.F. auch bis in die 90ziger. Für die heutigen  diplomatischen Aufgaben, überall so tun als ob man in der ersten Liga spielt, brauchen wir richtige deutsche Kriegsschiffe.  Zurück in die 50-60ziger. Als 47ziger hab ich noch gut die Szenen in Erinnerung als die BW zum  ersten mal mit olivgrünen Fahrzeugen die Grenzen zu DK und NL überschritten und auch das wegen der Wiederbewaffnung man bei VW streikte. Soll man wissen, gehört dazu wie es zur G.F. kam.
Somit bleibt es dabei, dass die GF eine mentale und nicht eine Frage der besseren Ausbildung ist.
Das soll es dann auch gewesen sein. Ich befasse mich jetzt ma wieder mit der 8. G-Hfl. und dem 1. März 1918 und überlasse anderen die Antwort auf die Frage GF. Ja oder Nein.  :roll:

Leutnant Werner

Wie soll ich das werten, Bernd? Die GF ein Alt-Nazi-Dampfer ...ähhh Segler?

Ab davon finde ich Segler gut. Muss ja nun nicht ne Dreimastbark sein. Für das team-finding. Geht sicher auch kleiner.

t-geronimo

Bitte nicht falsch verstehen: Ich will den Jungs nicht ihre Zeit auf See nehmen. Natürlich müssen ihnen irgendwie Seemannsbeine wachsen und das geht nur auf dem Wasser.
Aber es gibt hunderte von "Heavy Seas"-Videos im Internet, nehme man nur mal die US Coast Guard Cutters. Da wird man auch sehr ordentlich durchgeschüttelt und man lernt, nicht gegen den Wind zu reiern.
Aber diese Schiffe sind z.B. vielseitiger verwendbar. Und darauf kann man bestimmt auch prima Seemann werden lernen. Und auf anderen Schiffstypen auch.

Bis auf Segelschiffe. Die können nur segeln.  :-D
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

beck.Schulte

Ach Herr Ebermann! Vielleicht sich mal mit der Person des Namengebers und der BM in den 50zigern  befassen. Auch wenn du ja alles "light" haben möchtest. Von "Nazi" steht da nichts.

Ulrich Rudofsky

Ich bin der Meinung, daß man die Marinetradition der Segelschulschiffe vor dem Aussterben bewahren muss.   
Ulrich Rudofsky

didi1

Hallo Ulrich da bin ich voll Deiner Meinung

Gruß
Ditmar
Gruß Ditmar

IRON

Hallo Männer,

interessante Diskussion,

Ich denke mal auch das der Mangel an ansehnlichen Ausbildungs/BootCap Schiffen aber eben auch das F(fast)Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Marine aber auch im Vergleich zu den anderen Marinen dazu führt, das doch der Großteil an diesem Schiff hängt. Einen neuer Erfahrung aufzubauen ist halt nicht leicht gegen alle emotionalen Widerstände und (,,That will never work" Syndrome).

Ich wünsche mir weiterhin besonderen Ausbildungserfahrung die möglichst manuell ist damit viel gemeinsame Muskelkraft benötigt wird um die Tätigkeiten zu bewältigen, denn das schweißt eben zusammen und ist nun mal bei einem Segel eher gegeben.

Aber um umzudenken bedarf es wohl noch einen harten Cut, den ich nun in Angesicht der Gesamtproblemlage eigentlich erwartet hätte.
Meinen 25 cent an Gedanken


bis denne

Christian

juergenwaldmann

Das Geld dürfte bei uns keine Rolle spielen , bei den Staatsüberschüssen !
Wenn in Nürnberg ein Parteitagsgelände von 33/45 für 75 Millionen wieder
aufgemöbelt  bzw. restauriert wird , dann protestiert hier kein Bürgen .
Da sieht der Segler wenigstens nach etwas aus , kann sogar zu Freunden
schwimmen und da Hafengeburtstage schmücken .
Ein Hafengeburtstag ohne Segler , das kann ich mir als sehr trist vorstellen .
Gruss  Jürgen

Leutnant Werner

Ach Herr Bernd,

Seefahrt tut halt not.

