Russisches U-Boot OREL mit Problemen

Begonnen von Ortwin, 04 August 2021, 16:42:07

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Ortwin


hillus

Moin,

was ist da beunruhigend??? Die K-266 ORYOL (Projekt 949A NATO Code OSCAR II) ist im Dreif-Modus. Da sich die auf dem Rückmarsch von der Hauptparade der Seekriegsflotte befindlichen Einheiten natürlich nicht ohne Beobachtung der NATO einfach so dahinschippern, ist augenscheinlich. Beide Seiten testen sich üblicherweise ab und die ORYOL hatte nur den Dreifmodus in der Nähe der Insel Seyers, also Bewegung ohne Maschinenantrieb.
Auch von russischer Seite wurde inzwischen etwas gesagt und gezeigt. Die ORYOL fährt inzwischen weiter in Richtung ihres Stationierungsortes bei der Nord Flotte. Von Problemen ist keine Rede.

Zu vergleichen bitte hier: http://forums.airbase.ru/2021/08/t64446_83--podvodnye-lodki-proekta-949-i-949a.5900.html


hillus

Hallo,

inzwischen gibt es weitere Meldungen unter dieser Adresse:

http://forums.airbase.ru/2021/08/t91199_8--pozhar-na-apl-oryol.9037.html

Dort wird unter dieser Adresse auch ein Bericht einer polnischen Agentur genannt. Sehr interessant, aber letztlich stellt man doch fest, die K-266 ORYOL setzt ihren Weg zur Nord Flotte fort.

Die polnische Agentur findet Ihr unter obiger Adresse hier: Defence 24 (Польша): российская атомная подводная лодка потеряла ход в Датских проливах

Bis bald!

hillus

Ortwin


Servus,

Zitat von: hillus am 05 August 2021, 11:13:57
was ist da beunruhigend??? Die K-266 ORYOL (Projekt 949A NATO Code OSCAR II) ist im Dreif-Modus.
....
Von Problemen ist keine Rede.

Also ich war ja nicht dabei, aber nach einem geplanten Manöver liest sich der genannte Bericht auch nicht gerade. Ohnehin scheint er sich inhaltlich in erster Linie auf die Beschreibung der Dänischen Marine zu beziehen.
Vielleicht verstehe ich ja was nicht und es kann mir jemand erklären, was denn der Zweck dieses Manövers gewesen sein soll (sofern es tatsächlich beabsichtigt war).  :?


Grüße
Ortwin

der erste

Das wird keiner sagen können, da keiner von uns dabei war. Vielleicht hat man an Bord eine Gefechtsübung durchgeführt um eine Bergerolle oder ein Schleppmanöver zu üben. Und um das wirklichkeitsgetreu durchzuführen, hat man eben die Maschinen auf Stopp gestellt. Wasser war ja wohl genug vorhanden und gefährdet hat man auch keinen. Allein aus der Tatsache, das sich an Oberdeck Personal mit Schwimmwesten befindet und Leinenmanöver durchführt, zu schließen, das etwas nicht in Ordnung ist und dass auch sofort in alle Welt hinausposaunt, zeigt eigentlich nur, das man nicht allzu große Ahnung von seemännischen Gepflogenheiten hat. Und damit ist es auch schon wieder gut. Und soweit mir bekannt ist, ist in der russischen Flotte auch kein Zwischenfall gemeldet worden. Und wenn was gewesen wäre-ZDF hätte das garantiert gemeldet.

hillus

#5
Moin,

melde mich nochmals zu Wort. Ich habe heute morgen nochmals russische Quellen durchforstet und es kommt kein anderes Ergebnis heraus, als vorher berichtet. ich lege heute gleich eine Übersetzung dazu.

Text: https://www.interfax.ru/russia/782783vom 05.08.2021
Die Quelle dementiert Berichte über einen Zwischenfall mit einem russischem Atom-U-Boot vor Dänemarks Küste.
Die Quelle widerlegt Berichte über einen Zwischenfall mit einem russischen Atom-U-Boot vor der dänischen Küste
Russisches U-Boot ORYOL. Foto aus dem Archiv.
Foto: Peter Kowaljow/TASS

Moskau. 5. August. INTERFAX.RU - Informationen, wonach das russische Atom-U-Boot ORYOL in der Nähe einer dänischen Insel vom Kurs abgekommen sei, sind unzuverlässig, sagte eine russische Militärquelle gegenüber Interfax.
"Das U-Boot ORYOL passierte die Meerenge als Teil der Kriegsschiffsabteilung der Nord Flotte im Normalbetrieb. Das U-Boot ORYOL erfüllt derzeit seine Aufgaben wie vorgesehen", sagte die Quelle.
"Berichte in den dänischen Medien, wonach das Atom-U-Boot ORYOL am 30. Juli bei der Durchfahrt durch den großen Belt an Geschwindigkeit verlor, entsprechen nicht der Realität", so die Quelle.

