z. Zt. kein guter Stern über der "Gorch Fock"

Begonnen von t-geronimo, 04 September 2008, 17:28:42

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Hastei

hallo,
ich habe nicht alle Beiträge hier gelesen, aber mir wird übel, richtig übel ,wenn ich in der Presse und von Personen, die nie an Bord waren,
lese , wie schlimme es auf der G F ist. Ich pers. kenne G.F.Fahrer und die sind auch erschüttert über diese unqualifizierten Äußerungen.
Das Unglück muß doch erst untersucht werden !!!  Und dann kann man Konsequenzen daraus ziehen,aber doch nicht vorher.                                      Ich denke mal ,  da geht es doch eigentlich vielen Politikern gar nicht um die Sache, sondern nur darum , dem
Verteidigungsminister einen rein zu würgen!
Ob ein Segelschulschiff zeitgemäß ist, Mann, diese Diskusion ist so alt wie das Schiff !                                                                                         Alle die jetzt schreien sind begeistert wenn,z.B. bei der Kieler Woche dieses herrliche Schiff die Reihe der Segler bei der Parade anfürt.
Und noch was möchte ich anmerken, es sind keine Sklaven,Jeder hat sich freiwillig gemeldet und wusste was auf einen zukommt.
Ob die Körpergröße was mit dem Unfall zu tun hat oder nicht, es gab eine Mindestgröße um bei Polizei, Feuerwehr  oder BW eingestellt werden zu können, soviel ich weiß. Und da hatte man sich früher doch was bei gedacht ,oder ?    In der heutigen Zeit-- Gleichberechtigung--  überall ?
Ein Bekannter erzählte mir mal, ein weibl. Feuerwehranwärter , sie war bei körperlich anstrengenden Arbeiten, die nun mal bei solch einem Beruf anfallen, total überfordert. ein Wunder ?. Die Kameraden halfen ihr wo es nur ging,um diese Schwierigkeiten zu meistern. Ist das der Sinn der Gleichberechtigung ?
So, jetzt bin ich wieder abgeschweift.

Hastei

F.B.

Hallo,

wenn irgend wo was schlimmes passiert, kommen im Kielwasser immer noch ein paar zum Vorschein denen ähnliches zuleide getan wurde. Siehe sexuelle Übergriffe in kirchlichen Einrichtungen, so jetzt auch bei der GF. Da sind zu einem die welche vorher geschwiegen haben, warum auch immer, dann solche die sich wichtig machen wollen und zu guter letzt die welche die Auflagen- und Sensationsgeile Presse auftreibt.

:O/Y

Teddy Suhren

Hai

Schonmal drüber nachgedacht was eine Meldung beim Wehrbeauftragten o.ä. für unmittelbare kameradschaftliche Konsequenzen hat?
Von Vorgesetzten ganz zu schweigen.
Kann man auch mal im Fußball- oder Gesangverein probieren, da haste innerhalb kürzester Zeit sehr viele Freunde mehr.

Entweder Maulhalten, mitmachen und Ungerechtigkeiten und Schikanen hinnehmen oder Ausgrenzung und Mobbing.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Trimmer

Also ich kann nicht die Rolle des Wehrbeauftragten einschätzen - so was gab es in der NVA glaube ich gar nicht. Was ich aber einschätzen kann ist das es in jedem Betrieb oder auf jeder Baustelle schon Unfälle gegeben hat und gibt aber da schreibt keine Zeitung drüber.
Lachen könnte ich über solche Bescherden wie Schlafmangel, fehlender Luxus, keine Privatsphäre. Ich glaube die wenigsten Soldaten der BW oder wir damals in der NVA hatten Einzelzimmer mit seperatem Bad und wenn man bei einer Übung über einige Tage dabei war war an Schlaf auch kaum zu denken.
So trauig es mit desem jungen Mädel ist - laßt doch die Kirche im Dorf.
Etwas mehr Sachlichkeit könnte da unserer Presse nicht schaden. Oder hat die Unschuldsvermutung heute keine Gültigkeit mehr ?

Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

AJFuchs67

#139
Hey Teddy,
Da haste nicht Unrecht,aber genau da liegt der Punkt. Ich kann mir kaum vorstellen das zB eine Soldatin sexuelle Belästigungen ,egal jedwelcher Form sich lieber gefallen läßt als was zu sagen.Da glaube ich sind die Mädels,die sich zum Bund melden hart genug. Zu erwarten wäre  auch vom doch überwiegend "anständigen" Teil der Kameraden u Vorgesetzten,sich da auch einzuschalten! Im Gesangverein zB kannste austreten u Dir n
andern suchen,bei der Marine zB wirds da eng!Also der beruflichen Zukunft wegen die Schnauze halten?
@Harald ,bin Deiner Meinung,mit einer Ausnahme! Die Gleichberechtigung ist schon Da! Also haben auch die Mädels in der BW Anspruch darauf, nicht nur im Job "gleichberechtigt" behandelt zu werden ,sondern auch auf gleiche Kameradschaft!
Ich kenne nur einen GF Fahrer,(Du weißt wen) u ich würd gern von Ihm einiges wissen! Meine dahingehende PN wird gleich
geschrieben u ich bin fast sicher,das ich auch eine Antwort erhalte,die offen u ehrlich ausfällt!Ich kann mir nicht vorstellen ,das dieser GF Fahrer zu solchen Vorfällen geschwiegen hätte! Never!!!!!!!!!!

Gruß Fuchs
Es grüßt der Fuchs

AJFuchs67

ZitatLachen könnte ich über solche Bescherden wie Schlafmangel, fehlender Luxus, keine Privatsphäre. Ich glaube die wenigsten Soldaten der BW oder wir damals in der NVA hatten Einzelzimmer mit seperatem Bad und wenn man bei einer Übung über einige Tage dabei war war an Schlaf auch kaum zu denken.

Hi Trimmer, genauso ist es!Während meiner BW Zeit (Beginn 1986) wars genau so! Während der Grundi 21 Tage nasser Hintern im Camp ,arschkalt ,von 21 Tagen ca 14 Dauerregen,essenstechnisch überwiegend EPA ,nach dem normalen Tagesdienst nachts Wache am Fahrzeug, schön NEBEN dem Fahrzeug nicht drin!
Zum Frühstück dreisterweise den Esbitkocher selbst anheizen müssen,vorher waschen mit Wasser aus dem Kanister
(toll bei 6 Grad). Pennen 2-3 Stunden mit 2 Mann Arsch an Arsch in der Dackelgarage ,mit der kalten Knarre im feuchten Schlafsack,damit
kein Fw oder HFW die einsackt u Dich morgens danach fragt u gern gern ne Abschrift vom Umgang mit BW Material hätte.
Das ganze unterbrochen von anheimelden nächtlichen Alarmübungen , dem romantischen Tropfgeräusch des die Zeltwand durchdringenden Regens u dem furzenden Zeltnachbarn! Ach u bevor ichs vergesse! Da wir zu der Zeit noch nicht Handy u Lap Top besaßen u unsere Stahlhelme keine E-Mails empfangen konnten ,wurde noch per Stimme  vom UvD geweckt u Befehle ohne vorhergehende schriftliche Einladung u beruhigende Wassergeräusche im Hintergrund auch mal durch "Brüllen" übermittelt.

Und bevor jetzt einer meint ich würde Schikaniererei tolerieren oder gutfinden mal folgendes!
Falsch gedacht! Meine Kameraden u auch Ich empfanden das alles ,trotz Flucherei darüber, nie als Schikane!
Ich u ich glaube der größte Teil meiner damaligen Kameraden wollten zur BW. Obwohlwir wußten
das das kein Urlaub wird!!!

Gruß Fuchs


Es grüßt der Fuchs

Jan

Hi,
war nur W15er. Die Gorch Fock ist eine Sandkiste für große Kinder. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem und es ist allemal eine tolle Erinnerung. Leider nicht für alle!
Jan

Q

Zitat von: AJFuchs67 am 23 Januar 2011, 19:06:22
ZitatLachen könnte ich über solche Bescherden wie Schlafmangel, fehlender Luxus, keine Privatsphäre. Ich glaube die wenigsten Soldaten der BW oder wir damals in der NVA hatten Einzelzimmer mit seperatem Bad und wenn man bei einer Übung über einige Tage dabei war war an Schlaf auch kaum zu denken.
...
Und bevor jetzt einer meint ich würde Schikaniererei tolerieren oder gutfinden mal folgendes! Falsch gedacht! Meine Kameraden u auch Ich empfanden das alles ,trotz Flucherei darüber, nie als Schikane!
Ich u ich glaube der größte Teil meiner damaligen Kameraden wollten zur BW. Obwohlwir wußten das das kein Urlaub wird!!!
...
Ich weiss nicht aber irgendwie fuehrt das ganze hier in seltsame Richtungen. Es ist zumindest nach meiner Logik etwas anderes Total uebermuedet in den Grossmast zu klettern, oder durch den Dreck zu robben und Gewaltmaersche hinter sich zu bringen, die maximal die Gefahr in sich bergen das die Muskeln uebersaeuern und man anschliessend keinen Finger mehr heben kann.

