"Whiskey on the Rocks" ...

Begonnen von Albatros, 15 Juli 2007, 17:30:12

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Kaschube_29

#45
Hier folgt der zweite Teil der Übersetzung aus dem "Morskoj Sbornik" ("Mopcкой Сборник") 01/1993:

2.Folgenschwere Fehlleistungen

Wir veröffentlichen einige Dokumente, die mit dieser Frage verbunden sind, weil die Erfahrung zeigte, dass die Heimlichkeit der Gespräche nicht die Klärung der Art des Problems durch die Öffentlichkeit fördert.

Und hier haben wir das Hauptobjekt dieser Geschichte: das mittlere Unterseeboot ,,S-363" (,,C-363"), das in Leningrad gebaut wurde und im Jahre 1957 in den Bestand der Seekriegsflotte einging. Vom September 1979 bis Oktober 1980 durchlief es eine mittlere Instandsetzung. Im Jahre 1981 wurde es zu den einsatzbereiten und vom Ausbildungsniveau der Besatzung als gefechtsbereites Kriegsschiff gezählt. Dies ist dem Schriftstück zur Untersuchung der Umstände seines Auflaufens auf die Untiefe in den ausländischen Territorialgewässern am 27.Oktober 1981 zu entnehmen.

So war das Boot, obwohl es zur Reihe der gefechtsbereiten Kriegsschiffe gezählt wurde, doch offensichtlich veraltet und war an der Grenze der festgesetzten Nutzungszeit und eignete sich überhaupt nicht für die Ausführung von delikaten Aufgabenstellungen. Besonders betraf dies seine Navigationsmittel. In einer entsprechenden Auflistung wurde angeführt, dass es auf der ,,S-363" die nachfolgenden technischen Navigationsmittel gab: Kreiselkompas ,,Kurs-3" (,,Курс-3"), der auf dem U-Boot im Jahre 1956 eingebaut wurde, das Logg ,,LR-3" (,,ЛР-3") im Jahre 1957, das Echolot ,,NEL-5" (,,HЭЛ-5") im Jahre 1978, der Funkpeiler ,,ARP-53" (,,APП-53") im Jahre 1972 und der Magnetkompas ,,GON" (,,ГОН") im Jahre 1956.

Wie nun nicht schwierig zu rechnen ist, wurde das Kriegsschiff gebaut und einige Navigationsmittel bereits zu einem Zeitpunkt eingebaut, als ein großer Teil der Besatzung der ,,S-363" (,,C-363") noch nicht auf der Welt war. Nun folgt das Schriftstück mit Informationen über die Leute, die als Hauptschuldige des Vorfalls anerkannt wurden.

Der Kommandant des Unterseebootes Kapitän 3.Ranges Anatolij Michajlowitsch Guschtschin (Анатолий Михайлович Гущин) wurde im Dezember 1980 auf den Dienstposten ernannt. Die Führung des Kriegsschiffs trat er am 20.Januar 1981 an. Im Jahre 1977 erhielt er die Berechtigung zum selbstständigen Führen eines Unterseebootes des Projekts 613. Der Nachweis wurde im Februar 1981 bestätigt. Die Erfahrung einer selbstständigen Fahrt anläßlich eines Gefechtsdienstes hatte er nicht.

Der Leiter des Navigationsgefechtsabschnitts des Unterseebootes Oberleutnant Anatolij Iwanowitsch Korostow (Анатолий Иванович Коростов) wurde im August 1979 auf den Dienstposten versetzt. Im März 1981 erhielt der die Berechtigung zum eigenständigen Führen des Gefechtsabschnitts. Die Erfahrung einer selbstständigen Fahrt im Rahmen eines Gefechtsdienstes hatte er nicht.

Vorgesetzter an Bord des Unterseebootes war der Chef des Stabes der U-Bootbrigade Kapitän 1.Ranges Iosif Fjodorowitsch Awrukewitsch (Иосиф Фёдорович Аврукевич) erhielt im Jahre 1969 die Berechtigung zum selbstständigen Führen eines U-Bootes des Projekts 613. Auf den Dienstposten wurde er im August 1976 nach dem Abschluß der Seekriegsakademie ernannt, als er auf den Posten des Stellvertreters dieser Brigade versetzt wurde.

Aus diesen dürren Zeilen ist klar: der Kommandant und der Navigationsoffizier des U-Bootes waren bei weitem nicht die ,,Seewölfe", wie einige sie sich vorstellen wollten, sondern Neulinge auf ihren Dienstposten. Deshalb wurde auch Kapitän 1.Ranges Awrukewitsch als Vorgesetzter der Fahrt ernannt.

Mit einer Anordnung des Stabes der Baltischen Flotte war diesem U-Boot angeordnet worden, am 16.September um 18.00 Uhr auszulaufen, eine Verlegungsfahrt durchzuführen und in den Gebieten P1 und P2 entsprechend des graphischen Plans zu patrouillieren .

Das Patrouillengebiet P1 war begrenzt durch die Punkte:
55°20´N 16°43´E,    55°13´N 16°49´E,    54°51´N 15°33´E und    54°58´N 15°27´E.

Das Patrouillengebiet P2 war begrenzt durch die Punkte:
55°21´N 16°53´E,    55°14´N 16°50´E,    55°22´N 15°29´E und    55°29´N 15°32´E.


Die Instandsetzung und die Erholung der Besatzung zwischen den Fahrten sollte in Świnoujście vom 7. – 17.Oktober erfolgen. Die Rückkehr in die Basis sollte am 5.November 08.00 Uhr erfolgen. Hierin wurde neben anderen die Anweisung gegeben, die dem U-Boot verboten hatte, sich näher als 5 sm den Territorialgewässern ausländischer Staaten anzunähern.

Die Ereignisse der abschließenden Etappe der Fahrt entwickelten sich folgenderweise. Am 17.Oktober lief das Unterseeboot um 18.22 Uhr aus Świnoujście aus, um das Patrouillieren in jenen Bereichen östlich der Insel Bornholm fortzusetzen, wo es zuvor im Verlauf von 22 Tagen herumfuhr.

Am 18.Oktober um 18.10 Uhr stieß das Unterseeboot in Unterwasserlage auf der Position 55°09´N 16°07´E mit dem Fanggeschirr eines Fischereifahrzeugs zusammen, wodurch die Antenne des Funkpeilers beschädigt wurde und sich seine Nutzung als unmöglich erwies. An demselben Tag wurde die nicht stabile Arbeit des Echolots entdeckt. Die Lage wurde noch durch die nicht zuverlässige Arbeit des Empfangs- und Anzeigegeräts des Funknavigationssystems  ,,Decca" verschärft. So ergab sich auf dem Kriegsschiff eine Lage, die nicht die sichere Schiffsführung bei vollständiger Beachtung der Gedecktheit der Fahrt sicherstellte.

Unter diesen Bedingungen entschied sich die Führung des U-Bootes, dem Gefechtsstand der Flotte nicht den Aufprall auf einen schwimmenden Gegenstand, wie auch den Ausfall von Navigationsgeräten zu melden, unternahm aber auch keine zusätzlichen Maßnahmen navigatorischen Charakters, die das Wissen über den Aufenthaltsort des U-Bootes mit einer Genauigkeit sichergestellt hätte, die für die Ausführung von Aufgaben in dem festgesetzten Gebiet und das sichere Fahren notwendig waren. Im Gegenteil, hier ereignete sich wegen der Fahrlässigkeit und der Verletzungen von elementaren Forderungen an die Schiffsführung das Anwachsen der Fehlergröße bei der Kenntnis des Standortes der Fahrt, was zu allen Zeiten zu navigatorischen Havarien und sogar zu Katastrophen führte.

