Aufbruch in die Tiefe ZDF Info Neitzel erzählr mal wieder Schrott

Begonnen von AND1, 03 September 2021, 10:56:53

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AND1

Lusitania U20 schoss ein Torpedo ab. es gab aber eine zweite gößere Explosion. 25000 Munitionzünder an Bord +++
Englische Taucher hatten aus 92 m Tiefe die Zünder hochgeholt und wußten nicht was das war. Eric Grove darauf da bekomt so mancher U-Bootfahrer im Grab ein breites Grinsen auf sein Gesicht. (Seiten aus dem Logbuch der Lusitania wurden rausgerissen und Funksprüche mit England vernichtet)
Neitzel: sagt das sei eine Kohlenstaubexplosion gewesen. :MLL: :MLL: :MLL:

Urs Heßling

moin,

ich erhebe Einspruch gegen den Thread-Titel  :SO/(

Prof. Sönke Neitzel ist einer der profiliertesten Kenner der deutschen Militärgeschichte und hat bisher in keinem Fernseh-Interview zum Thema, das ich sehen konnte, "Schrott erzählt"

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

t-geronimo

Ja, der Themenstarter schreibt leider mal wieder in seiner fasr unnachahmlich unverständlichen Weise und ein Bemühen um Sachlichkeit kann ich ebensowenig entdecken.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Peter K.

Ich kann die im Titel vermittelte Einschätzung ebenfalls nicht nachvollziehen!

Während eines einwöchigen Archivaufenthalts in Freiburg durfte ich Prof. NEITZEL persönlich kennenlernen und wir haben stundenlang Schulter an Schulter (damals ging das noch) unsere Akten abfotografiert. Die bei dieser Gelegenheit sich entwickelnden Gespräche und jene beim Abendessen gemeinsam mit anderen renommierten Forumkollegen untermauerten das völlige Gegenteil der titelgebenden Aussage.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Urs Heßling

Servus, Peter,

zu einem solchen Zusammentreffen kann man Dich allerdings nur beglückwünschen top

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Big A

Ich hatte Neitzel mal im Auftrag ins MarKdo eingeladen und einen Tag mit ihm verbringen dürfen.
Die im Threadtitel implizierte Aussage entbehrt jeder Grundlage.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

ufo

Zitat von: AND1 am 03 September 2021, 10:56:53
Lusitania U20 schoss ein Torpedo ab. es gab aber eine zweite gößere Explosion. 25000 Munitionzünder an Bord +++
Englische Taucher hatten aus 92 m Tiefe die Zünder hochgeholt und wußten nicht was das war. Eric Grove darauf da bekomt so mancher U-Bootfahrer im Grab ein breites Grinsen auf sein Gesicht. (Seiten aus dem Logbuch der Lusitania wurden rausgerissen und Funksprüche mit England vernichtet)
Neitzel: sagt das sei eine Kohlenstaubexplosion gewesen. :MLL: :MLL: :MLL:

Jaaa, .... nun - vielen Dank erstmal.  :|
Ansich finde ich das ja immer sehr nett, wenn das aktuelle Mediengeschehen hier dargestellt und besprochen wird. Und - ja, zeitgenoessische Dokumentationen sind nicht selten so vereinfacht, dass sich echte historische Fehler einschleichen.

Was aber moechte mir zum Beispiel die Reihe heiterer Matrosen sagen? Die Kohlenstaubexplosion gilt eigentlich wohl bei allen namhaften Historikern inzwischen als gut belegt. Oder gibt es irgend eine voelkische Alternativgeschichte dazu?

Und, ja natuerlich schleppte der Dampfer Zuender mit sich rum. Liegen hier in jedem zweiten Marinemuseum rum die Dinger. Haette er man nicht machen sollen.

Und mit Soenke Neitzel hat die Deutsche Maritime Geschichtschreibung einen wunderbaren Anwalt gegen Sensationsheischerei und gegen die Vereinfachung komplexer Vorgaenge. Toll was er und seine Arbeitsgruppe in den letzten Jahren zur Deutschen Geschichte beigetragen haben.

Schade, dass die ZDF Doku hier auf der Insel zicht zugaenglich ist. Du hast mich neugierig gemacht.

