Kühlungsborn

Begonnen von Horst Knoll, 30 April 2021, 19:39:28

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Horst Knoll

1. Bericht

Als man mich 1952 überredet hatte zu der Kasernierten Volkspolizei zu gehen, war meine eine Antwort, aber nur wenn ich zur Seepolizei komme!
So kam ich im Alter von 18 einhalb Jahren zur  Seepolizei.
In Kühlungsborn begann im Mai meine Grundausbildung. Damals wohnten wir noch in Zelten beim Strand. Dort waren Waschrinnen zum Waschen und Zähneputzen aufgebaut.
Gegen Ende der Grundausbildung wollte man von mir wissen für was für eine Laufbahn ich mich interessieren würde. Ich sagte: Rudergänger. Leider war diese Gruppe schon voll.
Da testete man mich wie mein musikalisches Gehöhr ist. Schlußendlich fand man mich geeignet die Funker-Laufbahn einzuschlagen.

Vielleicht klingt es wie ein Märchen: In Kühlungsborn bekamen wir von der Kleiderkammer "AFFENJÄCKCHEN" der ehemaligen Kriegsmarine!
Ob noch in Kühlungsborn oder schon in der Flottenschule Stralsund/Parow mußten wir die hübschen Affenjäckchen gegen den üblichen "Kolani" eintauschen.

Wie ich nach meiner Zeit mitbekam wurde aus dem Kühlungsborner Objekt eine Kampfschwimmer-Schule.

In der Anfangszeit des Aufbaues der Marine ging es politisch gesehen noch ganz human zu! Das änderte sich erst nach meinem Empfinden nach 1953!

Horst

t-geronimo

Hallo!

Das klappt doch prima, ich freue mich auf mehr!  :O/Y
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

smutje505

Na siehste Horst es klappt doch  :TU:)

Eddy

Hallo Horst,
willkommen an der "historischen Front". Super, dass Du hier bist. Ich habe sofort neidisch auf Dein Mützenband gesehen, dass ist nämlich das, was uns in unserem Museum noch im Original fehlt. Aber zu Deinem Text folgende Ergänzungen bzw. Erweiterungen.
1950 wurde in Wolgast das Wachbataillon aufgestellt, dass im Juni 1951 in Schiffsstammabteilung Kühlungsborn umbenannt wurde.  Diese SStA hatte eine bewegte Entwicklung, den innerhalb von acht Jahren hatte sie acht Standorte, auf der Insel Dänholm blieb sie schließlich bis 1990 hängen.
In der Zeit von 1952 bis 1990 waren 18 unterschiedliche Einheiten in Kühlungsborn. Das KSK-18 (Kampfschwimmer) kam erst 1958 und blieb bis 1990 mit ca. 100 Mann Stärke als Spezialkommando vor Ort. Die größte Einheit war wohl das Ausbildungsbataillon der Grenztruppen (6. Grenzbrigade Küste) ab 1965 im Standort Kühlungsborn. Heute ist von dem Standort nicht mehr viel zu sehen, da hier ein riesiger Ferienkomplex entstand / entsteht.
Aber weiter aus Deiner Zeit, ich freue mich schon aus den ersten Jahre wieder ein paar Infos zu bekommen.

Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

Darius

Hallo Horst,

da fällt mir ein, dass ich mal wieder in das Werk "Deutsche Seeverbände 1945-1956", Band 4 der Beiträge zur Schiffahrtsgeschichte der DGSM, schauen sollte.


:MG:

Darius

Sprotte

Auch 66 haben wir noch die "Affenjäckchen " getragen, allerdings bei bei der Luftwaffe in Wentorf bei Hamburg. :wink:
Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch.

Horst Knoll

Hallo "Sprotte"
wenn Du bei der Luftwaffe warst, wie erklärt sich das, dass Du bei dem Marinearchiv bist?

Als ich 1952 zur Fahne ging, wollte ich zur Luftwaffe. Aber die gab es damals noch nicht!
Deshalb war ich froh bei der Marine zu landen!
Gruß Horst

t-geronimo

Ich glaube, ein großer Teil der Mitglieder hier war nie bei der Marine.
Ich war zB Zivi.

Man kann sich ja trotzdem für Marine und maritime Themen interessieren.  :-)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Sprotte

Zitat von: Horst Knoll am 01 Mai 2021, 09:15:28
Hallo "Sprotte"
wenn Du bei der Luftwaffe warst, wie erklärt sich das, dass Du bei dem Marinearchiv bist?

Als ich 1952 zur Fahne ging, wollte ich zur Luftwaffe. Aber die gab es damals noch nicht!
Deshalb war ich froh bei der Marine zu landen!
Gruß Horst

Als Kieler Sprotte bin ich einfach mit dem Wasser aufgewachsen und das steckt nun mal in mir drin. :wink:
Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch.