Durch die oben angeführten Gründe betrug die Abweichung zwischen der tatsächlichen und der gekoppelten Position des Unterseebootes am 20.Oktober 13,5 sm in einer Richtung von 124° und betrug am 21.Oktober 29,5 sm in einer Richtung von 100°. Im Verlauf vom 22. bis 24.Oktober fuhr das U-Boot mit einer erhöhten Abweichung vom laufenden Standort. Am 25.Oktober wurde versucht, die eigene Position in der Morgendämmerung anhand der Sterne zu bestimmen, aber wegen der falschen Vorbereitung des Sextanten ergaben sich große Fehler bei den Messungen, was abschließend nicht gestattete, die astronomische Aufgabe bis zum Ende zu lösen. Im Weiteren wurden keine Versuche zur Bestimmung des Ortes auf astronomische Weise unternommen.

Am 26.Oktober ergab sich bei einer weiteren fehlerhaften Bestimmung des Standortes gemäß dem Funknavigationssystem ,,Decca" eine Abweichung in einer Größe von 8,5 sm in einer Richtung von 164° und ohne jegliche Analyse wurde die gekoppelte U-Bootposition auf die Höhe der Abweichung aufgeschlagen, indem man vom Prinzip geleitet wurde: ,,rechne dich näher an die Gefahr"; das bedeutete in diesem Fall die Annäherung an die Stolpebank, was die Abweichung zwischen der faktische und der gekoppelten Position bis auf 45 sm in einer Richtung von 154° erhöhte.

Am 27.Oktober entschied der Chef des Stabes, bis auf Sichtweite des Leuchtturms auf der Insel Bornholm für die Präzisierung der Position zu laufen. Die Feuer des Leuchtturms wegen der schlechten Sicht nicht sehend, wurde das Radargerät nicht genutzt, indem man sich vom Gesichtspunkt der Gedecktheit leiten ließ. Später tauchte das Unterseeboot auf eine Entscheidung des Chefs des Stabes das Unterseeboot auf den Meeresgrund ab, womit auf diese Art die Meerestiefe mit 51 m bestimmt wurde. Durch ein zufälliges Zusammenkommen der Tiefenmessung mit seiner Größe am neuen fehlerhaften Standort, der sich gemäß dem Funknavigationssystem ,,Decca" südlich der Koppelung befand, wurde entschieden, eine Abweichung der Koppelung von 14,5 sm in einer Richtung von 191° anzunehmen. Die Entscheidung war vollkommen unbegründet, weil die einfachste Analyse zeigte, dass in diesem Fall die vorhergehende Fahrt des Unterseebootes in Gebieten mit Tiefen erfolgte, die geringer als die Tiefen im Fahrtgebiet tatsächlich waren. Durch diese Handlungen erreichte der Unterschied zwischen dem faktischen und dem gekoppelten Standort erreichte 53,8 sm in einer Richtung von 160°.

Für das Ablaufen von der angenommenen Gefahr – der Stolpebank – begann das U-Boot nach Norden zu laufen. Um 19.30 Uhr wurde durch das Periskop das weiße Feuer des Leuchtturms Utklippan entdeckt, das, indem man sich nicht mit dessen Charakteristika beschäftigte, für einen Fischer gehalten wurde und man begann, nach Backbord abzulaufen. Mit Eintreten der Dämmerung um 20.09 Uhr tauchte das Unterseeboot in Überwasserlage auf, um die Akkumulatorenbatterien aufzuladen und weiter den Fischereifahrzeugen auszuweichen. Um 21.22 Uhr wurde auf der Suchanlage im Vorausbereich die Arbeit eines Radargeräts im 5-cm Frequenzbereich entdeckt und visuell wurden Lichter im recht voraus wahrgenommen. Es wurde angenommen, dass das Radargerät einem Zerstörer aus der Bundesrepublik Deutschland und die Lichter Fischereifahrzeugen angehören (faktisch wurden die Arbeit eines schwedischen landgestützten Radargeräts und die Lichter einer Siedlung entdeckt).

Um 21.38 Uhr wurde in einer Entfernung von 200 m ein dunkler Fleck von rund 150 m entdeckt, der für einen Ölfleck gehalten wurde. Faktisch war das die Insel Danaflöt (Danaflet [Данафлёт]), deren Höhe 0,5 – 1,5 m beträgt. Der Kommandant stellte die Diesel ab, bat den Chef des Stabes der Brigade auf die Brücke und schlug vor, zum Ausweichen vor dem Zerstörer zu tauchen. Der Chef des Stabes bestätigte den Vorschlag nicht und befahl, das Laden fortzusetzen und nach Backbord zum Ausweichen des deutschen Kriegsschiffs zu drehen.

Gleich danach wurden auf dem Wasser dunkle Flecken der Inseln entdeckt, die ebenfalls für Ölflecken behalten wurden und das U-Boot ging um 21.50 Uhr, als es mit einem Dieselmotor Fahrt machte, auf einen Kurs von 30°, um zwischen ihnen durchzulaufen. Um 21.52 Uhr passierte man in 40 m Abstand die Insel Flanggsk (Flagscher [Флагшер]), wobei hier ein Signalgast eine Brandung beobachtete, wobei diese für Eisschlamm gehalten wurden, aber der Kommandant reagierte nicht auf dessen Meldung. Um 21.55 Uhr korrigierte der Kommandant den Kurs des Unterseebootes um 10° nach Backbord, um erneut zwischen ,,Ölflecken" durchzulaufen und um 21.57 Uhr lief das U-Boot ,,S-363" (,,C-363") mit einem Kurs von 20° bei einer Fahrt von rund 8 kn auf eine küstennahe Untiefe der Insel Turumscher auf der Position 56°04´N 15°44´E. Der tatsächliche Standort des Unterseebootes hatte eine Differenz von 56,3 sm in einer Richtung von 343°.

Alle hier aufgeführten Angaben wurden aus der Untersuchungsakte entnommen, die von einer kompetenten Kommission aus 14 Admirälen und Stabsoffizieren der Flotte bestand und die aufmerksam die Vielzahl von Dokumenten, die mit dieser skandalösen Havarie zusammenhingen, studierte und analysierte.

(Fortsetzung folgt)

Bis dann,

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#46
Hier folgt der dritte Teil der Übersetzung aus dem "Morskoj Sbornik" ("Mopcкой Сборник") 01/1993:

3.Der ,,Fang" von Bertile Struksche und seine Folgen

Die Kette der Ereignisse aus jenen Oktobertagen des Jahres 1981 im Gäsefjarden erinnerten an den Inhalt der Hollywood-Kinokomödie ,,The Russians are coming the Russians are coming" (,,Pyccкие идут" [Film aus dem Jahre 1966 - der Übersetzer]). War es doch so, dass, wie im Film, das auf einer Untiefe liegende Unterseeboot nicht von Militärangehörigen, sondern von einem Fischer entdeckt wurde. Im realen Leben war es Bertil Struksche, der sich am Morgen aufgemacht hatte, die am Abend im Gosefjord ausgebrachten Netze zu überprüfen. Der ,,Fang" übertraf alle seine Erwartungen. Struksche kehrte schnell nach Hause zurück, rief die in der Nähe befindliche Marinebasis an und teilte seinen Fund mit. Die schwedischen Marineangehörigen waren nicht weniger entmutigt als unsere Marineangehörigen... Aber ihre offiziellen Behörden zogen eine andere Variante der Ereignisse vor, indem sie als Grundlage den Apokalypse-Film ,,The Day after" wählten.

