Sowjetische Westgruppe

Begonnen von Wiking, 10 Mai 2022, 17:53:36

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The Voice

Moin!
Nach der Wiedervereinigung (Anfang 1991) kam es zu einer denkwürdigen Begebenheit in Saßnitz:
Ein U Jäger der (NATO - Bezeichnung) der POTI - Klasse lag im Hafen, als plötzlich und unerwartet ein U Boot der Klasse 206 einlief!!
Damit hatte man russischerseits nicht gerechnet; lag doch der U Jäger in Saßnitz um genau diese Boote auf em Weg nach Osten zu begleiten!!
Die Geschichte habe ich von einem Besatzungsangehörigen des POTI, der heute in Estland lebt (von ihm stammt auch das Foto)
Ein deutscher U Boot - Fahrer hat mir die Gegebenheit bestätigt.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

hillus

Moin Uwe,

ein sehr feines Foto. Es passt so richtig in den Thread. Kann ich es kopieren? Es ist ja immer die Frage des Urheberrechts. Im Voraus Danke.

Jochen

The Voice

Zitat von: hillus am 11 Mai 2022, 17:04:24
Moin Uwe,

ein sehr feines Foto. Es passt so richtig in den Thread. Kann ich es kopieren? Es ist ja immer die Frage des Urheberrechts. Im Voraus Danke.

Jochen
Der Besitzer des Fotos hat mir die Nutzung ausdrücklich freigestellt.
Daher steht einer Kopie nichts entgegen. Danke für das Interesse!

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Urs Heßling

moin,

Zitat von: The Voice am 11 Mai 2022, 16:35:18
Ein U Jäger der (NATO - Bezeichnung) der POTI - Klasse lag im Hafen,
Wenn ich das richtig sehe, sind es zwei :O/Y

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

The Voice

Zitat von: Urs Heßling am 11 Mai 2022, 19:18:17
moin,

Zitat von: The Voice am 11 Mai 2022, 16:35:18
Ein U Jäger der (NATO - Bezeichnung) der POTI - Klasse lag im Hafen,
Wenn ich das richtig sehe, sind es zwei :O/Y

Gruß, Urs
Moin,
und ja, natürlich, es sind zwei POTIs. Ich besitzte noch einige Fotos mehr, die im Hafen von Saßnitz immer mindestens 2 POTIs zeigen,
Auf einem ist auch ein POTI und ein MIRKA abgbildet.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

der erste


SchlPr11

Hallo,
am 14.08.1991 gab es an anderer Stelle ein Zusammentreffen U-Boot mit Westgruppe - auf der Hohen Düne lag U 9 und hinterm Heck lief das sowjetische Spähschiff VIZIR aus. Dieses hatte im Stützpunkt Material und Personal zum Abschub in die Heimat übernommen. Dieses stammte von im Auflösung begriffene Aufklärungsbasis der Halbinsel Wustrow.
Aus der Erinnerung heraus, haben wir uns früher immer schon gefragt, warum Rostock mit Schwerpunkt Hafenumschlag im Nachschub, militärisch seitens der Sowjetarmee entsprechend (und gut so!!) im Gegensatz zu Wismar unterrepräsentiert war. Es gab hier die Kommandantur nahe der Innenstadt an der Hundertmännerbrücke und in Nähe das Kaserneteil mit Stalltrakt  neben dem Standort Kommando der Grenzbrigade Küste in der Ulmen-/Fiete-Schulze-Straße. Zwischen bei marschierten manchmal Trupps. Bis zum Beginn der 1970er Jahre existierte auf der Hohen Düne im ehemaligen Kasino des Flugplatzes ein Kommando. Es war seeseitig immerhin mit 2 - 76mm Pak gesichert. Irgendwann waren die mal weg und der Komplex ging an die Volksmarine über.
Gleichfalls auf der Hohen Düne lagen bis in die erste Hälfte der 1950er Jahre immer eine Abteilung Minenräumer der T 301er Klasse. Übungshalber kam gelegentlich der frühere deutsche Minensucher als Scheibenschlepper MAGNIT. Sonst traf man laufend Nachschubschiffe, LIBERTY, Seeleichter im Schlepp, frühere HANSA A oder später auch moderne Tonnage mit rollender Fracht. Mit eingebunden war da sicherlich auch die Seetransportstelle der Volksmarine im Überseehafen an der Ost-Weststraße. Oft vorbeigerannt dort, habe ich mir leider nicht mir die angeschlagene genaue Bezeichnung der Dienststelle nicht bis heute merken können...
Interessantes Thema - REINHARD

Wiking

Hallo,

sehr viele interessante Infos.... :TU:)

Zur Lage der Volksmarine und der verbündeten Ostseeflotten bis 1987 zitiere ich einmal den ehemaligen Kommandeur der Sektion Seestreitkräfte an der Militärakademie Dresden, Günther Pöschel aus einem Artikel von 1992.

Die Militär - geographischen Ausgangsbedingungen rückten die Volksmarine in die vorderste Linie der Koalition.
An der DDR – Küste gab es keine vorbasierten sowjetischen Marineeinheiten.
Die nächstliegendste war eine Brigade Raketenschnellboote der Baltischen Flotte in Swinemünde.
Daraus ergab sich die Konstellation das die Volksmarine in einer bewaffneten Auseinandersetzung die ersten Schläge abzufangen hatte, ohne bereits Verstärkungen aus den anderen beiden Flotten erwarten zu können.
Das Nachrücken von Kräften der Baltischen Flotten in das vordere Kampfgebiet erfolgte nach unserer damaliger Auffassung viel zu spät.
Insgesamt blieb wenn auch nie laut ausgesprochen der ungute Gedanke das die Volksmarine in den ersten Kriegstagen verheizt werden würde.........Zitat Ende.