Und warum sich nur mit der BM der 50er Jahre beschäftigen. Da kann man sich gleich mit der Bundesrepublik der 50er als Ganzes beschäftigen :wink:

kalli

o.t. Kann man bitte mal auf Animositäten verzichten?

Urs Heßling

Zitat von: beck.Schulte am 26 Januar 2017, 12:50:59
Kommen wir nun zur GF: Die Existenz dieses Wasserfahrzeuges ist nicht ohne einen Blick auf die 50ziger Jahre verständlich. Da kamen fast 100% der Offiziere und Unteroffiziere von der Kriegsmarine  Einige hatten noch als Leutnant oder Kadett beim Kaiser auf dem Schoß gesessen. Die tickten anders . Schauen wir mal auf die Schiffsnamen. Sehen wir mal von Bienen und Krokodilen ab, so könnten heute die nach Menschen benannten wohl kaum durchsetzbar sein.     
top
Zum Thema "Namensnennung in den ersten Jahren" gibt es demnächst einen Fachartikel.

Zitat von: beck.Schulte am 26 Januar 2017, 12:50:59
Damals brauchte man ein ,,unauffälliges" nicht in grau gemaltes Kriegsschiff um mal leise bei den Nachbarn anzuklopfen und dies tat die G.F. auch bis in die 90ziger.
nicht unauffällig und durchaus erfolgreich, z.B. in Haifa 1988, als erste deutsche Soldaten in Israel

Zitat von: Leutnant Werner am 26 Januar 2017, 14:02:38
Muss ja nun nicht ne Dreimastbark sein. Für das team-finding. Geht sicher auch kleiner.
Sehe ich auch so, z.B. mit L' Etoile und La Belle Poule der französischen Marine.

Die Überlegung, anstelle der Gorch Fock (angesichts der damaligen Erhaltungskosten) zwei Topsegelschoner zu erwerben, gab es schon konkret vor 10 Jahren

Zitat von: t-geronimo am 26 Januar 2017, 14:07:29
Bis auf Segelschiffe. Die können nur segeln.  :-D
Die können schon mehr .. aber wir wollen ja keinen Tee aus China, Salpeter aus Chile oder Weizen aus Australien oder Argentinien mehr holen :O/Y

Die seglerische Ausbildung, abhängig vom Wind, bringt ohne Frage eine besondere Nähe zu den Elementen, mehr als auf einem Motorfahrzeug.
Sie könnte dann mit einer Ausbildung auf solchen wie z.B. den britischen http://marine-portraits.de/royal-navy/patrol/archer-class/daten/ kombiniert werden, bei der die einzelnen Kadetten schon in eine gewisse Verantwortung hineinwachsen können.

Als Kadett und als Segeloffizier auf der Gorch Fock mißfiel mir, daß die Offiziersanwärter zu sehr von einer solchen Verantwortung ausgeschlossen und nur Bedienpersonal für Segel und Taue (Brassen) waren.

Gruß, Urs

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Manfred Heinken

Moin zusammen,
in der Anlage ein Bericht über den Besuch, einer der wirklich sehr guten Sterne, der "Gorch Fock"
Im Mai 1988 in Israel.
Die "Gorch Fock" hat auf allen Reisen rund um den Globus immer einen prächtigen Eindruck hinterlassen.

Bericht mit Genehmigung eingestellt.

Beste Grüße
Manfred Heinken

Urs Heßling

moin, Thorsten,

noch ein interessanter Schulschiff-Typ
https://en.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9opard_class (leider in Deutsch nicht gefunden)

Gruß, Urs
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Jach

Urs,

wenn Du schon solche Vorschläge bringst, dann würde ich lieber einige OPV von der Stange kaufen. Bei denen könnte man die nötige Anzahl für den Ausbildungs- und Schuldienst nehmen und den Rest ins Mittelmeer und vor Afrika schicken um die wertvollen Fregatten und Korvetten für die Ostflanke und andere Bündnisverpflichtungen frei zu bekommen.
Mit freundlichem Gruß

K. Jach

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