Verlustmeldung Karteikarte Todesursache Abkürzung "K.r.A. Zertrümmerung" ?

Begonnen von Axel66, 11 Mai 2022, 09:33:33

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Axel66

Guten Tag in die Runde,

ich hätte bitte eine Frage bzgl. einer Abkürzung in einer Verlustmeldung eines Verwandten, der im WK2 auf einem Schnellboot gefallen ist.

In der Karteikarte mit der Verlustmeldung (Bundesarchiv Berlin) steht als Todesursache "K.r.A. Zertrümmerung". Die betreffende Person ist 1945 auf einem Schnellboot bei einem Luftangriff im Kanal vor Holland gefallen, mutmaßlich als Teil der Brückenbesatzung und vermutlich durch MG-Treffer. Die Verlustmeldung wurde offenbar einige Tage später durch den Stab der 5. S-Flottille erstellt worden. Es ist nicht ganz klar, ob die Person auf S-127 gefallen ist (wie in der Karte vermerkt), oder aber auf S-181 / 2. S-Flottille (wie in einer anderen Quelle beschrieben).   

Ich konnte zu der Abkürzung "K.r.A." leider nirgendwo etwas finden, weder im medizinischen Bereich noch als militärische Abkürzung. Auch beim Bundesarchiv konnte ich dazu leider keine Auskunft bekommen.

Weiß vielleicht jemand aus dem Forum, was diese Abkürzung "K.r.A."  bedeuten könnte?

Vielen Dank
Axel
Axel Held
STO auf S60 Kranich (5. SG) von 1991-93
OLtzS dR

Hägar

Hallo
Ohne irgendwelche medizinische Expertise vorweisen zu können, käme mir eine Zertrümmerung des Knochens am rechten Auge, vulgo Schläfe, als Todesursache plausibel vor.
Gruß – Hägar

bodrog

Über die Abkürzung habe ich mir auch Gedanken gemacht: Ich würde, da "Zertrümmerung" dezidiert genannt wird, was von "Knochen, rechter Arm" lesen wollen. Auge zählt wohl eher zu Schädel und wäre wohl auch anders abgekürzt worden...

Theo

Naja, an einer Zertrümmerung des Armes stirbt man ja nicht so einfach, außer es kommt eine Blutvergiftung, Tetanus oder ähnliches hinzu.
Ich würde auch eher auf eine Kopfverletzung gehen, denn "K" könnte auch für Kranius (Kopf, Schädel) stehen.

Gruß Rainer

bodrog

Das mit "Zertrümmerung" habe ich vor langer Zeit mal bei der Kaiserlichen gelsen (dort stand "Zerschmetterung") und da gings um dickere Knochen. Ich denke schon, das in Zeiten vor Antibiotika man an einer "Zertrümmerung" vulgo "Splitterbruch" sterben konnte, vor allem wenn Blutverlust nicht gestillt werden konnte oder Sepsis bzw. Wundbrand auftrat.Wie genau die medizinische Terminologie von den Sachbearbeitern der WASt gehandhabt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis...

t-geronimo

Bei starken Knochenzerstörungen ist eine  --/>/> Fettembolie auch schnell mal tödlich.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Axel66

Vielen Dank an alle, die geantwortet haben.

Der Hinweis mit Zertrümmerung des "Kranium" bzw. "Cranium" o.ä. im Sinne von schwerer Schädelfraktur als unmittelbare Todesursache erscheint mir am plausibelsten.

Vielleicht haben sich ja damals bei der Übermittlung der Verlustmeldung oder dem späteren Eintrag in die Karteikarte bei der WASt auch einfach nur kleine Schreibfehler eingeschlichen, so dass diese eigenartige, scheinbar unübliche Abkürzung "K.r.A" zustande kam (mit den Punkten und der dezidierten Groß- und Kleinschreibung.

Danke noch einmal und viele Grüße

Axel Held
STO auf S60 Kranich (5. SG) von 1991-93
OLtzS dR

Theo

Zitat von: t-geronimo am 14 Mai 2022, 21:48:33
Bei starken Knochenzerstörungen ist eine  --/>/> Fettembolie auch schnell mal tödlich.

War mir nicht bekannt. Danke.

Gruß Rainer

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