Stockholm stellte der Regierung der UdSSR gleich vier Bedingungen: die Sowjetunion sollte sich offiziell entschuldigen, die Schweden holen das U-Boot selbst von der Untiefe und erhalten dafür eine entsprechende Belohnung; ihnen wird ebenso gestattet, den Kommandanten des sowjetischen Unterseebootes zu befragen. Auf die ersten drei Fragen wurde schnell ein Übereinkommen erreicht.
Aber Guschtschin weigerte sich anfänglich kategorisch, Auskünfte zu geben. Und erst am 2.November fuhr er in einem Boot nach Karlskrona zu einem Treffen, obwohl er bereits zuvor an Bord der ,,S-363" mit Karl Andersson zusammentraf und ihn mit den Borddokumenten und der Navigationsausrüstung vertraut machte.

Es ist unbestritten, dass alle Teilnehmer dieses Vorfalls damals ein starkes psychologisches Trauma durchmachten. Man beneidet weder den Kommandanten des Unterseebootes, noch den Navigationsoffizier, als auch besonders den Vorgesetzten der Fahrt und sicher auch niemanden der Besatzung. Als Ende 1991 eine Begegnung mit A. Guschtschin in Paldiski  stattfand, wo jener in einer Landeinheit diente, wurde Anatolij Michajlowitsch fahl, als er die Frage über die Havarie im Gäsefjarden hörte und auf seinem Gesicht froren ängstliche Gesichtszüge ein. ,,Ich habe alles in schriftlicher und in mündlicher Form den Mitgliedern der Ermittlungskommission gemeldet. Und ich kann nichts neues hinzufügen", antwortete er kurz angebunden. Aber eineinhalb Monate später, im Januar 1992, trat A. Guschtschin im 3.Programm des schwedischen Fernsehens in der Sendung des bekannten schwedischen Fernsehmoderators R. Aschberg auf und teilte den erschütterten Schweden mit, dass er den Befehl zum Vorbereiten der Sprengung des U-Bootes im Fall des Versuchs zu dessen Eroberung hatte. Unter anderem hatte dies bereits früher im Interview der Zeitung ,,Aftonbladet" der ehemalige Sampolit der ,,S-363" (,,C-363") Wasilij Besedin (Bacилий Беседин) mitgeteilt.

,,Ich kann verantwortlich erklären: einen Befehl zur Vorbereitung des Bootes zur Sprengung gab es nicht", sagte uns der Kapitän 1.Ranges im Ruhestand Boris Petrowitsch Schkanow (Борис Петрович Шканов), der im Oktober 1981 für alle Kommunikationsarten mit dem U-Boot ,,S-363" (,,C-363") verantwortlich war. ,,Es gab auch keinen Bedarf, ihn zu geben. Alle Situationen für derartige Fälle sind in der Vorschrift «Dienst an Bord»  der Seekriegsflotte hinterlegt. Für die genaue Ausführung trägt der Kommandant auch die persönliche Verantwortung."

Wie dem auch sei, bis zur tragischen Zuspitzung kam es nicht und nach der Erfüllung aller Forderungen Stockholms wurde das U-Boot von der Untiefe gezogen und außerhalb der schwedischen Territorialgewässer verbracht. Aber, wie wir uns überzeugt haben, hiermit war der Vorfall noch nicht ausgeschöpft... Es handelte sich darum, dass die Schweden weiterhin behaupteten, dass in ihre territorialen Gewässer auch weiterhin ausländische U-Boote eindringen und zu verstehen gaben, dass sie vor allem uns dabei unter Verdacht hatten.

Wir haben das selbstverständlich bestritten, indem wir feststellten, dass derartiges für das Anheizen von antisowjetischen Stimmungen im Lande und in der Welt gemacht wurde. Und plötzlich kommt dann diese plumpe Havarie. Es ist verständlich, dass die Schweden jeden nachfolgenden mehr oder weniger verdächtigen Vorfall, der von ihren entsprechenden Diensten fixiert wurde, auf unser Konto bezogen haben. Und auch wenn sie einen nicht dazu zählten, war er in der allgemeinen Meinung unvermeidlich mit der Sowjetunion verbunden, da man die Erinnerungen über unsere unbeholfenen U-Bootfahrer nicht ersticken wollte.

Über die Ergebnisse unserer hypothetischen Unterseeboote in den Jahren 1983 und 1984 haben wir bereits berichtet. Dafür ereignete es sich zweimal: im September 1988 und im Februar 1990 drangen tatsächlich Unterseeboote in schwedische Hoheitsgewässer ein und mußten sogar auftauchen, aber... es war die Bundesmarine. Der letzte Vorfall, als das Unterseeboot ,,U-13" in die schwedischen Territorialgewässer im Bereich von Simrishamn eindrang, wurde von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Stockholm durch einen ,,Defekt der Navigationsausrüstung" erklärt und überbrachte die Entschuldigungen ihrer Regierung. Und diese Entschuldigung wurde sofort angenommen.

Schließlich führte das lange Komprimieren der Spannung um die angeblich systematischen Verletzungen der Seegrenzen des Staates durch ausländische Unterseeboote führten zur Forderung der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei Schwedens für eine unabhängige Kommission zur Nachforschung aller dieser Vorfälle. Aber die Regierung von Carl Bildt störte dies, indem sie erklärte, dass eine derartige Kommission ihre Arbeit nicht beginnen kann, solange die schwedisch-russischen Gespräche zu diesem Thema auf Expertenebene nicht abgeschlossen seien.

Nicht lange zuvor, im Oktober 1991, wandte sich der Stellvertreter des Außenministeriums der UdSSR Ju. Derjabin (Ю. Дерябин) an den seinerzeitigen Verteidigungsminister Marschall der Fliegerkräfte Je. Schaposchnikow (E. Шапошников) mit der Bitte, ,,eine Überprüfung in archivierten und in anderen Materialien mit dem Ziel durchzuführen, um in Wahrheit in der Angelegenheit mit dem Einlaufen unserer Unterseeboote in schwedische Gewässer festzustellen. Eine offene Berichterstattung an die Schweden, wie der tatsächliche Stand der Angelegenheit ist, kann nur die Autorität unserer Politik, unseres Landes stärken."

