Flugsicherungsboote

Begonnen von Chrischnix, 28 April 2005, 22:54:42

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Chrischnix

Liebe Forumsgemeinde
Ich möchte Euch auch mal auf eine spezielle Art von kleinen Einheiten aufmerksam machen.
Meine Großväter sind auf diesen Booten gefahren. Sie gehörten zu den Deutschen Seefliegern. Sie sollten hier aber durchaus ihren Platz haben. Der Grund dafür ist vielleicht auch immer wieder die Erwähnung von Dönitz als ,,Retter der Flüchtlinge" Ja der ,,gewisse" Dönitz. Auch Dr. Jähnik läßt an dem Herren kein gutes Haar. Zu Recht wie ich meine! Dönitz, der sich immer so gerne vor ,,seine" blauen Jungs aufbaute, zu dem sie vertrauen haben sollten der aber  keinen Finger rührte als Ol Kusch ( U154)  in Holtenau exekutiert wurde. Nur Aufgrund der Denunziation seines 1WO!
Retter der Flüchtlinge?? Das waren Die Soldaten auf Schiffen und Booten der Marine und Seeflieger.
Bei den Booten handelt es sich um sogenannte Flugbetriebsboote der Klasse B IV / Seeteufel IV. Diese Boote waren äußerst hochseetauglich!

Gebaut wurden diese unter anderem bei Gebr. Kröger,Yacht und Bootswerft,Warnemünde zwischen 1936-1942. Für die hier abgebildeten Boote gelten folgende technische Daten:
Länge (m) üa   22,5
Breite                 4,5
Tiefgang             1,3
Tonnage            43t
Die Antriebsanlage bestand aus 2 x 6-zyl. 4-takt-MWM-DM
2 dreiflügl Schrauben mit 830 mm Durchmesser
Damit erreichten die Boote eine Geschwindigkeit von max 21,5 kn bei einer Fahrtstrecke von 520 sm.
Oft genug wurden die Seenotretter von feindlichen Fliegern beschossen was eine
Selbstverteidigungswaffe erforderlich machte. In diesem Fall 2 MG 15.
Die Daten gelten für alle Fl.B Boote Serie 401-441.
Unter anderem wurden Bootstypen wie diese im Sondereinsatz (Räumung) eingesetzt. Die hier abgebildeten Boote waren in Calais und Boulogne stationiert.
Sie brachten Nachschub in östliche Richtung und Verwundete und Flüchtlinge nach Westen.
Die Boote Fl.A wie zum Beispiel die bei Lürssen, Vegesack Rolandwerft,Bremen
gebauten Boote, es handelte sich um Fl.A 402, Fl.A 403-405 verfügten sogar über
2 12-zyl. 4-takt Daimler Benz – Ottomotoren mit denen sie eine Geschwindigkeit
von 30,5 ! kn machen konnten.

Ich hoffe Euer Interesse geweckt zu haben und Ihr erlaubt mir dieses Thema hin und wieder, auch durch Bilder,zu ergänzen.
Solltet Ihr weitere Informationen über diese Boote haben, wäre ich Euch dankbar wenn Ihr sie mit mir teilen würdet. :)


Gruß:
chrischnix

Chrischnix

@All

Wäre Jemand von Euch so nett mal im Gröner Bd7
nach zu sehen was es da über die Schiffe und Boote der Luftwaffe gibt?
Speziell natürlich die FL.B. Boote
Ich habe doch hier mal die Boote vorgestellt; und zwar getarnt und bewaffnet.
Vieleicht ist Jemanden von Euch auch schon mal der Urzustand vor die Augen gekommen? Bevor die Engländer die Boote zum Abschuß freigaben waren Diese nämlich Weiß mit rotem Kreuz auf beiden Seiten! So wie hier in der Schleuse von Vlissingen.
Grüße:
Chrischnix

Peter K.

Servus CHRISCHNIX!

Natürlich sind im Gröner (Band 7) auch die Flugbetriebsboote erfasst!
WAS genau suchst du denn?

Grüße aus Österreich
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Chrischnix

Hallo Peter K.

