„Jede Fahrt kann mit unserem Tod enden“

Begonnen von jockel, 30 Mai 2021, 14:23:43

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jockel

,,Jede Fahrt kann mit unserem Tod enden"
Besatzungsmitglieder sehen das einzige U-Boot der polnischen Marine in einem ,,beklagenswerten technischen Zustand". Es sei ein ,,Wunder", dass es noch schwimme. Ein Fachmann wirft der Regierung in Warschau Versäumnisse vor. >>>hier weiterlesen

Gruß
Klaus

Moti1980

Moin,

hoffen wir es, dass es nicht soweit kommt...

Aber hat Polen nur noch das U-Boot der Kilo-Klasse? Sind die beiden U-Boote der Klasse 207 außer Dienst gestellt worden?

Stefan

smutje505

Ich glaube sie haben noch 4 Boote der "Kobben Klasse "
hier in Gdynia ORP 297 Kondor

olpe

Hallo,
der Grad der Einsatzbereitschaft der verbliebenen 2 Boote der KOBBEN-Klasse scheint wohl so zu sein, dass der Autor des obigen Beitrages diese bereits abgeschrieben hat ...

  • ORP ,,SOKOŁ" (294), ex. KNM ,,STORD" (S-308), 2002 an Polen, 2018 a.D.
  • ORP ,,SĘP" (295), ex. KNM ,,SKOLPEN" (S-306), 2002 an Polen, vorgesehen 2021 a.D.
  • ORP ,,BIELIK" (296), ex. KNM ,,SVENNER" (S-309), 2003 an Polen
  • ORP ,,KONDOR" (297), ex. KNM ,,KUNNA" (S-319), 2004 an Polen, 2017 a.D.
Ansonsten ist der beschriebene Zustand der ORP ,, ORZEŁ" (291) bedauerlich, gerade vor dem Hintergrund der letzten U-Bootsverluste in Indonesien und Argentinien ...
Grüsse
OLPE

hillus

Das einzige polnische U-Boot ist nicht einsatzfähig

Text: bmpd.livejournal.com 21.04.2021

Laut polnischen Medien ist das einzige verbliebene U-Boot der polnischen Marine ORZEL (Bordnummer "291", sowjetisches Projekt 877E, seit 1986 im Dienst) wegen defekter Torpedobewaffnung und festgestellter Unmöglichkeit, Torpedos in seine Torpedorohre zu laden, vollständig außer Gefecht gesetzt.
Es wird berichtet, dass am 22. März 2021 das Kommando des polnischen Marinestützpunktes in Gdynia eine Ausschreibung zur Reparatur der Torpedorohre des U-Bootes ORZEL mit einem Höchstpreis von 428 Tausend Euro ausgeschrieben hat, aber schon am 31. März wurde sie wegen fehlender Gebote abgesagt. Die Ausschreibung wurde am 2. April mit den gleichen Bedingungen erneuert und der letzte Termin für die Angebotsabgabe war der 15. April. Die Ergebnisse sind noch nicht bekannt, aber polnische Publikationen äußern Zweifel, dass auch in diesem Fall die Reparatur möglich sein wird.
Aus den veröffentlichten Ausschreibungsunterlagen für die Reparatur wurde bekannt, dass aufgrund der langen Zeit der Nichtbenutzung alle sechs 533-mm-Orzeł-Torpedorohre aufgequollene Führungsschuhe und Dichtungsringe im Inneren der Rohre hatten, so dass es unmöglich war, einen Torpedo in das Rohr zu laden. Es ist auch nicht möglich, die Ausrichtung der externen Torpedoladevorrichtung zu justieren, was bedeutet, dass Torpedos zu diesem Zeitpunkt nicht an Bord des Bootes geladen werden können. Außerdem gibt es eine Fehlfunktion der Torpedo-Steuerungseinheit "Murena-E", die für das Nachladen der Geräte vom Inneren des Bootes aus zuständig ist.  Das Boot ist mit überwiegend sowjetischen SET-53-Torpedos bewaffnet.
Erinnern wir uns daran, dass das U-Boot ORZEL für die polnische Marine im Werk "KRASNOYE SORMOVO" in Nischnij Nowgorod (sowjetische Nummer B-351, Seriennummer 603) durch das sowjetisch-polnische Abkommen im Jahr 1977 gebaut wurde und am 29. April 1986 an die polnische Seite übergeben wurde, wobei es das erste Export-U-Boot-Projekt 877 war. Entwickelt für die polnische Marine als Erstkunde, erhielt das Exportprojekt 877E die Codenummer "Warschawjanka", die sich später als Name für das gesamte Projekt 877 verbreitete.
Im Jahr 2002 erwarb Polen fünf kleine diesel-elektrische U-Boote des Typs KOBBEN (deutsches Projekt 207) von der norwegischen Marine, die in den 1960er Jahren gebaut wurden. Jedoch wurden alle U-Boote aus der polnischen Marine abgezogen - drei in den Jahren 2017-2018 (darunter eines, das als Ersatzteilquelle dient) und die letzten beiden - SEP (ehemals Skolpen) und BIELIK (ehemals Svenner) - im März 2021. So bleibt das sowjetische Projekt 877E ORZEL nun als einziges U-Boot der polnischen Marine übrig.

© Übersetzung Hans-Joachim Hiller

Bis bald!

hillus (Jochen)

hillus

#5
Anbei noch das Foto!!!

hillus

Hallo Hartmut,

auf dem Foto rechts der KONDOR mit PN 297 ist die SOKOL mit der PN 294 gut zu erkennen.

Jochen

maxim

Bin gespannt, ob neue U-Boote angeschafft werden. Die Neubauprogramme der polnischen Marine in den letzten Jahrzehnten waren nicht so erfolgreich, siehe z.B. die MEKO A-100 Korvetten der Gawron-Klasse (Projekt 621), von denen nur ORP Ślązak als Patrouillenschiff mit weniger Bewaffnung fertig.

Hier Fotos von ORP Bielik in Kiel:
http://www.modellmarine.de/index.php/fotogalerien/271-aktive-schiffe/4925-polnisches-u-boot-orp-bielik-in-kiel

Moti1980

Moin,

ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass die Polen die finanziellen Mittel für neu gebaute U-Boote aufbringen kann. Es waren aber auch schon diverse Gerüchte/Meldungen über den Kauf von gebrauchten U-Booten aus Schweden (Södermanns Klasse) oder Deutschland (Klasse 212a 1.Los) im Umlauf. Richtig konkret wurde aber wohl keine Option.

Stefan

kalli

Zitat von: Moti1980 am 02 Juni 2021, 12:25:44
ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass die Polen die finanziellen Mittel für neu gebaute U-Boote aufbringen kann.

An den Finanzen wird es nicht liegen.

Militärausgaben Polen:
2017: 2 %, 2018: 1,75 %, 2019: 1,8 % am BIP
2020 absolut: 13,03 Mrd. US Dollar

Eher daran, welche militärpolitischen Schwerpunkte gesetzt werden.

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