Horst Knoll

Gefällt mir, wenn sich jemand für uns  "Seemollis" interessiert!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Horst

wirbelwind

Hallo,
als gestandene Landratte, dem bis ins frühe Erwachsenenalter immer schlecht wurde, wenn ich ,,,festen" Boden verlies, interessieren mich bestimmte maritime Themen schon. Als Mot.-Schütze habe ich die ,,blauen Jungs" der Marine oft beneidet.
MfG Wirbelwind

harbec

#11
Zitat von: Eddy am 30 April 2021, 20:46:30
Hallo Horst,
willkommen an der "historischen Front". Super, dass Du hier bist. Ich habe sofort neidisch auf Dein Mützenband gesehen, dass ist nämlich das, was uns in unserem Museum noch im Original fehlt. Aber zu Deinem Text folgende Ergänzungen bzw. Erweiterungen.
1950 wurde in Wolgast das Wachbataillon aufgestellt, dass im Juni 1951 in Schiffsstammabteilung Kühlungsborn umbenannt wurde.  Diese SStA hatte eine bewegte Entwicklung, den innerhalb von acht Jahren hatte sie acht Standorte, auf der Insel Dänholm blieb sie schließlich bis 1990 hängen.
In der Zeit von 1952 bis 1990 waren 18 unterschiedliche Einheiten in Kühlungsborn. Das KSK-18 (Kampfschwimmer) kam erst 1958 und blieb bis 1990 mit ca. 100 Mann Stärke als Spezialkommando vor Ort. Die größte Einheit war wohl das Ausbildungsbataillon der Grenztruppen (6. Grenzbrigade Küste) ab 1965 im Standort Kühlungsborn. Heute ist von dem Standort nicht mehr viel zu sehen, da hier ein riesiger Ferienkomplex entstand / entsteht.
Aber weiter aus Deiner Zeit, ich freue mich schon aus den ersten Jahre wieder ein paar Infos zu bekommen.

... im Rahmen des G 8-Gipfels 2007 (Aktion KAVALA) in Heiligendamm wurde die Landespolizei MVP von der Bunespolizei Ratzeburg für die Voraufsicht personell verstärkt, da wir entfernungstechnisch nahe dran lagen. Auch ich bin dann viele Wochen und Nächte um Heiligendamm gekreiselt und habe aufgepaßt.

U.A. habe ich da auch das Objekt der Volksmarine in Kühlungsborn kennengelernt. Bei mir auf dem Wagen saßen mehrere Kollegen, deren Wurzeln in der ehem. DDR waren. So wurde mir dann erzählt, dass in dem Objekt u.a. die Kampfschwimmer der DDR stationiert waren. Ich war dann enttäuscht, es war alles doch schon recht verfallen. An der äußeren Umzäunung standen Verbotsschilder, aber die Löcher im Zaun und Trampelpfade wiesen auf 
Publikumsverkehr hin.
Bin 2 o. 3x drin gewesen und habe dann gesehen warum das Objekt so beliebt war. Die Straßen im Objekt "waren" gepflastert und die Pflastersteine wurden von den Bürgern nach und nach entfernt. Alleine in unserem Überwachungs-
zeitraum sind da ein paar hundert Steine verschwunden.
Gruß Hartmut

Horst Knoll

Hallo Wirbelwind,
Du hattest also lieber festen Boden unter Deinen Füßen!?

Aus meiner Dienstzeit folgendes:
Als ich auf einem KS-Boot -  Funk-Gast war, ich war dort nartürlich kein Gast, sondern der Funker des Küstenschutz-Bootes - ereignete sich folgendes:
Hatte Funkwache und kämpfte schwer gegen die eventuell aufkommende Seekrankheit - da brachte mir unser Smutje gegen 10 Uhr die "Gefechtsstulle" mit Leberwurst (hatte ich mir so bestellt) zum Funkraum.
Habe zwar von der Stulle einmal abgebissen - aber meine Kehle war wie zugeschnürt - konnte den Bissen einfach nicht runterschlucken!

In meiner 5-jährigen Dienstzeit habe ich niemals "gereihert" - aber an diesem, eben geschilderten Tag auf See - wäre es fast passiert!"

Horst

smutje505

Auch ich war zur Ausbildung in der Kaserne Kühlungsborn-West. Wir waren 3 Berufsköche und mußten die anderen Kameraden unseres Zuges zu Köchen in einen Kurzlehrgang ausbilden. Vom 19.12.1964 bis Ende Februar waren wir hier untergebracht.
hier 2 Bilder

hillus

Hallo Horst Knoll,

einige Dinge scheinen widersprüchlich bei Deinen Aussagen. Sie können natürlich auch Opfer der Ausdrucksweise sein.

Eines macht mich aber stutzig. Sie schreiben von 5-jähriger Dienstzeit. Die kenne ich so bei den Dienstgraden nicht, es sei denn, Sie dienten wegen Alarmbereitschaften, z.B. der Kuba-Krise 1962, länger.
Bitte schreiben Sie einmal, welchen Dienstgrad , welche Matrosen bzw. Maatenlaufbahn Sie hatten, von wann bis wann waren Sie uniformiert und auf welche Schiffe wurden Sie in Ihrem Dienst abkommandiert. Mein Dank im Voraus, denn dann ich mir doch ein besseres Bild machen über Dienstzeiten in der Volkspolizei See bzw. der Volksmarine.

Bis die Tage!
hillus

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