Angriff S-56 auf Ost-Geleit mit V6105

Begonnen von TW, 19 Februar 2022, 17:50:55

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TW

Liebe Kollegen
Ich bin interessiert an der Zusammensetzung des Ostgeleits mit V 6105, das am 22.09. Oksefjord mit Ziel Kirkenes verließ.
Ich habe meine Infos aus dem KTB der 5. M-Flottille, mir fehlen jedoch Infos aus dem KTB der 61. V-Flottille (oder aus anderer Quelle)

- 22.09.1944 - Geleit V 6105 mit Dpf. Moshill und Tanker Marsteinen verlässt Oksefjord.  Rotte M31, M251 sichert den Weg vor dem Tanafjord stationär vor U-Boot-Angriffen.
- 23.09.1944 - M31, M251 morgens Flakwache im Rafjord. Abends Brennstoffergänzung in Honningsvaag.
- 24.09.1944 - 18u32 U-Boot-Alarm in AC 7359 (NE Nordkyn). V6105 meldet Wabo-Treffer auf feindl. U-Boot. Ab 21u32 unternimmt M 251 in 2 Anläufen gezielte U-Jagd ohne Erfolg.

Jürgen Rohwer hatte im ASA-Buch Angriff auf einen Dampfer von 4000 Tonnen angegeben. Nach sowj. Angaben führte S-56 Angriff auf ein Geleit mit dem Prahm D 152 Pmot und VP 6105,6107,6110. Wegen dieses Widerspruchs interessiert mich nun die tatsächliche Zusammensetzung des Geleits.
Es kann ja sein, dass Moshill und Marsteinen unterwegs das Geleit verlassen haben.
:asa: --/>/> https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=457

Danke für Eure Bemühungen.
Thomas

Ortwin

Servus Thomas,
da kann ich behilflich sein. Melde mich heute noch.
Beste Grüße
Ortwin

Ortwin

Wie angekündigt! Quelle 61. Vp-Flottille. Diesen Zeitraum habe ich leider weder für das KTB Admiral Polarküste, noch das KTB des Küstensicherungsverbandes Polarküste (bzw. 1. KSV).

Irgendwie ist da aber der Wickel drin. Und zwar sowohl was die Zusammensetzung des Geleits, als auch die Daten betrifft...   :?
Handelt es sich wirklich um das gleiche Geleit?

Beste Grüße
Ortwin

Ortwin


TW

Ganz, ganz herzlichen Dank, Ortwin.
Das KTB der 5. M-Flottille berichtet nur bruchstückhaft und nach Hören-Sagen vom Angriff auf den Konvoi V6105. Im KTB der 61. V-Flottille stellen sich die Ereignisse viel klarer da. Ich werde morgen sehen, inwieweit ich den Eintrag in der Chronik des Seekrieges überarbeiten muss. In Bezug auf M31 und M251 in der DB Minensucher  hast Du mir schon erheblich geholfen
Viele Grüße, Thomas

P.S. Um an dieser Stelle die o.g. Angaben richtigzustellen:

- 22.09.1944 - Geleit V 6105 mit Dpf. Moshill und Tanker Marsteinen verlässt Oksefjord. Geleit V 6105,07.10 mit Dpf. Gothia und Werkstattprahm D 152 Pmot verlässt Hammerfest. Die Fahrzeuge erreichen am Abend den Lafjord.
- 22.09.1944 - Rotte M31, M251 sichert vor dem Tanafjord stationär vor U-Boot-Angriffen.
- 23.09.1944 - M31, M251 morgens Flakwache im Rafjord. Abends Brennstoffergänzung in Honningsvaag.
- 24.09.1944 - 08u50 Geleit V 6105,07.10 verlässt den Lafjord Richtung Kirkenes. Um 14u47 verlässt die Gothia vor dem Laksefjord das Geleit. Um 18u26 U-Boot-Alarm in AC 7359 (NE Nordkyn). V6105 meldet Wabo-Treffer auf feindl. U-Boot. Ab 21u32 unternimmt M 251 in 2 Anläufen gezielte U-Jagd mit Wasserbomben, bleibt aber ohne Erfolg.

Nach der Beschreibung der Treffer von V 6105 auf dem Angreifer S-56 hätte ich keinen Zweifel gehabt an der Vernichtung oder wenigsten schweren Beschädigung von S-56. Aber es war anders. Das Boot blieb vor Nordkyn und griff am 26.9. nochmals die Rotte M31 und M 251 an. Ob es dabei von den M-Booten tatsächlich beschädigt wurde, muss ich noch erst überprüfen.