Ich suche etwas über den Typ:
FL.B 404-441
Klasse B IV / Seeteufel IV
Ich würde gerne "versuchen" so ein Boot nach zu bauen,
als Modell natürlich :D
Deshalb wäre jede Information was den Rumpf betrifft
für mich Interessant. Habe da schon alles Mögliche probiert
um Infos zu bekommen. Ergebniss: Null !
Es gibt immer nur die Wasserlinienansicht und so ein Profi-
Modellbauer bin ich dann doch nicht um daraus einen Rumpf zu
rekonstruieren.
Vieleicht findet sich bei Dir ja etwas?
Schöne Grüße:
Chrischnix

arne

Hallo Chrischnix;

gebaut worden sind diese Boote nicht für die Kriegsmarine, sondern für die Luftwaffe.

Es gab 7 Seeteufelklassen, alle ab Seeteufel II bei der Krögerwerft in Warnemünde und Stralsund gebaut, in Lizenz auch auf anderen Werften.

Zeichnungen gibt es nur über Freiburg, oder bei mir, wenn die letzten Informationen, die ich bekommen habe umgesetzt worden sind.

Die meisten Unterlagen wurden bei den Luftangriffen zerstört.

Aber warum gerade Seeteufel IV, warum nicht Seeteufel V?


Viele Grüße
arne

Peter K.

Servus CHRISCHNIX!

Aufgrund deiner geposteten Information nehme ich an, dass du Zugriff auf die folgende. einschlägige Literatur hast oder hattest:

Jung/Wenzel/Abendroth
Die Schiffe und Boote der deutschen Seeflieger 1912-1976

Kühn
Der Seenotdienst der deutschen Luftwaffe 1939-1945

Gröner gibt im Gegensatz zu Jung/Wenzel/Abendroth etwas unterschiedliche Daten an:

37/43 t, 23,54/24,45 x 4,53 x 0,98/1,30 m, 800 PSe, 21,5 kn, Seitenhöhe 2,16 m, 560 sm bei 17 kn und 3,6 t Öl, 8 Mann Besatzung, 2 MWM 6zyl.4takt DM mit Aufladung, 2 Schrauben mit 0,83 m Durchmesser

Bezüglich der Pläne für diesen Typ muß ich leider ARNE bestätigen - mir ist keine Veröffentlichung bekannt!

Als kleines Trostpflaster habe ich allerdings ein Bildchen ausgegraben, das du vielleicht noch nicht hast .... siehe Anhang!

Grüße aus Österreich
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Chrischnix

Hallo Peter K., hallo Arne
Das Bild kannte ich noch nicht!
Es sind ja nicht gerade wenige der Boote gebaut worden deshalb ist es um so erstaunlicher das es nur spärliche Infos gibt :(
Erst einmal schönen Dank hierfür.

Also es verhält sich folgendermaßen:
Meine Großväter sind beide auf solchen Booten gefahren!
Einer auf FL.B 414 und der Andere auf FL.B 419 also beide Seeteufel IV.
Ich habe bemerkt das der Unterschied zu den technischen Daten, was Tiefgang und Breite angeht zu beiden Typen nicht so gravierend ist.
Der Typ Seeteufel V scheint nur länger zu sein. Jedenfalls nach
Jung/Wenzel/Abendroth.
Natürlich hast du, Arne, recht mit der Luftwaffe, soweit ich weiß wurden die
Boote erst zum Ende des Krieges der Marine unterstellt.
Muß noch mal schauen wo ich das gelesen habe.
Es ist wohl den Wenigsten bekannt das einige der Boote Namen hatten.
Zu mindest die Boote die aus Norderney und Dievenow kamen.
FL.B 414 hieß, bevor Tarnfarbe eingesetzt werden mußte, "Seeschwalbe"
dann gab es noch "Seestern" usw.
Vieleicht läßt sich anhand des Seeteufel V Typ´s ein Rumpf rekonstruieren?
Ist natürlich auch ein wenig Sentimentalität von mir wenn ich mich Modellbau mäßig gerade an so einen Typ heranwagen möchte, ich gebe es zu und stelle mir das bestimmt nicht einfach vor solch einen Rumpf her zu stellen! Über die großen Einheiten gibt es dagegen ja Material in Hülle und Fülle!! Wie einfach! :D
Aber ich kenne auch die Geschichten, die nur immer wieder durch kontinuierliches  Nachhaken in Erfahrung zu bringen waren, zu den FL.B  Booten und habe einige Bilder von meinen Großvätern geerbt (beide EK2).
Ihr seht, es dreht sich nicht immer nur alles um die großen Einheiten!
Ich bin für Jede Hilfe dankbar!
Auf diesem Wege möchte ich mich auch einmal für die Informationen
direkt aus Norderney bedanken !!!
Schöne Grüße:
Chrischnix

Peter K.

