Die letzten ihrer Zunft

Begonnen von olpe, 14 November 2021, 18:54:46

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olpe

Hallo,
der traditionellen Küstenfischerei in der westlichen Ostsee geht es aus unterschiedlichen Gründen schlecht. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern stehen viele Fischer und Fischereigenossenschaften vor dem Aus. In Greifswald-Wieck wird nun auf der Pier in einer Ausstellung an diese traurige Entwicklung erinnert: ,,Die letzten ihrer Zunft": eine Fotocollage von zwei Fotografen (siehe Bild 1), die sich die unglaubliche Mühe gemacht haben, alle noch im Hauptberuf tätigen Fischer an der deutschen Ostseeküste zu porträtieren und diese öffentlich zu machen. Für mich eine gute Idee, hoffentlich bringt es was ... sonst: Game over ...
Grüsse
OLPE

Spee

Servus Olpe,

erste und entscheidende Frage dabei: Wie steht es um den Nachwuchs?
Wenn dann nichts nachkommt, ist die Frage von allein beantwortet. So wie in vielen anderen Gewerben.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

kalli

Zitat von: Spee am 14 November 2021, 21:38:21
Servus Olpe,

erste und entscheidende Frage dabei: Wie steht es um den Nachwuchs?
Wenn dann nichts nachkommt, ist die Frage von allein beantwortet. So wie in vielen anderen Gewerben.

Meinst Du den Heringsnachwuchs? :|

bettika61

#3
Hallo Olaf,
Danke für die Erinnerung an diese beeindruckende Porträtserie.
Erstmalig gezeigt in der Zeitschrift mare 2020  https://www.mare.de/angezahlt-content-4081
Nun gezeigt als Wanderausstellung https://www.zingst.de/open-air-ausstellung-am-fischerstrand-zingst-zeigt-die-letzten-ostseefischer
Über den Nachwuchs:
ZitatSie haben auch jugendliche Fischer porträtiert – gibt es also noch Hoffnung für die deutschen Ostseefischer?

Die meisten jungen Fischer treten in die Fußstapfen ihrer Väter. Es gibt dann Hoffnung wenn sie in den gut vorbereiteten Familienunternehmen mitarbeiten und diese später übernehmen können. Der Schlüssel zur Überlebensfähigkeit ist die direkte, lokale Vermarktung vor allem an Touristen und Stammgäste.

Ich fürchte aber, die Realität der zusammengebrochenen Bestände von Dorsch und Hering und die daraus resultierenden neuen Fangquoten gegen null der "Brotfische" wird den letzten Fischereigenossenschaften und Berufsfischern den Rest geben.
Dieses Jahr selbst erlebt in Lauterbach auf Rügen. Die Fischereigenossenschaft hat sich aufgelöst, deren Fischladen am Hafen geschlossen.https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/die-lauterbacher-fischer-geben-auf-id30842412.html
Der letzte Kutter jetzt ein Verkaufsstand für Fischbrötchen  von gekauften Fischprodukten .

Ein Berufsstand stirbt aus und damit deren Kultur ,die auch die Hafenbilder prägten.
Jetzt nur noch Staffage für Touristen.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Wiking

Guten Tag,

So lange es in der Ostsee noch Industriefischer gibt ( Hering und Sprotte gehen in Fischmehl) muss sich keiner wundern.

Zitat.......,,Der Rückgang der Fischbestände ist dabei nicht von den handwerklichen Kutter-und Küstenfischern verursacht." Laut Kai Dunkelmann seien es vor allem die großen und industriell geprägten Schleppnetzfischer, die die Ostsee leer fischen und im Meer mit ihrer wenig schonenden Fangtechnik mächtig Schaden verursachten.....

https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/ostsee-kuestenfischer-kurz-vor-dem-untergang-2640478808.html

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

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