Der Automedon-Vorfall (heute vor 81 Jahren...)

Begonnen von Rheinmetall, 11 November 2021, 20:06:12

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Rheinmetall

Hallo zusammen !

Heute vor 81 Jahren (am 11.11.1940) ereignet sich der sogenannte Automedon-Vorfall:

https://de.wikipedia.org/wiki/Automedon-Vorfall

Hierbei wurde der britische, nichts ahnende Einzelfahrer Automedon (7528 Tonnen) von dem deutschen Hilfskreuzer Atlantis nach einem kurzen Artillerie Überfall aufgebracht.
Dabei wurden strengste geheime Dokumente sichergestellt, welche maßgeblich die Kriegslage und Vorstöße des japanischen Kaiserreichs beeinflussten.
Zunächst wollten die Japaner garnicht glauben, was ihnen da zugespielt worden war.
Kapitän Rogge erhielt neben Göring und Rommel als einziger Ausländer, vom Kaiser als Ausdruck des Dankes, hierfür ein Samurai-Schwert.

Weil bei der Beschießung die komplette Brückenbesatzung ausgefallen war, gab es niemand mehr, der die Geheimdokumente vernichten, bzw. über Bord werfen konnte.

Kapitän Rogge vermerkt im Kriegstagebuch explizit den Namen seines Adjutant, Leutnant z.S. (S) Mohr, welchem der Fund zugesprochen wurde.
Dieser soll auf jedem Schiff, das er betrat, die Geheimdokumente aufgestöberte und sichergestellt haben.
(Quelle: Buch Schiff 16 - Seite 138).

Was denkt Ihr darüber, wie wäre der Krieg in Südostasien verlaufen, wenn diese hoch brisanten Dokumente nicht in japanische Hände gefallen wären ?

Viele Grüße von Matze.   :O/Y
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Big A

Zitat
Was denkt Ihr darüber, wie wäre der Krieg in Südostasien verlaufen, wenn diese hoch brisanten Dokumente nicht in japanische Hände gefallen wären ?

Auch nicht anders denn die prinzipiellen Pläne standen schon und wurden nur noch in Einzelheiten angepasst.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Urs Heßling

moin, Matze

Zitat von: Rheinmetall am 11 November 2021, 20:06:12
Dabei wurden strengste geheime Dokumente sichergestellt, welche maßgeblich die Kriegslage und Vorstöße des japanischen Kaiserreichs beeinflussten.
Es gibt "Streng Geheim", aber Strengst Geheim" gibt es nicht :wink:
Ich stimme Axel zu, einen maßgeblichen Einfluß sehe ich da nicht. Der Verlust der Automedon geschah mehr als ein Jahr vor Kriegsbeginn im Pazifik, das ist viel Zeit

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Spee

Servus,

im Prinzip bestätigten die Dokumente nur die von den Japanern erarbeiteten Pläne. Überraschend dürften nur die teilweise erschreckend schlechten Vorbereitungen der Briten gewesen sein, die man wohl so nicht vermutet hatte.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

t-geronimo

Ich denke auch, dass sich an der (aus japanischer Sicht) Notwendigkeit eines Krieges nichts verändert hätte.
Die Rahmenbedingungen blieben ja die gleichen.

Nur den Kräfteansatz hätte es hier und dort vielleicht verändert. Außerdem hätten die Japaner das eine oder andere vielleicht bis zum Kriegsbeginn auch auf andere Weise noch herausgefunden.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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