Kann man das aus heutiger Sicht immer noch so beurteilen?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:



Urs Heßling

moin,

Exkurs
Zitat von: Wiking am 12 Mai 2022, 10:23:13
... der ungute Gedanke das die Volksmarine in den ersten Kriegstagen verheizt werden würde
Der Begriff "verheizen" trägt für Soldaten die Sinnlosigkeit der Unternehmung in sich.

Die Besatzungen der Schnellboote der Bundesmarine waren sich in den 60er und 70er Jahren durchaus darüber im Klaren, daß die Einsätze der ersten Tage eines Krieges gegen den Warschauer Pakt in der Ostsee sehr große Verluste mit sich bringen würden, siehe Thread 2016

Sie wurden aber nicht als "sinnlos" angesehen und diese Erkenntnis beeinträchtigte daher die Motivation kaum.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Urs Heßling

moin,

dieser Thread heißt "Sowjetische Westgruppe"

es soll hier keinen endlosen Exkurs geben

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Wiking

#25
Zitat von: Urs Heßling am 18 Mai 2022, 21:57:42
moin,

dieser Thread heißt "Sowjetische Westgruppe"

es soll hier keinen endlosen Exkurs geben

Gruß, Urs

Ja,

dann komme ich noch einmal auf meinen Beitrag vom 12.05. zurück plus einer weiteren Frage.

Zitat von: Wiking am 12 Mai 2022, 10:23:13
Hallo,

sehr viele interessante Infos.... :TU:)

Zur Lage der Volksmarine und der verbündeten Ostseeflotten bis 1987 zitiere ich einmal den ehemaligen Kommandeur der Sektion Seestreitkräfte an der Militärakademie Dresden, Günther Pöschel aus einem Artikel von 1992.

Die Militär - geographischen Ausgangsbedingungen rückten die Volksmarine in die vorderste Linie der Koalition.
An der DDR – Küste gab es keine vorbasierten sowjetischen Marineeinheiten.
Die nächstliegendste war eine Brigade Raketenschnellboote der Baltischen Flotte in Swinemünde.
Daraus ergab sich die Konstellation das die Volksmarine in einer bewaffneten Auseinandersetzung die ersten Schläge abzufangen hatte, ohne bereits Verstärkungen aus den anderen beiden Flotten erwarten zu können.
Das Nachrücken von Kräften der Baltischen Flotten in das vordere Kampfgebiet erfolgte nach unserer damaliger Auffassung viel zu spät.
Insgesamt blieb wenn auch nie laut ausgesprochen der ungute Gedanke das die Volksmarine in den ersten Kriegstagen verheizt werden würde.........Zitat Ende.

Kann man das aus heutiger Sicht immer noch so beurteilen?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:




Die Volksmarine war ja auch mit einer umfangreichen Minenabwehr beauftragt.

Z.B. freiräumen der Meerengen nach Inbesitznahme der Dänischen Inseln.

Hierzu schreibt der ehemaligen Kommandeur der Sektion Seestreitkräfte an der Militärakademie Dresden, Günther Pöschel in einem Artikel von 1992.

Der Schiffsbestand der Volksmarine an Minenräumeinheiten hatte nur eine unzureichende Minenabwehrfähigkeit gegen die neu Entwickelten Minen der Deutschen und Dänischen Marine und deren moderne Zündsystemen. Es hätte dann für die Räumkräfte kaum lösbare Probleme gegeben.

War die Russische oder Polnische Marine da besser aufgestellt gewesen?

Mit freundlichen Grüßen, :MG:

Wiking

Wiking

#26
Hallo,

der besagte ehemalige Kommandeur der Sektion Seestreitkräfte an der Militärakademie Dresden, Günther Pöschel beklagt auch folgenden Umstand in dem Artikel.

Die sich ständig erhöhenden Forderungen an den Ausbildungsstand und die Gefechtsbereitschaft hatten negative Folgen für Mensch und Material.

Ausgangspunkt für diese übersteigerte Übungs und Überprüfungsmanie waren die überhöhten Forderungen des Stabes der vereinten Flotten, der weder auf nationale noch menschliche Belange Rücksicht nahm.
Man hatte den Eindruck das die dort verantwortlichen Militärs bereits jeden Tag den Krieg erwarteten.

All dieser ständige Druck nach höchster Gefechtsbereitschaft bewirkte auf Dauer das Gegenteil von dem was man sich erhoffte.
Die ständig sich wiederholenden extremen Forderungen verloren ihre Glaubwürdigkeit, man übte sich immer mehr kriegsmüde.


Also, auch hier war der mögliche damalige Gegner für die Nato gar nicht so stark wie man befürchtete.

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking :MG:





Spee

Servus,

Also, auch hier war der mögliche damalige Gegner für die Nato gar nicht so stark wie man befürchtete.

Auf welcher Grundlage stellst du diese Behauptung auf?
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Wiking

Nehmen wir zunächst die von mir genannten Beispiele die der ehemaligen Kommandeur der Sektion Seestreitkräfte an der Militärakademie Dresden, Günther Pöschel wie oben beschrieben hat.

Wiking  :MG:

Spee

Servus,

dann lies dir bitte nochmal deine Antwort 26 durch und erkläre mir bitte wie man "gar nicht so stark wie man befürchtete" und den beschriebenen "ständigen Druck nach höchster Gefechtsbereitschaft" in Zusammenhang bringt, dass die Aussage von dir bestätigt wird.

Danke
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

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