Wellenbilder...

Begonnen von harold, 19 Oktober 2005, 23:16:36

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harold

Hallo Wolfgang,
oh jeh---
--- aber im Prinzip isses eh alles in èine Richtung: virtuelles Zeugs anschaulich machen.
Warum glaubst heißt meine Firma "Formgabe" mitm Slogan "Idee will Gestalt"?
Die Tabelle per PN hatte im Datenblatt "Trimm" übrigens noch ganzganz schwere Hunde (wieder mal die Vorzeichen vertauscht!); also gib dir von dér Version, die du hast, bestenfalls Blatt "Form" - und das ist genau das Trapez-Regel-Wässerchen, das ich andernorts auch mal kurz vorgestellt habe; also nix besonderes.
Aber da du jetzt ja wieder mal "on the road" weilst - auch ich lass mir Zeit und bin über´s nächste Wochenende in Prag.
Davor/danach feil ich noch n bisschen rum an dem Ding - ich möchte, dass es ganz realistisch Auftriebsverhältnisse und Energieverluste bei höheren Geschwindigkeiten simuliert.
Darum auch die 2-er-Potenzen; Schritte 8-16-32-64-128 etc sind für mich allemal brauchbarer als 10-20-40-80-120, weils eben um die Wellenlängen geht...
Aber bevor ich ins Fachsimpeln komme - mehr davon nächste Woche, und hoffentlich wieder mal recht allgemein (hausbacken Brötchen eben) gehalten.

Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Graf Luckner

Hallo...
Ich hätte da mal ne Frage,von der ich gar net so genau weiß,ob sie zu diesem Thema hier paßt,aber ich versuchs mal:
Mich würde interessieren,ob ein Bugwulst sich nur auf den Wasserwiderstand des Rumpfes auswirkt bzw.der Energiebedarf der Antriebsmaschine gesenkt werden kann.
Was ich im Grunde fragen will,ist,ob sich das Wellenbild mit bzw.ohne Bugwulst verändert und ob man - teorethisch - jedes Schiff damit ausrüsten könnte.Wäre eine Nachrüstung sinnvoll?

Gruß Joe
Überlege,bevor du redest-
die meisten Kriege fingen
mit einem falschen Wort an...

harold

Hallo GL
hab deinen Eintrag erst jetzt gesehen.

Widerstands-Senkung = Energie/Antriebsbedarfs-Senkung bei gleicher Geschwindigkeit.

Entschuldige die Kürze, anfangs November bin ich wieder vorm PC und werd versuchen, ein Bildchen dazu reinzustellen.

Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Peter K.

Servus GRAF LUCKNER!

Durch einen entsprechend ausgebildeten Wulstbug werden nicht unwesentliche Verdrängungsteile weit ins Vorschiff verschoben, was den dortigen Auftrieb erhöht.
Wie HAROLD ja schon in aller Kürze ausgeführt hat, führt das dann zu einer Verschiebung des Bugwellensystems nach vorne, wirkt damit widerstandsvermindernd und ändert damit den Geschwindigkeitsbereich, in dem sonst schon eine Verstärkung der Wellensysteme zu erwarten gewesen wäre!

Hoffe, das war einigermaßen verständlich ...  :?
... aber HAROLD wird das sicherlich noch hübsch illustrieren!

Grüße aus Österreich
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Spee

Servus,

nach britischen Tests macht die Bugwulst aber nur bei höheren Geschwindigkeiten Sinn. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten (cruising speed) wirkt sie sich nachteilig auf den Treibstoffverbrauch aus. Deshalb auch keine Bugwulst bei "Vanguard" sondern Transom-Stern.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Peter K.

Hallo SPEE!

Über britische Tests zum Bugwulst ist mir nichts bekannt, aber ich kann folgendes zum Thema anmerken:

Mitte der Dreißgerjahre war man im Schiffbau allgemein der Ansicht, dass ein Bugwulst nur für größere, schnellere Schiffe ab einer Froudschen Zahl von 0,23 in Frage kommt.

Schon die Schnelldampfer EUROPA und BREMEN hatten einen (sehr voluminösen) Bugwulst erhalten, der einige Prozente Leistungsgewinn brachte. Später erhielten ihn auch  POTSDAM und PRETORIA, aber auch die schnellen Troßschiffe der Kriegsmarine.

Jedenfalls wirkt der Bugwulst widerstandsvermindernd, weil Verdrängungsanteile aus Bereichen, wo sie den Widerstand erhöhen, d.i. vornehmlich an der vorderen Schulter (Übergang der Vorschiffs in parallele Mittelschiff), in den Wulst verschoben werden. D.h. der Wellen- und auch der Reibungswiderstand wird vermindert, indem die Wellenbildung an der Schulter verringert, die Interferenz mit der Bugwelle verbessert und die Bugwelle verringert wird. Dadurch ergibt sich bei gleicher Antriebsleistung eine erhöhte Geschwindigkeit!

Bereits etwa 1920 untersuchen die Briten in Haslar das Spiegelheck anhand von Modellen der BADEN, CARADAC und TURBINA, die auch durchaus positiv verliefen (insbesondere in Bezug auf die Höchstgeschwindigkeit). Daher wurde das Spiegelheck auch auf ADVENTURE eingebaut, bewährte sich aber für die spezielle Aufgabe dieses Schiffes (Minenleger) überhaupt nicht und wurde schließlich erst wieder auf der FIJI-Klasse verwendet!

Modellversuche an einem Flugzeugträger ergaben mit einer Spiegelheckfläche von 3,5 % der Hauptspantfläche ein widerstandsneutrales Verhalten bei 10 kn, eine Erhöhung des Widerstandes um 4 % bei 20 kn und eine Verminderung des Widerstandes um 4,5% bei 30 kn.

Das Spiegelheck der VANGUARD brachte einen Geschwindigkeitsgewinn von 0,33kn.

Grüße & Gute Nacht
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Graf Luckner

Na,da bedanke ich mich doch recht herzlich für die ausführlichen Informationen.
Daß der Energieaufwand sich bei Bugwulstschiffen verringert,wußte ich.
Wenn ich nochmal fragen darf:Bei den Schiffen,die ich bisher damit sah,lag der Bugwulst entweder zur Hälfte ÜBER oder knapp UNTER der Wasserlinie.Lag das an der Beladung?So kann ich mir eine Strömungsverbesserung allerdings net so gut vorstellen-eher schon beim Wulst UNTER Wasser,wo er den Wasserwiderstand für den folgenden Rumpf "brechen" kann.(Sorry,wenn ich mich vielleicht etwas "verdreht"ausdrücke,ich hoffe,ihr versteht dennoch,was ich meine)

Andererseits-wenn ich mir meine "Yamato" so ansehe,die ja auch einen Wulst hatte...der liegt dann für meine Begriffe ziemlich tief.Funtioniert das ebenso effektiv?

Gruß Joe
Überlege,bevor du redest-
die meisten Kriege fingen
mit einem falschen Wort an...

harold

Servus Graf Luckner,
mit zweieinhalbmonatiger Verspätung eine - wie ich hoffe, brauchbare- Antwort auf die Bugwulst-Frage
http://forum-marinearchiv.de/smf/viewtopic.php?p=14453#14453
...ich hab dort versucht, das in einem etwas weiteren Zusammenhang darzustellen.
Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

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