Die nicht fertig gestellte Uljanowsk-Klasse (Projekt 1143.7)

Begonnen von Wiking, 28 Januar 2022, 20:18:23

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Wiking

Hallo

Ein Alleinstellungsmerkmal dieses Träger wäre gewesen sowohl Katapulte zu besitzen als auch eine nach oben gebogene Rampe (  Ski-Jump ).

https://www.pigeier.ch/ulyanovsk-klasse.html

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

olpe

Hallo,
Zitat von: Wiking am 28 Januar 2022, 20:18:23
Ein Alleinstellungsmerkmal dieses Träger wäre gewesen sowohl Katapulte zu besitzen als auch eine nach oben gebogene Rampe (  Ski-Jump ).
... ja, die sowjetischen Marinekonstrukteure (und die Auftraggeber bei der Upravlenie Korablestroeniya = Verwaltung Schiffbau) hatten immer mal wieder Überraschungen in petto ... sicher geschuldet, dass man sich - aus Zuverlässigkeitsgründen (?) - nicht nur auf ein System verlassen wollte ...
Unten zwei Bilder, die die Fertigung der Katapulteinrichtungen zeigen ... sieht man auch nicht jeden Tag ...
(Bilder Q: Slg. OLPE; ejercitos.org)
Grüsse
OLPE   

Wiking

#2
Zitat von: olpe am 28 Januar 2022, 21:48:37
Hallo,
Unten zwei Bilder, die die Fertigung der Katapulteinrichtungen zeigen ... sieht man auch nicht jeden Tag ...
(Bilder Q: Slg. OLPE; ejercitos.org)
Grüsse
OLPE

Hallo,

gibt es Berichte oder Nachrichten das die Katapulteinrichtungen auch schon in der Erprobung waren?

Es war ja geplant das Frühwahrnflugzeug Jak-44 mit einer Startmasse von 40.000 kg damit hochzubringen, immerhin ein deutlich höheres Gewicht als das einer Grumman E-2 Hawkeye.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jakowlew_Jak-44

https://de.topwar.ru/39293-yak-44e-samolet-radiolokacionnogo-dozora-i-navedeniya.html

Wiking  :MG:

olpe

Hallo,
Zitat von: Wiking am 29 Januar 2022, 10:41:43
gibt es Berichte oder Nachrichten das die Katapulteinrichtungen auch schon in der Erprobung waren?
Es war ja geplant das Frühwahrnflugzeug Jak-44 mit einer Startmasse von 40.000 kg damit hochzubringen ...
... meines Wissens fanden keine Erprobungen der beiden 90m-Katapultanlagen vom Typ "Mayak", (Hersteller: das Werk "Proletarskiy Zavod" in Leningrad) mehr statt.
Das erste Exemplar des Frühwarnflugzeuges YAK-44E wurde 1990 im Yakovlev-Versuchswerk in Tashkent begonnen, aber mit dem Baustopp der ,,UL'YANOVSK" dann nicht mehr fortgeführt. Unten Bilder des Flugzeuges, das zweite zeigt ein 1:1-Modell (Mock up) auf dem Schweren flugzeugtragenden Kreuzer ,,TBILISSI", der ab 04.10.1990 ,,ADMIRAL FLOTA SOVETSKOGO SOYUZA GORSHKOV" heißt ...
(Bilder Q: Slg. OLPE; yandex.ru, flot.tsi.ru)
Grüsse
OLPE

Wiking

Guten Tag

Zitat von: olpe am 29 Januar 2022, 20:06:17
Hallo,
... meines Wissens fanden keine Erprobungen der beiden 90m-Katapultanlagen vom Typ "Mayak", (Hersteller: das Werk "Proletarskiy Zavod" in Leningrad) mehr statt.

Grüsse
OLPE


Dann wäre es sicher möglich gewesen das es zumindest am Anfang Schwierigkeiten mit den Katapulten hätte geben können.
Denn über eine Erfahrung zum Bau derartiger Katapulte verfügte die damalige Sowjetunion glaube ich nicht.

Dazu hier ein Beitrag aus einem anderen Thema.
Zitat von: J.I.M am 29 Dezember 2019, 11:16:06
Ist jetzt nur mal ein kleiner Beitrag, aber wie bei allen technischen Problemen liegen die Probleme häufig im Detail.

In sofern möchte ich die Behauptung wagen, dass man nicht davon ausgehen muss, dass man einfach mal so ein Katapult konstruieren kann, wenn man nicht wie die Amerikaner auf eine extrem lange Erfahrung zurückblicken kann.

