Bremen: U-Boot-Bunker Valentin wird vielleicht verkauft

Begonnen von t-geronimo, 26 Februar 2008, 12:15:19

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t-geronimo

Der U-Boot-Bunker "Valentin" in Bremen-Farge steht eventuell zum Verkauf.
Bis 2010 nutzt die Marine den Bunker zum Teil noch als Materialdepot, danach ist die Zukunft offen, da die Marine den Bunker wohl nicht mehr braucht.

http://www.radiobremen.de/magazin/geschichte/bunker_valentin/ :
ZitatIm Zweiten Weltkrieg diente der Bunker Valentin zum Schutz vor der ständig wachsenden Bedrohung der norddeutschen Werftstandorte durch alliierte Bomberangriffe. Jetzt wird wieder über seine Zukunft diskutiert, denn 2010 endet voraussichtlich die derzeitige Nutzung des Bunkers durch die Bundeswehr. Seit 1966 betreibt die Marine in einem Teil der ehemaligen U-Boot-Bunkerwerft ein Materialdepot. Der andere Teil ist aus Kostengründen ungenutzt und verfällt langsam. Da Wartung und Instandhaltung solcher Bauwerke teuer sind, ist die Zukunft des Bunkers nach 2010 bislang ungewiss. Es gibt Überlegungen, den Bunker als Gedächtnisort und interkulturelle Stätte fortbestehen zu lassen.

http://www.nwzonline.de/index_regionalausgaben_artikel.php?id=1597566
ZitatBREMEN - Eine der größten deutschen Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Bundeswehr will ab 2010 in Bremen ihr Marinedepot – den berüchtigten U-Boot-Bunker ,,Valentin" – verkaufen.

Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) befürchtet, der Verkauf könne Pläne zum Ausbau der teilweise baufälligen Anlage als nationale Gedenkstätte gefährden. Beim Bau des riesigen Bunkers für die U-Boot-Produktion 1943 bis 1945 waren Tausende Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene umgekommen. Nach Angaben eines Senatssprechers lässt sich ein Gesamtkonzept nur mit dem künftigen Eigentümer umsetzen....

http://www.geschichtslehrpfad.de/valentin/valentin.htm
http://www.bunker-valentin.de/
http://www.lostplaces.de/cms/content/view/41/33/
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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t-geronimo

Das Konzept für Valentin scheint zu stehen:

ZitatBremen. In der ersten Jahreshälfte 2011 soll die Gedenkstätte am ehemaligen U-Boot-Bunker Valentin in Farge ihren Betrieb aufnehmen. Auf diesen Fahrplan will sich der Senat in der kommenden Woche festlegen. Die Hansestadt kalkuliert für die Erinnerungsarbeit am Bunker jährlich rund 320.000 Euro ein. Der Bund soll sich an weiteren Projekten beteiligen. Das Konzept beinhaltet einige strittige Punkte, wie zum Beispiel einen Fahrstuhl aufs Bunkerdach.


Der ganze Artikel:
--/>/> http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/226878/Konzept+fuer+Bunker+Valentin+steht.html
Gruß, Thorsten

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(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Elo

ZitatRegierungschef Jens Böhrnsen (SPD) befürchtet, der Verkauf könne Pläne zum Ausbau der teilweise baufälligen Anlage als nationale Gedenkstätte gefährden.
Ich bin zwar überhaupt kein befürworter des Nationalsozialismus aber man kann nach 65 Jahren endlich diese Gedenkstättebauerei mal ein bischen runterfahren. :roll:
Es ist ja nicht so als wenn es in Deutschland nicht schon genug solcher Bauten gäbe.