Servus CHRISCHNIX!

Hmmm, meines WIssens gingen beide erwähnten Boote ins Mittelmeer und Fl.B.419 überstand den Krieg sogar dort!
Waren deine Großväter ebenfalls auf diesem Kriegsschauplatz eingesetzt oder stiegen sie vorher aus?

Grüße
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Chrischnix

Hallo Peter K.

Ich versuche gerade Licht ins Dunkel zu bringen!!
Das heißt: Ich erwarte noch Post. Bin selber mal gespannt.
Schöne Grüße:
Chrischnix

Peter K.

Viel Glück bei deinen Recherchen!

Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

arne

Halo Chrischnix; hallo Peter K.

es ist leider so, Unterlagen gibt es so gut wie keine mehr.

Wenn man was über Freiburg haben möchte dauert es ungefähr 1/2 bis 3/4 Jahr.

Falls es was geben sollte.

Ich bin gerade dabei die Informationen, die ich bekommen habe in die Boote umzusetzen.  Diese dauert noch etwas denn es läuft als Hobby ab und nicht Hauptberuflich.

Fall Du also Interesse hast an ein paar Plänen, so melde Dich doch.

Das Bild was Peter reingesetzt hat, zeigt ein Boot, was in Warnemünde gebaut worden ist.

Man sieht es am aufsteigenden Bug das Höchstfahrt gelaufen wird.

Die Krögers haben es im laufe der Jahre geschafft diese Boote sehr zu verfeinern.

Mann sieht es auch an ein Forschungsboot was dort auch für die Torpedoerprobung Eckernförde gebaut worden ist.

Viele Grüße
arne

Chrischnix

Moin Moin

Hallo Peter K. hallo Arne

Glück bei meinen Recherchen kann ich wohl gebrauchen, wie wahr!
Arne, was meinst Du mit Interesse an ein paar Plänen? Gibt es so etwas noch
und wie läßt sich ggf. so ein Rumpf rekonstruieren? Ist da "Feinarbeit" mit
Millimeterpapier gefragt?
Es ist nähmlich noch so, das ich noch nicht weiß, wo ich anfangen soll :roll:
Freiburg ?, Hmm ob die was haben, ich glaube nicht. Von Stuttgart weiß ich das es da einen Ordner gibt nur über die Flugsicherungsboote! So ein digitaler Abzug kostet da auch immer noch 3,50 Euronen! Da kann schon mal was zusammen kommen. Werde Herrn Weiß da noch einmal anmailen ob es vieleicht noch Pläne gibt.
Mal abgesehen davon, das es ja Aufträge für die Luftwaffe waren, hatten die doch bestimmt auch mal so etwas wie ein Archiv oder? Wo werden oder wurden solche Sachen denn gelagert?
Fragen, Fragen, Fragen aber wenigstens schon mal ein paar Antworten.
Schöne Grüße:
Chrischnix

arne

Hallo Chrischnix; Hallo Peter K.

ich kenne nur das Militärarchiv in Freiburg.

Von Stuttgart weiß ich überhaupt nichts.

Chrischnix du kannst mir ja mal die Adresse geben.

Einen herrn Weiß kenne ich auch nur vom hörsagen aus Freiburg,

Die Pläne sind nich im Milimeterbereich, sondern fast so wie die andere Zeichnungen im M1:50.

Bei fast 30m Länge sind das ja auch 60cm Länge für das Modell.

Darin kann man schon schön was unterbringen.

Außerdem war es nur ein Vorschlag für die Unterlagen.

Es gab auch noch die Seeschwalbe Klasse FL C.

Auch hier hat die Krögerwerft es geschaft, die Boosttypenvielfalt, und das Leistungsspectrum voranzubringen.

Bilder habe ich leider keine.

Von einen Archiv über die Luftwaffe habe ich nichts gehört, und keine Kenntnisse.

Mein Großvater war Pilot einer Ju und wurde kurz vor Kriegsende über MecPom abgeschossen.