Ufo 




TW

Ich möchte mal fragen, ob der Torpedotreffer in die Fracht der Zünder (25.000) allein nicht ausgereicht hätte, um ein so großes Leck zu verursachen, dass die Lusitania sank.
Bewirkte erst die durch die Zünder ausgelöste Kohlenstaubexplosion die Katastrophe?
Gruß, Thomas

ufo

Zitat von: TW am 04 September 2021, 20:29:10
Ich möchte mal fragen, ob der Torpedotreffer in die Fracht der Zünder (25.000) allein nicht ausgereicht hätte, um ein so großes Leck zu verursachen, dass die Lusitania sank.
Bewirkte erst die durch die Zünder ausgelöste Kohlenstaubexplosion die Katastrophe?
Gruß, Thomas

Hier denke ich haben mehrere Tauchexpeditionen - so zum Beispiel Ballard - aufzeigen koennen, dass die illegale Fracht selbst keine Rolle in der Versenkung spielte. Von der Kriegskonterbande an Bord ist offenbar nichts explodiert. Auch war da wohl nichts dabei was eine wirksame Explosion haette tragen koennen - gepackte Kleinkalibermunition und Zuender explodieren wohl einfach nicht en bloc.
Der vom Torpedotreffer aufgewirbelte Kohlenstaub zuendete wohl noch mit dem Torpedotreffer selbst - fliegende Bruchstuecke, schlagende Metallplatten, irgendetwas, was einen Funken schlaegt, reichte da ja.
Und Schwieger hat wohl einfach ausgesprochen gut getroffen.

Ufo   

Mark Alt

In Wikipedia steht im Artikel RMS Lusitania dazu folgendes:

ZitatDie zweite Explosion
Die Überlebenden und das Kriegstagebuch von U 20 berichten übereinstimmend, dass es kurz hintereinander zwei Explosionen gegeben hatte. Laut Schwiegers Aussage, den von Room 40 entschlüsselten Funkmeldungen und dem Kriegstagebuch von U 20 wurde jedoch nur ein Torpedo geschossen.

Die zweite Explosion war so stark, dass sie den Kiel des Dampfers durchschlug. Von zentraler Bedeutung war daher in der Vergangenheit die Frage nach der Ursache der zweiten Explosion. Die Angaben hierzu gehen auseinander. In der Literatur werden eine Munitionsexplosion im vorderen Laderaum, eine Explosion dort transportierten Aluminiumstaubes, eine Kohlenstaubexplosion und eine Dampfkesselexplosion als jeweils wahrscheinlichste Ursache genannt.

Diesbezügliche Untersuchungen des Wracks lieferten keine eindeutigen Ergebnisse. Es liegt in großen Teilen auf der Steuerbordseite, auf der der Torpedotreffer erfolgt ist, und zerfällt langsam. Der Zugang wird durch daran verhakte Fischernetze behindert. Die Irische Regierung hat zudem die Berührung oder Hebung des Wracks untersagt. Die genaue Position des Torpedotreffers konnte bisher nicht zweifelsfrei festgestellt werden

Aluminiumstaub war für die Kriegsindustrie. Wenn es neue wissenschaftliche Ergebnisse gibt, kann mit denen der Artikel aufbessert werden, mit Fußnoten versehen. Zu diesem Abschnitt gibt es leider keine Fußnoten.

Andreas

TW

Danke für Eure hilfreichen Antworten.
Ich hatte selbst schon daran gedacht, dass Zünder so verpackt werden, dass die Pakete im Brandfall nicht, eines vom anderen angesteckt, explodieren.
Aber als Laie in Sachen Waffen- und Pyrotechnik kann ich so etwas letztlich nicht beurteilen.
Gruß, Thomas

juergenwaldmann

#11
Besonders viel war nicht nötig , ein großes Schiff zum sinken zu bringen .

HMS Audacious  zum Beispiel reichte eine Mine .

https://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Audacious_(1912)

Eine Mine reichte in diesem Fall , um ein britisches Schlachtschiff zu versenken .
LG  Jürgen

Urs Heßling

moin,

der Verlust der Audacious, eines Super-Dreadnoughts, durch eine einzige Mine dürfte eine Ausnahme darstellen und ist evt. auf Mängel der Schiffssicherung zurückzuführen.

Moderne Schiffe von Kreuzer- oder Schlachtschiffgröße überstanden meistens einen oder sogar zwei Minentreffer, gefährdet waren die Pre-Dreadnought-Schlachtschiffe und -Panzerkreuzer

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Sprotte

In diesem Zusammenhang denke ich an die Scharnhorst und Gneisenau bei dem Unternehmen Cerberus. :wink:
Auch wenn das ein paar Jahre später war.
Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch.

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