Am 19.November meldete Flottenadmiral I. Kapitanez (И. Капитанец) an Je. Schaposchnikow (E. Шапошников): ,,Nach diesem Vorfall (Oktober 1981 – die Autoren) wurden in der Seekriegsflotte eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, die derartige Vorfälle ausschließen. So wurde unseren Unterseebooten verboten, sich der Aussengrenze der schwedischen Territorialgewässer auf weniger als 50 km und im Bereich der Insel Gotland auf weniger als 14,5 km anzunähern... Der Befehlshaber der Baltischen Flotte machte den Vorschlag zur Durchführung einer offiziellen Begegnung mit der Führung der schwedischen Seestreitkräfte, um ein gegenseitiges Verständnis in dieser Frage zu erreichen. Unser Vorschlag blieb jedoch ohne Aufmerksamkeit... Im Zusammenhang mit dem Dargelegten hielte ich es für zweckmäßig, das Aussenministerium der UdSSR über die Unverändertheit unserer Position und über die Künstlichkeit und die Beweislosigkeit der Vorwürfe zur Verletzung der schwedischen Territorialgewässer durch sowjetische Unterseeboote und die Bereitschaft der sowjetischen Seite zu gemeinsamen Konsultationen auf Expertenebene zur Lösung dieser Frage zu informieren."

Am 6.Dezember 1991 traf Ju. Derjabin mit dem schwedischen Botschafter in der UdSSR E. Berner zusammen und informierte ihn über die Bereitschaft, mit der schwedischen Seite gemeinsame Konsultationen zu diesem Problem auf Expertenebene durchzuführen.

(Fortsetzung folgt)

Bis dann,

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Hier folgt der vierte Teil der Übersetzung aus dem "Morskoj Sbornik" ("Mopcкой Сборник") 01/1993:

4. Die Argumente der Schweden überzeugen nicht.
Ihre Anschuldigungen sind unbegründet

Das erste Arbeitstreffen von Experten der GUS-Seekriegsflotte und der schwedischen Seestreitkräfte fand vom 28. bis 29.Januar 1992 in Moskau statt. Die schwedische Seite wurde vom Berater des schwedischen Premierministers Bildt für Marinefragen Kommodore E. Svensson und unsere Seite vom Vertreter der operativen Verwaltung des Hauptstabs der Seekriegsflotte Kapitän 1.Ranges W. Waschow (B. Baжов) geleitet.

Nach der ersten Runde der Gespräche informierte Flottenadmiral K. Makarow (K. Maкapoв) den Leiter der zweiten Europäischen Abteilung des Aussenministeriums der Russischen Föderation Ju. Fokin (Ю. Фокин):

,,Entsprechend der vorläufigen Übereinkunft bei der Begegnung sollten Ereignisse der ersten Hälfte des Jahres 1988 betrachtet werden, als schwedische U-Bootabwehrortungsmittel vorgeblich Unterwasserobjekte in den Schären des Stockholmer Archipels entdeckten und U-Bootabwehrkräfte die entdeckten Objekte angriffen. Obwohl die Angriffe ergebnislos waren, klassifizierten die Schweden diese Ziele als kleine Unterseeboote, die der Seekriegsflotte der UdSSR angehören.

Aber die schwedischen Experten versuchten mit Beginn der Arbeit eine Erörterung zum Problem der Verletzungen ihrer Territorialgewässer insgesamt für den Zeitraum seit Ende des 2.Weltkriegs bis in die heutigen Tage durchzuführen, indem sie sich hauptsächlich auf den Stand des bekannten Berichts von C. Bildt an den Reichstag im Januar 1991 stützte und alle Tatsachen der «Verletzung» der Territorialgewässer sowjetischen Unterseebooten zusprach. Darunter wurde erneut die Frage angesprochen, die das Auflaufen des Unterseebootes der Seekriegsflotte der UdSSR mit der Bordnummer 137 im Bereich der Marinebasis Karlskrona betrafen. Die Schweden meinen, dass dies unumstößlich die ständige Tätigkeit sowjetischer Unterseeboote in den schwedischen Schären beweist. Diese Behauptung entspricht überhaupt nicht der Wirklichkeit. Dessen ungeachtet haben sie diese Frage als Schlüsselfrage im Prozeß der Verbesserung der Beziehungen zwischen Schweden und Rußland bestimmt und sind beharrlich bestrebt, dass wird die absichtlichen Tätigkeiten dieses Unterseebootes anerkennen und bislang keinerlei Argumente anerkennen, die diese Version widerlegen...

Bei der Erörterung der Ereignisse des Jahres 1988 waren die Schweden nach der Vorstellung von dokumentarischen Angaben seitens unserer Gruppe zum Bestand der Unterwasserkräfte der Baltischen Flotte und ihrer gesamten Handlungen im ersten Halbjahr 1988 gezwungen anzuerkennen, dass die Unterseeboote aus dem Gefechtsbestand der Baltischen Flotte im ersten Halbjahr 1988 nicht an den «Operationen» in den Schärengebieten des Stockholmer Archipels teilnahmen und von ihren taktisch-technsichen Eigenschaften her auch nicht hätten teilnehmen können. Dessen ungeachtet setzten sie fort zu behaupten, dass, weil die technologischen Möglichkeiten der Sowjetunion es gestatten, spezielle Unterseeboote geringer Wasserverdrängung zu schaffen, sie auch hätten geschaffen werden können und folglich auch an derartigen Operationen hätten teilnehmen können...

Die Schweden wurden mit den Charakteristika der im Bestand der Baltischen Flotte befindlichen Klein-U-Boote  vertraut gemacht, die für die Durchführung von Such- und Rettungsoperationen und die Erforschungen des Meeresbodens vorgesehen sind und außerdem noch befähigt sind, bei einer Notwendigkeit das Legen von Minen durchzuführen. Hierbei wurde unterstrichen, dass das erste Klein-U-Boot die Erprobungen und die Übernahme von der Industrie erste im Dezember 1988 und das zweite im Jahre 1990 abgeschlossen hatten, wobei von ihren Charakteristikas (Fahrbereich, Autonomie und Seetüchtigkeit) diese Klein-U-Boote nicht in Schärengebieten agieren konnten. Jedoch war es bisher nicht möglich, die Schweden abschließend über das Fehlen von Plänen zur Durchführung von Spezialoperationen in den Territorialgewässern und den Schären Schwedens, darunter auch unter dem Einsatz von speziellen Unterseebooten geringer Abmessungen und Wasserverdrängung, zu überzeugen. Sie meinen (indem sie sich auf die Äußerungen von G. Burbulis [Г. Бурбулис] während seines Aufenthalts in Schweden beziehen), dass die sich verstärkende Offenheit Rußlands uns zum Anerkennen von langandauernden planmäßigen Tätigkeiten von U-Booten der Baltischen Flotte in schwedischen Territorialgewässer führen wird. Hierbei stellten sie direkt die Frage, wenn wir die Absicht von Handlungen des Unterseebootes mit der Bordnummer 137 im Jahre 1981 anerkennen würden, so würde dies die Beziehungen zwischen Schweden und Rußland wesentlich verbessern.

Es ist noch anzumerken, dass die schwedischen Experten praktisch keinerlei überzeugenden Dokumente beibrachten, die ihre Version bestätigten, sondern sich nur auf zwei Grundsatzerklärungen allgemeinen Charakters und die Demonstration eines Videofilms begrenzten, die ebenso nicht gestatteten, irgendwelche konkreten Schlußfolgerungen über den Charakter der entdeckten Objekte zu machen, um so mehr um deren nationale Zugehörigkeit, auch wenn diese seitens der Schweden angezeigt wurde...