Bis dahin

Viele Grüße
arne

Chrischnix

Hallo Arne

Natürlich habe ich Interesse an alles was die Flugsicherungsboote
angeht. Deine Pläne interessieren mich, was muß ich dafür tun? :mrgreen:
Der Mann von dem ich schrieb :
Thomas Weis [weis@wlb-stuttgart.de]
Bibliothek für Zeitgeschichte in der
Wuerttembergische Landesbibliothek
Konrad-Adenauer-Str. 8
D-70173 Stuttgart
Tel.: +49-711-212 45 19; Fax: +49-711-212 45 17
http://www.wlb-stuttgart.de/bfz/marine/index.htm
Es war Derjenige der mir sagte das Er einen ganzen Ordner von den
Flugsicherungsbooten hätte.

Auf dem Foto von mir, rechts in der Schleuse, das ist die "Seeschwalbe" Seeteufel IV,
also FL.B 414 muß so 1939/40 gewesen sein, da weißer Anstrich
Die anderen Boote haben ein anderes Heck, ich habe noch Fotos wo die
Rückseite der Boote in dieser Schleuse abgebildet sind.
Die sehen länger aus und der Aufbau achtern ist etwas anders, werde Dir
bei Interesse mal ein Foto zukommen lassen.
Solltest Du mal Detailfotos benötigen, lass es mich wissen!
Und recht hast Du, die Krögers haben wirklich feine Boote gebaut.
Abeking & Rasmussen zwar nur ganz wenig aber die waren auch nicht schlecht! (FL. A Boote)Da ist bei denen bestimmt der Yachtbau mit eingeflossen!
Habe auch schon mal die Luerssen Werft angeschrieben, die soweit ich weiß, die Krögerwerft übernommen haben, aber das Ergebniss ist gleich Null. Habe da einfach kein Vitamin B  :(
Grüße:
Chrischnix

Chrischnix

Liebe Forumsgemeinde

Unermüdlich auf der Suche nach Informationen über das Thema Seenotdienst sowie Schiffe und Boote der Luftwaffe, bei dem ich hier wahrscheinlich allein auf weiter Flur bin, habe ich das Glück gehabt einen Zeitzeugen zu finden der bereit ist mit mir Informationen über dieses Thema auszutauschen! Es handelt sich um den ehm. Uffz. G. Voigt von FL. B 5503.
An diese Informationen möchte ich Euch teilhaben lassen, sind sie doch aus allererster Hand! Herr Voigt hat seine Erinnerungen notiert und mir die Erlaubniss gegeben diese hier wieder zu geben. Euer Einverständniss natürlich vorausgesetzt.
Hier also einmal eine "Leseprobe" Quelle: G. Voigt
Bei Interesse tippe ich mir für Euch natürlich gerne weiter die Finger wund :)
Ich habe extra keinen neuen Thread eröffnet, bin ich doch der Meinung das der Bericht hier gut aufgehoben ist. So hier nun die Notizen meines Freundes und Kameraden ( ich darf Ihn so nennen!) G. Voigt:

