Helgoland 23. August 1988 Landungsboot MAKRELE mit Decksladung

Begonnen von Nikolaus Sifferlinger, 20 März 2021, 12:18:41

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Nikolaus Sifferlinger

Sehr geehrtes Forum,

Am 23. August 1988 waren im Hafen von Helgoland das Torpedofangboot TF 5 (Y855) und das Landungsboot MAKRELE (L796). Beide waren bei der Bergung alter Kampfmittel beteiligt.

MAKRELE hatte eine Decksladung "alter Munition" an Bord.

Nach meiner Einschätzung Bomben und Torpedosprengköpfe - kann das jemand mit Fachwissen bestätigen?

Fotos anbei

Mit besten Grüßen

Nik

bettika61

#1
Hallo Nik,
schöner Fund  :MG:
gehört zum Thema  https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,18301.0.html
über Helgoland bei "Munition im Meer" https://www.schleswig-holstein.de/DE/UXO/Berichte/PDF/Berichte/anhang_10200.html ab S.31 :
Es wurden Bergungsarbeiten von Bomben aus dem Steingrund vom 15.8.-8.9.1988 vom Tonnenleger "K.Burkowitz" durchgeführt. Darunter  waren deutsche und alliierte Bomben . Vorausgegangen war dem ein Zeitungsbericht mit Hinweis auf  eine "Zwischenlagerung" von entschärften Bomben einer Reederei  aus den 60'er Jahren. Die wurde dann wohl "vergessen".
Es sollen 1988 1000 Bomben aus 12 m Tiefe geborgen worden sein.

Ich kann mir vorstellen, das die Deutsche Marine beim Abtransport unterstützt hat.

Edit : bestätigt bei
"Munition im Fischernetz: Altlasten in der Deutschen Bucht" Hans-Jürgen Rapsch, Udo Fischer
Die Aktion wurde vom Kampfmittelräumdienst S-H gemeinsam mit den Bundesministerien für Verkehr und Verteidigung durchgeführt.

Dort auch zum Hintergrund der Bomben: Sie wurden von einem deutschen Reeder im Auftrag einer deutschen Bergungsfirma dort abgelegt. Die Bergungsfirma hat die mit Sprengstoff gefüllten Bomben in Dänemark erworben und wollte sie kostengünstig zwischenlagern, bis der Sprengstoff für die Sprengung von Schiffswracks benötigt würde. Reederei und Bergungsfirma gingen in Konkurs , die Bomben in Vergessenheit.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Die Unterstützung der Bundesmarine betraf wohl nicht nur den Transport:

Bundesarchiv BArch BM 17
ZitatListe hervorzuhebender Einsätze/Ereignisse der Minentaucher:
1988 Bergung von mehreren hundert Bomben vor Helgoland;
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Nikolaus Sifferlinger

Hallo Beate,

vielen Dank für die Hinweise und Quellen.

Ich hab in meinen Unterlagen auch noch zwei Zeitungsausschnitte von damals entdeckt, die ich mir aufgehoben hatte.

1.) Kieler Nachrichten vom 20. August 1988 "Alte Helgoländer Bomben kommen zur Vernichtung"

2) Bremer Nachrichten vom 24. August 1988 "Taucher bergen jetzt Flugbomben".

Beide Artikel als Scan anbei.

Mit besten Grüßen

Nik

bettika61

Hallo Nik,
Danke für die Zeitungsartikel, die das Bild abrunden.
Unklar bleibt die Herkunft der Bomben in Dänemark
ZitatFlugbomben alliierter Luftwaffen während des Zweiter Weltkrieges über Dänemark abgeworfen
passt nicht zu
ZitatWieder ans Tageslicht geholt wurden deutsche
Bomben mit Massen von 50 kg, 250 kg, 500 kg, 2.000 kg, bzw. britische oder amerikanische mit 125
lbs, 350 lbs, 500 lbs und 1.000 lbs.
bei "Munition im Meer"

Ich vermute eher nach dem Kriege in dänischen Gewässern von den Briten versenkte Munition, die wieder geborgen wurde.