Es ist zweckmäßig, die Diskussion über das gesamte Problem mit dem Ziel der abschließenden Streichung des Verdachts von unserer Flotte an der Durchführung von Spezial«operationen» gegen die schwedische Küste fortzusetzen."

Das zweite Expertentreffen fand im April 1992  ebenfalls in Moskau statt. Als deren Ergebnis meldete der Befehlshaber der Seekriegsflotte Flottenadmiral W. Tschernawin dem Oberbefehlshaber der Vereinigten Streitkräfte der GUS Je. Schaposchnikow: ,,... Die Hauptfrage, die auf diesem Treffen geprüft wurde, war der Vorfall, der mit dem Auflaufen des Unterseebootes «S-363» im Jahre 1981 im Bereich der Marinebasis Karlskrona auf eine Untiefe verbunden war.

Die der schwedischen Seite vorgelegten Archivdokumente gestatteten, insgesamt gesehen den Beweis der Unabsichtlichkeit von Handlungen des Unterseebootes zu erbingen, aber die Vertreter der schwedischen Seestreitkräfte, die teilweise die Richtigkeit unserer Bekräftigungen anerkannten, waren bestrebt, die Verabschiedung von abschließenden Erklärung zu verzögern. Dies war anscheinend mit dem Bestreben, so lange wie möglich in der öffentlichen Meinung das Bewußtsein der Richtigkeit ihrer «Theorie» aufrechtzuerhalten oder mit der Notwendigkeit für die Suche einer durch sie annehmbaren Schlußfolgerung aus der sich ergebenden Lage verbunden.

... Die schwedische Seite schlug vor, ein weiteres Treffen für eine detailliertere Betrachtung der Originale von Dokumenten zu organisieren, die die Fahrt des Unterseebootes «S-363» (das navigatorische und das Wachbuch des Unterseebootes) beschreiben. Sie schlugen vor, das Treffen in Stockholm voraussichtlich in der ersten Junihälfte diesen Jahres durchzuführen, wo sie vorschlugen, Materialien der eigenen Nachforschungen dieses Vorfalls vorzulegen und bereits auf diesem Treffen zu einer abgestimmten Erklärung zum Vorfall mit dem U-Boot «S-363» zu kommen.

Der Vorschlag der schwedischen Seite führt unserer Meinung nach nicht zu einer abschließenden Klärung der Frage. Die Forderungen zur zusätzlichen Vorlage von Originalen der Bücher führt zu einer einfachen Zeitverzögerung. Alle diese Bücher wurden der schwedischen Seite im Jahre 1981 bei der Untersuchung in der Marinebasis Karlskrona vorgelegt."

Ende Juni machte sich Kapitän 1.Ranges W. Waschow mit den Spezialisten einer Gruppe auf den Weg nach Stockholm. Entsprechend den Ergebnissen der Begegnung meldete W. Tschernawin dem Verteidigungsminister der Russischen Föderation P. Gratschow (П. Грачёв): ,,In Übereinstimmung mit der Anordnung des Präsidenten der Russischen Föderation vom 11.Februar 1992 Nr. 171-rp fand im Zeitraum vom 25. bis 26. Juni diesen Jahres in Stockholm die dritte Begegnung von Experten der Seekriegsflotte der Russischen Föderation und der schwedischen Seestreitkräfte statt, in dessen Verlauf die Analyse der Umstände fortgesetzt wurde, die mit dem Auflaufen des Unterseebootes der Baltischen Flotte «S-363» im Jahre 1981 in schwedischen Territorialgewässern auf eine Untiefe verbunden waren.

Im Laufe der Begegnung erhielt die schwedische Seite die Möglichkeit, sich mit Dokumenten aus jenem Zeitraum vertraut zu machen, die den unabsichtlichen Charakter der Tätigkeiten unseres Unterseebootes bestätigten. Die Schweden jedoch behaupten weiterhin, dass der Vorfall «mit einem hohen Wahrscheinlichkeitsgrad» nicht durch navigatorische Fehler, sondern durch gewollte Handlungen des Unterseebootes zu erklären ist.

Die schwedische Seite sprach sich für den Abbruch der Erörterung dieses Vorfalls aus, was faktisch eine Konservierung der Situation bedeutet, die sich um die Ereignisse des Jahres 1981 ergeben hatte. Zugleich wurde vorgeschlagen, die Arbeit der Experten beider Länder zum folgenden Problem fortzusetzen: «Ausländische Unterseeboote in schwedischen Territorialgewässern».

Nach unserer Meinung sind die gegenwärtige Regierung Schwedens und die Führung deren Seestreitkräfte daran interessiert, das Problem der Verletzung der schwedischen Territorialgewässer «im Fluß» zu halten, wobei dies mit der Beibehaltung ihrer politischen Position, wie auch den Plänen der weiteren Finanzierung der Seestreitkräfte verbunden ist.

Nachdem die Situation dargestellt wurde, wird folgendes vorgeschlagen:

Die Arbeit mit der schwedischen Seite ist fortzusetzen, wobei man sich durch die Anordnung des Präsidenten der Russischen Föderation leiten lässt. Im Verlauf der Erörterung des Vorfalls mit dem Unterseeboot «S-363» ist davon auszugehen, dass er formell im Jahre 1981 ausgeschöpft wurde, als die Regierung der UdSSR der schwedischen Seite die offizielle Entschuldigung aussprach und eine Geldkompensation leistete. Unsere Bereitschaft, zusätzliche Klärungen zu geben, wurde nur durch den guten Willen und den Wunsch, Hindernisse der bilateralen Beziehungen wegzuräumen, geleitet..."

Mit den Schlußfolgerungen von W. Tschernawin übereinstimmend, merkte der Chef des Generalstabs der russischen Streitkräfte Generaloberst W. Dubynin in seiner Meldung an P. Gratschow an: ,,Den Interessen der Russischen Föderation würde unserer Meinung nach die Einstellung des Propagandalärms um dieses Problem, als auch die Beseitigung des Elements der Verdächtigungen in den bilateralen Beziehungen entsprechen, womit unsere Bereitschaft zu derartigen Treffen gefördert wird. Gleichzeitig kann es nicht sein, wenn wir unseren guten Willen zeigen, dass dies immer zum Abgleiten auf die Position des sich immer Rechtfertigenden führt."

(Fortsetzung folgt)

Bis dann,

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#48
Hier folgt der fünfte und abschließende Teil der Übersetzung aus dem "Morskoj Sbornik" ("Mopcкой Сборник") 01/1993:

5.Die politische Kampagne wird fortgesetzt

Ja, der Vorrat an gutem Willen ist bei der russischen Seite recht groß, was man leider nicht bezüglich der Partner des Dialogs sagen kann. Nach der zweiten Runde der Gespräche fragte der Korrespondent der Zeitung ,,Dagens Nyheter" den Berater des Premierministers für aussenpolitische Fragen Junas Hafstrem: ,,Sind Sie überzeugt, dass die Sowjetunion bezüglich der Unterseeboote lügt?" ,,Ja, hiervon sind wir überzeugt", folgte die Antwort. Und am Vortag des dritten Expertentreffens beschuldigte der schwedische Verteidigungsminister die russischen Marineangehörigen unbegründeterweise der Fortsetzung des Praxis zum Einlaufen in die Fjorde. Die für den September vorgesehene nächste Spezialistenbegegnung wurde auf das Drängen von Stockholm verschoben.

