Sparsame Marschfahrt

Begonnen von Wiking, 23 Oktober 2021, 16:07:20

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Wiking

Guten Tag,

nach dem ich einen Bericht über eine Feindfahrt gelesen habe, habe ich mich gefragt welches wohl die geeignetste Möglichkeit für die Boote war Brennstoff zu sparen. Egal ob sie jetzt z.B. auf dem Rückmarsch waren oder im Vorposten/Aufklärungsstreifen Patrouille fuhren.


Bei Befehl sparsamste Marschfahrt über Wasser.
Beide Diesel auf kleine Fahrt?
Oder ein Diesel mit eingeschalteter Ladung und dann mit E-Maschinen, also Dieselelektrisch?
Gab es da Vorgaben?

Vielleicht hat da ja jemand Erkenntnisse zu.

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking, :MG:

Teddy Suhren

Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Wiking

Hallo,

dann scheint mir die hier https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,12097.msg134238.html#msg134238 unter 2 genante Schaltung am günstigsten zu sein um Brennstoff zu sparen.

Wiking  :MG:

Schorsch

#3
Hallo Wiking,

Zitat von: Wiking am 23 Oktober 2021, 22:23:53
(...)
dann scheint mir die hier https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,12097.msg134238.html#msg134238 unter 2 genante Schaltung am günstigsten zu sein um Brennstoff zu sparen.
(...)
Deine Folgerung ist so nicht ganz zutreffend. Der dieselelektrische Antrieb gewinnt zum einen seine Vorteile daraus, dass man nicht mehr gezwungen ist, die Dieselmaschinen in Flucht mit den Wellen zu positionieren. Man hat also mehr konstruktiven Spielraum bei der Raumaufteilung des Bootes.

Der zweite Vorteil der Brennstoffersparnis kann nur erreicht werden, wenn der Diesel, der den Generator für die E-Maschine antreibt, in seinem wirtschaftlichsten Drehzahlbereich arbeiten kann. Als Beispiel seien hier die deutschen U-Boote vom Typ IX D2 bzw. IX D/42 genannt, die zu ihrer Haupt-Dieselanlage aus zwei MAN M 9 V 40/46 mit je 2200 PS noch zwei RS 34,5 S mit je 580 PS nebst den notwendigen Generatoren für den dieselelektrischen Antrieb für eine Marschfahrt mit etwa 10 kn an Bord bekamen. Da aber alle Boote des Typs IX aus ihren E-Maschinen nur je 500 PS Dauerleistung herausholen konnten, waren diese 2 x 500 PS für eine hohe Überwasser- geschwindigkeit nicht geeignet. Dafür brauchte es bei den Booten des Typs IX D2 und IX D/42 die Dieselhauptmaschinen, mit denen diese Boote dann Höchstgeschwindigkeiten von ca. 19 kn erreichen konnten.

Nutzt man aber die Dieselhauptmaschinen zum Antrieb des Generators, weil man keinen separaten Marschmotor mit einem an die Leistung der E-Maschine angepasstem Leistungsprofil an Bord hat, wie beim z.B. Typ VII C, zwingt man die Hauptmaschinen in einen Drehzahlbereich, der eben nicht der ökonomischste ist, und die Möglichkeit der Brennstoffersparnis ist, auch wegen der noch zusätzlich anfallenden Umwandlungsverluste mechanisch-elektrisch-mechanisch, wieder dahin. Als Nachweis der Richtigkeit dieser Überlegungen möge ein Ausschnitt aus der M.Dv. 371,184 ,,Vorläufige UBootskunde für Uboote Bauart XB" dienen, in der die Grenzen des dieselelektrischen Antriebs angesprochen werden.

Mit freundlichen Größen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Wiking

Hallo Schorsch,

bedanke mich für die ausführliche Antwort.

Also bei VII C Booten , eine Antriebsseite in reiner Dieselschaltung ist die wirtschaftlichste Antriebsart.

Mir war der Gedanke gekommen weil ich in einen Kriegstagebuch eines VII C Bootes folgendes gelesen habe.

04 : 08 Uhr Aufgetaucht
06 : 00 Uhr Ladung beendet. Dieselel. weiter gelaufen.

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:


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