Der erste Angriff eines deutschen U-Bootes im Zweiten Weltkrieg

Begonnen von Albatros, 29 Juni 2008, 18:29:30

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Albatros

Tach auch,

Der erste Angriff eines deutschen U-Bootes im Zweiten Weltkrieg auf ein feindliches Kriegsschiff erfolgte wohl am 03.09.1939 um 20 Uhr 22 auf das polnische U-Boot SEP.
Das deutsche Boot U-14 vom Typ II B  unter Kommandant Kapitänleutnant Horst Wellner griff das polnische U-Boot auf der Position AO 94 ( AO 9195 ) in der Ostsee an.
Aufgrund von Ölspuren und treibenden Wrackteilen ging Wellner von einer Versenkung aus und meldete dies nach Deutschland.
Die SEP konnte jedoch leicht beschädigt entkommen.
Nachzulesen in dem Kriegstagebuch der U-Bootwaffe von Roland Berr. http://ktb.ubootwaffe.net/


Kapitänleutnant Horst Wellner starb bereits am 25.10.39 als er mit seinem nächsten Boot U-16 Typ II B im englischen Kanal bei Dover von britischen Ujägern mit der gesamten Besatzung ( 28 Mann ) versenkt wurde.So zu lesen im Gröner.

Unter  http://ktb.ubootwaffe.net/ ist zu lesen das U-16 von der brit.Korvette HMS Puffin http://lh4.ggpht.com/pingbosun/RnTdVLc78xI/AAAAAAAAARE/fZuHpq-Hk78/HMS%20PUFFIN.%20%281943%29..jpg?imgmax=512 der
Kingfisher class
http://www.uboat.net/allies/warships/class.html?ID=320 und dem Ubootjagdtrawler HMS Cayton Wyke  http://www.uboat.net/allies/warships/ship/6333.html
ASW Trawlers
http://www.uboat.net/allies/warships/types.html?type=ASW+Trawler mit Wasserbomben versenkt wurde.

Unter http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/39-10.htm ist zu lesen das U-16 auf eine Mine lief (eventuell eigene Minensperre ).

Frage an alle : Welche Angaben treffen zu ?.

Gruß,  :MG:

Manfred


Schorsch

Hallo Manfred,

die ausführlichste Darstellung des Verlustes von U 16 habe ich bei Paul Kemp: ,,Die deutschen und österreichischen U-Bootverluste in beiden Weltkriegen" gefunden. Dort wird ausgeführt, dass U 16 während der Tauchfahrt in der Straße von Dover durch die Detektorschleife in der St. Margret's Bay entdeckt und gemeldet wurde. Die Schiffe HMS Puffin und HMS Cayton Wyke liefen aus und belegten U 16 mit Wasserbomben. Beim Ausweichen während der Angriffe lief das Boot in den Goodwins auf Grund und musste aufgegeben werden. Das Aussteigen überlebte jedoch kein Angehöriger der Besatzung. Am Folgetag wurde das auf der Sandbank liegende Boot entdeckt und einen Tag später von einem Tauchboot aus untersucht. Es wurden starke Schäden am Bug festgestellt und der Druckkörper vor dem Turm war aufgerissen. Zwei Offizieren gelang es, einige Gegenstände aus dem Wrack zu bergen. Schlechter werdendes Wetter verhinderte bis zum 2. November weitere Untersuchungen. Von zwei Tauchern wurde dann festgestellt, dass sich das Boot immer weiter mit Schlick füllte und allmählich im Sand versank. Da das schlechte Wetter weiter anhielt, wurden weitere Bergungsversuche eingestellt.

Wegen des Verlustortes und der bekannten Lage der Minensperre vor Dover, wurde bei der Angabe der Stuttgarter offensichtlich zwei und zwei zusammengezählt. Leider bekam man dabei aber fünf heraus.

Schönes Restwochenende noch!
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Albatros

Hallo Schorsch,

hast Du eine Ahnung wie die Detektorschleife in der St. Margret's Bay ausgelegt war?.(Position/Lage)
Ich kann dazu nichts finden..... :MV:


Gruß, :MG:


Manfred

Schorsch

Hallo Manfred,

Zitathast Du eine Ahnung wie die Detektorschleife in der St. Margret's Bay ausgelegt war?.(Position/Lage)

leider muss ich Dich diesbezüglich enttäuschen. (vielleicht in ca. 30 Jahren als Rentner mit ausreichend Zeit zur Suche in diversen Archiven...)  :-D

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

rosenow

mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Darius

Hallo,

nur zu Verwirrung:

--> KTB-U-Boot-Waffe
25.10.1939:
04.15 Uhr U-16 gibt seinen letzten Funkspruch ab, das Boot ist schwer beschädigt und muß versenkt werden.