Das TNT im Wasser  "nicht umweltschädlich" ist, hat sich spätestens  seit dem UDEMM Bericht
ZitatPractical Guide for Environmental Monitoring of Conventional Munitions in the Seas von GEOMAR
https://www.schleswig-holstein.de/DE/UXO/Berichte/PDF/Berichte/paper_udemmreport_2019.html
als nicht haltbar erwiesen.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Nikolaus Sifferlinger

Hallo Beate,

vielen Dank für all die Informationen.

Ja zur Umweltfreundlichkeit von TNT:
TNT ist giftig und kann bei Hautkontakt allergische Reaktionen hervorrufen.

Auf der Decksladung von MAKRELE sind auch Bomben.
Aber mir kommt vor es sind auch Torpedosprengköpfe oder etwas ähnliches dabei.
Siehe Detailausschnitt.

Und aus deinen Informationen geht ja hervor das eine dänische Schiffsbergefirma diesen Sprengstoff für spätere Wracksprengungen
kostensparend "zwischengelagert" hat.
Zu Kriegsende war ja genug Munition in Dänemark und Schleswig-Holstein vorhanden die einer Entsorgung auf die ein oder andere Weise bedurfte.

Mit besten Grüßen

Nik

bettika61

Hallo Nik,
ZitatUnd aus deinen Informationen geht ja hervor das eine dänische Schiffsbergefirma diesen Sprengstoff für spätere Wracksprengungen
kostensparend "zwischengelagert" hat.
so habe ich das nicht geschrieben  :-D
ZitatSie wurden von einem deutschen Reeder im Auftrag einer deutschen Bergungsfirma dort abgelegt

Die Interpretation was mit "deutscher Bergungsfirma" gemeint ist, bleibt ohne weitere Quellen Spekulation.
Ich dachte eher an "Munitions" -bergungsfirma . aber ohne genaueres Wissen.

In den 50'er Jahren begann die Zeit der "Munitionsfischerei" bei der gewerbliche Firmen die versenkte Munition aus dem Meer zurückholten und delaborierten. Am bekanntesten https://de.wikipedia.org/wiki/Kaus_&_Steinhausen
Nach mehreren Explosionen auf dem Firmengelände musste deren Anlage in Wilhelmshaven schliessen und verlegte 1959 zur Festung "Grauer Ort". Dort durfte keine Munition aus "Seebergung" mehr verarbeitet werden.

In Dänemark gab es ein britisches  Versenkungsgebiet im "Knebel Vig"
deren Inhalt ich nicht kenne und  nicht weiß, ob dort noch Munition liegt.

ZitatAuf der Decksladung von MAKRELE sind auch Bomben.
Aber mir kommt vor es sind auch Torpedosprengköpfe oder etwas ähnliches dabei.
Da bin ich nicht Expertin, welches sollen die Torpedoköpfe sein?
Ich interpretiere das meiste als "durchgetrennte" Bomben,lasse mich aber gerne  von anderem überzeugen.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Nikolaus Sifferlinger

Beate,

da hab ich nicht genau gelesen - sorry.

Eine Bombe durchschneiden ist eine explosive Sache.

Aber ich denke jemand aus dem Forum kann vielleicht auch diese Frage (er)klären.

Ich bin auch kein Munitionsspezialist.

Vielen Dank und beste Grüße
Nik

bettika61

ZitatIn Dänemark gab es ein britisches  Versenkungsgebiet im "Knebel Vig"
deren Inhalt ich nicht kenne und  nicht weiß, ob dort noch Munition liegt.
Das Versenkungsgebieit ist noch grösser und beinhaltet auch die benachbarte Kalø Vig :
https://ing.dk/artikel/tyskerne-dumpede-20-40000-tons-spraengstof-i-kalo-vig-93623
übersetzt
ZitatObwohl nach und nach viel gefischt wurde, schätzt Kriegskapitän Lars Møller, Chef der Minenräumung im Frømand Corps, dass sich in Kalø Vig, einer der wichtigsten Deponien, immer noch zwischen 20.000 und 40.000 Tonnen Munition und Sprengstoff befinden.
Die ganze Bucht von Kalø war mit alten Minen, Granaten, Kleinwaffen und Munition gefüllt ", sagt Lars Møller, dessen Schätzungen teilweise auf den deutschen, sehr genauen Aufzeichnungen darüber beruhen, wie viel und genau wo sie die explosiven Überreste des Krieges abgeladen haben , teilweise aufgrund seines Wissens darüber, wie viel seit dem Bau des Kraftwerks Studstrup Mitte der 60er Jahre gefischt wurde.
"Für die Anlage, die sich vor Kalø Vig befindet, musste ein Kanal gepflastert werden, da sich auf 3½ Tonnen Sprengstoff sowohl 1000-Pfund-Bomben als auch Elefantenminen befanden
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Zitat von: Nikolaus Sifferlinger am 20 März 2021, 17:53:20
Eine Bombe durchschneiden ist eine explosive Sache.
Aber ich denke jemand aus dem Forum kann vielleicht auch diese Frage (er)klären.

