Sprengung von 2 U-Boot-Torso

Begonnen von klaushh, 05 Dezember 2020, 19:13:57

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klaushh

Moin!

Anläßlich der Einweihung des Rüschparks in Hamburg (ursprünglicher Standort von FINK II) im Jahr 2006 hing anliegendes Schreiben öffentlich aus.
Gab es für die (vermutlich) Baunummern 402 und 403 auf der Deutschen Werft in Hamburg-Finkenwerder bereits vorgesehenen U xxx - Nummern? Und wenn ja, welche?

Gruß  - und bleibt gesund!
klaushh

Lothar W.

Hallo,

es müsste sich hier um die U-Boote mit der U-Nr. 1239 und 1240 handeln. Es handelt sich hier um U-Boote des Typs IX C/40.

Gruß
Lothar

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

klaushh

Moin!

Danke für die Klärung meiner Frage.

Gruß
klaushh

Rheinmetall

Hallo !

Zu den beiden Booten kann ich noch beisteuern, dass der Weiterbau im Sommer 1944 aufgrund Arbeitskräftemangel eingestellt wurde.

U 1239 wurde am 23.09.1944 sistiert, während U 1240 am 23.09.1944 annulliert wurde.

Beste Grüße von Matze.  :MG:
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

klaushh

Moin!

Inzwischen habe ich auch mein Buch "Die deutschen U-Boote und ihre Werfter", Band 2 von Rössler wiedergefunden. Darin stehen auf den Seiten 84 ff die Daten der auf der Deutschen Werft gebauten U-Boote.

Nicht recht verstehen kann ich, dass die Torso (oder Torsos?) auf der Helling gesprengt worden sind, um sie anschließend zu verschrotten. Die Verschrottung wäre mMn bei einem unbeschädigten Torso einfacher gewesen.
Erklären kann ich mir die ganz sicher auf Veranlassung der Briten durchgeführte Sprengung nur mit ihrer Wut auf deutsche Schiffbaukunst und insbesondere auf den U-Bootbau. Oder gíbt es andere plausible Gründe?

Gruß
klaushh

Schorsch

#6
Hallo Klaus!

Dazu fallen mir ein paar Zeilen von Gerhard Gundermann ein, genauer aus seiner CD mit dem letzten Konzert, das er gegeben hat. Da gibt es neben anderen ein Stück, in dem er sich mit der Veränderung seiner Heimat im Rahmen der Wende befasst, z.B. auch mit dem "Verbleib" der Kraftwerke im Lausitzer Braunkohlenrevier (Hier zum Selberhören: --/>/> Klick!):

"In Cottbus komm' ich dann auf die nagelneue Autobahn.
Und da bin ich wie der Blitz an Lübbenau und Vetschau 'ran.
Die waren kaum vom Netz, da hammse schon die Schornsteine gelegt.
Es hätt' ja können sein, dass sich's noch einer überlegt."

Aus der neueren Zeit hätte ich unter dieser Hausnummer das Philippsburger KKW (--/>/> Klick!) im Angebot. Es wurden und werden auf diese Art einfach unumkehrbare Fakten geschaffen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Theo

Hallo Klaus!!

Zitat von: klaushh am 07 Dezember 2020, 15:59:26
Nicht recht verstehen kann ich, dass die Torso (oder Torsos?) auf der Helling gesprengt worden sind, um sie anschließend zu verschrotten. Die Verschrottung wäre mMn bei einem unbeschädigten Torso einfacher gewesen.
Erklären kann ich mir die ganz sicher auf Veranlassung der Briten durchgeführte Sprengung nur mit ihrer Wut auf deutsche Schiffbaukunst und insbesondere auf den U-Bootbau. Oder gíbt es andere plausible Gründe?

Wäre es möglich daß die Boote durch die Sprengung ganz einfach in "handlichere Stücke" gebracht wurden?
Es ist sicher einfacher kleine Teile zu verschrotten, zumal auf den deutschen Werften nach Bombenangriffen das schwere Gerät wie Kräne u.ä. beschädigt war.
Kleine Teile sind leichter abzutransportieren als ein 70 Meter langer und dementsprechend schwerer Rumpf.

Gruß Rainer


Woelfchen

Ist zwar nicht so ganz beim Thema, jedoch wurde das AKW in Philippsburg erwähnt. Da wurde zügig gesprengt da die Fläche schon wieder bebaut werden soll:

"In diesem Zusammenhang hat die EnBW am 14. Mai 2020 die beiden Kühltürme am Standort abgebrochen. Die Fläche, auf der die beiden Kühltürme standen, kann nun wie vorgesehen für den Bau eines Gleichstrom-Umspannwerks – auch Konverter genannt – genutzt werden. Der Konverter wird ein wichtiger Knotenpunkt für den Stromtransport in die Region sein."
Quelle: https://www.enbw.com/kuehltuerme/
Anmerkung: Der Orientierungspunkt schlechthin fehlt jetzt in der Region. Die Kühltürme waren weithin sichtbar und unverwechselbar.

Zurück zur Sprengung der U-Boot-Rümpfe:
Die sollten bestimmt unbrauchbar gemacht werden und dann weg damit. Bei manchen Abrissarbeiten ist Sprengen keine schlechte wahl.

Grüße
Johannes

Axel Niestle

Vielen Dank für die interessante Kopie des Schriftsatzes.

Hintergrund der Aktion war schlicht das Potsdamer Triparte-Abkommen, in dem sich die Signaturstaaten verpflichtet hatten, u.a. alle erbeuteten deutschen Kriegsschiffe in ihrem Machtbereich, die nicht als Beuteanteil zugesprochen waren, bis zum 15.02.1946 zu zerstören. Da man die an Land liegenden, noch im Bau befindlichen Boote ja nicht versenken konnte, hat man sie einfach durch Sprengungen kriegsunbrauchbar gemacht. An Abwracken oder Zerteilen war dabei nicht gedacht. Also ausnahmsweise mal keine spleenige oder mutwillige Aktion unserer englischen Freunde, auch wenn die Ausführung dilletantisch war.

Beste Grüße

Axel Niestlé


Andreas A

Hallo !

Danke Axel. Wieder was dazugelernt. Sehr interessant.

Grüße

Andreas

MarkusL


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