Vom Königstuhlfelsen bei Sassnitz auf Rügen segelte mein Mützenbezug davon u.a.

Begonnen von Horst Knoll, 07 Juli 2021, 17:20:52

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Horst Knoll

Damit keine Irrtümer aufkommen sollte ich stets bei meinen Berichten erwähnen
wann und wo ich meinen Dienst verrichtet habe:

April 1952 Seepolizei, Kühlungsborn-West - 1952 Seepolizei-Übergang Volkspolizei See Funkgastenlehrgang in der Flottenschule Parow - Dez. 1952 bis 17. Juni 1953 Maatenlehrgang an der U-Boot Lehranstalt in Saßnitz/Dwasieden- weiter dort Verwalter des Taktikkabinetts -1953/54 Funkmaat eines KS-Bootes in Peenemünde - Funkmaat der Funkleitstelle beim Königstuhl - 1954/55 Obermeisterlehrgang Parow
1955/56 Funkmeister auf einem MLR (Krake) in Saßnitz (Seestreitkräfte)
Dienstgrade: Matrose-Obermatrose-Maat-Obermeister


Zur damaligen Zeit im Jahre 1954 verrichte ich für nur wenige Wochen meinen Dienst in der Funkleitstelle Königstuhl als Funkmaat der VP-See.

Der "Königstuhl" ist ein Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund. Ganz in seiner Nähe des "Königstuhls" malte der Landschaftsmaler Caspar David Friedrich 1818 das berühmte Gemälde - Kreidefelsen auf Rügen -

Ich überbrückte meine Zeit dort von den KS-Booten kommend bis zum  Beginn meines Obermeisterlehrganges an der Flottenschule Parow.
Wie lange die Funkleitstelle dort existierte entzieht sich meiner Kenntnis.
Wer das noch weiß kann seine Info bei mir  zu Ergänzung in diesen Bericht mit reinschreiben.

Auf einem meiner Bilder die ich in der "Neuzeit" vom Königstuhl von See aus gemacht habe ist der Sendemast im Hintergrund erkennbar. Nehme an, dass das Grundgerüst noch derselbe von damals ist!?

Ich erinnere mich noch sehr genau an ein "Vorkommnis" dass mir auf der Aussichtsplattform des Königstuhls passierte.

Wir hatten während meiner Marinezeit bei der Seepolizei und nach dessen Umbenennung in die Volkspolizei See lange Zeit in den Bändermützen kein verstellbares Stahlband. Wir sahen ohne diesem Metallring einfach besser aus!
Dazu auch Fotos. Wir hatten Knicke um die Kokarde herum gedrückt. Mit den Stahlbändern ging das aber nicht mehr. Die russischen Matrosen der Baltischen Flotte hatten  Mützen zu denen wir "Schallplattenspieler" sagten. Die hatten so eine extreme Spannung im Mützenbezug.
Aber als ich dort auf dem Königstuhl Dienst hatte war dieses so gehasste Stahlbügelband aber in meinem  Mützenbezug drin![/color]
Eines Tages ging ich zum Königstuhlfelsen auf die Besucher- Plattform da passierte folgendes:
Während ich mich über die Brüstung gebeug,t etwa 100 m tief nach unten sah kam ein Windstoß und mein Sommermützenbezug war samt Stahlbügel weggesegelt!

Auf meinem Kopf hatte ich nur noch den Mützenrand mit dem eingezogenem Mützenband. Also musste ich mir von der Kleiderkammer einen neuen  Mützenbezug besorgen lassen.
Wenn man dort Dienst machte und zum Tanzen wollte, musste man nach Sassnitz. Das konnte man sich aber verkneifen, denn die Hafenstadt war etwa 8 km entfernt!

Auf dem Gruppenbild erkennt man die Hosen mit halben Schlag.

Bild 1 - Der Kreidefelsen "Königstuhl" wo mein Mützenbezug damals wegflatterte
Bild 2 - Mützenbezüge ohne und mit dem Stahlbügel oder wie man das Ding nannte!?
Bild 3 - die Kreideküste zwischen Sassnitz und dem "Königstuhl"
Bild 4 - Gruppenfoto bei der damaligen Funkleitstelle
Bild 5 - Gemälde"Kreidefelsen auf Rügen" von C. D. Friedrich
Bild 6 - im Hintergrund nochmals der Kreidefelsen mit etwa 110 m Höhe

Anmerkung zum Bild 2: Der mit der Winterbekleidung hieß Ratzek und war unser lustigster auf meinem später in Parow absolvierten Obermeisterlehrgang
                                   Untereinander tauschten wir Fotos aus.
Man achte auf den korrekten Sitz seiner Bändermütze! Genau so war die Kleiderordnung!- Ein Fingerbreit über der rechten Augenbraue und zwei Finger breit über der linken Augenbraue
Als ich noch vor dem Obermeister so eine Mütze getragen habe, sehe ich oftmals dass ich diese viel zu "keck" auf hatte. Da war über der linken Braue wenigstens 3 Finger Breite!
Man sehe sich mein derzeitiges Profil-Foto an. Ganz schön schiefer Sitz!

Hastei

Hallo Horst,
Interessant,dein Bericht.
Der Bügel sorgte auch bei uns In der Grundausbildung für Gesprächsstoff. War natürlich Vorschrift und Ausbilder achteten sehr darauf, dass er eingezogen war. Bei uns hiess er Hubschrauberlandeplatz. Sobald wir aus der Kaserne ,um die nächste Ecke waren, würde der Bügel rausgenommen. Auf Heimaturlaub sowieso. Das sah dann irgendwie "geiler" aus.
Gruß Hastei


zwiebel31

hallo und guten Morgen,
der "Metallring " in der Tellermütze heißt Mützenbügel und bei "uns" konnte man den ganz leicht kürzen. Die Enden steckten in einem Metallröhrchen. Auseinanderziehen,abzwicken,zusammenstecken fertig. Der Vorschrift war genüge getan,man hatten einen Mützenbügel in der Mütze.

bitti

Zu Bild 2: Der Genosse rechts im Bild musste die Mütze auch vorbildlich tragen. Das Bild zeigt Konteradmiral Scheffler als Matrose "verkleidet". Er war einer der Probannten für eine aus China übernommene Methode. Demnach sollten Admirale und Offiziere 1 Jahr als einfache Soldaten dienen um den Bezug zur Truppe nicht zu verlieren. Der Versuch verschwand recht schnell wieder in der Versenkung.

Horst Knoll

Hallo bitti,
Du kennst Dich aus!
Dann kennst Du auch das Orginalfoto?! Wegen meines Berichtes habe ich die zwei anderen die noch im Bild zu sehen gewesen wären, nur "weggeschnitten" um die Aufmerksamkeit auf den Mützenbügel zu richten.

Oberpuster a.D.

M-54842

Am besten gefällt mir der Mützenbügel von Konteradmiral Felix Scheffler in Matrosenuniform.  :MLL:

bitti

Zitat von: Horst Knoll am 29 Juli 2021, 15:34:52
Hallo bitti,
Du kennst Dich aus!
Dann kennst Du auch das Orginalfoto?! Wegen meines Berichtes habe ich die zwei anderen die noch im Bild zu sehen gewesen wären, nur "weggeschnitten" um die Aufmerksamkeit auf den Mützenbügel zu richten.

Oberpuster a.D.

Ja, ich kenn das Originalfoto. Ist schon komisch wenn ein Admiral mit zwei anderen Admiralen spricht, die aber eine Matrosenuniform tragen... :)

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