TW

#5
Hier eine interessante Schilderung auf einer russischen Seite:
Quelle: https://web.archive.org/web/20140430093853/http://town.ural.ru/ship/ship/s56.php3

   In der zweiten Septemberhälfte nahm S-56 an der Operation RV-8 teil. Das U-Boot operierte im Sektor B vor Kap Nordkyn. Sie hatte sich seit dem Morgen des 18. September in dem ihr zugewiesenen Gebiet aufgehalten, aber dieses Mal erschien das Ziel lange Zeit nicht. Das U-Boot war fast eine Woche auf See, bis es am Abend des 24. September in der Ferne einen feindlichen Konvoi entdeckte. Trotz eines Versuchs, die Entfernung zum Ziel zu verkürzen, musste er aus einer ziemlich großen Entfernung - 19 KBt - feuern. Vom U-Boot aus beobachtete man durch das Periskop, wie zwei der vier abgefeuerten Torpedos den auf 4000 Tonnen geschätzten Transport trafen, aber die Torpedos explodierten an den Küstenfelsen; der vom U-Boot angegriffene deutsche Konvoi "Lf-133-Ki" hatte an diesem Tag keine Verluste; das vom U-Boot angegriffene Patrouillenboot "V-6105" sah die Spuren von drei Torpedos und konnte ihnen ausweichen. Die Deutschen antworteten aus sicherer Entfernung zu S-56 mit einem Abwurf von 30 Wasserbomben und beobachteten, wie das Deckshaus des U-Boots aus dem Wasser ragte und ein Dieselölteppich auf der Wasseroberfläche zu sehen war. Nachdem das U-Boot zerstört oder beschädigt war, schickte das deutsche Kommando die Minenräumboote M-31 und M-251 in das Kampfgebiet. Am Nachmittag des 26. September wurden sie von S-56 angegriffen. Die ersten beiden Torpedos liefen vorbei und explodierten an den Küstenfelsen, das zweite Torpedopaar, das sechs Minuten später abgefeuert wurde, traf nach Ansicht der U-Boot-Fahrer das zweite Schiff. Zumindest die Explosion, die sich vor dem Hintergrund des Rumpfes des Minenräumbootes abspielte, wurde auf einem Fotofilm festgehalten. Nach Angaben der Deutschen wurden Spuren von allen vier Torpedos beobachtet, von denen einige explodierten, bevor sie ihr Ziel erreichten. Daraufhin warfen die Minensucher 33 Wasserbomben auf das U-Boot und meldeten sogar die Zerstörung des U-Boots, aber am Nachmittag des 27. September kehrte "S-56" sicher nach Polarnoje zurück. Das war das Ende des Krieges für sie. Das U-Boot musste sich Reparaturen unterziehen, die Ende Dezember 1944 abgeschlossen waren, als die militärischen Aktionen im Norden weitgehend beendet waren. Am 5. November 1944 wurde der Kommandant des U-Bootes, der Kapitän des 2. Ranges G. I. Schedrin, mit dem Rang eines Helden der Sowjetunion ausgezeichnet, und am 23. Februar wurde "S-56" ein U-Boot der Garde.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

S-56 ist heute ein Museums-U-Boot in Vladivostok.

Ortwin

Servus Thomas,
schöne Ergänzung! Vielen Dank dafür.  :TU:)
War mir nicht bekannt.
Beste Grüße
Ortwin

Ritchie

Liebe Freunde,

da war ja ganz schön was los!

Gröner hat für V 6101 lediglich 7 Tote, bei einer Normalbesatzung von 52 Mann sicher zu wenig bzw. wohl falsch die durch V 6110 geborgenen Toten übernommen.

War ja mit 1290 Tonnen Wasserverdrängung eine ausgewachsene Korvette, also eher so um 30 Gefallene?

Viele Grüße

Ritchie

Ortwin

Zitat von: Ritchie am 20 Februar 2022, 15:33:55
da war ja ganz schön was los!
So unübersichtlich und verwirrend wie die Gefechtsskizze scheint das Gefecht selbst auch gewesen zu sein...

Grüße
Ortwin

Urs Heßling

moin,

um das Gefechtsfeld einmal etwas zu veranschaulichen : Marinequadrat  AC 848

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TW

Ab Antwort 7 geratet Ihr off topic und das Betreff muss lauten "Torpedokutter vs. Ostgeleit mit V 6105".
Gruß,. Thomas

Urs Heßling

moin, Thomas,

Zitat von: TW am 20 Februar 2022, 20:40:42
Ab Antwort 7 geratet Ihr off topic

Das
Zitat von: Urs Heßling am 20 Februar 2022, 19:41:36
um das Gefechtsfeld einmal etwas zu veranschaulichen : Marinequadrat  AC 848
sehe ich nicht als "off topic"

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Ortwin

Zitat von: TW am 20 Februar 2022, 20:40:42
Ab Antwort 7 geratet Ihr off topic und das Betreff muss lauten "Torpedokutter vs. Ostgeleit mit V 6105".
Gruß,. Thomas
Hast Recht, so schnell kann man abschweifen...  :-)
Grüße
Ortwin

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