--> Niestlé, S. 223, Fußnote zu Verlust von U 16 (im Haupttext wird Verlust den "U-Jägern" zugesprochen, welche das Boot am 24.10. beschädigt haben sollen, Boot durch Selbstversenkung vernichtet): "Es ist möglich, dass U 16 wegen Schäden durch eine Mine der Dover-Sperre beschädigt wurde."

--> Uboat.net:
Sunk 25 Oct, 1939 in the English Channel near Dover, in position 51.09N, 01.28E, by depth charges from the British ASW trawler HMS Cayton Wyke and the British patrol vessel HMS Puffin. 28 dead (all hands lost).

--> http://www.historikorders.com/puffin.htm:
A very early Second World War anti-U-boat operations D.S.M. group of eight awarded to Chief Petty Officer E. A. Purdue, Royal Navy
Distinguished Service Medal, G.VI.R. (E. A. Purdue, A./L. Smn., H.M.S. Puffin); Naval General Service 1915-62, 1 clasp, Palestine 1936-1939 (JX. 137806 O. Smn., R.N.); 1939-45 Star; Atlantic Star; Africa Star; Italy Star; War Medal 1939-45; Royal Navy L.S. & G.C., G.VI.R., 2nd issue (JX. 137806, D.S.M., C.P.O., H.M.S. St. Angelo) D.S.M. London Gazette 1 January 1940: 'For outstanding zeal, proficiency, skill and energy in successfully combating enemy submarines.'

Edward Arthur Purdue was decorated for his services aboard the sloop H.M.S. Puffin on the occasion of the destruction of the U-16. The latter was detected by the St. Magaret's Bay indicator-loop on 24 October 1939, and Puffin and the anti-submarine trawler Cayton Wyke were sent to investigate. They subsequently delivered a depth-charge attack, during the course of which the U-16 ran aground on the Goodwins - all of her crew members perished, among them Kapitanleutnant Horst Wellner, who had earlier carried out a highly successful reconnaissance of Scapa Flow, his subsequent report leading to Gunther Prien's devastating attack on the Royal Oak.
On 25 October U-16's hull was located and a diving boat secured alongside and, notwithstanding a hole in her pressure hull forward of the conning tower, two officers went down and retrieved a number of interesting artifacts. Bad weather then intervened and by the time divers took a second look at the U-16 in early November, she had settled further into the sand and her hull was full of silt - any
further prospects of salvage work were abandoned. Meanwhile, since she was the third U-boat to be lost in this area, Donitz forbade the use of the Strait of Dover as a passage through to the Western

--> http://books.google.de/books?id=j6ooZdh1rlkC&pg=PA142&lpg=PA142&dq=Cayton+Wyke+Puffin&source=web&ots=_fs97wnxgG&sig=E58IvqEp0qtB5Q0P5ZF6ORMuxLE&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=10&ct=result

Lost Patrols: Submarine Wrecks of the English Channel
Von Innes McCartney
Mitwirkende Personen Jak Mallmann-Showell
Veröffentlicht von Periscope Publishing Ltd., 2002
ISBN 1904381049, 9781904381044
184 Seiten

-->http://www.naval-history.net/xDKWW2-3910-07OCT02.htm für den 24.10.1939:
U.16 departed Wilhelmshaven on the 17th, and after completing a minelay off Dover, was detected by the St Margaret's Bay indicator loop station. Attacked by patrol sloop PUFFIN and anti-submarine trawler CAYTON WYKE (373grt), she was damaged and as she evaded further attacks, struck a mine and was even more badly damaged forward of the conning tower, running aground on the Goodwin Sands in 51‑09N, 01‑28E. The body of an officer was picked up off Folkestone by minesweeping trawler ST MELANTE (358grt), and on the same day U.16 was discovered with only the conning tower above water and the crew all dead. The 28 bodies of the crew were removed and taken to Dover for interment.


Vielleicht hat ja jemand Zugriff auf die Originalakten aus GB?

:MG:

Darius

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