Hallo Nik,
das Delaborierung gefährlich war ,zeigen die Explosionen in den Zerlegebetrieben.
Zum "Bombensägen" hilft auch das HMA  :MZ:
ZitatDie Munition wurde von der Munitionsräumgruppe Schleswig-Holstein geborgen und entschärft. Die Bomben wurden der Fa.Porr in Boostedt zugeführt, die auf dem Gelände der MUNA eine Bombensäge betrieb. Geborgen und nach Kiel-Haffkamp und Boostedt abtransportiert: 2.044 Bomben,..
Fa Porr war das Äquivalent zu Kaus & Steinhausen in Schleswig-Holstein:

ZitatIn der MUNA Boostedt wurden Kampfmittel aus ganz Schleswig-Holstein delaboriert . Dabei wurde Sprengstoff aus Kampfmittel aufbereitet, konditioniert und zu "Spezialladungen" verarbeitet. Porr entwickelte eine wassergekühlte Bombensäge und betrieb eine Sprengstoffumschmelzanlage...
Ab 1952 wurde die Porr GmbH im ehem. Marinemunitionsdepot Jägersberg, auch dort neben der staatlichen Räumgruppe, mit der Bergung und Delaborierung von Wehrmachtsmunition von den Briten beauftragt. 3 Explosionsunfälle 1953-1954 führten zum Einstellen des Delaborierbetriebes und Übernahme des Betriebsgeländes durch den MRD
https://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?start=10&t=19662&sid=ac4a10b33a9c758c67719ebe10ac80ff

P.S. ich beschäftige mich beruflich mit Altlasten und Kampfmitteln auf Militärstandorten in Schleswig-Holstein
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Nikolaus Sifferlinger

Hallo Beate,

vielen Dank, da habe ich wieder einiges dazugelernt.

In Kärnten und Steiermark werden ja durch Blindgänger des Bombenkrieges 1943-45 auch immer wieder entsprechende Funde gemacht wenn es in den Tiefbau geht.

Und in den Kärntner Gewässern findet sich für unsere Munitionsbeseitigungsexperten viel zu tun, auch im Frontgebiet Karnische Alpen 1915-1917.

Beste Grüße und Glück auf!