Zu der Zeugin inkognito aufgrung derer hier die Gemuether so hochschwapbapern, kann ich nur sagen, das ihr sowas einfach glaubt und fuer bare Muenze nehmt ist sehr verwunderlich.

Denn warum sollten solche Aussagen den inkognito gemacht werden???

Leben wir nicht in einer Demokratie.

Entweder diese Aussagen sind frei erfunden, oder nicht zu begruenden also gelogen.

Deswegen gebe ich darauf erstmal garnix. Solange kein Name gefallen ist der zu seiner Aussage steht.

Ich habe mir jetzt mal die Presse genauer angeschaut. Es wird dort ja auch angesprochen, das ein Fehlverhalten passierte, das der Skipper direkt nach der tragoedie die OA´s wieder in den Mast geschickt hat.

Vielleicht ist dies garkein Fehlverhalten. Ich habe in meiner Rennradkariere auch schwere sturze erlebt und mein Vater hat mich dazu verdonnert sofort wieder in den Sattel zu steigen. Ich selbst kann ihm dafuer nur danken. Nichts ist schlimmer als sich in seiner Angst zu verkriechen und nicht mehr rauszufinden weil der Versuch schon abschreckt.

Unter diesem Aspekt sehe ich diesen dem Skipper vorgeworfenen Fehlverhalten als nicht gegeben an.

Was mich mal interessieren wuerden, Frage an die aktiven Marineangehoerigen. Man hoert soviel, das die GF so schrecklich viele Verunglueckte in ihrer Geschichte aufzuweisen hat.
Wieviele Seetage hatte die GF bis jetzt?
Wie gross ist die Sollbesatzung?
Wie ist daraus der Schnitt zu errechnen, der Ungluecksfaelle im Vergleich zu anderen Einheiten der Bundesmarine?

Soweit meine Gedanken.

Don´t panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Elektroheizer

Ist die Gorch Fock eigentlich ein Schiff oder ein Boot? Sprich, Zweier- oder Dreier-Wachsystem?
Ich habe das Grauen gesehn

Hurvinek

Der Unterschied besteht in der Befehlsstruktur und hat mit dem Wachsystem nichts zu tun.

Die Gorch Fock ist ein Schiff, denn es gibt an Bord einen 1.Offizier.

Boote haben Wachoffiziere, keinen I.O.
"Der SOPO fährt, also Fender raus! - Alle!"

Elektroheizer

Zitat von: Hurvinek am 23 Januar 2011, 22:15:14
Der Unterschied besteht in der Befehlsstruktur und hat mit dem Wachsystem nichts zu tun.

Die Gorch Fock ist ein Schiff, denn es gibt an Bord einen 1.Offizier.

Boote haben Wachoffiziere, keinen I.O.
Das weiss ich wohl, ich kenne es aber nur so daß Schiffe in diesem Sinne Dreier-Wachsystem haben und Boote Zweierwachsystem. Oder gibt es davon Ausnahmen, bzw ist doch keine so feste Regelung?


Außerdem möchte ich die die Frage erweitern, ob auf der Gorch Fock für das Fahren unter Segeln die Wache ausreicht und nur für größere Manöver wie Segel einholen die Freiwache mit anpacken muß.
Ich habe das Grauen gesehn

Ulrich Rudofsky

Ich bin der Überzeugung, das die große Mehrzahl der Kadetten und Kadetinnen einen "Guten Stern" über der GORCH FOCK sahen und viel lernten.  Bis nichts als das Medienfeuer und politische Schachspiele bekannt gemacht werden, sollte man die Sache einfach in Ruhe lassen. 
Ulrich Rudofsky

Urs Heßling

hallo, Q,

Zitat von: Q am 23 Januar 2011, 21:54:51
Wieviele Seetage hatte die GF bis jetzt?  Wie gross ist die Sollbesatzung?
Wie ist daraus der Schnitt zu errechnen, der Ungluecksfaelle im Vergleich zu anderen Einheiten der Bundesmarine?

