ASA-Datensatz: 06906, 06907

Begonnen von Wiking, 09 Januar 2023, 11:47:37

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Wiking

Im Anhang wird die Versenkung des kleinen Dampfers ,,Narvik" 241 BRT gemeldet.

22.03.1944 um 16:32

Wiking :MG:

Edit 10.01.: Thementitel angepasst
t-geronimo

TW

#1
Hallo Wiking,
Der korrekte Datensatz ist 06907 (Seite 69, Datensatz 07). Suche nach NARVIK oder gib die NUM ins Suchfeld ein. --
Dein Irrtum resultiert sicher daher, dass Rohwer Westnorwegen unter Westraum subsumierte und eine Kategorie Seeraum Norwegen nicht existiert.
Gruß, Thomas

Platon Alexiades

Hello Thomas and Wiking,

It appears that HMS Syrtis also attacked with 2 torpedoes BALTENLAND at 1304/22 March 1944 in AF 3859 (mentioned on same page and also in T1022/3741, NARA, KTB 59.VP Flottille). This attack is missing. As HMS Syrtis did not return from patrol, we do not have details from British sources.

Best regards,

Platon


t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

TW

Danke vielmals, Platon.
Datensatz 06906 wurde soeben in ASA aufgenommen:
:asa: https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=4054
Zur Lage des Quadrates AF 3859 oben Mitte: www.navalgrid.com/find/square/af3859

SYRTIS ging - so wird vermutet - in einem deutschen Minenfeld verloren.
Ganz in der Nähe sehe ich nur die Sperre NW 8, geworfen von MS SKAGERRAK und MFP 269 und 271 (Kutzleben et al., S.156)
Allerdings ist diese Sperre vom 7. Dezember 1942. Ich frage mich, ob die wirklich noch aktiv war ?

Im Juli 1943 wurde die Sperre NW 53 geworfen (http://www.navalgrid.com/find/coordinate/67.13333,13.70556)
Es handelte sich um 50 EMR, geworfen von MFP 261 und 263 (Kutzleben et al., S.158/9) auf Pos. 67°08,00'N 13°42,30'E.

Danke nochmals und viele Grüße,
Thomas

TW

Die NARVIK befand sich laut warsailors.com auf einer Reise von Trondheim nach Narvik. Handelte es sich um einen Einzelfahrer? Gibt das KTB des Seekommandanten Trondheim dazu nähere Auskunft ?

SYRTIS bewegte sich am 22.3 zwischen 13.00 und 14.00 offenbar ebenfalls nordwärts, denn der Angriff auf BALTENLAND war in AF 3859 o.M. und der Angriff auf NARVIK in AF 3856. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat SYRTIS ihren Versenkungserfolg nicht mehr per Funk gemeldet, deshalb kann man vermuten, dass sie noch am selben Tag verloren ging, möglicherweise unter dem Stress ihrer Verfolgung durch 6 Schiffe und ein Flugboot BV 138.
Sollte SYRTIS ihren Kurs beibehalten haben (die "U-Jäger" folgten dem Kurs offenbar nicht, denn sie hatten keinen Kontakt zu dem U-Boot gefunden), dann könnte sie in das Minenfeld NW 53 geraten sein. Wäre SYRTIS dagegen gepeilt und direkt verfolgt worden, dann hätte sie m.E. versucht, durch einen Kurswechsel nach Westen zu entkommen.

Die Sperre NW 8 vom Dezember 1942 - das hatte ich vergessen anzugeben - bestand aus 6 Teilstücken und ihre südliche Grenze lag bei 66°41,82'N, 12°59,75'E (AF 3855 r.u.E.), die nördliche bei 66°53,88'N, 13°20,85'E (AF 3861 o.M.). Sie bestand insgesamt angeblich aus 97 UMB und 97 EMC.

Viele Grüße, Thomas

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Platon Alexiades

Hello Thomas,

Minefields NW 8 and NW 53 are most likely to have accounted for HMS SYRTIS, but there is also an outside possibility that minefields NW 51, NW 52 or NW 56 could have been responsible as the area assigned to HMS SYRTIS was as far north as 67°18' N. She would have moved northward after sinking NARVIK.