JIM

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

der erste

Das " Пролетарский завод" hat eigentlich einen großen Erfahrungsschatz im Bau von Schiffsanlagen. Ob es gegebenenfalls Probleme gegeben hätte- ja, warum denn nicht. Man hätte sie sicherlich mit viel Einfallsreichtum gelöst und sich auch nicht gescheut, andere Werke um Hilfe zu bitten. Aber wer weiss das. Um darauf Antworten zu bekommen, sollte man das Werksmuseum besuchen https://club.silver-ring.ru/posts/690-forum-malyh-muzeev-2017-muzei-istorii-pao-proletarskii-zavod.html Hier noch die Homepage des Werkes, speziell das Produktionsprofil https://proletarsky.ru/product_catalog

olpe

Hallo,
... ein kleiner Ausflug in die allgemeine Historie der Katapultanlagen:
--/>/> klick Fi 103
--/>/> klick wikide

Nicht uninteressant der dort kurz geschilderte Entwicklungsweg der Dampfkatapulttechnik: Fi 103 -> Royal Navy -> U.S. Navy
Soweit.
Grüsse
OLPE

olpe

Hallo,
ergänzend zur Katapultanlage der "UL'YANOVSK" noch einige Ergänzungen:
Das Katapult wurde entwickelt vom Zentralen Forschungsinstitut für Schiffstechnik (TsNII SM bzw. ,,Sudmash", ex. TsNII ,,Kompas") in Leningrad. Nach dem Bau im Werk "Proletarskiy Zavod" erfolgte doch eine Erprobung. Sie fand auf dem Testgelände ,,Nitka" auf der Krim statt. Hierbei wurden Rollwagen mit entsprechendem Gewicht verwendet (30t), die eigentlich für Versuche mit der Havarie-Fangseilanlage vorgesehen waren. Die Tests wurden 1987-1988 durchgeführt, wobei das geforderte Schubniveau und die Endgeschwindigkeit letztlich erzielt wurden. Die Einarbeitung der Erprobungsergebnisse und das Erreichen der geforderten Spezifikationen lt. Pflichtenheft geschah bis 1989, inklusive der (Anm. OLPE: konstruktiven) Anpassung an die Systeme des Trägers.
Unten noch einige Bilder hierzu.

  • Bild 1: Rohrteil der Katapultanlage S1-M im Werk "Proletarsky Zavod", 1984
  • Bild 2: Links: die beiden Arbeitszylinder der S1-M und die Katapultrutsche. Rechts ist der Pendel-Wagen (Anm.: Schlitten?) mit dem Zugschuh der Pendel-Kolbengruppe zu sehen (die Abdeckungen der Rinne ist entfernt)
  • Bild 3: eine Kolbengruppe mit Gurt als perspektivische Zeichnung und im Querschnitt
  • Bild 4: Testwagen Nr. 2 mit einem Gewicht von 30 t für das S1-M, 1986
  • Bild 5: Testversuch der Havarie-Fangseilanlage mit dem Testwagen, 1986-1987
(Bilder Q: Slg. OLPE; topwar.ru)
Soweit für den Moment.
Grüsse
OLPE

Wiking

Hallo Olpe

Deine Ergänzungen, wieder  :TU:)

Eine Frage bleibt als Laie für mich noch.

Zitat von: olpe am 31 Januar 2022, 20:17:43
Hallo,
ergänzend zur Katapultanlage der "UL'YANOVSK" noch einige Ergänzungen:
Das Katapult wurde entwickelt vom Zentralen Forschungsinstitut für Schiffstechnik (TsNII SM bzw. ,,Sudmash", ex. TsNII ,,Kompas") in Leningrad. Nach dem Bau im Werk "Proletarskiy Zavod" erfolgte doch eine Erprobung. Sie fand auf dem Testgelände ,,Nitka" auf der Krim statt. Hierbei wurden Rollwagen mit entsprechendem Gewicht verwendet (30t), die eigentlich für Versuche mit der Havarie-Fangseilanlage vorgesehen waren. Die Tests wurden 1987-1988 durchgeführt, wobei das geforderte Schubniveau und die Endgeschwindigkeit letztlich erzielt wurden.

So wie ich es verstanden habe wären die Katapulte besonders für die Frühwarnflugzeuge Jak-44 wichtig gewesen, die sollen aber angeblich eine Startmaße von 40t gehabt haben.
Hätten da die 30t zusammen mit dem Schub der Propeller gereicht?

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking






olpe

Hallo,
nun, ich denke, wenn der Testwagen mit 30t Gewicht ohne eigenen Schub die für den ,,Start" ausreichende Geschwindigkeit erreicht hat, dann können sicher auch 40t Flugzeuggewicht mit Propellerschub die nötige Geschwindigkeit auf 90m Strecke zum sicheren Abheben erzielen. Daten liegen mir leider nicht vor, weder zum Schub der beiden Propeller bei der YAK-44E noch zur Leistungsfähigkeit des Katapults.
Unten noch eine Prinzipskizze des Katapults ...
(Bild Q: Slg. OLPE; yandex.ru/images)
Grüsse
OLPE

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