Nik

bettika61

Zitat von: bettika61 am 20 März 2021, 17:56:17

Das Versenkungsgebieit ist noch grösser und beinhaltet auch die benachbarte Kalø Vig :
https://ing.dk/artikel/tyskerne-dumpede-20-40000-tons-spraengstof-i-kalo-vig-93623
übersetzt
Zitat.......
Die ganze Bucht von Kalø war mit alten Minen, Granaten, Kleinwaffen und Munition gefüllt ", sagt Lars Møller, dessen Schätzungen teilweise auf den deutschen, sehr genauen Aufzeichnungen darüber beruhen, wie viel und genau wo sie die explosiven Überreste des Krieges abgeladen haben , teilweise aufgrund seines Wissens darüber, wie viel seit dem Bau des Kraftwerks Studstrup Mitte der 60er Jahre gefischt wurde.
"Für die Anlage, die sich vor Kalø Vig befindet, musste ein Kanal gepflastert werden, da sich auf 3½ Tonnen Sprengstoff sowohl 1000-Pfund-Bomben als auch Elefantenminen befanden
Die Vermutung, das ein Zusammenhang zwischen der Munitionsräumung Kraftwerk und der Munition in Helgoland besteht,
verdichtet sich Dank  :MG:
https://stiften.dk/artikel/voldsom-eksplosion-den-ukendte-historie-fra-koraldybet
übersetzt liest sich eher wie ein Krimi, ist aber leider wahr  :MS:
ZitatGewalttätige Explosion: Die unbekannte Geschichte aus der Koraldybet
17 jun. 2014
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Koraldybet, Kalø Vig, zwischen 17.000 und 45.000 Tonnen deutsche Bomben, Minen, Granaten, Schießpulver, Kugeln und Sprengstoffe aller Art abgeladen.....
........
Aber wir beginnen die Geschichte direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Dänemarks durch die Engländer. Aarhus war von den Deutschen als Ausschiffungshafen genutzt worden, und sowohl hier als auch anderswo in Jütland war es überflutet mit deutschem Kriegsmaterial. Bomben, Granaten, Minen, Sprengstoff, Waffen, Schießpulver und Kugeln. Aarhus hatte nur schlechte Erfahrungen mit deutscher Munition gemacht. Erst bei dem Unfall am 4. Juli 1944 im Hafen wurden 30 Aarhuser und eine unbekannte Anzahl von Deutschen getötet, als eine mit Schießpulver beladene Lastkahn explodierte.
Und die Explosion auf dem Eisenbahngelände, 14. Juli 1945. Hier explodierten drei Eisenbahnwaggons mit Munition auf einem Rangiergleis in Godsbanegården. Nach Abschluss der Rettungsarbeiten konnte man vier Tote und über 100 Verwundete zählen. Der Inhalt der Eisenbahnwaggons war Munition, Granaten, Landminen und Sprengstoff aus den Waffendepots, die die Deutschen in ganz Jütland zurückgelassen hatten. ...... Nach dem Sortieren wurde ein Großteil der Munition zum Versenken von bis zu 20 Metern Wasser in die Koraldybet versenkt. Wie viel hier in Kalø Vig gelandet ist, weiß niemand. Alles zwischen 17.000 Tonnen und 45.000 wurde erwähnt. Während der Arbeit kenterte einer der großen Lastkähne, auf denen Bomben und Minen verschifft wurden. Er sank - und ist immer noch da draußen...
Und sowohl die dänische Regierung als auch die Briten wollten die deutschen Überreste aus dem Weg räumen, bevor weitere Unfälle passierten - oder bevor die Kommunisten in die Hände fielen. Deshalb wurde es ins Meer geworfen. An einem Ort mit kurzer Entfernung von Aarhus. In tiefem Wasser und so tief in der Bucht, wo große Schiffe nie kamen. 1945 hatten die Menschen nicht die geringste Ahnung, dass sich dies ändern könnte.

Die Behörden stellten daher fest, dass sich der Bombenfriedhof auf einer Fläche von drei Quadratkilometern befinden sollte. Koraldybet, Kalø Vig - zwischen Skødshoved Flak und Skæring Strand. In Bezug auf die Größe entspricht die Fläche 600 Fußballfeldern.
.. Bedarf an Strom
... mit den 1960er Jahren kam der Aufschwung, und Dänemark wurde ein Industrieland.
Die neuen Zeiten erforderten Energie. Und die alte Midtkraft in Aarhus konnte den Strombedarf nicht mehr bewältigen. Ein neues großes Kraftwerk – das Kraftwerk Studstrup – kam aufs Reissbrett. Und von dort in die Realität. Die Anlage musste mit Kohle gespeist werden. Aber Schiffe, die groß genug waren, konnten Studstrup nicht erreichen – die Seeroute wurde durch die Bomben in der Koraldybet blockiert.
Um das Kraftwerk Studstrup auf dem Seeweg zu versorgen, wurde es also notwendig, eine 360 Meter breite Schifffahrtsstraße – inklusive einer Sicherheitszone auf beiden Seiten von jeweils 120 Metern – durch das Deponiegebiet zu räumen, und von 1965 bis kurz in die 1970er Jahre wurde nur ein deutsches Unternehmen, später ein anderes, für die recht lukrative Aufgabe der Tiefenräumung in Zusammenarbeit mit der dänischen
Marine angeheuert.
.....
"Die Bergungsfirma hatte einen ziemlich großen Lastkahn, um die detonierten Bomben und andere Munition einzusetzen. Das Kontrollteam der Marine operierte mit einem Minensuchboot", erklärt Bruno Müller.
Damit nach Helgoland
....
Ein deutsches Unternehmen der Brüder Hermann und Harry Heinrichsen, Flensburg, hatte den Auftrag zur Sanierung erhalten. Die Deutschen segelten einen Großteil der geborgenen und explosiven Güter in deutsche Gewässer, wo sie hauptsächlich zur Explosion von Schiffswracks aus der Zeit des Krieges verwendet wurden. Besonders in Helgoland gab es viel Aufhebens......

