Konstruktion weiterführender H-Klasse "Schlachtschiff M"

Begonnen von DKM Skorp, 18 Mai 2022, 12:28:58

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DKM Skorp

Bezeichnet man die Tropfenform aus der Spantansicht zum Kiel hin bereits als Taylor-Wulst? Denn der Vorsteven hackt mehr oder minder um 90 Grad vom Kiel ab in der Längsansicht. Was ich meinte ist der für den Laien aussehende "Rammsporn" welcher die Wellen am Vorschiff konterkarieren soll.

bodrog

Nur mal so als Anmerkung: Den Taylor-Wulst hatten bereits die nicht fertiggestellten Großen Kreuzer der "Mackensen-Klasse" (kann man schön auf dem Stapellauf-Bild von Mackensen auch erkennen). Über die Eigenschaften des Dings wusste also bereits das K-Departement der Kaiserlichen bescheid...

DKM Skorp

Das ist meiner Meinung nach falsch. :-)
Der Wulstbug zur Besserung der Seeeigenschaft ist keineswegs der allgemeine Wissensstand gewesen. Wie in dem Auszug aus Evers Kriegsschiffbau (1943) nachweisbar wurde die sogenannte "besondere Rammstevenkonstruktion" als überflüßig abgetan und für Schiffkonstrukteure "ein rechtwinkliger Übergang vom Kiel zum Vorsteven angeordnet". Dies ist bemerkbar in allen Konstruktionen vor 1943 (bitte um korrektur falls falsch) die alle keinen Wulstbug besaßen.
Deshalb besteht meine Frage weiterhin, hat die Kriegsmarine in den Kriegsjahren den Wulstbug "entdeckt" ?

Vielleicht gibt es ja einen Hydrodynamik-Historiker der fündig wurde!  :TU:)

Woelfchen

Ein Wulstbug oder wie man das Teil auch immer nennen mag gibt es schon eine Weile.
Laut Wiki wird die Macksen-Klasse (Baubeginn 1914, nicht fertiggestellt) und Passagierschiffe Europa und Bremen aufgelistet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bug_(Schiffbau)

Nimmt man die englische Version findet man dort die USS Delaware (BB-28). Diese wurde 1910 in Dienst gestellt. Außerdem die französische Normandie (1935).

Der Bug muss dabei nicht immer zwingend weit hervorstehen.

Grüße
Johannes

t-geronimo

Einfach mal den Begriff "Bugformen" in die Forensuche eingeben und vor allem nach Beiträgen von harold ( :cry:), aber auch von anderen Ausschau halten.  :wink:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

DKM Skorp

Hm,
sorry bodrog da habe ich zu schnell geurteilt und lag falsch. Sei mir net bös :-D
da werde ich mal schauen ob es zu den beiden Passagierschiffen Beurteilungen gibt.

Ausserdem muss ich mich mehr mit dem Atlantikbug auseinander setzen, jetzt stellt sich mir die Frage : Ist die Konkave Form des Atlantik Bugs zum Kiel hin nur zur verbesserung der Stampfeigenschaften oder ist damit auch ein integrierter Wulstbug miteinberechnet? (Das wäre ja genial)

Im Schlachtschiff "M" würde ich ziemlich gerne einen Wulstbug integrieren, das müsste aber historisch gut hinterlegt sein und dem Stand der Zeit (1944) entsprechen sonst laufe ich Gefahr revisionistisch zu arbeiten.

Gruß Philip

DKM Skorp

Hallo liebes Forum,
einmal ein Kurzes Update zur Lage.

Die Konstruktion einer H44 ,bereits genehmigt,  wird meine Bachelor Arbeit , die ich bis vorrausichtlich November fertig schreibe.  :-D :-D  :-D

Bin jetzt im Besitz der Konstruktionszeichnungen der H-Klasse und arbeite gerade an der Schiffspropellerberechnung (lässt sich ja nicht viel mehr rausholen) und anschließend an der Antriebsanlage. Das Schlachtschiff M wird so vorrausichtlich ein 6-Wellen Schlachtschiff , ich tue was ich kann um die Zahl auf 5-Wellen runter zu kriegen sieht aber schlecht aus.

In paar Wochen stelle ich meine Arbeit bei Blohm und Voss dann vor. Danach warscheinlich das nächste Update.
Bis Ende September soll der Schiffskörper fertig werden.

Gruß Philip

Sven L.

Hallo Philip,

wirklich 5/6 Wellen? Der Propulsionswirkungsgrad einer Vierwellen-Anlage ist schon schlechter als eine solche mit drei Wellen usw., usw.

Lass es bei max. vier Wellen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

DKM Skorp

Hallo Sven ,
ich erkläre mal kurz wie ich zu der 6-5 wellen idee vorerst gekommen bin. Ich erarbeite mir die Berechnung nach H.Lerbs (Wissensstand 1942).

Ich rechne gerade mit Freifahrenden Schrauben  also ist deren Wirkungsgrad im Reibungsverlust besser.

Nach Evers liegt die Kavitationsgrenze bei einer Umfangsgeschwindigkeit von 60-80m/s die H-Klasse Propeller fahren in dem Bereich von 64,7 m/s , ich trau mich nur auf 68 m/s zu fahren was den Durchmesser allerdings nur um 15cm (auf 5m) erhöht.
Da sich ebenfalls nach Evers der Schub auf 1,4kg pro cm2 beschränkt kann man also pro Propeller nur geringfügig  Schubfläche rausholen.

Die einzige Lösung wären jetzt mehr Flügel und/oder mehr Propeller. Da laufe ich allerdings bei Erhöhung der Flügelfläche um 10% auf einen höheren WPS verbrauch um ~4000 WPS .

