Ubootsrakete URSULA

Begonnen von Darius, 29 Oktober 2020, 17:01:47

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Darius

Hallo zusammen,

KTB Skl für 20.01.1945:
Zitatg) Mar.Rüst / FEP hat heute dem Ob.d.M. den Entwicklungsstand der Ubootsrakete Ursula vorgetragen. Es handelt sich um eine Waffe, die vom getauchten Uboot gegen verfolgende U-Jagdeinheiten eingesetzt werden soll und mit großer Präzision arbeitet. Die Entwicklung ist erfolgsversprechend, so daß Ob.d.M. entscheidet, daß sie fortzusetzen und mit Energie voranzutreiben ist.

Hat jemand mehr zu diesem Projekt?


:MG:

Darius

bettika61

Hallo Darius,
erinnert mich an das Projekt der "U-Rakete URSEL" nachlesen bei
"Raketenentwicklung für die deutschen U-Boote "Eberhard Rössler:
für den U-Boottyp  XXI
ZitatFür ihn war die U-Rakete aIs achtere Abwehrwaffe schon bei
der Konstruktion berücksichtigt worden. Es war also wichtig,
dass die U-Raketen dafür ausgelegt wurden.
In einem Schreiben vom 4. April 1944 von TWa II an die
betroffenen Dienststellen wurden folgende Erkenntnisse und
Forderungen für die Weiterentwicklung der U-Rakete, die
jetzt die Tarnbezeichnung URSEL erhielt, aufgelistet
auch bei
"Joachim H.Rudek (Rostock 2002)
"Peenemünde 1942 bis 1945. ,,Die Projekte ,,Ursel" und ,,Schwimmweste" und deren Folgen"

https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,19022.msg212509.html#msg212509
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Darius


Violoncello

Hallo Darius,

es gibt einen Technical Report des US-Bureau of Aeronautics/Technical Data Division über die US Naval Technical Mission in Europe vom 16.10.1945 mit dem Titel "German Underwater Rockets".

(NARA RG 72 Entry 11 Box 12 Serial 1470 Technical Report No. 500-45)

Vielleicht ihn jemand in seiner Sammlung.

Viele Grüße

Violoncello

bettika61

#4
Hallo violoncello,
den Technical Report 500-45 habe ich, wird auch beim o.g Artikel von Rössler als Quelle verwendet.
An der Entwicklung beteiligt war die CPVA, die Versuche fanden im Toplitzsee
https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,30851.msg348958.html#msg348958 statt.
Für Erprobungen wurde U 38 verwendet.
ZitatDie dritte SP-Anlage mit dreh- und kippbarer Basis wurde für die Erprobung der U-Rakete auf U 38 benutzt. Dazu war von der Deutsche Werke Kiel AG auf dem Vorschiff dieses U-Bootes ein gitterförmiges Startgestell von 2,5 m Lange für vier U-Raketen vom Typ 10 eingebaut...

Im Oktober 1944 wurde von der NVK mit dieser Anlage auf U 38 im Tiefwassergebiet von Bornholm eine See-Erprobung mit U-Raketen durchgeführt. AIs Ziel diente ein schwimmendes Balkenkreuz, in dessen Mitte aIs Geräuscherzeuger für das SP-Peilgerät ein SIEGLINDE-Täuschungskörper angeordnet war. Aus einer Tauchtiefe von 70 m wurden zwei U -Raketen nacheinander gezündet. Sie durchbrachen die Wasseroberflache im Bereich des Balkenkreuzes. Die Erprobung wurde von dem NVK-Versuchsschiff WULLENWEVER gefilmt
aus "Raketenentwicklung für die deutschen U-Boote "Eberhard Rössler:

Der Monat Oktober 1944 fehlt leider bei U 38 im HMA "duikboot"
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

ARANTALES

Gruß Beate,

Leider richtig.
Im HMA "DUIKBOOT" werden die Versuche mit U38 im Oktober 44 z.Z. nicht erwähnt weil sie nicht im KTB U38 stehen, die Funkmeldungen aus dieser Zeit zwar reden von Versuche aber ohne diese zu erlautern, und "Das Logbuch" 2012 Hefte 3 und 4 (mit dem Rößler-Artikel worin auf U38 hingewiesen wird) hier nicht vorhanden ist. Finde diese Hefte so gleich auch nicht zum Kauf angeboten. Es wird bestimmt noch weitere Löcher in "DUIKBOOT" geben.  :cry:
Werde einen Satz darüber bringen in die nächste Ausgabe von "DUIKBOOT" mit Quelle=FMA.

Nebenbei, in die Plankammer vom National Maritime Museum, Greenwich, U.K. gibt es nur 1 (ein) Typ XXI Plan, ein 'general arrangement and sections'-Plan von Blohm & Voss im Maßstab 1/50 aus July 1943 (NMM Plan-Referenz 897904), und ... es zeigt einem Typ XXI Entwurf mit mehrere größere Rohren (dargestellt ohne Details und ohne Erwähnung von ihrem Zweck) in die Heck-Sektion. M.e. sind es Raketen-Abgangsrohren die in diesem Entwurf dargestellt werden. Die Rohren waren offenbar fest eingebaut, Zielen musste man mit das ganze Boot.

Met vriendelijke groeten,
Walter 

MarkusL

Hallo,
Rudolf Lusar erwähnt in "Die deutschen Waffen und Geheimwaffen..." (4. Aufl. 1962) kurz entsprechende Versuche vor Usedom für den Sommer 1942.
Nennt als "Erprobungsboot" U 511 mit "Borsigraketen", Länge 1800 mm, Gewicht 160 kg, Sprengladung 15 kg, Reichweite 300 - 400 km, im "Testbetrieb" allerdings nur 3 km. Leider, wie bei Lusar üblich, keine Quellenangabe.
Er erwähnt weiterhin, dass nach "Feindnachrichten" die Versuche ab 1944 angeblich mit U 1063 wiederaufgenommen wurden.
Gruß
Markus

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

MarkusL

Hallo Beate,
danke für den Link.
Bestätigt vollständig die "Lusarversion". Insofern Respekt für den Autor, der in den 50/60ern schon über beträchtlichen Quellenzugriff verfügt haben dürfte.
Gruß
Markus

Eugen

Fotos "Raketenversuche" auf U 511

cocacabanabas


Darius


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