Die Brüder werden gefeuert

Die deutschen Heinrichsen-Brüder aus Flensburg wurden gekündigt. Midtkraft war der Meinung, dass die Räumung der Korallentiefe nicht schnell genug ging. Die Aufräumarbeiten hatten sich bereits als die teuerste des Landes erwiesen. Innerhalb von drei Jahren wurden 4.000 Tonnen Munition, 9.000 Bomben und Minen im Wert von 3,8 Mio Kronen geräumt.
Midtkraft wünschte sich ein Ende der Rechnung und die Aussicht, dass größere Schiffe mit Kohle durchkommen könnten. Ein neues deutsches Unternehmen, Wulff, übernahm den Job.......

Es ist immer noch gefährlich
Aufgrund der Explosionsgefahr gibt es immer noch Gebiete in der Coral Deep, in denen es verboten ist, zu fischen, zu tauchen, vor Anker zu gehen oder einfach nur zu segeln. Die Behörden halten es immer noch für gefährlich.

»Wir überprüfen es jedes Jahr für ungefähr 14 Tage. Wir halten die Schifffahrtsweg und die Sicherheitszone frei von alter Munition. Zuletzt haben wir drei Flugzeugbomben und 30 Granaten entfernt ", sagt Minenchef Lars Møller.

Bei der Bergungsfirma/Reederei wird es sich um die Fa. Hermann & Harry Hinrichsen aus Flensburg handeln
HMA HUMOR
ZitatOkt. 00.: An Hermann & Harry Hinrichsen aus Flensburg. Umbau zum Bergungsfahrzeug.
1960,Feb. 00.: Umbenannt in HUMOR. Heimathafen Flensburg.

Hat jemand Informationen über diese Fa. Schiffe, Aktivitäten, Ende?
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Munibob

Zitat von: bettika61 am 20 März 2021, 17:30:32

ZitatAuf der Decksladung von MAKRELE sind auch Bomben.
Aber mir kommt vor es sind auch Torpedosprengköpfe oder etwas ähnliches dabei.
Da bin ich nicht Expertin, welches sollen die Torpedoköpfe sein?
Ich interpretiere das meiste als "durchgetrennte" Bomben,lasse mich aber gerne  von anderem überzeugen.

Auf dem Detailausschnitt sind hauptsächlich amerikanische Bomben zu sehen, erkennbar an Bombenform und der Aufnahme des Leitwerks am hinteren Ende. Torpedoköpfe kann ich nicht erkennen, die hätten an der Spitze eine deutlich größere Aufnahme für die Pistole, und das hintere Ende wäre nach innnen eingewölbt, um auf den ausgewölbten Druckkessel zu passen.

Zitat von: Nikolaus Sifferlinger am 20 März 2021, 17:53:20

Eine Bombe durchschneiden ist eine explosive Sache.

Aber ich denke jemand aus dem Forum kann vielleicht auch diese Frage (er)klären.


Bomben werden zur Kampfmittelbeseitigung eigentlich nur deshalb gesägt, um den Sprengstoff offenzulegen und ihn dann
a) offen abzubrennen oder
b) mechanisch herauszulösen und dann separat zu vernichten.

In der Tat erfolgt das Sägen "unter Sicherheit", d.h. in ferngesteuerten Vorrichtungen mit Schmiermittelkühlung, so dass niemand anwesend ist, falls es doch zu einer Umsetzung kommt...

Bei den halben Bomben vor Helgoland gehe ich daher von einem "Portionieren" aus, um handhabbare Sprengladungen zu erhalten, die eben nicht die volle Sprengkraft einer 1.000 lbs Sprengbombe (240 kg Amatol) aufweisen, sondern eben "nur" 120 kg - was zu dem ursprünglich vorgesehenen Zerlegen von Wracks in den 60er Jahren sicherlich reicht.

Gruß
Robert

Nikolaus Sifferlinger

Robert

vielen Dank für die Aufklärung

Mit besten Grüßen

Nik

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