ZitatDie Hansestadt kalkuliert für die Erinnerungsarbeit am Bunker jährlich rund 320.000 Euro ein. Der Bund soll sich an weiteren Projekten beteiligen. Das Konzept beinhaltet einige strittige Punkte, wie zum Beispiel einen Fahrstuhl aufs Bunkerdach.
Warum nicht das Geld gleich aus dem Fenster schmeissen. Überall wird gespart, gespart und gespart aber für so ein quatsch ist mal wieder Geld übrig.  :W/(
Und wenn die sogar dafür Eintritt nehmen würden glaube ich nicht, dass das die Kosten decken würde. :](*,)

Ist zumindest meine Meinung. Ich weiß nicht ihr das seht.
R.I.P. Ubootklasse U206a

,,Dat hölpt för de Müüs!" see de Buer, da steek he sien Schüün an.

Albatros

Zitat von: Elo am 09 September 2010, 12:11:51
man kann nach 65 Jahren endlich diese Gedenkstättebauerei mal ein bischen runterfahren. :roll:
Es ist ja nicht so als wenn es in Deutschland nicht schon genug solcher Bauten gäbe.


Nun es wäre immerhin dann in Deutschland die einzige dann noch begehbare Verbunkerte Protuktionsstätte für U-Boote. Und als Gedenkstätte für die Tausenden

von Zwangsarbeitern die am Bau beteiligt waren.

Wenn man das richtig aufziehen würde wären 320.000 Euro sicher nicht zuviel.

:MG:

Manfred


Urs Heßling

hi,

sehr eindrucksvoll war die Inszenierung von Kraus` "Die letzten Tage der Menschheit" in der Bunkeratmosphäre,

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

t-geronimo

Das stimmt!! (auch wenn ichs nur vom hörensagen von befreundeten Teilnehmern kenne)
Ich weiß aber auch, was für dieses Projekt schon geleistet werden mußte in Punkto Brandschutz (was zur Hölle soll eigentlich in einem feuchten Betonklotz noch brennen??) und vor allem Unfallschutz (in einem feuchten Betonklotz mit mehrfach durchschlagener Decke können einem eine Menge Dinge auf den Kopf fallen, und aus 10-14 m Höhe ist das ohne Helm kein Witz mehr selbst bei einem kleinen Steinchen). Und das war vor mehreren Jahren, mittlerweile sind die Vorschriften noch rigider!!

Ich denke, langfristig hat das Projekt nur eine Chance zum Überleben (was passiert eigentlich mit der Barracke bei einem nicht-Überleben??), wenn man irgendwelche Projekte kombinieren kann.
Das ganze also nicht nur als Gedenkstätte Bunker/Zwangsarbeiter betrachtet, sondern noch irgendwas anderes mit hinein packt, was ebenfalls ein Publikumsmagnet ist, denn ohne Publikum und nur mit staatlicher (Staat evtl.=Bundesland) Förderung, das wird nicht lang hinhauen.
Also muß noch irgendwas packendes hinein wie z.B das Bremer Übersee-Museum oder irgendwas in der Art. (Schade, das Tamm jetzt gerade in der Hamburger Speicher-Stadt heimisch geworden ist; irgendwas in der Art wäre ganz, ganz fein für Valentin).

Denn als schon mal dort gewesener kann ich nur sagen: Für mich persönlich war das absolut beeindruckend, und nichts hat mir mehr die Gigantomanie(-Anwandlungen) des Dritten Reichs mehr vor Augen geführt als dieser riiieeeeesige Betonklotz, in dem selbst Vögel Gefahr laufen sich zu verfliegen.
Und wenn man dann noch live einen alten Tallboy-Durchschlag durch mehrere Meter Stahlbeton sieht, spätestens dann weiß man, daß die damalige Zeit kein Zuckerschlecken war.

Und es kann nicht schaden, an genau diese beiden Tatsachen immer wieder erinnert zu werden, auf das sie nie wieder geschehen mögen, denn einmal ist schon mehr als genug...
Gruß, Thorsten

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AND1

Hab den Bunker auch im gesperrten Bereich besichtigt. Hinten ist ein großes Fledermausareal die Zahl fällt mir gerade nicht ein, aber Tierschützer wollen den Bereich unbedingt erhalten.