Die schwedischen Behörden hatten in dieser Zeit, wie sich herausstellte, andere Pläne: in den Gewässern, die an die Stadt Oxelösund angrenzen, wurde ein beispielloser Kampf zur Verhinderung von ,,ausländischer Unterwassertätigkeit" entfaltet. Am 13.September wurde vor dem Leuchtturm ,,Gustav Dalen" durch die Korvette ,,Göteborg" ein unbekanntes Unterseeboot mit einem neuen akustischen Torpedo aus italienischer Produktion angegriffen. Der Torpedo hat das Ziel nicht vernichtet. Am 16.September warfen die Kriegsschiffe der schwedischen Seestreitkräfte Dutzende von Wasserbomben auf die Unterwasserstörer geworfen. Und alles ohne Nutzen. Der Mißerfolg wurde nach den Worten des Befehlshabers der Küstenflotte Konteradmiral Sten Sverdlund durch die ,,Unebenheiten des Bodens" erklärt.

Am 22.September traf der Premierminister C. Bildt selbst in Oxelösund ein. Im Verlauf von drei Stunden leitete er persönlich die Jagd. Seine Anwesenheit brachte unter anderem nichts Neues. Die Operation gab keine Ergebnisse. Das störte allerdings den Vorsitzenden des Kabinetts nicht, eine Anschuldigung loszuwerfen: ,,Unsere Verdächtigungen sind, das versteht sich von selbst, gegen Rußland gerichtet." Am folgenden Tag sagte der Premier, dass die Massenmedien seine Äußerungen verzerrten. Aber, wie bekannt ist, gesagt ist gesagt... Die Journalisten zeichneten die Rede des Premiers auf Tonbändern auf. Aus den Aufzeichnungen folgt, dass Bildt gerade auf Rußland als Verletzterstaat der Territorialgewässer verwies.

Ein hochgestellter Beamter des schwedischen Verteidigungsministeriums versuchte den Premier zu rechtfertigen, indem er auf seine ,,Emotionalität" verwies: ,,Das kann das Plätschern des Ganzen sein, was er über die durchgeführte U-Bootjagd erfahren hatte, oder auch eine Reaktion auf die Gespräche bezüglich der Unterseebootsproblematik, die gegenwärtig mit Rußland durchgeführt werden."

Was hier Gespräche mit Rußland damit zu tun haben, ist nicht klar. Aber vom ,,Plätschern" wurden Kreise gezogen. Gleich nach dem Premier verblüffte der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte General Bengt Gustafsson die Öffentlichkeit. Er nahm eine noch unerwartetere Position ein – er schlug eine ,,Initiative" vor, zu der man sich selbst in den Militärbehörden der USA und in den anderen NATO-Staaten nicht entscheiden konnte. Der General schlug den ehemaligen und heute dienenden Offizieren der Russischen Flotte vor, Stockholm für zu konvertierende Valuta Mitteilungen über ,,den Stationierungsort von Mini-U-Booten" und ,,ihre Aufgaben" zu verkaufen, das heißt sich mit Spionagetätigkeiten gegen das eigene Land zu beschäftigen. Die Durchführung der Operation obliegt dem sogenannten Kontor für besondere Mitteilungen – dem schwedischen Geheimdienst.

Im Zusammenhang mit den beispiellosen Erklärungen von hochgestellten offiziellen schwedischen Persönlichkeiten kommentierte der Hauptnavigationsspezialist der Seekriegsflotte Konteradmiral W. Aleksin (B. Aлексин) die Situation folgendermaßen: ,,Als die schwedischen Seestreitkräfte ihre Jagd im Bereich von Oxelösund durchführten, liefen nur zwei Unterseeboote der Baltischen Flotte auf See aus. Vom 10. – 11.September arbeitete ein Unterseeboot der «Foxtrot»-Klasse (entsprechend der Einstufung, die im Westen angewandt wird) unter dem Befehl von Kapitän 2.Ranges V. Sljuschtschenko (B. Cлющенко) Gefechtsausbildungsaufgaben an der Grenze unserer Territorialgewässer im Bereich von Baltijsk  durch. Vom 14. – 15.September führte es in Überwasserlage die Verlegungsfahrt in den Hafen von Lijepaja  durch. Ein anderes Unterseeboot, das der «Juliett»-Klasse unter dem Befehl von Kapitän 2.Ranges O. Ljakin (O. Лякин) angehört, führte vom 21. – 22.September eine Gegenverlegung von Lijepaja nach Baltijsk durch. Am 23.September führte es einen Übungstauchgang in einer Entfernung von 20 sm von der russischen Küste durch. Dann nahm es in Überwasserlage Kurs auf die Basis, wo es am 25.September eintraf... Die Genauigkeit bei der Positionsbestimmung war nicht schlechter als 1 sm. Bei einer Breite der Ostsee in diesem Bereich von 180 sm ist eine Behauptung zur Verletzung der schwedischen Territorialgewässer absurd und hat keinerlei Begründung.

Die Teilnahme von Carl Bildt an der Suche der mythischen Unterseeboote beweist ein weiteres Mal, dass das «Periskkop-Problem» seitens der schwedischen Behörden vor allem eine politische Bedeutung gegeben wird. Auf jeden Fall ruft die Leitung einer Marineoperation persönlich durch den Premierminister bei Spezialisten, vorsichtig ausgedrückt, Unverständnis hervor."

Die politische Bedeutung der Erklärungen von Bildt ist offensichtlich. Die Opposition unterzieht die Tätigkeiten des Kabinetts einer strengen Kritik. Deshalb mußte die Aufmerksamkeit der Schweden von diesen Problemen abgelenkt werden. Außerdem hatte gerade erst B. Gustafsson den fünfjährigen Plan für militärische Entwicklungen veröffentlicht, in dem festgehalten wurde, dass die schwedische Verteidigung angeblich an ,,wesentlichen Mängel krankt" und insbesondere gesagt wurde, dass die Möglichkeiten der U-Bootabwehrkräfte ,,begrenzt" sind. Wurde nicht deshalb der Start für die Jagd nach den mythischen Unterseebooten gegeben und als Übeltäter wurde entsprechend einer alten Gewohnheit Moskau genannt? Einer der heißen Befürworter der Fortsetzung der Suche nach den ,,russischen Unterseebooten" Wilhelm Argell hatte recht offen die gegenwärtige Position des Kabinetts von Bildt begründet: ,,Solange die Sowjetunion existierte, konnte kein Premierminister Schwedens offen über die Vorfälle sprechen. Aber gegenwärtig wird nichts Besonderes befürchtet. Die Reaktion der Russen hat heute für Schweden eine wesentlich geringere Bedeutung..."

Und Herr Argell hatte recht. Es folgten keinerlei demonstrativen Handlungen seitens des russischen Aussenministeriums. In Moskau tat man so, als wären die beleidigenden Äusserungen von Bildt und die auswiegelnden ,,Vorschläge" von Gustafsson nicht bemerkt worden. Aber es ist nicht zu spät, seine Position zu verändern. Nach unserer Meinung sollten die Kontakte auf der Ebene von Marineexperten bis zu jenem Zeitpunkt eingestellt werden, bis der schwere Premier und der Oberbefehlshaber nicht offizielle Entschuldigungen gegenüber Moskau für ihre taktlosen Erklärungen aussprechen.