Frage 1: Die Gorch Fock hat bisher mW 147 Reisen (fast immer Dauer 1 Quartal) durchgeführt. Annähernde Durchschnittszahl der Seetage bei einer Reise: 40, damit kommen wir auf etwas weniger als 6000 Seetage
Frage 2: Stärke der Stammbesatzung 72-75 Mann, davon sind direkt mit der Ausbildung befaßt 2 Divisionsoffiziere, 4 Wachoffiziere und 4 PUO (HBtsm-Btsm) als Vorgesetzte der 4 eingeteilten Wachen (à ca. 30 Auszubildende) und 12 Unteroffiziere als Gruppenführer
Frage 3: sehe ich so als nicht zu beantworten. Sollen die Gorch Fock-Zahlen z.B. mit der der abgestürzten Flugschüler verglichen werden ? Vergleiche erscheinen mir hier wegen der jeweils unterschiedlichen Rahmenbedingungen abwegig und auch nicht sinnvoll, d.h. in irgendeinem Sinn aussagekräftig.


Zitat von: Elektroheizer am 23 Januar 2011, 22:05:13
Ist die Gorch Fock eigentlich ein Schiff oder ein Boot? Sprich, Zweier- oder Dreier-Wachsystem?

Die Gorch Fock ist das einzige Schiff der Marine, das ein 4-Wach-System hat. I. und II. Division haben jeweils eine Backbord- und Steuerbordwache. Vorgesetzte sind in jeder Wache 1 Offizier, 1, ggf. 2 PUO und 3 Unteroffiziere für durchschnittlich 30 Soldaten.
Umfangreiche Segelmanöver (Allgemeines Segelsetzen oder -bergen, Wenden) werden als "Allemannsmanöver" mit allen 4 Wachen gefahren, aber im Transit (gleichbleibender Kurs oder geringe Kursänderungen) fährt eine Wache das Schiff und braßt bei Kursänderungen die Segel neu.
Die Wache wird im sogenannten "englischen System" gegangen, d.h. es gibt in 24 Stunden 7 Wachen (0-4, 4-8, 8-12, 12-16, 16-18, 18-20, 20-24). Damit - und das ist der Sinn - verschiebt sich die Wachzeit einer bestimmten Wache von Tag zu Tag um einen Platz. Jede 4.Nacht kann also als "Freiwache" durchgeschlafen werden, ansonsten gibt es mindestens 4 h Schlafenszeit.

Zitat von: Elektroheizer am 23 Januar 2011, 22:27:07
Das weiss ich wohl, ich kenne es aber nur so daß Schiffe in diesem Sinne Dreier-Wachsystem haben und Boote Zweierwachsystem. Oder gibt es davon Ausnahmen, bzw ist doch keine so feste Regelung?
Außerdem möchte ich die die Frage erweitern, ob auf der Gorch Fock für das Fahren unter Segeln die Wache ausreicht und nur für größere Manöver wie Segel einholen die Freiwache mit anpacken muß.

mit dem soeben Gesagten hoffentlich zufriedenstellend beantwortet.

Gruß, Urs

P.S. heute abend in den Tagesthemen eine wohltuend faire Berichterstattung. Der Reporter, der 3 Wochen an Bord war, hat den für ein Ausbildungsschiff üblichen Drill, aber weder Schikane noch Belästigungen erlebt.
Nach seiner Aussage fühlt sich Kpt.z.S. Schatz und sehen seine Offiziere ihn als "politisches Bauernopfer".




"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Elektroheizer

Danke, Urs, für die mehr als zufriedenstellende Beantwortung nicht nur meiner Fragen.
Zitat von: Urs Hessling am 23 Januar 2011, 23:28:41
P.S. heute abend in den Tagesthemen eine wohltuend faire Berichterstattung. Der Reporter, der 3 Wochen an Bord war, hat den für ein Ausbildungsschiff üblichen Drill, aber weder Schikane noch Belästigungen erlebt.
Nach seiner Aussage fühlt sich Kpt.z.S. Schatz und sehen seine Offiziere ihn als "politisches Bauernopfer".
Die üblichen Verdächtigen werden behaupten, das sei eine Schönwetterfahrt gewesen weil die Presse an Bord war.
Ich habe das Grauen gesehn

Q

Danke Urs bist ja toll auf meinen Karren gesprungen mit Antwort 3  :ML:

Genau darauf wollte ich hinaus. In Relation zu den Seetagen ist auf der GF in meinen Augen sehr sehr wenig passiert.

Mir hat mal ein ExMatrose der auf einem Versorger gefahren ist gesagt, das nur die GF und die Versorger lange Fahrten machen alles andere bedeutend weniger Seetage im Jahr zuruecklegt.

Don´t Panic
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mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

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