AND1

t-Geronimo "nichts hat mir mehr die Gigantomanie ?
Der Bunker war für den Bau des U-Boottyps XXI (Komplettbau) vorgesehen und ist durch die ständigen Luftangriffe der Allierten auf die Werftanlagen geprägt. Um Fertigstellung trotz zunehmender Luftangriffe zu gewährleisten.

Trimmer

Also ich kenne den U-Boot Bunker nicht aber ich kenne den Flakbunker hier in Berlin und da bin ich der Meinung das diese Zeitzeugen so wie sie sind bleiben sollen. Es ist ein Teil der deutschen Geschichte. Viele Jugendliche kennen schon heute nicht mehr die innerdeutsche Grenze, geschweige denn Daten über den 2.WK und den Faschismus. Teilweise vielleicht ganz gut aber ebend nur teilweise.
Im Winter Fledermausquartier und im Sommer Stelle zum Nachdenken - ich würde es so begrüssen

Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Elo

@Trimmer

Mein Reden, genau der Meineung bin ich auch. Das reicht auch. Man muss da nicht jetzt unötig Geld reinstecken um irgendwelche Fahrstühle oder so etwas in der Art einzubauen.
R.I.P. Ubootklasse U206a

,,Dat hölpt för de Müüs!" see de Buer, da steek he sien Schüün an.

t-geronimo

Die Bundeswehr ist nun raus aus "Valentin":
--/>/> Artikel im Weser-Kurier

ZitatBremen, 18.11.2010
Es war kein stiller Abschied. Mit 'Preußens Gloria' und Nationalhymne setzte gestern die Bundeswehr einen Schlusspunkt hinter ihre Präsenz im U-Boot-Bunker Valentin. Ein feierlicher Außerdienststellungsappell sowie ein Empfang mit symbolischer Schlüsselübergabe beendeten nach 44 Jahren die Nutzung des Geländes als Materiallager für die Marine. Jetzt steht der Bunker Valentin unter der Verwaltung des Bundeswehrdienstleistungszentrums in Schwanewede, bevor er zum Jahreswechsel in die Hände der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übergeht.
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Gruß, Thorsten

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klaushh

Moin, moin!

Die BIMA bietet jetzt eine Teilfläche (etwa ein knappes Viertel) des Bunkers zur Miete an.
Das Exposé ist leider nur sehr, sehr knapp gehalten und wenig informativ.
Hier nur der Link auf das Exposé (wenn selbiges nach geraumer Zeit verschwindet, ist es kein Verlust für den Bunkerinteressierten).
http://www.bundesimmobilien.de/immobilienportal/gewerbe/77748922?search_form[categories][]=office&search_form[categories][]=store&search_form[categories][]=industry&search_form[categories][]=gastronomy&search_form[categories][]=tradesite&search_form[categories][]=specialpurpose&search_form[categories][]=investment&search_form[location]=Bremen&search_form[radius]=100&search_form[sorting]=distance&search_form[type]=radius

Es handelt sich dabei nur um den Teil, der bei allgemeinen Besichtugungen in der Vergangenheit  nicht besichtigt oder auch nur durchquert werden konnte.

Gruß
klaushh

jockel

Digitalisierung des kulturellen Erbes
Forschende der Jacobs University erstellen 3D-Karten des U-Boot-Bunkers Valentin

Er war das größte Rüstungsprojekt der deutschen Kriegsmarine: Errichtet maßgeblich von Zwangsarbeitern, erinnert der U-Boot Bunker Valentin in Bremen-Farge unübersehbar an die Verbrechen der NS-Diktatur. Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Jacobs University erfasst die Ruine, in der eine Gedenkstätte untergebracht ist, digital – mithilfe von Luft-, Boden und Unterwasserrobotern. Erste Ergebnisse des Vorhabens unter Leitung von Andreas Birk, Professor für Elektrotechnik und Informatik, liegen inzwischen vor. ↗ hier weiterlesen

Gruß
Klaus

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