z. Zt. kein guter Stern über der "Gorch Fock"

Begonnen von t-geronimo, 04 September 2008, 17:28:42

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Trimmer

Peter - Beides - Du kannst heute in Topform sein und die geforderte Leistung bringen und morgen ....

Dein Chef schätzt dann ein - der Mann oder die Frau ist gut - was dann passiert ?

Gruß - Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Peter Strasser

Ich hatte die Äußerung so verstanden, dass der Kommandant generelle motorische Unzulänglichkeiten entdeckt hat. Das ist doch etwas anderes als einfach nur ein "schlechter Tag".

Zudem gibt es bei der Bundeswehr immer noch die Musterung und für Offiziere zusätzlich den Eignungstest, sowie den regelmäßigen PFT um gerade zu verhindern, dass der Chef sich mal "verschätzt".

Ich bleibe dabei:
1. Ist der Kommandant der Meinung, dass seine Besatzung/einzelne Besatzungsmitglieder über generelle motorische Unzulänglichkeiten verfügen, so hätte er sie nicht einsetzten dürfen. Zudem es wäre seine Pflicht gewesen vor dem Unglück auf die Missstände hinzuweisen.
2. War der Kommandant vor dem Unglück nicht der Meinung, dass seine Besatzung/einzelne Besatzungsmitglieder über generelle motorische Unzulänglichkeiten verfügen, so hätte er lieber schweigen sollen.


Gruß
Piet

Ulrich Rudofsky

Meiner Meinung ist das doch eine unerhört negative Einschätzung der "motorischen Fähigkeiten" aus dem Mund des Kapitäns, der für die gesamte Mannschaft 24/7 die Verantwortung trägt.  Hatte er  schon vor der Fahrt solche Bedenken, dann hätte er die Ausfahrt streichen sollen.   Unglücke sind oft unerklärbar, aber diese paar Worte sind rücksichtslos und eigennützig.
Ulrich Rudofsky

Schappi1976

Mit großem Interesse habe ich die letzten Beiträge verfolgt und auch mit etwas Empörung die Worte des Kommandanten vernommen.
Grunndsätzlich hat der Kommandant recht, wenn er sagt, die Jugend sei nicht mehr so fit wie früher... Tatsache ist doch, dass die meisten nicht mehr gewillt sind Sport zu treiben und lieber abhängen oder vor dem Computer sitzen...
Tatsache ist jedoch auch, wie vorher schon erwähnt wurde, wenn der Kommandant der Meinung ist, seine Leute sind nicht ausreichend trainiert und der Aufgabe nicht gewachsen, hätte er die Ausbildung abbrechen müssen, er hätte das Unglück sehen kommen müssen. Insoweit würde er dann die Verantwortung für das Unglück tragen. Er hat es ja quasi provoziert.
Sehr unglücklich ist es jedoch zu dieser Zeit das so zu äußern.  In diesem speziellen Fall, stimmt es einfach nicht, dass es an sportlicher Fitneß gefehlt haben soll!
Sarah hat täglich Sport gemacht und das ganze nicht mit der "Wi" vor der Glotze.
An sportlicher Fitneß kann es bei ihr nicht gemangelt haben. Das muss so ganz klar gesagt werden!
Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.
Antoine de Saint-Exupéry

Teddy Suhren

Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Big A

Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Trimmer

Mal zwei Gedanken die ich zu diesem "Spiegel-Bericht " habe.

1. 14.000 ausgebildete Offiziere und Unteroffiziere sprechen doch wohl eine klare Sprache.
2. Wird irgend ein Kadett gezwungen an Bord zu gehen ? Ist nicht bekannt was dann auf ihn zukommt ?

Ich bin der Meinung hier ist vom "Spiegel" ein Schnellschuß produziert wurden. Genaue Prüfung und dann ein Urteil wäre wohl der bessere Weg.

Übrigens als ich auf dem Bau gelernt habe da hat uns auch der Lehrmeister die Gerüstleiter hochgejagt. Wer nicht Höhentauglich war ....
Waren aber wohl noch andere Zeiten. Ist nun zwar kein Vergleich mit einem Segelschiff aber ich wollte ja auch nicht Offizier werden.

Gruß - Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

seeziege

Moin,Moin!
Ich glaube mal das sich die Zeiten die Einstellung der Jugend heute sehr geändert haben!Wenn man die Berichte von den " Alten Seefahrer hört " was da alles abgegangen ist auf den Dampfern im Bezug auf Taufen,Decksältesten,Messeordnung u.s.w,u.s.w haben es auch es auch alle die Zeit überlebt!Irgendwie habe ich das Gefühl das sich die heutigen Besatzungen,egal ob Mannschaft,Uffz,.....nicht mehr mit ihrem Dampfer indendifizieren können aucfgrund der Stehzeit und das Sie alles für schlecht empfinden wenn es nicht nach ihrem willen läuft,beziehungsweise das sie alles gleich für ganz böse empfinden wenn etwas irgendwie strenger ist als zu hause bei Hotel Mama!wir haben hier auch eine Patenschaft mit einem Hohlstablenker und wenn man das die ganzen Jahre mitverfolgt wie sich die Besatzungen verändern,kann man es schon mit der Angst bekommen.Soll einer,weil er den richtigen Schulabschluß hat,besser in Führung der Mannschaft/Boot/Schiff sein wie einer der Länger bei dem Haufen ist und sich von unten nach oben hoch gearbeitet hat....?Glaube nicht das es einer schaft innerhalb von 5 Jahren soweit zu sein das er ein eigenes Kommando führen kann?
Trotzdem ist es schlimm das soetwas passiet ist mit der jungen Frau,viele Fragen die sie mit in den Tod genommen hat und vielleicht einige zum umdenken bewegen könnten ob es alles richtig war mit der Umstrukturierung der Marine/BW