Meine Erinnerungen an den Einsatz der Seenotgruppe 81 in der Ostsee 1944/45

Als die neue Luftwaffe Entstand bzw. Ausgebaut wurde, galt es Überlegungen zum Weiterausbau des Seenotdienstes zu verwirklichen. Die Katapultschiffe ,,Westfalen", ,,Ostmark", Schwabenland" und ,,Friesenland" konnten diese Aufgabe nicht lösen. Am 12.04.39 kam es zur Aufstellung des Seenotflug-Kommandos 1 in Zwischenahn. Der Initiator des Seenotflugdienstes und der Aufbau wurde zur Lebensaufgabe des späteren Hptm. Karl Born, der auch der Kommandeur der Seenotgruppe 81 wurde. Der damalige Oberstleutnant Konrad Golz unterstützte als Inspekteur des Seenotdienstes diese Einrichtung.
So wurden in der Nord und Ostsee in allen Häfen längs der Küste vom DGzRS, Lotsendampfer, Zollkreuzer und Schleppdampfer der verschiedenen Firmen erfasst und angewiesen, auf Aufforderung der Seenotzentrale des betreffenden Bezirkes sofort auszulaufen, um entsprechende Hilfe zu leisten!
Aufgabe des Seenotdienstes war, alle Menschen, ob Soldat oder Zivilist, gleich welcher Nation vor dem Ertrinkungstod auf See zu retten und unter ihnen die Verwundeten zu versorgen. Wenn also eine Meldung über ein notgelandetes Flugzeug eintraf, so brauchte nur von dem der Unfallstelle am nächsten gelegenen Hafen eines der erfassten Fahrzeuge angefordert werden. Außer diesen erfassten Hilfsschiffen und Booten verfügten die Seefliegerhorste über Flugbetriebsboote und auch hochseefähige größere Fahrzeuge die eigens für diesen Zweck gebaut waren. Eine vorläufige ,,Seenotdienstordnung" führte aus, das die fliegenden Verbände an der Küste mit eigenen Mitteln einschließlich der Flugsicherungsschiffe und Boote der A und B-Klassen eine Rettung auf See vorzunehmen hatten. Eine weitere vorläufige ,,Seenotdienstordnung" teilte die Nordsee in Zwei und die Ostsee in drei Seenotbezirke ein. Nordsee: Norderney und List a. Sylt – Ostsee: Kiel-Holtenau, Bug a. Rügen, Nest b. Großmöllen und Pillau. Im weitern Verlaufe des Krieges erhielt jede Luftflotte, deren Flugzeuge über See eingesetzt waren einen Seenotdienstführer
(SNDF). Als 1940 die gesamte Nord- und Westfranzösische Küste besetzt wurde, hatte der Wirkungsberei des Seenotdienstes seine größte Ausdehnung von ca. 18000 Km erreicht, was wiederum zu einer Strukturänderung führte. Die offiziellen Bezeichnungen änderten sich, z.B.
Seenotzentrale, Seenotbereichskommando und Seenotbezirksstelle, ab 01.06.42 in Seenotkommando! Die vorstehende Einteilung hielt sich etwa zwei Jahre. Im September 1944 wurde vom Oberkommando der Luftwaffe eine Vereinfachung der Führung des Seenotdienstes befohlen. Die Seenotstaffeln und Seenotflotillen wurden zusammengelegt zu ,,Seenotgruppen". Die He59 wurde auf Grund Ihrer guten Flugeigenschaften als Seenotrettungsflugzeug und als Transportflugzeug eingesetzt. Nach Ausdehnung der zu versorgenden Küsten musste der Bootsbestand der Heimatdienststellen erheblich verringert werden. Aber der Bedarf an Seenotrettungsfahrzeugen wuchs ständig und so wurden die gebildeten Seenotgruppen mit Flugsicherungsbooten und –Schiffen verstärkt. FLB Boote wurden in größeren Serien von der Werft Gebr. Kröger in Warnemünde und Stralsund, in Kröger Lizenz auch von der Rolandwerft in Bremen und der Werft de Vries-Lensch in Amsterdam gebaut. Die Boote haben sich als wetterfeste mit guten Seeeigenschaften beim Seenotrettungsdienst an allen Fronten bestens bewährt. In der zweiten Jahreshälfte 1944, als der Durchbruch der Roten Armee bis an die Ostseeküste bei Reval und Riga gelang, die Baltischen Staaten nach und nach aufgegeben wurden, änderte sich die Lage schlagartig.
An allen Fronten mussten unsere Armeen der großen Übermacht der Gegner weichen. So standen z.B. der Heeresgruppe Mitte mit ihren 35 angeschlagenen Divisionen wie über 100 ausgeruhte sowjetische Divisionen gegenüber. Im Raum der Heeresgruppe Mitte lebten aber über 2 Millionen deutsche Kinder, Frauen und Männer, denn Gauleiter Erich Koch hatte geschworen ,,Ostpreußen bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen!" Kein Zivilist durfte ohne Genehmigung der Partei Ostpreußen verlassen. Auf grund dieser Lage hatte Großadmiral Karl Dönitz befohlen, ,,jedes weitere Blutvergießen zu vermeiden". Er befahl allen noch fahrbereiten Kriegs- und Handelsschiffen unter Reichsdienstflagge in der Ostsee die Kurlandhäfen anzulaufen, um auch noch die letzten Soldaten, Verwundete und Flüchtlinge vor dem Zugriff der Russen zu retten. Für die Seenotgruppe 81 hieß das : Flugsicherungsfahrzeuge an diese Front.
Fortsetzung folgt.
Schöne Grüße:
Chrischnix

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