There is also another possibility: at 1421/1 April, a Catalina sighted wreckage in 62°37' N, 01°38' E. HMS SYRTIS would have passed very close to to this position at about 1400/29 March as she was returning to Lerwick. I do not seem to find any other vessel sunk in this position at about this time. Nor can I find any record of an Allied aircraft attack which could have caused "friendly fire" or any German aircraft or U-boat reporting a sinking. Perhaps she hit a drifting mine? One of our readers can make a suggestion?

Best regards,

Platon

TW

#8
Zitat von: Platon Alexiades am 10 Januar 2023, 17:00:57
HMS SYRTIS would have passed very close to to this position at about 1400/29 March as she was returning to Lerwick.

Hello Platon,
Do you believe that SYRTIS would have sent no radio signal to Lerwick and given no hint to her success between 22.03. and 01.04.1944, if she were still alive ?
Best regards,
Thomas

Platon Alexiades

Hello Thomas,

SYRTIS made no signal reporting her attacks of 22 March 1944 but from ULTRA intercepts it was known that she had been active in her patrol area and this was noted when she was reported missing. I am attaching three intercepts from DEFE3/394 relating to the BALTENLAND and NARVIK attacks.

Best regards,

Platon

TW

Ja, die Deutschen gaben alles was sie wussten und taten über Funk preis.
Sie fühlten sich vor Norwegen offenbar so sicher wie in Gottes Schoß. 8-)

Axel Niestle

Hallo Thomas,

soweit ich mal gehört habe, gab es zu Anfang des Krieges noch Versuche mit abhörsicherem Brieftauben-Verkehr, die dann aber eingestellt worden sind. Und so nahm das Verhängnis auf deutscher Seite seinen Lauf, Ausgang bekannt. Aber so kann man die Ereignisse wenigstens ganz gut rekonstruieren. Heute sind die Deutschen ja sogar noch geschwätziger!!

Beste Grüße

Axel

Urs Heßling

moin,

Zitat von: TW am 10 Januar 2023, 21:18:35
Sie fühlten sich vor Norwegen offenbar so sicher wie in Gottes Schoß
Das stelle ich zur Diskussion.
Ich meine, daß die KTB der verschiedenen Befehlshaber durchaus wiedergeben, in welch prekären Situationen man sich mehrfach befand, will heißen, daß man sich den Angriffen britischer Streitkräfte in der Luft, über und unter Wasser nur ausreichend bis mangelhaft gewachsen fühlte.
Die einzigen modernen verfügbaren Seekriegsmittel zur Abwehr der Angriffe waren die Minensucher und die Räumboote, ansonsten nur Hilfskriegsschiffe (Vorposteboote, U-Jäger und Hilfsminensucher) ex Walfangboote, Fischdampfer, Fischkutter und -logger bis zu wirklich kleinen Einheiten hinunter.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TW

Hallo Urs,
Da ich gerade etliche KTBs von M-Flottillen auswerte, kann ich nur meinen Eindruck wiedergeben, dass - gemessen an der Masse der Geleiteinsätze - die britischen Angriffe zur See und aus der Luft sich in Grenzen hielten und keine allzugroßen Sorgen hervorriefen. Die meisten Angriffe davon gingen sogar noch glimpflich für die Deutschen aus, so dass ich bei meiner Einschätzung bleiben möchte.
Viele Grüße, Thomas

Nachgedanke: Die wenigen Angriffe verteilten sich noch auf mindestens 8 eskortierende Flottille, und - ja, Axels Einwurf kann ich nur zustimmen - damals wurden die Verluste bei anderen Flottillen nicht kommuniziert und nicht wahrgenommen. Heutzutage wird alles palavert und wir können uns vor Schreckensmeldungen gar nicht mehr retten. Damals waren - vor allem die Soldaten - im Grunde "nur" mit den Erfahrungen ihrer Einheit konfrontiert; für die (Kampf-)Moral und das "Gottvertrauen" war das sicher positiv.

TW

Sehr oft stoße ich auf den Fall, dass britische Aufklärer, die anschließend Jabo-Pulks an die Geleite heranführen sollten, die deutsche Geleitführung auf einen bevorstehenden Fliegerangriff aufmerksam machten und das Geleit so noch rechtzeitig durch Umkehren oder Verstecken einem Angriff entging.
Allerdings durfte der Geleitführer das nicht selbständig entscheiden, also wurde mal wieder hin- und hergefunkt. :-o
Gruß, Thomas

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