Viribus Unitis

Begonnen von Roger, 01 November 2020, 16:39:51

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Roger

Das österreichische Ku.K Schlachtschiff "Viribus Unitis" (lat. Vereinte Kräfte) wurde 1918 nach dem I.Weltkrieg, nach dem Waffenstillstand von italienischen Marinesoldaten friedlich im Hafen von Triest liegend gesprengt und versenkt. Bei den Friedenshandlungen der Siegermächte mit den unterlegenen  Nationen, Deutschland und den nunmehrigen kleinen Österreich wurde dieser illegale Kriegsakt mit keinem Wort erwähnt.

Urs Heßling

moin,

unter Anderem war eine juristische Spitzfindigkeit möglich ...

Seit dem 31.10.1918 gehörte das Schiff dem neu gegründeten https://de.wikipedia.org/wiki/Staat_der_Slowenen,_Kroaten_und_Serben

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Peter K.

Zitat... im Hafen von Triest liegend ...
Das ist nicht richtig, denn VIRIBUS UNITIS sank natürlich in Pola!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

MarkusL

Ja, und Pola war schon "Hauptkriegshafen in Auflösung", also praktisch a.K..
Dazu hatten wohl die "deutsch-österreichischen" und mglw. eine Vielzahl der "kroatischen" Besatzungsmitglieder schon faktisch abgemustert, was viele Leben gerettet hat. Nach heutigen Maßstäben war die Versenkung sicher ein, zudem ziemlich feiger, staatsterroristischer Akt. Je nach Sicht auf das sich gerade konstituierende Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen sogar eventuell ein verbündete Nation. Aber bei der damaligen Weltkriegsbarbarei eher eine Fußnote der Geschichte.
Gruß
Markus

thommy_l

Hallo,

ich will keinesfalls politisch werden  :MV:

Zitat von: MarkusL am 01 November 2020, 19:45:57
... Nach heutigen Maßstäben war die Versenkung sicher ein, zudem ziemlich feiger, staatsterroristischer Akt ....

10.Juli 1985 Rainbow Warrior, wurde in einem fremden Hafen von einer dritten Partei gesprengt. Dabei kam ein Besatzungsmitglied um Leben. Ist natürlich nicht ganz "heutige Maßstäbe", sind wir da jetzt nicht weiter?.

https://de.wikipedia.org/wiki/Versenkung_der_Rainbow_Warrior

Urs Heßling

moin,

Zitat von: MarkusL am 01 November 2020, 19:45:57
Nach heutigen Maßstäben war die Versenkung sicher ein, zudem ziemlich feiger, staatsterroristischer Akt.
Ja, nur: Die italienische Marine, die eines ihrer Waffenerprobungsschiffe nach dem Leiter der Unternehmung, Raffaele Rossetti.  benannt hat, sieht das wohl nicht so ...
https://en.wikipedia.org/wiki/Rossetti-class_research_vessel

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

MarkusL

Zur Ehrenrettung der italienischen Seeoffiziere wird, ich glaube immer noch, angeführt, dass formell noch Kriegszustand mit der kuk Monarchie bestand. Zudem die sozusagen Gründung des "Neujugoslawien" diplomatisch durch das Königreich Italien noch gar nicht anerkannt war. Viribus Unitis sowie Pola somit noch legitime "Kriegsgegnerziele". Dazu natürlich die Nebenvariante, eine "Nachfolgegroßkampfschiffflotte" zu verhindern. Praktisch hätte die jugoslawische ein solches Schiff wahrscheinlich logistisch gar nicht dienst halten können. Gleichwohl eines der vielen traurigen Seekriegskapitel.
Gruß
Markus

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