Schwedische Sozialdemokraten, wie bereits gesagt worden ist, fordern die Schaffung einer unabhängigen Kommission unter der Hinzuziehung von Parlamentariern für die Nachforschungen des Lärms rund um die fremden U-Boote in schwedischen Gewässern. Wir nehmen an, dass eine gemeinsame russisch-schwedische parlamentarische Kommission schnell den ,,I-Punkt" setzen könnte.

Kapitän 1.Ranges Wjatscheslaw Kotscherow (Bячеслав Кочеров),
Alexander Mosgowoj (Aлександр Мозговой)

So, das war der Originaltext aus dem Jahre 1993, der in der Zeit steht, aber bis heute habe ich in russischen Quellen nur wenig bessere Angaben gesehen. Unter Punkt 2 ist die Schilderung der Ereignisse, wie Vertreter der sowjetischen/russischen Seekriegsflotte sie seinerzeit machten. Der Rest anschließend waren diplomatische/militärische Spätfolgen und was einige daraus gemacht haben.


Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Albatros

#49
Hallo Axel,

habe jetzt endlich mal Zeit Deine Übersetzung in Ruhe durchzulesen und mich bei Dir dafür zu bedanken...... top :TU:)

Wie Du in Antwort # 40 geschrieben hast.......haarsträubenden Umstände an Bord auch betreffend der Zustände der Navigationsanlagen........

Gut, das die Navigationsgeräte zum Teil veraltet waren war nicht Schuld der Besatzung aber der Ausbildungsstand scheint auch nicht sehr hoch gewesen zu sein.

Kapitän 3.Ranges Anatolij Michajlowitsch Guschtschin soll mal ausgesagt haben, dass  der Navigationsoffizier mehrfach grobe Fehler begangen hätte. So wurde das Boot zweimal durch Fangnetze gesteuert, die zwei Navigationssysteme, eine Rahmenantenne und den Empfänger des Echolot zerstörten, auch habe es  Streitigkeiten über die Position des Schiffes gegeben.

Das die geschilderten Fehlleistungen auch noch unter den Augen Kapitän 1.Ranges Awrukewitsch, dem Chef des Stabes der U-Bootbrigade stattfanden, macht alles nicht gerade besser.

Insgesamt ist aber für mich durch den Artikel die Möglichkeit das es sich um eine unbeabsichtigte Fahrt in schwedischen Gewässern gehandelt haben könnte größer geworden aber ausschließen würde ich eine beabsichtigte immer noch nicht.

Zwei Dinge haben mich etwas überrascht. Zum einen das ein Decca-Navigationssystem an Bord war und zum anderen das in der "Morskoj Sbornik" nicht auf  die in westlichen Medien als Aufreger erwähnten Kernwaffen an Bord von "S-363" eingegangen wurde.

Und als Frage vielleicht noch......

Sind jemanden Berichte/Artikel zu den erwähnten U-Booten der Bundesmarine in Schwedischen Gewässern bekannt?

Axel, Dir wünsche ich hier schon mal ein schönes Weihnachtsfest,

:MG:

Manfred

der erste

Zitat von: Albatros am 21 Dezember 2013, 18:02:00
Hallo Axel,

Zwei Dinge haben mich etwas überrascht. Zum einen das ein Decca-Navigationssystem an Bord war und zum anderen das in der "Morskoj Sbornik" nicht auf  die in westlichen Medien als Aufreger erwähnten Kernwaffen an Bord von "S-363" eingegangen wurde.


:MG:

Manfred

Das muss Dich nicht verwundern. Decca gehörte auf vielen Schiffen der SKF mit zur Standardausrüstung. Auch auf den Exportschiffen war das System installiert. Und die Beladung mit den erwähnten Torpedos war für die sowjetische Seite wohl normal, warum soll man da also extra drauf eingehen.

Trimmer

Hallo Manfred gab mal bei RP-online einen sehr interessanten Artikel über NATO - U-Boote in schwedischen Gewässern.
Da sagte der ehem. US- Verteidigungsminister Caspar Weinberger u.a. das NATO-Uboote in den 80er Jahren regelmäßig auf geheimer Mission, aber ebend mit Billigung der dortigen Stellen ( Schweden - Anmerk. von mir ) in den Gewässern Schwedens bewegt haben.
Ziel war es im NATO - Auftrag die Abwehrfähigkeit der Schweden für den Fall einer sowj. Invasion zu testen.
Ob nun auch U-Boote der damaligen Bundes Marine beteilig waren  :/DK:

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Götz von Berlichingen

Dazu gab es mal einen Film im ZDF und auf Arte »In feindlichen Tiefen. Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte«, Dokumentation von Dirk Pohlmann, 52 Minuten, Deutschland 2005, Erstausstrahlung Mittwoch, 15. Juni 2005, 20:45 Uhr, Wiederholung Freitag, 17. Juni 2005, 16:45 Uhr, sowie in der ZDF-Sendung »History« am 20. November 2005.

In einem Artikel auf der ZDF-Website, der heute nicht mehr abrufbar ist, hieß es in einem dazugehörigen Artikel von Caroline Reiher vom 18.11.2005:

»Am 27. Oktober 1981 lief das sowjetische Unterseeboot U-137 vor der schwedischen Marinebasis Karlskrona auf Grund - mitten im militärischen Sperrgebiet und 380 Kilometer südlich von Stockholm. Die Havarie geriet zum Medienereignis und löste in Schweden eine regelrechte U-Boot-Hysterie aus. Dabei waren seit 1980 verstärkt "unbekannte Tauchobjekte", wie sie regierungsamtlich hießen, in den Gewässern zwischen den Schären gesichtet worden. Jahrelang konnten sie entkommen. Am 27. Oktober 1981 saß endlich eines davon in der Falle. Es war ein sowjetisches Boot.
Seither rissen die Spekulationen über die Herkunft der übrigen fremden U-Boote an der schwedischen Küste nicht ab. Hatten die Sowjets in den schwedischen Gewässern tatsächlich konsequent Spionage betrieben und regelmäßig Übungsmanöver durchgeführt? Kapitän Pjotr Guschtschin, ehemaliger Kapitän der U-137, gibt noch heute den Standpunkt der sowjetischen Regierung wieder, wenn er von Navigationsfehlern spricht und davon, daß in jenen Tagen nach und nach alle Systeme zur Standortbestimmung ausgefallen seien. [...]

Dagegen haben hochrangige Sowjet-Offiziere bereits 1996 die U-Boot-Spionage bestätigt. In den 80er Jahren sollen in Schweden unter anderem Mini-Unterseeboote aus Leichtmetall mit bis zu vier Mann Besatzung und weitere Spezialeinheiten im Einsatz gewesen sein. Aber möglicherweise waren sie nicht die einzigen Eindringlinge. Neben britischen operierten vermutlich auch amerikanische U-Boote an der skandinavischen Küste.

Doch 1981, als die U-137 auf Grund lief und die "feindlichen" U-Boot-Sichtungen in Schweden weiter zunahmen, war davon wenig bekannt: Der Anteil der schwedischen Bevölkerung, der sich von der Sowjetunion bedroht fühlte, wuchs in kürzester Zeit von fünf auf über 40 Prozent. [...]