Mit nachdenklichen Grüßen :roll:
Thorsten


Hastei

Das ist natürlich wieder was für die Presse ! Meuterei auf der Gorch Fock !!!                                                                                                     Jetzt wird Jeder, der mal an der G.F.vorbeigegangen ist ,ausgefragt.
Heerscharen von Jornalisten warten ja nur auf solche Vorfälle, wobei ja wohl noch nichts geklärt ist,oder ?                                                                I

Hastei

Captain Hans

#56
Wenn ich so an meine Ausbildung in der Handelsschiffahrt denke, verstehe diesen Presseschwachsinn in
keinster Weise.
Kadetten die auf einem Segelschulschiff genötigt werden in die Takelage zu klettern, welchen Schwachsinn
werden wir uns noch anhören müssen. Was erwarten denn die Kadetten :? Liegestühle und Kreuzfahrt :?

Es stimmt allerdings, daß sich heutige Besatzungen nicht mehr mit dem Schiff identifizieren. Dies ist in der Handelssschiffahrt
ebenfalls ein riesiges Problem - sie machen alle einen Job, vergessen aber, daß dies ein Beruf ist.
In der Handelsschiffahrt hat diese Einstellung zu sehr schlimmen und unnötigen Unfällen und sogar Schiffsverlusten geführt

Oder ist dies vielleicht ein allgemeines gesellschaftliches Problem :?
Man identifiziert sich nicht mehr mit dem was man beruflich macht und vor allen Dingen will man für nichts mehr
verantwortlich sein.

Geht was schief, sind immer andere daran Schuld nur man selbst nicht.

viele nachdenkliche Grüße

Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Karlchen

Zitat von: Captain Hans am 20 Januar 2011, 14:02:03
Kadetten die auf einem Segelschulschiff genötigt werden in die Takelage zu klettern, welchen Schwachsinn
werden wir uns noch anhören müssen. Was erwarten denn die Kadetten :? Liegestühle und Kreuzfahrt :?

Es stimmt allerdings, daß sich heutige Besatzungen nicht mehr mit dem Schiff identifizieren. Dies ist in der Handelssschiffahrt
ebenfalls ein riesiges Problem - sie machen alle einen Job, vergessen aber, daß dies ein Beruf ist.

Das ist die Bundeswehr teilweise auch selber schuld, wenn man sich die Radiowerbung der Bundeswehr anhört muß man sich schon sehr wundern.
Nach dem Motto: Abitur fertig weißt nichts mit dir anzufangen, geh doch zur Bundeswehr da machst du Karriere und ferne Länder siehst du auch noch.
Viele OA's haben dann wahrscheinlich während der Ausbildung nur ihr Studium im Kopf und überlegen wo sie dann später (wenn die 12 Jahre endlich um sind) in der freien Wirtschaft anfangen können.

Urs Heßling

moin,

ich denke, daß ich hier im Forum einer der Thema-Qualifizierten bin (Segeloffizier 1978-79)

In meiner Kadettenzeit (1972) herrschte noch ein relativ rauer Ton und es wurde auch "gebrüllt" - darüber hat sich niemand länger als 5 Minuten aufgeregt - allerhöchstens wurde der "Brüller" nachher nicht mehr so ganz ernst genommen, wenn er etwas Falsches in dem Ton befohlen hatte.

"Drohungen" habe ich nicht erlebt, allerdings so etwas wie "Dolchstöße von hinten" (durch schlechte Beurteilungen am Ende der Fahrenszeit) an Kadetten, die sich bei Unteroffizieren durch "Besserwissen" (auch berechtigtes) unbeliebt gemacht hatten.  flop

Aus meiner Segeloffizierzeit kann ich mich an "Brüllen" nicht erinnern - allerdings werden Befehle an Oberdeck bei Sturm (ohne Lautsprecheranlage) eben mit der notwendigen Lautstärke gegeben ...  :MZ: ... "Empfindlichkeit" ist da fehl am Platz.

Drohungen mit Laufbahnkonsequenzen habe ich auch in dieser Zeit nicht erlebt.

Ein Todesfall beim Arbeiten in der Takelage ist natürlich ein Schock, der nicht in Minuten überwunden werden kann. Aber (ich halte diesen Vergleich für annehmbar und nicht zu schräg) eine Einheit in Afganistan, die einen Mann oder eine Frau im Einsatz verloren hat, kann sich doch auch nicht im Lager verkriechen und nicht mehr ausrücken ...

Das gegen die Schiffsführung und die Ausbilder gerichtete "Waschen schmutziger Wäsche" weckt bei mir die - noch unbegründete -Vermutung, daß es auch möglich sein kann, den erhobenen Vorwürfen der "Meuterei" (nach Rückkehr nach Deutschland und ggf. Beratung mit Anwälten) mit Gegenvorwürfen begegnen zu wollen. Letztlich werden viele Aussagen nicht zu belegen sein, wenn nicht glaubwürdige Zeugen auftreten, die dann ggf. von selbsternannten oder richtigen Anwälten der "Deckung anderer" beschuldigt werden könnten ...

Für die Beteiligten beider Seiten gilt, das "etwas hängenbleiben" wird  :MS: und das schadet der Marine in jedem Fall.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Trimmer

Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

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