Unterbringung Admirale

[Sven L.]

Hallo Forumsgemeinde,

ich habe eine Frage zur Unterbringung von Admirälen.

Nicht jedes Schiff war mit Räumlichkeiten für einen Admiral nebst Stab ausgestattet.  Dies gilt sowohl für Großkampfschiffe als auch für kleine Kreuzer.
Wo wurde der Admiral untergebracht wenn keine entsprechenden Räume vorhanden waren?

[Matrose71]

Hallo Sven,

auch wenn das nur abgeleitet ist aus den Hornblower Romanen, macht es für mich am meisten Sinn.

Gibt es keine Räumlichkeiten für Admiräle und ihren Stab, werden die Offizierkabinen wohl nach Dienstgrad aufgeteilt.
Also Admiral bekommt Kommandanten Kajüte, Kommandant dann die des 1. Offfiziers, (einzufügen sind dann noch die Dienstgrade des Stabes, als Beispiel Chef des Stabes), eventuell Chef des Stabes die des 2. Offiziers, 1. Offizier dann die Kajüte des 3. Offiziers usw.
Das heißt dann auch, das ab einem gewissen "Zeitpunkt" und Räumlichkeiten, Offiziere einen Raum mit mehreren Betten teilen müssen und sehr junge Offiziere mit niedrigen Dienstgrad oder Unteroffiziere, bei den Mannschaften nächtigen müssen.

Jendenfalls ist das für mich von der Logik und der Rangordnung beim Miltär, die offensichtlichste Vorgehensweise.

[t-geronimo]

So meine ich es auch von amerikanischen Schiffen zu kennen, wenn ein Admiral von einem beschädigten Flagg- auf ein anderes Schiff umsteigen mußte.
Kann mich nur momentan nicht erinnern, wo ich das gelesen habe. 

[Sven L.]

@Carsten & @t-Geronimo

Dank an euch für eure Einschätzung. Meine Vermutung ging auch in diese Richtung. Anders ist es nicht denkbar.

[Big A]

Kommandanten Kajüte

*Korinthenkackermodus an: Es muss heißen "Kommandantenkammer" Korinthenkackermodus aus*

Offiziere einen Raum mit mehreren Betten

Ich kann mich erinnern, dass auch an Bord der Schiffe unserer Marine die Offizierskammern mit Ausnahme Kdt, IO und Hauptabschnittsleitern (HAL) mit mehreren Soldaten belegt waren.
Die HAL - Kammern hatten meist 2 Kojen (übereinander), dort wurden häufig eingeschiffte Gäste / Mitfahrer untergebracht.
So hatte ich häufig den eingeschifften Militärpfarrer, manchmal auch Gäste aus der Patenstadt oder Stabsangehörige bei mir zu "Gast".
Als Wachgänger konnte ich je nach Verhalten der Gäste sehr leise oder eben auch nicht leise zur Mitternachtswache oder besser noch zur 04 - 08 - Wache aufstehen

Axel

[Manfred Heinken]

Moin zusammen,
wir hatten auf der "Schulfregatte Scheer" auf dem Vorschiff eine geräumige
Meteorologen Kammer.
Wenn also höhere bis höchste Offiziere bei uns einstiegen, wurden diese in der Kammer untergebracht.
Alle anderen mitreisenden Offiziere fanden im O-Deck, war ja auch geräumig, Unterkunft.

Beste Grüße
Manfred Heinken

[Sven L.]

Danke für die Lebensnahen Informationen.

Aus den Werftplänen der kaiserlichen Marine ist mir bekannt, das falls Doppelkojen vorhanden sind, diese immer mit der Zahl 2 beschriftet sind. In dem vorliegenden Fall des kleinen Kreuzers Lübeck sind die Kojen in den Kammern der Offiziere ohne diese und die Textbeschriftung ist nicht in der Mehrzahl gehalten. Somit bin ich von Einzelbelegung ausgegangen.  Für die Decksoffiziere muss ich mir den Decksplan nochmal genauer ansehen.

[Sven L.]

Kontrolle bei den Decksoffizieren ergab das hier Kammern doppelt belegt waren und die Kojen mit einer 2 versehen sind.

[der erste]

Wenn bei uns (Schnellboote) vorgesetzte Stäbe, (in der Regel Brigadestab) aufstiegen wurde ein Deck geräumt (Prj.205 und 206), hier wurde jetzt der Führungspunkt des BCH eingerichtet. Meistens stieg der Stab allerdings auf Prj. 205 ein, da hier doch mehr Platz vorhanden war als auf 206. Die Matrosen schliefen dann auf Gefechtsstation, der Brigadechef stieg beim Kommandanten ein. Auf den 1241er hatten wir ja etwas mehr Platz, so dass die Stabsoffiziere auf die Kammern verteilt wurden (hatten ja pro Kammer 4 Kojen), die Unteroffiziere zogen in die freien Kojen der Mannschaftsdecks und der BCH oder Flottillenchef zog mit in die Kmdt. Kammer. Der Führungspunkt der Chefs wurde auf dem HBS entfaltet. Es gab nur einmal einen Fall, das der Kmdt. seine Kammer verlassen musste: 1986 war Inspektion durch das Ministerium und der Leiter der Inspektion, ein Generalmajor, nahm die Kmdt. Kammer in Beschlag. Selbst der CVM (Chef Volksmarine) verlangte nicht, das die Kmdt. Kammer für ihn geräumt wird. Mag woanders anders gewesen sein, ich spreche hier für die 6.Flottille.