Das Atom-U-Boot ORYOL ist Ende Juli in der Nähe der dänischen Insel Sejerø kurzzeitig vom Kurs abgekommen, berichtet der Barents Observer.
Nach Angaben der Zeitung ereignete sich der Vorfall am 30. Juli, als das U-Boot, das sich über Wasser befand, auf die Insel zu treiben begann. Ein dänisches Marineschiff bot seine Hilfe an, aber die russischen Matrosen lehnten ab. Der russische Schlepper ALTAY näherte sich dem U-Boot, aber schließlich konnte die Besatzung der ORYOL das Problem selbst lösen und die Fahrt wieder aufnehmen. In dem Bericht heißt es, dass die dänische Marine Funkgespräche mit der Besatzung des großen U-Boot-Abwehrschiffs VITSE-ADMIRAL KULAKOV  in der Nähe von Sejerø geführt hat.

Eine ähnliche Mitteilung war auch bei https://ria.ru/20210805/podlodka-1744570545.html zu lesen.

Die ganze Angelegenheit sollte also geklärt sein, jedoch mit dem Hinweis, dass das Foto im Barents Observer wohl kein Originalfoto ist, sondern ein Archivfoto, wie in der Übersetzung zu erlesen ist.

Lieber Ortwin, diese Nachrichten, d.h. Vorlage von Archivfotos, sind für mich beunruhigend, einfach etwas in die Welt zu blasen, ohne ausreichende Beweise vorzulegen. Aber Du hast ja recht, wir waren nicht dabei, ob wir es nun verstehen oder nicht!

P.S. Der Hochseeschlepper ALTAY (Projekt 1452) wurde 1983 in Dienst gestellt und verrichtet bis heute seinen Dienst in der 86. Havarie-und Rettungsabteilung der Verwaltung Such-, Havarie- und Rettungsarbeit der Nord Flotte in Poljarnyj.

Das große U-Bootabwehrschiff BPK VITSE-ADMIRAL KULAKOV (Projekt 1155 mit der Bordnummer 626)   wurde 1981 in Dienst gestellt und ist im Schiffsbestand der 14. Brigade U-Boot-Abwehrschiffe der Kola-Flottille der Nord Flotte in Seweromorsk.

Letztlich nun noch die K-266 ORYOL des Projekts 09492 (neue Projektbezeichnung) NATO Code OSCAR II. Sie gehört zum Bestand der 11. U-Bootsdivision der Rotbanner Unterwasserstreitkräfte der Nord Flotte der Nord Flotte in Saosjorsk und hat die Bordnummer 847. Das Atom-U-Boot ist seit 1992 in Dienst.

Bis die Tage!

hillus











Ortwin

Servus zusammen,

ich danke Euch recht herzlich für die Erklärungen und die Aufarbeitung der Abläufe. Deutlich weniger beunruhigt kann ich mich nun wieder anderen Themen widmen.  :-D

Und wie so oft bleibt mir am Ende nur Shakespeare zu zitieren: Viel Lärm um nichts...

Beste Grüße
Ortwin

Sprotte

Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch.

Ekki

Naja, Orel ist halt ein alter Eimer. Schwer bewaffnet, aber leicht ortbar, was man so lesen kann. Da es immer wieder zu technischen Schwierigkeiten auf russischen Schiffen kommt, halte ich eine Havarie für nicht weit her geholt. Havarie ist ja beinahe schon ein russisches Wort...

maxim

Laut einem dänischen Artikel driftete sie teilweise antriebslos.
https://maritimedanmark.dk/?Id=46546

Laut dem gleichen Artikel wäre das aber in dänischen Gewässern für ein russisches Kriegsschiff nicht erlaubt. Diese dürfen durchfahren, aber nicht dort bleiben. Also absichtliches Treiben, z.B. für eine Übung wäre illegal gewesen.

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