Ola Tunander, Professor für Friedensforschung und schwedischer U-Boot-Experte, ist davon überzeugt, daß die angeblich sowjetischen U-Boote mehrheitlich Teil einer psychologischen Kriegsführung der Amerikaner waren [...]

Gemeinsames Ziel der USA, der Regierung Thatcher und einiger weniger schwedischer Offiziere soll es demnach gewesen sein, das Ansehen von Premierminister Palme zu beschädigen. Palme war einer der vehementesten Befürworter nuklearwaffenfreier Zonen im Baltikum und nuklearwaffenfreier Korridore in Europa. Handelte es sich also um Täuschung und gezielte Manipulation einer befreundeten Nation und eines verteidigungspolitischen Gegners? Nach Tunanders Einschätzung ist dieses Ziel erreicht worden: "Die schwedische Regierung war komplett in der Defensive. Palmes Ideen hatten keine Kraft mehr."

Am 11.Oktober 1981 [? ist das ein Schreibfehler und soll evtl. 1982 heißen? Anm. GvB] orteten schwedische Sonarspezialisten erneut ein fremdes U-Boot, doch diesmal geriet der vermeintliche Gegner in eine Minensperre. Das Boot wurde durch die Explosion einer 600-kg-Mine vermutlich schwer beschädigt - und dennoch ist bis heute nicht abschließend geklärt, unter welcher Flagge es operierte. Ein unmittelbares Feuerverbot für die Küstenartillerie, verschwundene Fotos und Unterlagen sowie fehlende Kriegsberichte: für einige Beteiligte deutete alles darauf hin, daß es von Seiten der militärischen Führung kein Interesse an der Versenkung des U-Bootes oder der Aufklärung seiner Herkunft gab.

Auch bei einem ähnlichen Zwischenfall, zwei Tage später, erhielt der zuständige Abschnittskommandeur Feuerverbot bis das fremde U-Boot abgezogen war. Brigadegeneral Lars Hansson erinnert sich: "Ich hatte diesen merkwürdigen Verdacht, daß da jemand gar nicht wollte, daß die Küstenartillerie Erfolg hatte." Die Vörfälle vor Schwedens Küste sind noch immer äußerst umstritten. Denn es gibt eine Fülle von Indizien, doch von offizieller Seite wird heftig dementiert.

Knapp 20 Jahre nach den U-Boot-Sichtungen erhielten die Kritiker um Ola Tunander neue Argumente: Im Jahr 2000 gab der ehemalige US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger dem schwedischen Fernsehen ein überraschendes Interview. Er erklärte, es habe im fraglichen Zeitraum Tests und Manöver von US-Booten im Einvernehmen mit der Marine gegeben - allerdings kein "offizielles Abkommen".
Insgesamt seien die Ergebnisse der Zusammenarbeit "sehr befriedigend" gewesen, weil abgesehen von diesem einen Fall (U-137) "kein sowjetisches U-Boot in schwedische Gewässer eingedrungen ist". Die Sowjets hätten "ohnehin nicht die Fähigkeit" gehabt, einen ernstzunehmenden Angriff zu starten. Die offizielle Haltung der beiden Regierungen blieb von diesen Äußerungen allerdings unberührt.«


Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,2397910,00.html   (Link ist tot)

Bei Interesse vielleicht mal beim ZDF oder bei arte wegen einer DVD der Sendung oder dem Sendemanuskript anfragen.

Gruß
Thomas


t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Albatros

Zitat von: der erste am 21 Dezember 2013, 18:35:12

Das muss Dich nicht verwundern. Decca gehörte auf vielen Schiffen der SKF mit zur Standardausrüstung. Auch auf den Exportschiffen war das System installiert. Und die Beladung mit den erwähnten Torpedos war für die sowjetische Seite wohl normal, warum soll man da also extra drauf eingehen.

Hallo Holger,

zwei weitere Fragen..... :MV:

dann waren die Geräte also handelsübliche aus ,,westlicher" Produktion?  Und hatten die WP - Staaten und Verbündete eigentlich eigene Decca - Ketten (Sender) aufgebaut?

Zitat von: Götz von Berlichingen am 22 Dezember 2013, 00:32:56
sowie in der ZDF-Sendung »History« am 20. November 2005.


Gruß
Thomas



Guido Knopp und History.... :-o...davor wurde hier im Forum nicht selten gewarnt... :MZ:...aber egal.

Das Schweden ( eventuell nur das schwedische Militär/Geheimdienste ) und die Nato im ,,Kalten Krieg" sich näher standen als so manch einer vermutet, könnte gut angehen.

Aber es sind auch Verschwörungstheoretiker unterwegs..... :O/Y

Sollten z.B. Royal - Navy oder US – Navy - Boote in der Ostsee daran beteiligt gewesen sein, so muss es sich wohl um bisher unbekannte Ubootstypen gehandelt haben.

Ich kann mir nicht vorstellen das die bekannten Boote alleine schon wegen ihrer Größe dazu geeignet gewesen wären in den engen Fjorden zu operieren, überhaupt in die Ostsee unbeobachtet hinein und wieder raus zu kommen.

Anders wäre es für den Fall das die Boote an der schwedischen Küste im Skagerrak und Kattegat in Einsatz waren aber von dort sind zumindest mir keine Vorfälle bekannt.

Und kann man sich vorstellen das ein mittelgroßes (oder kleineres) Uboot eine Begegnung mit einer 600 kg Mine überlebt oder noch soweit Fahrtüchtig gemacht werden kann in getauchtem Zustand schwedische Gewässer wieder zu verlassen?

Sollten Nato-Uboote die Scheinangriffe durchgeführt haben, dann wohl eher Norwegische, Dänische oder die der Bundesmarine.

:MG:

Manfred

Trimmer

Manfred - mit Deinem letzten Satz legst Du genau die Finger auf meine Gedanken  :-D  Ein Schelm wer böses dabei denkt -
Ja und "westliche Produktion " - nannte sich hier NSW- Produkte ( Nicht Sozialistische Wirtschaft ). Bekannter "Einkäufer " war damals hier Schalck-Golodkowski. Gib einfach mal den Namen ein und Du wirst erstaunt sein  :-D

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

der erste

Nee, Manfred. Zumindest in der Volksmarine waren die Geräte sowjetischer Herkunft. Es war das Gerät "Pirs 1M". Genutzt wurde dabei die ganz normalen Deccakarten. Eigene Deccastationen hatten wir nicht, wir nutzten die westlichen.

Albatros

Zitat von: der erste am 22 Dezember 2013, 20:13:48
"Pirs 1M"

Hallo Holger, 

wohl eine sowjetische Empfangsanlage, ein Nachbau der Decca Empfangsanlagen? Gab es denn da ein Übereinkommen zwischen der Firma Decca und sowjetischen Herstellern ?

:MG:

Manfred


der erste

Du solltest Deine Frage an den sowjetischen Hersteller richten. Wir nutzten sie nur, alles andere war uns egal.

Trimmer

#59
Manfred - diese Frage ( Übereinkommen ) war echt gut  :ROFL: Bitte google mal nach COCOM - Liste

Ziel : jegliche Exporte von Militärprodukten und Technologien in die soz. Länder zu verhindern

Gruß - Achim - Trimmer
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