Foto U-Boote im Hafen

Begonnen von Brandenburger, 01 Juli 2008, 21:24:51

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Brandenburger


           Hallo Freunde !!!

Habe heute von einem guten Freund einen Stapel Fotos bekommen , dabei war
dieses Foto von zwei U-Booten .

                       MfG Andreas   :ML:
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Wilfried

Moin Andreas,

auf jeden Fall Ostseeküste; aus dem Bauch heraus würde ich auf den Danziger Raum tippen ...

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
PS: Neufahrwasser war damals immer wieder angesagt ...
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OWZ

#2
Das U-Boot vorne ist m.E., den Tauchschlitzen nach zu urteilen, ein Typ II A oder B-Boot, das dahinter sieht irgendwie ähnlich aus. Wegen fehlender Bootsnummern stammt die Aufnahme aus dem Krieg. Im Hintergrund sieht man wohl den Turm des Königsberger Schlosses.

Gruß

OWZ

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Schorsch

#4
Hallo Andreas,

wie OWZ schon schrieb, sind das Boote vom Typ IIA oder IIB zu einem Zeitpunkt, als der Krieg schon ausgebrochen war. Dafür spricht neben der fehlenden Bootskennung auch die 2 cm-Flak in Brunnenlafette auf dem Vorschiff, mit der diese Boote nach Kriegsausbruch ausgerüstet wurden. Damit kämen insgesamt 26 Boote infrage, die auf Deinem Foto abgebildet sein könnten.

Auszuschließen wegen der Form der Flutschlitze im Vorschiff sind U21, U22, U23, U24, U121 und U122.
U7, U8, U9, U10, U11 und U 12 waren nachweislich mit einem Funkpeiler vor dem Turm ausgerüstet, den ich auf den Bildern nicht erkennen kann, fallen damit also auch aus dem Kreis der Kandidaten.
U 11 hatte zusätzlich als Fla-Bewaffnung in Erprobung eine 2 cm-Flak in Sockellafette C 30 erhalten, ist also auch zu streichen. Auch auf U8 und U10 wurde diese Bewaffnung installiert.

Auffallend ist auch das Fehlen von Netzabweisern. Obwohl viele der genannten Boote mit einer solchen Einrichtung in Dienst gestellt wurden, entfernte man während des Krieges diese zunehmend nutzlos gewordenen Anbauten. Leider liegen mir keine Daten vor, wann und bei welchen Booten.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Schorsch

#5
Jo, ich bin's nochmal.

Nach einigem Blättern habe ich noch folgenden Nachtrag: Laut Gröner wurden die ursprünglich einreihig vorhandenen Flutschlitze (7 am Bug, 12 am Heck) bei den Booten vom Typ IIA und IIB in den Jahren 1939–40 auf zwei Reihen mit 18 Schlitzen beim Typ IIA in der oberen Reihe und 43 Schlitzen oben beim Typ IIB umgearbeitet. Damit wäre eine zeitliche Abgrenzung nach oben gegeben.
Weiter erscheint mir die Turmfront ,,zu senkrecht", als dass sie zu einem Typ IIA gehören könnte. Auch wurde ab U13 auf der Brücke ein Steuerstand integriert, so dass der ursprünglich extrem kleine Turm der ersten 12 Boote vergrößert wurde. Boote vom Typ IIA scheiden damit also doch aus.
Als nächstes habe ich noch Daten für die Ausrüstung der Boote mit der 2 cm-Flak vor dem Turm im Zeitraum 1937–38 gefunden.

Damit würde ich vermuten, dass es sich um Boote des Typs IIB mit im Schanzkleid integriertem Funkpeilrahmen handelt und zwar in einem Zeitraum nach August 1939 bis spätestens Ende 1940.
Von den 6 Booten, auf die diese Charakterisierung zutrifft, nämlich U13 bis U18, waren im fraglichen Zeitraum drei (U13, U15 und U16) als Frontboote in der Nordsee unterwegs oder schon gesunken (U13 am 31.05.40, U15 am 31.01.40, U16 am 25.10.39). Mit einer Indienststellung in den Jahren 1935 bzw. 1936 sollte deren Ausbildung schon so lange vorüber sein, als dass sie zum angegebenen Zeitraum noch etwas in der Ostsee zu suchen gehabt hätten.
Die drei anderen (U 14, U17 und U18) waren aber im fraglichen Zeitraum in der Ostsee als Schulboote eingesetzt und deshalb könnten zwei von ihnen auf dem Foto zu sehen sein.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Ralf

@Schorsch: Hut auf! Super abgeleitet! Da kann jemand sein Handwerk!  top
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Schorsch

@ Ralf,

ich sonne mich 'mal ein wenig in Deinem Lob! (Zumindest solange, bis mir jemand anhand der KTB dieser Boote nachweist, dass die Kandidaten nie in Königsberg gewesen sind! :-D)

Viele Grüße
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

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Ralf

Naja, so viel ich weiß, sind die meisten UBoote doch recht genau und gut erforscht. Wird wohl nicht mehr viele geben, von denen man nicht weiß, wo sie liegen bzw. wo sie geblieben sind. Doch es waren halt einige...
Natürlich kann man im Breyer einiges nachschlagen, und anhand von Schlitzen erkennen, welche Baureihe es ist... Auch kann man wissen, dass hier und da etwas geändert und entsprechend Umgebaut wurde... Aber das Zusammenführen, das Ableiten ist es, welches aus einem Fachmann, ja - sorry für den Ausdruck - einem Fachidioten eine Person macht, der dann auch Antworten findet, die nicht in Büchern stehen... Das reine Datenbank wissen ist es nicht, wie ich meine, sondern das Ableiten ist es, was uns da weiter bringt...

Und ich lese gerne solche Ableitungen, da ich persönlich viel daraus lerne und evt. die Herangehensweise auch kopieren kann. Meinereiner, als Noob, steht da oft wie Ochs vorm Berg... Damit es leichter ist, schreibt man seine Frage halt hier ins Forum, und freut sich über Leute wie Dich, die einem dann die Antwort servieren... Große Hochachtung! Herrlich, ich liebe das Internet. So kann ich weiterhin faul nur das Forum befragen...  :|
Gruß
Ralf
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Gorch Fock

Brandenburger


        @ Schorsch  !!

Da kann ich nur noch .....   :O-_    !!! 

       @ alle

Danke Euch allen für die Infos !!!

                     MfG Andreas
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Schorsch

Hallo zusammen!

Auch wenn der Thread schon ein paar Tage unberührt und selig vor sich hinschlummerte, will ich doch noch eine kleine Ergänzung loswerden. Ich habe mich immer gefragt, wo in Königsberg die beiden Typ II-Boote angelegt hatten. Nach der von Urs initiierten Tour durch das historische Königsberg, bin ich nun sicher, dass sie am Kriegs-Magazin gegenüber der Festung Groß Friedrichsburg festgemacht hatten. (Hat mir halt bis dato keine so richtige Ruhe gelassen...)

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

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