Ich gehe nach - so viel Schub wie möglich und dann schauen wie viel WPS ich brauche - aus.

Ich verstehe aber gerade etwas auch nicht. Kann sein dass ich mich verzettelt habe, denn wieso wird so oft von einer WPS begrenzung bei ungefähr 58.000 WPS pro Welle gesprochen? Die Bedeutung dieser Zahl entgeht mir komplett weil wenn ich jetzt in meinen Rechnungen den Reibungsverlust  beliebig erhöhe verbraucht ja mein Propeller mehr WPS liefert aber ganz normal den Schub weiter.

Woher kommt die Begrenzung von 58.000 WPS ?

Gruß Philip

Sven L.

Hallo,

Ich kann mir nur vorstellen das dies mit den Torsionskräften zu tun hat.

Was die Wellenanzahl betrifft, wirst du bei 5/6 Wellen wohl Probleme mit der Breite haben.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Clausewitz - Vom Kriege

DKM Skorp

Hallo liebes Forum,
In meinen Überlegungen zu einem überarbeiteten strategischen Konzept des Schlachtschiffes " M " würde ich es echt schätzen wenn der eine oder andere seine Meinung dazu abgeben könnte und mich auf logikfehler hinweisen könnte.

Kurze Wiederholung des Planspiels:
USA leistet keine Militärische Hilfe in den Europäischen Kriegschauplatz, nach schmerzlichen Angriffen auf Pearl Harbour und dem Panama Kanal, betreiben die Vereinigten Staaten eine "First Japan, then the Rest" Politik. Lend-Lease bleibt aus, ausserdem erfolgt nur eine stark eingeschränkte Unterstützung Großbritanniens.
Der Kriegsverlauf bleibt bis 1943 mehr ode minder gleich, es kommt zu einem erkälteten Zermürbungskrieg an der Ostfront den zum Zwecke meines Schlachtschiffes schließlich Deutschland gewinnt.

Konzept "M":
Bei Aussicht auf einen Sieg an der Ostfront und einem verkümmern Britischer Schlagkraft (fehlende Unterstützung plus U-Boot Krieg) wird die US Navy als nächste Bedrohung ins Auge gefasst.

Die Kriegsmarine ist in keiner Weise diesem Feind gewachsen. Erst nach einem freiwerden der vom Heer benötigten Material Kontingente kann die Hochrüstung der Kriegsmarine beginnen.
Da die Verstärkung der Typ XXI U-Boot Flotte nicht ausreichen wird nach Meinung OKM , muss die US Navy solange verhindert werden ihre Flotte in den Atlantik zu positionieren bis die Kriegsmarine die Neubauten von Flugzeugträgern und Grosskampfschiffen ihrerseits abgeschlossen hat.

Es ergibt sich folgende Lage:
durch Bombenangriffe 43' sind die Werftkapazitäten beschränkt, d.h nur der Bau von kleinen Zahlen von Überseeschiffen ist möglich.
Nach einem Baustopp für Heerespanzerfahrzeuge
wird die riesige Panzerindustrie auf den Kriegsschiffbau umgepolt, d.h es stehen hohe Panzerstahlkontinente offen.
Eine kleine Zahl von Flugzeugträgern kann nicht ohne Geleit eingesetzt werden, d.h man Baue ein Schiff was größtenteils Unabhängig agieren kann.

- Viel Stahl
-Wenig Neubaukapazitäten
- dem Feind die neupositionierung seiner Flotte verhindern

Die Wahl fällt auf ein, aller modernen Waffen bestehendes, Schlachtschiff welches mit seiner Reichweite und Standkraft den Panama Kanal "absichert" und den Feind dazu zwingt erst nach Bau eigener vergleichbarer Neubauten in den Atlantik umzusiedeln, was wiederum der Kriegsmarine die einzige Chance gibt sich in dieser Zeit hochzurüsten.

Im Jahr 1944 wird nun die schnellstmögliche Kiellegung des Schlachtschiffes "M" vorangetrieben.


Fazit:
Das ganze Planspiel dient ja nur dazu die Konstruktion einer H44 in einem plausiblen und logisch nachvollziehbaren Hintergrund zu stellen und dem zeitl. Technikstand ein spezielles Jahr zu geben.

Freue mich auf eure Meinungen!
Gruß Philip

Sven L.

Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

t-geronimo

Da das hier bar jedes Realismus ist, verschiebe ich das Thema in den "Science-Fiction"-Bereich.

Ich hoffe, das reicht als Meinung.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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DKM Skorp

Ich sage ja nur dass das die Überlegungen vor
der Konstruktion sein könnten .   :?
Dass am Ende sowieso die Atombombe geschmissen wird würde man am Reißbrett 1944 ja nicht wissen. Ob das Schiff in diesem Szenario  überhaupt fertig gestellt wird sage ich ja auch nicht. Alle Überlegungungen bis zur Bauvorschrift sind mein Interesse bei der H44 o.ä. . Ich versuche dem Entwurf in irgendeiner weise ein ""logischen"" nachvollziehbaren Hintergrund zu geben.    :biggre:

Jede Entscheidung in der Konstruktion beruht nun mal auf taktisch/strategischen Aspekten. Eine H44 als purer Raider macht ja kein Sinn. Wenn jemand einen besseren Hintergrund zu der H44 findet immer her damit.  :-)
Der Post davor ist nun mal mein Take den ich bei der Konstruktion im Hinterkopf behalten würde.

Big A

ZitatDa das hier bar jedes Realismus ist, verschiebe ich das Thema in den "Science-Fiction"-Bereich.

top :TU:)

ZitatIch hoffe, das reicht als Meinung.

Aber so was von... 8-)

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

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