Hochseeflotte vs. US Flotte - August 1914

Begonnen von Flo, 16 Januar 2007, 19:14:09

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ufo

Zitat von: Kosmos am 24 April 2007, 18:14:20
ich habe nach Literatur angefragt.

Von Schlieffen war natürlich maßgebend beteiligt.
Paar Einzelheiten:

Politisch wurde ein Wohlwollen/Neutralität der Engländer vorausgesetzt.

Es gab im wesentlichen 2 Plänen, eines wurde 1898-1901 und der zweite 1902-1903.

Im wesentlichen wollte man die Azoren als Umschlagbasis für Versorgung in Besitz nehmen, dann sollte Puerto-Riko und vielleicht Kuba im Winter erobert werden, anschließend folgte eine Landung bei Boston mit Vorstoß nach New-York und einer Besetzung der Ostküste.

Immer wollt ich mal den Verweiss hier posten und dann ist mir der Thread denn doch irgendwann nach unten aus dem Bild gewandert – sorry!

Also: wer jedes Detail zu den Plänen lesen will – teils erstaunlich überlegt – teils phantastisch (Wenn ein Bekohlen der Sigfried Klasse in Frankreich oder Spanien nicht möglich sei, sollten die den rest von den grösseren Einheiten geschleppt werden ... ) ist hervorragend bedient mit:

,,Politics of frustration: The United States in German naval planning, 1889-1941" von Holger Herwig, 1976, 320 Seiten. Ausnehmend lesenwertes Buch!

Und wer es etwas kompakter haben will,dem sei an Herz gelegt:
,,Naval Operations Plans Between Germany and the United States of America 1898 – 1913" von Holger Herwig und David Trask in ,Militärgeschichtliche Mitteilungen', 2/1970, Seiten 5 - 32

Ufo

Leutnant Werner

Nach dem, was ich weiß, waren 1898 im Ausland:

Große Kreuzer (vormals Zentralbatterie-Panzerschiffe) DEUTSCHLAND und KAISER
Großer Kreuzer KAISERIN AUGUSTA
Geschützte Kreuzer GEFION, PRINZESS WILHEM, IRENE
Kleine Kreuzer 6 x BUSSARD-Klasse sowie SCHWALBE

dazu ab Herbst der große Kreuzer HERTHA.

Welche dieser Schiffe gehörten zum Ostasien-Geschwader?

Gruß
Lt.

Leutnant Werner

Ich pusche das jetzt nochmal nach oben, weil das 1898-Szenario vor Manila wesentlich realer war als das eingangs beschworene 1914-Szenario.

Mindestens 12 Schiffe haben die Deutschen in 1898 über den Globus verteilt, dazu noch die Auslandsreisen der Schulschiffe.

5 Schiffe hat Konteradmiral Diederichs vor Manila: Ich schätze, der große Kreuzer SMS KAISER (central battery ship), der geschützte Kreuzer SMS PRINZESS WILHELM und der ungeschützte Kreuzer SMS CORMORAN gehörten dazu.

Vermutliche Dislokation anderer Schiffe:
SEEADLER = Ostafrika
Schulschiffe STEIN und CHARLOTTE = Karibik
GEIER = Kuba
OLGA = Eismeer
(Schlulschiff) STOSCH, KAISERIN AUGUSTA = Mittelmeer
MÖVE, FALKE = Südsee

Frage 1: Welche waren (die anderen beiden) Schiffe im Geschwader von Diederichs 1898?
Frage 2: Wo waren die anderen ins Ausland detachierten deutschen Kriegsschiffe zu diesem Zeitpunkt?

Gruß
Lt.

ufo

Antwort 1: SMS KAISERIN AUGUSTA & SMS IRENE

Ufo

Leutnant Werner

Danke Ufo,

da hatte Diederichs aber ein Geschwader mit ganz schön Bums: Das alte Schlachtschiff KAISER "runderneuert", dazu die neuen Kreuzer AUGUSTA, IRENE und PRINZESS WILHELM und den ebenfalls neuen CORMORAN, reichlich Schnellfeuerkanonen dabei - da hätte Dewey mit seinen Eimern wahrscheinlich den Kürzeren gezogen.

Gruß
Lt

ufo

Genau das hat da wohl auch fuer richtig Zank gesorgt.
Da sagt einer: 'Nun will ich aber mal eine richtig schoene und pompoese Blockade machen und zeigen wer hier der Groesste ist!' und dann kommt der andere mit einem riesen Haufen Schiffe "nur mal so zum Gucken" ob auch nichts anbrennt.
War wohl ein recht zuendfaehiges Gemisch da!


Spee

#51
Servus,

nachdem ich mir nun lange überlegt habe, ob ich's ohne Artikel sage oder nicht, will ich's nicht ohne vorgezogenen Kommentar für jedermann als Aussage stehen lassen. Solche Aussagen wie  "Es kam zu Provokationen zwischen den Amerikanern und den Deutschen. Erst als die Briten sich auf die Seite der USA stellten, zogen die deutschen Schiffe ab." in besagtem Wikipedia-Artikel sind gelinde gesagt Schrott.
Der Einzige, welcher provoziert hat, war Dewey. Militärisch mag er die Operation gut ausgeführt haben, diplomatisch war er... ähmm.... überfordert.

(Sorry, ich kann's nicht mit ansehen, daß Gäste hier diesen Thread lesen, auf den Wikipedia-Artikel verwiesen werden und da solchen Unsinn lesen und womöglich für bare Münze halten!)
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Spee

Upps, da fehlte ja noch was  :roll: !

Der Einzige, welcher provoziert hat, war Dewey. Militärisch mag er die Operation gut ausgeführt haben, diplomatisch war er... ähmm.... überfordert. Die Briten waren von Beginn des amerikanischen Einsatzes an auf Seiten der Amerikaner, aber deshalb trotzdem fair und gaben dem deutschen Admiral die Bestätigung, daß Deweys Verhalten falsch ist. Die deutschen Schiffe zogen aus dieser daraus folgenden Konsequenz nicht aus Manila ab, sondern blieben z.T. noch über Monate vor Ort.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Krinor62

Wers mal am Compuer durchspielen möchte: Für das Spiel Jutland von Stormpowered gibt es ein Add on mit der US Flotte Stand 1916. Das Spiel hat auch einen Editor, da kann man seine Flotten und Szenarien selbst zusammenstellen.

Gruß

Krinor

Urs Heßling

moin,

Diesen Thread vom Jänner 2007 noch einmal nachzulesen sollte man sich unbedingt gönnen :-D

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Karsten

Zitat von: Urs Heßling am 03 Februar 2015, 16:05:44
moin,

Diesen Thread vom Jänner 2007 noch einmal nachzulesen sollte man sich unbedingt gönnen :-D

Gruß, Urs
Eingangs absurdes Theater, dann eine Reisebörse und gegen Ende gute Literaturtipps ... 'ne nette Melange - der Querschnitt des Lebens.
Viele Grüße,

Karsten

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